Pressestimmen Georgia Best lässt England vom Titel träumen – Spanien am Boden zerstört

pat/dpa

21.7.2022

Dank einer «Rakete» haben die Engländerinnen das Halbfinal der Heim-EM erreicht. Die englische Presse feiert das 2:1 nach Verlängerung – in Spanien ist man stolz und verärgert zugleich.

pat/dpa

Grossbritannien

«Times»: «Sarina Wiegmans mutige Wechsel bringen England den Platz im Halbfinal.»

«Telegraph»: «Ein temperamentvolles England kämpft sich zurück und katapultiert sich dank einer Rakete von Georgia Stanway in der Verlängerung in das Halbfinal der Euro 2022 und in die Herzen einer Nation.»

«Sun»: «Stanway to Heaven. Georgia Stanways Schrei in der Verlängerung lässt die Fans ausrasten, als sich die Lionesses in einem Thriller an Spanien vorbei ins Halbfinal brüllen.»

«Independent»: «Die Lionesses waren nur wenige Minuten von einer herzzerreissenden Niederlage entfernt, aber Ella Toone erzielte den dramatischen Ausgleich, bevor Stanways Rakete die Gastgeber in die Runde der letzten Vier schoss.»

«Daily Mail»: «England marschiert ins Halbfinal der Euro 2022, als Georgia Stanways Schocker den 2:1-Comeback-Sieg über Spanien sichert. (...) Als die Spanierinnen in der 54. Minute in Führung gingen, wirkte es, als würde Englands Sommer früh enden. Das wäre katastrophal gewesen.»

«Daily Express»: «England träumt wieder von ‹Football's coming home›, als Stanways Rakete Spanien im EM-Halbfinal versenkt.»

Beim «Mirror» wird Georgia Best (Siegtorschützin Georgia Stanway) gefeiert. Eine schöne Anlehnung an den legendären George Best.

Georgia Stanway wird für ihr Knallertor gefeiert.
Georgia Stanway wird für ihr Knallertor gefeiert.
Screenshot: Mirror

Spanien

Nach dem unglücklichen Aus der Spanierinnen gegen Gastgeber England im EM-Viertelfinal trauert die spanische Presse der vergebenen Chance auf den Halbfinaleinzug nach. «Ein grausamer Abschied», titelte die Zeitung «El Mundo».

Das Fachblatt «Sport» sprach von einem «schmerzhaften Ende für Spanien». In die Enttäuschung mischte sich allerdings auch viel Lob für die gute Leistung gegen den Titelfavoriten. «Wir sind stolz», stand auf Seite eins der Fussballzeitung «AS». Und überall war zu lesen, Spanien habe sich «erhobenen Hauptes» verabschiedet.

Für Ärger sorgte derweil das umstrittene Ausgleichstor der Lionesses nur sechs Minuten vor Ende der regulären Spielzeit, das die Gastgeberinnen in die Verlängerung gerettet hatte.

Beobachter, Medien, Spielerinnen, Trainerstab – alle waren sich einig: Vor dem Treffer von Ella Toone sei Abwehrspielerin Irene Paredes ganz klar von Alessia Russo gefoult worden. «Irene wurde mit dem Ellenbogen am Gesicht getroffen», sagte Stürmerin Mariona Caldentey. Die Barcelona-Spielerin fügte hinzu: «Wenn ich sage, was ich denke, werde ich womöglich noch bestraft.» Auch SRF-Kommentator Sascha Ruefer mochte es kaum glauben, dass der VAR nicht intervenierte.

Anders beurteilten die Schweizer Nationalspielerin Viola Calligaris und die ehemalige Spitzenfussballerin Martina Moser (129 Länderspiele für die Schweiz) die Szene. Beide befanden in ihrer Analyse, dass man auf Foul hätte entscheiden können, von einem klaren Fehlentscheid könne aber nicht die Rede sein.

Und so geht es weiter

Am Donnerstagabend (21 Uhr) kommt es zum Duell zwischen Deutschland und Österreich.