Im Gazastreifen kämpfen hunderttausende Palästinenser gegen Kälte, Armut und den Verlust ihrer Heimat. Der Winter trifft die kriegsvertriebene Bevölkerung besonders hart, viele leben in notdürftigen Zelten aus zerrissenen Planen und Bettlaken.
Ein Flüchtender sagt: «Wir haben nur eine Decke für uns und drei für die Kinder, die uns Nachbarn gegeben haben.» Oft bleiben die Kinder unter den Decken versteckt, während ihre Kleidung nach dem Waschen im Wind trocknet.
Die Lebensbedingungen sind katastrophal: Viele haben keine Wechselkleidung mehr, und das Sammeln von Plastikflaschen für Feuer ist oft die einzige Möglichkeit, sich zu wärmen. Nachts sinken die Temperaturen auf unter 10 Grad Celsius, die Zelte durchweicht die Gischt des Meeres.
Mehr als 90 Prozent der rund 2,3 Millionen Einwohner im Gazastreifen sind aufgrund des Konflikts aus ihren Häusern vertrieben worden. Die meisten von ihnen hausen in provisorischen Lagern im Süden und Zentrum der Region. Die Situation spitzt sich weiter zu: «Wir zittern vor Kälte und der Verzweiflung», sagt Atta al-Hassumi, der mit acht Familienmitgliedern ebenfalls aus Beit Lahija fliehen musste. Er betet für milderes Wetter, doch Hoffnung scheint fern.
Die gesundheitlichen Folgen sind verheerend. Ärzte berichten, dass in dieser Woche mindestens drei Babys an der Kälte gestorben sind. Auch eine Pflegekraft, die selbst in einem Zelt wohnte, erlag der winterlichen Witterung.