Geld, Konkurrenz und Contini Daran könnte der Yakin-Deal noch scheitern

Linus Hämmerli

8.7.2024

Murat Yakin nach der Viertelfinal-Niederlage gegen England.
Murat Yakin nach der Viertelfinal-Niederlage gegen England.
KEYSTONE

Bleibt Murat Yakin Nati-Trainer oder nicht? blue Sport nennt mögliche Gründe, woran eine Vertragsverlängerung noch scheitern könnte.

Linus Hämmerli

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Seit bald drei Jahren ist Murat Yakin Trainer bei der Schweizer Nati. Der SFV will auch nach der EM gemeinsam mit Yakin als Cheftrainer zusammenarbeiten.
  • «Die Nationalmannschaft hat Priorität», sagt Yakin auf eine etwaige Vertragsverlängerung angesprochen. Das Gefühl und das Vertrauen seien für ihn die wichtigsten Merkmale für eine Fortsetzung der Zusammenarbeit.
  • Für Yakin ist auch Co-Trainer Contini ein wichtiger Faktor. Yakin: «Wenn es weitergeht, dann mit ihm.»

Bei der Schweizer Nationalmannschaft stehen wegweisende Entscheidungen an. Was passiert auf der Goalie-Position hinsichtlich WM 2026? Gibt es einen Umbruch im Kader?

Bevor diese Fragen geklärt werden können, ist jene nach dem Trainer die wichtigere. Der Schweizer Fussballverband (SFV) will den Vertrag mit Murat Yakin verlängern. Bereits im Frühjahr unterbreitete der SFV Yakin ein Angebot über die EM hinaus. Yakin lehnte ab.

«Ich habe alle meine Ziele erreicht», sagt Yakin ein Tag nach dem Viertelfinal-Aus gegen England. «Ich konnte vor drei Jahren eine funktionierende Nati übernehmen.» Unter Yakin ist die Nati gereift und spielerisch ein Level höher gestiegen. «Dass jetzt ein Ablaufdatum vorhanden ist, ist normal.»

Über eine mögliche Vertragsverlängerung meint Yakin: «Die Nationalmannschaft hat Priorität.» Auch Nati-Boss Pierluigi Tami betont, dass man mit Yakin fortfahren will.

Schmerzensgrenze bei 1,2 Millionen Jahresgehalt?

Doch woran könnte die Vertragsverlängerung scheitern? Ein Faktor: Das Geld. Der Verband wird für Yakin tief in die Tasche greifen müssen. Nach der starken Endrunde in Deutschland hat der Nati-Coach Argumente genug für eine Lohnerhöhung. Gemäss «Blick» verdient der Basler aktuell geschätzt 750'000 Franken pro Jahr. Die Schmerzensgrenze in puncto Jahresgehalt liegt beim SFV gemäss dem Artikel bei rund 1,2 Millionen Franken.

Yakin stellt klar: Der Vertrag und sein Inhalt sind für ihn sekundär. «Für mich zählt kein Stück Papier, es ist das Vertrauen und das Gefühl.» Er habe noch nie nach Vertragslaufzeit funktioniert. 

Gerüchte aus dem saudischen Raum

In Sachen Geld kennen etwaige Konkurrenten aus der saudischen Liga womöglich keine Grenzen. Angebote von einem anderen Klub – ein weiterer Punkt, an dem der Yakin-Deal scheitern könnte. Erst kürzlich gab es Gerüchte, dass Klubs aus dem saudischen Raum möglicherweise Interesse an einer Verpflichtung von Yakin hätten.

Was sicher ist: Kontakt zwischen Trainer und möglichen Interessenten gab es noch nicht. «Ich führe keine anderen Gespräche», versichert Yakin am vergangenen Sonntag.

Co-Trainer Contini für Yakin das «Tüpfelchen auf dem i»

Einen weiteren Faktor bei einer Vertragsverlängerung von Yakin spielt auch Co-Trainer Giorgio Contini. «Giorgio war das i-Tüpfelchen, das wir gebraucht haben», hält Yakin fest. Für den Nati-Coach ist klar: «Wenn es weitergeht, dann sicher auch mit Co-Trainer Contini.»

Ob Contini die Assistentenrolle bei der Nati weiter einnehmen will, ist jedoch unklar. «Plan A ist Murat und Giorgio zusammen», hält Nati-Boss Tami fest. Bis spätestens Ende Woche soll ein Entscheid um die Nati-Zukunft von Yakin und seinem Assistenten stehen.