Die Schweizer Nati wird gegen Israel für eine schwache zweite Halbzeit mit dem Ausgleich kurz vor Schluss bestraft und muss ums EM-Ticket zittern. Nach dem Schlusspfiff suchen Trainer und Spieler nach Erklärungen.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Die Schweiz muss sich gegen Israel mit einem 1:1 begnügen und verpasst es, vorzeitig das EM-Ticket zu lösen.
- Die Nati-Stars zeigen sich nach dem Schlusspfiff ratlos und insbesondere über den Auftritt nach der Pause verärgert.
- Auch Coach Murat Yakin hat kurz nach dem Spiel keine Erklärung, will aber auch das Positive sehen: «Wir haben den Gegner auf Distanz gehalten und haben es selber in der Hand.»
Die Schweizer Nati kassiert im drittletzten Qualifikationsspiel gegen Israel spät den Ausgleich zum 1:1, kann zum vierten Mal in den letzten fünf Partien eine Führung nicht in einen Sieg ummünzen und verpasst die vorzeitige EM-Qualifikation.
«Wir sind selber schuld. Wenn man die zweite Halbzeit sieht, haben wir komplett die Ordnung verloren. Wir haben nach einer eigentlich guten ersten Halbzeit komplett aufgehört, Fussball zu spielen. Dann wird man oft bestraft», macht Yann Sommer klar, dass man sich an der eigenen Nase nehmen muss.
«Schlussendlich kriegst du die Quittung»
Dem schliesst sich Denis Zakaria an. «Die zweite Halbzeit war eine Katastrophe, wir waren sehr unsicher. Wir müssen viel mehr machen, um ein Spiel zu gewinnen. Ein Spiel dauert 90 Minuten oder sogar mehr», sagt der 26-Jährige. «Es ist schwer zu akzeptieren. Wir können nicht immer Tore in den letzten Minuten kriegen. Das ist nicht normal.»
Auch Manuel Akanji wählt deutliche Worte. «Wir konnten in der zweiten Halbzeit keine fünf Pässe am Stück spielen und konnten keinen Ball halten», so der City-Verteidiger. «Schlussendlich kriegst du die Quittung, wenn in der ersten Halbzeit die 100-prozentigen Chancen nicht machst. Wir geben dem Gegner immer wieder die Chance, zurück ins Spiel zu kommen. Wir müssten in der ersten Halbzeit 3:0 oder 4:0 führen. Wir tun es mal wieder nicht und dann ist es normal, dass der Gegner Hoffnung bekommt.»
Yakin: «Man muss es auch positiv sehen»
Murat Yakin sagt im SRF-Interview: «Ich habe unmittelbar nach dem Spiel auch keine Erklärung. Es waren zwei unterschiedliche Halbzeiten, die erste super, leider ein, zwei Tore zu wenig geschossen, und in der zweiten hatten wir keinen Zugriff mehr.» Man habe den Israelis zu viel Platz gewährt und sei zu passiv geworden. «Wenn du den Gegner lässt, dann kann auch Israel Fussball spielen. Das wissen wir», so der Nati-Coach, der anfügt: «Man muss es aber auch positiv sehen. Wir haben den Gegner (in der Tabelle) auf Distanz gehalten und haben es selber in der Hand.»
Gegen den Kosovo reicht am Samstag in Basel schon ein Remis zur Qualifikation. «Wir müssen schauen, was wir falsch gemacht haben, dass der Gegner auf einmal so viel Ballbesitz hat, mehr Chancen bekommt und dass der Gegner uns auch wild gemacht hat», fordert Goalie Sommer im Hinblick auf das «Finalspiel», bei dem er gemäss Yakins Ankündigung Gregor Kobel den Vortritt lassen muss.
Unabhängig davon unterstreicht der Inter-Goalie: «Es bleibt uns nichts anderes übrig, als uns gut auf Samstag vorzubereiten und mit allem, was wir haben, in Basel auf Sieg zu spielen.»