Der FC Basel und Marcel Koller gehen nach der Saison getrennte Wege. Wer wird neuer Trainer? Gleich mehrere Kandidaten kommen infrage.
Der Top-Favorit
Alex Frei
Er gehört zu den Top-Kandidaten und stieg in Basel zuletzt vom U18- zum U21-Trainer auf. Der 41-Jährige kennt den Verein und das Umfeld bestens, zudem würden sich die Kosten in Grenzen halten. Nichtsdestotrotz soll er nicht bei allen FCB-Verantwortlichen über alle Zweifel erhaben sein. Nach der Entlassung von Raphael Wicky sprang er 2018 kurz nach dem Saisonstart für zwei Spiele als Interimstrainer ein – der FCB spielte unter Freis Führung gegen Xamax 1:1 und verlor in der Champions-League-Quali gegen PAOK mit 0:3.
Klappt's jetzt doch noch?
Patrick Rahmen
Als Koller bereits nach der letzten Saison vor dem Aus stand, galt der damalige Aarau-Trainer als heisser Nachfolge-Kandidat – Marco Streller wollte Rahmen unbedingt nach Basel holen. Unterdessen hat sich die Ausgangslage aber geändert: Streller ist nicht mehr Basel-Sportchef – und Rahmen wurde mitten in einer Horror-Saison der Aarauer entlassen. Trotzdem bleibt Rahmen als ehemaliger Spieler und Nachwuchstrainer der Bebbi ein Kandidat.
Internationale Lösung
Alfred Schreuder
Der Holländer wurde im Juni bei Hoffenheim abgesetzt, wo er für ein Jahr als Cheftrainer an der Seitenlinie stand. Zuvor war er bei Ajax Amsterdam als Co-Trainer von Erik ten Hag engagiert. Interessant: Zeitgleich war auch der neue FCB-Nachwuchschef Percy van Lierop bei Ajax angestellt. Und der geniesst in Basel bekanntlich hohes Ansehen. Schreuder würde allerdings wohl zu den teureren Kandidaten zählen. Berichten zufolge könnte er auch der Co-Trainer vom neuen Barça-Trainer Ronald Koeman werden.
Der Sion-Retter
Paolo Tramezzani
Noch ist unklar, ob der 50-Jährige beim FC Sion bleiben wird. Offenbar fordert Tramezzani einen zu hohen Lohn für eine Vertragsverlängerung, allerdings könnte er sich mit Christian Constantin noch einig werden. Wenn nicht, könnte der FC Basel aber durchaus zum Thema werden. Was er drauf hat, hat Tramezzani in den letzten Wochen eindrücklich bewiesen. Er führte die kriselnden Walliser zum Klassenerhalt und schlug unter anderem auch den FCB.
Alter Bekannter
Markus Babbel
Der Deutsche stand zwischen 2014 und 2018 beim FC Luzern an der Seitenlinie, hat also langjährige Erfahrung in der Super League. Zuletzt amtete der 47-Jährige in Australien bei den Western Sydney Wanderers als Trainer, jetzt liebäugelt Babbel wieder mit einem Job in Europa. Er soll sich selbst als Trainer der 2. Mannschaft von Bayern München ins Spiel gebracht haben. Womöglich liegt seine nächste Station aber wieder in der Schweiz.
Zeit reif für die Schweiz?
Martin Schmidt
145 Bundesliga-Spiele hat der Walliser als Cheftrainer auf dem Buckel, der einzige Schweizer mit mehr Erfahrung in der obersten deutschen Liga ist Lucien Favre. Im März musste Schmidt seinen Platz in Augsburg räumen – folgt nun die Rückkehr in die Schweiz? Hierzulande hat der 53-Jährige allerdings noch überhaupt keine Erfahrung im Profibereich. Schmidt sagte vor nicht allzu langer Zeit, dass sein «Fokus in der Bundesliga» liege. Aber auch England und Italien würden ihn reizen.
Die wohl teurste Lösung
Markus Weinzierl
Der 45-Jährige leistete beim FC Augsburg während vier Jahren bemerkenswerte Arbeit und wurde in Deutschland als grosses Trainer-Talent gefeiert. Mit Schalke und Stuttgart konnte er danach allerdings nicht an frühere Erfolge anknüpfen und scheiterte – seit April 2019 ist Weinzierl vereinslos. Bei ihm würden sich finanzielle Fragen stellen – müsste der FCB zu tief in die Tasche greifen?