Albanien will an der EM in der Todesgruppe B für Furore sorgen. Mit dabei sind im Team von Sylvinho auch mehrere Spieler, die in der Schweiz geboren und aufgewachsen sind.
26 Spieler stehen im Kader der Albaner. Nicht weniger als sieben von ihnen haben eine Schweizer Vergangenheit, fünf davon sogar den Schweizer Pass. Wir werfen einen Blick auf die «Schweizer» in der Albanien-Nati.
Berat Djimsiti
Der stämmige Innenverteidiger wurde 1993 in Zürich geboren und wuchs in Zürich-Affoltern auf. Djimsiti wurde beim FCZ ausgebildet und machte für die Stadtzürcher über 100 Super-League-Spiele. Ein echter Züri-Bueb also. Auch in den Junioren-Auswahlen spielte er für die Schweiz. 2016 folgte dann, kurz nach seinem Länderspiel-Debüt für Albanien, der Wechsel nach Italien. Mittlerweile hat Djimsiti schon 240 Spiele für Atalanta Bergamo bestritten und gewann mit den Bergamasken in dieser Saison die Europa League.
Amir Abrashi
Geboren und aufgewachsen ist Abrashi im thurgauischen Bischofszell, wo er auch zum ersten Mal mit Fussball in Berührung kam. Zum Profi reifte der Mittelfeldspieler dann in Winterthur, ehe er 2010 zu GC wechselte. Zu dieser Zeit spielte Abrashi noch in der Schweizer U21-Auswahl. Der Sprung in die A-Nati wollte aber nicht gelingen, weshalb er 2013 das Aufgebot der Albaner wahrnahm. Mittlerweile hat er 50 Länderspiele bestritten – und ist eine wahre GC-Ikone geworden. Schon jetzt legendär ist sein Interview nach dem geschafften Ligaerhalt vor einem Monat.
Nedim Bajrami
Gegen Italien schoss Bajrami nach 23 Sekunden das 1:0 und brach damit den Rekord des schnellsten EM-Tores aller Zeiten. Dass der Zürcher und ehemalige GC-Profi (75 Spiele) für Albanien auflaufen darf, ist aber alles andere als selbstverständlich. Denn als Bajrami 2021 seinen Nationenwechsel vollziehen wollte, legte die FIFA ihr Veto ein. Weil Bajrami nach seinem 21. Geburtstag noch vier Spiele für die Schweizer U21-Nati absolvierte, wäre ein Nationenwechsel eigentlich nicht mehr erlaubt gewesen. Der Offensivmann (spielt mittlerweile bei Sassuolo) zog vor den Internationalen Sportgerichtshof CAS – und erhielt doch noch grünes Licht.
Arlind Ajeti
Der Bruder von FCB-Stürmer Albian Ajeti, der elf Länderspiele für die Schweiz auf dem Buckel hat, wurde 1993 in Basel geboren und fand früh den Weg zu den FCB-Junioren. Der Durchbruch in Basel gelang ihm unter dem heutigen Nati-Trainer Murat Yakin. Von der U15 bis zur U21 trug der Innenverteidiger immer das Schweizer Trikot, 2014 gab er dann sein Debüt für Albanien. Seit 2023 spielt der 30-Jährige bei CFR Cluj in Rumänien.
Naser Aliji
Wie Djimsiti, Abrashi, Bajrami und Ajeti besitzt auch Aliji den Schweizer Pass. Geboren ist der Linksverteidiger aber in Nordmazedonien. Als er vier Jahre alt war, kam Aliji in die Schweiz, spielte da zuerst in Baden, dann beim FC Aarau und ab 2008 schliesslich beim FC Basel. Nach nur zwei Einsätzen in der U21-Nati entschied sich Aliji 2015 für die albanische Nationalmannschaft. Auf Vereinsebene spielt er seit 2016 nicht mehr in der Schweiz. Aktuell steht Aliji in Rumänien beim FC Voluntari unter Vertrag.
Medon Berisha
Anders als die oben genannten Spieler war der in Münsingen geborene Berisha nie in den Schweizer U-Auswahlen unterwegs. Der Mittelfeldspieler wurde bei YB ausgebildet, wagte aber schon früh den Schritt ins Ausland und spielt seit 2022 bei Lecce in Italien. Sein Debüt für Albaniens A-Nati gab der 20-Jährige erst kurz vor der EM.
Taulant Seferi
2015 holten die Young Boys das damals 18-jährige Stürmertalent aus Nordmazedonien in die Schweiz. Der Durchbruch wollte Seferi bei YB aber nie gelingen. Er wurde zu Wohlen, Winterthur und Xamax verliehen, ehe er 2021 die Schweiz wieder verliess und nach Albanien zog. Zuletzt spielte Seferi leihweise in den Vereinigten Arabischen Emiraten beim FC Baniyas, nun folgt der Wechsel zurück zum ukrainischen Klub Vorskla Poltava.
Albanien will nach der 1:2-Niederlage gegen Italien zum Auftakt erstmals punkten. Im zweiten EM-Gruppenspiel wartet heute Mittwoch um 15.00 Uhr Kroatien. Hier kannst du das Spiel im Live-Ticker mitverfolgen.