Nur ein Jahr nach seiner Übernahme tritt Ruedi Zbinden wieder als Sportchef des FC Basel zurück. Dies bestätigt er der «Basler Zeitung».
«Ja, es stimmt, ich werde in der neuen Saison nicht mehr als Sportchef tätig sein, sondern nur noch als Chefscout zur Verfügung stehen. Ich habe das dem Präsidenten Bernhard Burgener auch so mitgeteilt», sagt Zbinden.
Erst im Juni 2019 hatte Zbinden die Nachfolge von Marco Streller angetreten. Doch schon damals hatte der 61-Jährige offensichtlich Zweifel, ob er der richtige Mann für diesen Job sei. «Eigentlich wollte ich absagen», sagte er kurz nach der Bekanntgabe. Weil ihn einige Mitarbeitende der Geschäftsstelle gebeten hätten, neben den Aufgaben des Chefscouts auch jene des Sportchefs zu übernehmen, hatte Zbinden dann doch noch zugesagt.
Über die genauen Gründe seines Rückzugs spricht Zbinden in der «Basler Zeitung» (noch) nicht. Wollte er die finale Entscheidung über die Zukunft von Trainer Marcel Koller nicht fällen? Oder hat Präsident Burgener diese Entscheidung bereits gefällt und Koller-Befürworter Zbinden war damit nicht einverstanden?
Vielleicht traut sich der langjährige Chefscout auch einfach nicht zu, für die nächste Saison eine Mannschaft auf die Beine zu stellen, die den Young Boys den Meistertitel streitig machen kann. Schliesslich ist der FCB weiter auf Sparkurs und es drohen die Abgänge mehrerer Leistungsträger (Cabral, Widmer, Alderete, Cömert), nachdem mit Jonas Omlin bereits ein Schlüsselspieler die Bebbi Richtung Montpellier verlassen hat.
Damit steht der FC Basel, der im August noch um den Cupsieg spielt, wenige Wochen vor Start der neuen Saison vor gleich zwei grossen Fragezeichen: Wer wird neuer Sportchef? Und wer wird die Mannschaft coachen? Der Vertrag mit Koller läuft aus und ist bislang nicht verlängert worden.