Presseschau zum Israel-Remis «Mit Yakin kann es keine Zukunft mehr geben»

Tobias Benz

16.11.2023

Murat Yakin steht nach dem 1:1 gegen Israel erneut in der Kritik.
Murat Yakin steht nach dem 1:1 gegen Israel erneut in der Kritik.
Bild: Keystone

Schon wieder ein später Gegentreffer. Die Schweiz ist nach dem 1:1 gegen Israel und der verpassten vorzeitigen EM-Qualifikation enttäuscht. Im Kreuzfeuer der Kritiker steht allen voran Trainer Murat Yakin.

Tobias Benz

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Die Schweiz verpasst die vorzeitige Qualifikation für die EM-Endrunde 2024 in Deutschland.
  • Erneut muss die Nati einen späten Gegentreffer einstecken. Die Schweizer Medien suchen am Tag nach dem wiederholten Ausrutscher den Schuldigen. In vielen Fällen ist es Murat Yakin.
  • Der Tages-Anzeiger und die NZZ gehen so weit, dass sie nach dem Remis gegen Israel die Entlassung des Trainers fordern.

Die Schweizer Nati kassiert im drittletzten Qualifikationsspiel gegen Israel spät den Ausgleich zum 1:1, kann zum vierten Mal in den letzten fünf Partien eine Führung nicht in einen Sieg ummünzen und verpasst die vorzeitige EM-Qualifikation. Die Schweizer Medien sind enttäuscht.

Tages-Anzeiger: «Mit Yakin kann es keine Zukunft geben»

«Was sich seit Wochen abgezeichnet hat, findet mit dem Systemausfall beim 1:1 gegen Israel die Bestätigung: Die Nationalmannschaft braucht nach gut zwei Jahren einen neuen Trainer.

In der zweiten Halbzeit der Partie im ungarischen Felcsut bricht die tiefe Nacht über die Schweizer herein. Spielerisch und taktisch geht gar nichts mehr. Statt 1:0 zu gewinnen und sich vorzeitig für die EM zu qualifizieren, haben sie nun am Samstag in Basel gegen Kosovo ein Nervenspiel vor sich.

Und die grossen Fragen türmen sich auf. Die grösste von allen: Kann es mit Murat Yakin noch eine Zukunft als Nationaltrainer geben? Die Antwort hat sich in den letzten Wochen abgezeichnet, seit diesem freudlosen Abend in Felcsut kann sie nur so gehen: Yakin hat zum Ende dieser Qualifikation sein Ablaufdatum erreicht.»

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NZZ: «Urs Fischer ist bei Union Berlin weg – jetzt müsste der SFV erst recht über die Weiterbeschäftigung von Murat Yakin nachdenken»

«Das 1:1 gegen Israel lieferte weitere Indizien: Die Schweizer Fussballnationalmannschaft steckt in einer Lethargie, aus der sie ein Trainertyp wie Yakin nicht herauszuführen schafft. Wie viele Hinweise auf Komplikationen braucht der Verband noch?

Die NZZ warf schon im September die Frage auf, ob Yakin das Team noch hinter sich habe. Die vergangenen Monate lieferten kaum Argumente, wie Yakin diese Mannschaft weiterbringt – was in letzter Konsequenz zu der Frage führen müsste, ob es überhaupt sinnvoll wäre, mit Yakin an die EM zu reisen.

Am Mittwoch hat Urs Fischer die Arbeit als Trainer bei Union Berlin beendet. Ungeachtet dessen, ob Fischer das Image eines Aussenseiter-Trainers hat: Sein Abschied von Union müsste für den SFV ein Grund mehr sein, die Fortsetzung der Zusammenarbeit mit Yakin gründlich zu überdenken. Mit Fischer und Lucien Favre sind derzeit zwei Schweizer Coachs ohne Job, die in der Bundesliga auf ihre Art viel Respekt geniessen. Es wirkt wie eine Aufforderung zum Nationaltrainer-Casting.»

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Blick: «Diese Nati ist ein einziger Flickenteppich»

«Wenn es klappt mit Deutschland 2024, werden Grundsatz-Fragen zu beantworten sein. Zum Beispiel jene, ob man mit Trainer Murat Yakin über die Euro hinaus verlängern will. Unter seiner Ägide waren kaum sportliche Fortschritte erkennbar. Der Kader kommt nach wie vor zusammengeschustert daher. Und die Konflikte – vor allem mit dem die Mannschaft übermächtig dominierenden Xhaka – sind nicht bereinigt worden.

Doch nicht nur der Coach wird infrage gestellt. Auch Nati-Boss Pierluigi Tami muss auf den Prüfstand. Die Bereinigung atmosphärischer Störungen fallen auch in sein Pflichtenheft. Und da hat er zu wenig Initiative und Durchsetzungsvermögen gezeigt.

Die Nati 2023 – ein einziger Flickenteppich.»

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Tagblatt: «Ein Dokfilm während dieser Qualifikation wäre grosses Kino»

«Man ist sogar geneigt zu sagen: Ein Dokfilm während dieser Qualifikation hätte mehr Drama und Knatsch geliefert als jenes Werk, das während der WM in Katar entstanden ist.

Die Nati hat sich jüngst in eine Drama-Queen verwandelt. Hier ein Theater, da ein Nebenschauplatz, dort ein Geplänkel. Und in jenem Revier, wo es wirklich zählt, also auf dem Platz, war zuletzt wenig von Ernsthaftigkeit, Leidensfähigkeit und Widerstandsfähigkeit zu sehen.

Das ist zwar gut für den Unterhaltungswert, weil die Nati so viele unfassbare Geschichten liefert. Aber es ist ein bisschen weniger gut für die Nati selbst, weil sie in ihrer Entwicklung stagniert. Und schlecht ist es für Murat Yakin, weil halt immer der Trainer der erste ist, der bei Schmuddelwetter vor die Tür treten muss.»

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20min: «Nati-Dejavu wird zur fragwürdigen Negativserie»

«2:2 gegen Rumänien, 1:1 gegen Kosovo, 3:3 gegen Belarus und nun 1:1 gegen Israel – wieder konnte die Schweizer Nationalmannschaft in dieser EM-Quali eine Führung nicht ins Ziel bringen. Wieder kriegt man einen Treffer kurz vor Schluss, wieder bricht dieses Team im Laufe eines Spiels komplett ein. Das Nati-Dejavu wird zu einer höchst fragwürdigen Negativserie. Nati-Direktor Pierluigi Tami gab drei Siege aus drei Spielen als Ziel vor. Bereits im ersten Versuch ist man gescheitert. Zwar ist man wieder Tabellenführer in der Gruppe, der erste Matchball für das EM-Ticket hat man aber vermasselt.»

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blue Sport: «Es ist enttäuschend, dass man in solchen Spielen den Sack nicht zu macht»

Böni: «Es ist enttäuschend, dass man in solchen Spielen den Sack nicht zu macht»

Böni: «Es ist enttäuschend, dass man in solchen Spielen den Sack nicht zu macht»

Die Schweizer Nationalmannschaft bricht in der zweiten Halbzeit gegen ein stark aufspielendes Israel ein und kommt nicht über ein 1:1 Unentschieden hinaus. blue Sport Chefredaktor Andreas Böni analysiert den Auftritt.

15.11.2023