Teams im Überblick Form, Zahlen, Stars: Das musst du zur Schweizer EM-Gruppe wissen

lbe/sda

7.6.2024 - 00:00

In der Schweiz ist die Vorfreude auf das Kräftemessen an der EM mit dem grossen Nachbarn Deutschland gross. Entscheidend für das Weiterkommen werden aber die Spiele davor sein. Die Gruppe A im Überblick.

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Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Die Schweiz trifft an der EM in der Gruppe A auf Ungarn, Schottland und schliesslich Gastgeber Deutschland und darf sich gemäss Papier Hoffnungen aufs Weiterkommen machen. 
  • Die besten Spieler, die grössten Erfolge oder die jüngsten Ergebnisse – hier erfährst du alles, was du zu den Teams in der Schweizer Gruppe wissen musst.

Auf dem Papier ist die Schweiz in der Gruppe A nach Deutschland das zweitstärkste Team. Seit 2004 haben die Schweizer mit einer Ausnahme (EM 2012) an allen Welt- und Europameisterschaften teilgenommen. Ungarn war im gleichen Zeitraum an zwei Europameisterschaften dabei, Schottland nur an einer. Allerdings zeigte vorab die ungarische Nationalmannschaft in der Qualifikation konstantere Leistungen als die von Murat Yakin trainierten Schweizer. Das direkte Duell zum Auftakt am Samstag, 15. Juni, in Köln wird deshalb richtungsweisend sein.

Deutschland: Bereit für das nächste Sommermärchen

Das 1:4 gegen Japan war genug: Nach fünf sieglosen Spielen in Folge (vier Niederlagen) wurde Bundestrainer Hansi Flick im vergangenen September freigestellt. Der Trainerwechsel gut neun Monate vor der Heim-EM war ein Notruf. Es musste sich etwas ändern, um nach dem Vorrunden-Aus an der WM in Katar die nächste Blamage abzuwenden.

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Mit Julian Nagelsmann wurde ein Nachfolger gefunden, der den Abwärtstrend stoppte. Sein bisher grösster Erfolg war es, Toni Kroos vom Comeback im Nationalteam zu überzeugen. Mit dem Mittelfeldstrategen, der nach der EM seine Karriere beendet, kehrte auch die Hoffnung auf ein neues Sommermärchen zurück. Im März heizten die Deutschen die Euphorie mit Siegen gegen die Mitfavoriten Frankreich und Niederlande weiter an. Und so scheint 50 Jahre nach dem Gewinn des WM-Titels im eigenen Land auch der Heimerfolg bei der EM in greifbare Nähe gerückt.

Deutschland in Zahlen:

Einwohner: 84,6 Mio. – Hauptstadt: Berlin. – FIFA-Ranking: 16. – Bisherige Teilnahmen an EM-Endrunden (13): 1972, 1976, 1980, 1984, 1988, 1992, 1996, 2000, 2004, 2008, 2012, 2016, 2021. – Bestes EM-Resultat: Europameister (1972, 1980, 1996). 

Bester Torschütze in der EM-Qualifikation: als Gastgeber direkt qualifiziert. – Rekordspieler: Lothar Matthäus (150 Spiele). – Rekordtorschütze: Miroslav Klose (71 Tore). – Bekannteste Spieler: Toni Kroos, Thomas Müller, Manuel Neuer. – Trainer: Julian Nagelsmann (GER, seit 2023).

Schottland: Der unangenehme Aussenseiter

Zum zweiten Mal in Folge nimmt Schottland an einer EM-Endrunde teil. In der Qualifikation überraschten die Bravehearts mit fünf Siegen in Serie, darunter war das fast schon legendäre 2:0 gegen Spanien in Glasgow. Die Schotten sind auch der Grund, wieso Superstar Erling Haaland nicht an der EM dabei ist. Aus den beiden direkten Duellen holten sie vier Punkte und liessen damit die Norweger hinter sich.

Das Team von Trainer Steve Clarke hat bereits bei der letzten EM beim 0:0 gegen den Erzrivalen England gezeigt, dass es die Rolle des unangenehmen Aussenseiters beherrscht. Allerdings fehlt die Konstanz. So folgten auch zuletzt nach den fünf Siegen in der Qualifikation sieben Länderspiele ohne Erfolg. Angeführt von Mittelfeldmotor Scott McTominay wird Schottland versuchen, erneut in einen Lauf zu kommen und im vierten Anlauf nach 1992, 1996 und 2021 erstmals die K.o.-Runde zu erreichen.

Schottland in Zahlen

Einwohner: 5,4 Mio. – Hauptstadt: Edinburgh. – FIFA-Ranking: 39. – Bisherige Teilnahmen an EM-Endrunden (3): 1992, 1996, 2021. – Bestes EM-Resultat: Gruppenphase. 

Bester Torschütze in der EM-Qualifikation: Scott McTominay (7 Tore). – Rekordspieler: Kenny Dalglish (102 Spiele). – Rekordtorschützen: Kenny Dalglish und Denis Law (je 30 Tore). – Bekannteste Spieler: Scott McTominay, John McGinn, Andrew Robertson. – Trainer: Steve Clarke (SCO, seit 2019).

Ungarn: Es geht auch ohne grosse Namen

Italien, Deutschland und England hiessen Ungarns Gegner in der letzten Nations-League-Kampagne. Aus dieser vermeintlich aussichtslosen Ausgangslage holten die Magyaren fast das Maximum heraus. Mit nur einem Punkt Rückstand auf Italien klassierten sie sich im 2. Rang, Deutschland und vor allem England, das gegen Ungarn 0:1 und 0:4 verlor, hatten das Nachsehen.

Ungarn beweist, dass ein Team auch ohne grosse Namen funktionieren kann. Einzig Liverpool-Spieler Dominik Szoboszlai ragt aus dem Ensemble heraus, das in der Qualifikation keine Mühe bekundete und ohne Niederlage Gruppensieger vor Serbien wurde. Für Ungarn ist es die dritte EM-Teilnahme in Folge, die zweite mit Trainer Marco Rossi, der die Nationalmannschaft seit sechs Jahren betreut. Der Italiener, der inzwischen auch die ungarische Staatsbürgerschaft besitzt, hat ein Team geformt, das nicht zu unterschätzen ist.

Ungarn in Zahlen

Einwohner: 9,6 Mio. – Hauptstadt: Budapest. – FIFA-Ranking: 26. – Bisherige Teilnahmen an EM-Endrunden (4): 1964, 1972, 2016, 2021. – Bestes EM-Resultat: 3. Platz (1964).

Beste Torschützen in der EM-Qualifikation: Dominik Szoboszlai und Barnabas Varga (je 4 Tore). – Rekordspieler: Balazs Dzsudzsak (109 Spiele). – Rekordtorschütze: Ferenc Puskas (84 Tore). – Bekannteste Spieler: Dominik Szoboszlai, Attila Szalai, Bendeguz Bolla. – Trainer: Marco Rossi (ITA/HUN, seit 2018)

Schweiz: Die Suche nach dem Funken

Mit der schwächsten Punkte-Ausbeute aller Nationalteams, die sich ohne Umweg über die Playoffs für die EM qualifizierten, hat sich die Schweiz das Ticket für die Endrunde in Deutschland gesichert. Die bescheidenen Leistungen in der zweiten Hälfte der Qualifikations-Kampagne haben im und rund um das Nationalteam Diskussionen ausgelöst; vorab Trainer Murat Yakin wurde infrage gestellt – auch intern.

Inzwischen scheinen sich die Beteiligten zusammengerauft zu haben. Für die «goldene Generation» um Yann Sommer, Fabian Schär, Ricardo Rodriguez, Granit Xhaka und Xherdan Shaqiri geht es um die möglicherweise letzte Chance, an einem Grossturnier einen Coup zu schaffen. An der letzten EM bewiesen die Schweizer mit der Sensation gegen Frankreich und dem heroischen Kampf im Viertelfinal gegen Spanien, dass einiges möglich ist, wenn der Funke mal entfacht ist.

Die Schweiz in Zahlen

Einwohner: 9 Mio. – Hauptstadt: Bern. – FIFA-Ranking: 19. – Bisherige Teilnahmen an EM-Endrunden (5): 1996, 2004, 2008, 2016. 2021. – Bestes EM-Resultat: Viertelfinal (2021).

Bester Torschütze in der EM-Qualifikation: Zeki Amdouni (6 Tore). – Rekordspieler: Granit Xhaka (123 Spiele). – Rekordtorschütze: Alex Frei (42 Tore). – Bekannteste Spieler: Granit Xhaka, Manuel Akanji, Yann Sommer. – Trainer: Murat Yakin (SUI/TUR, seit 2021).

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