Der sofortige Abbruch der Meisterschaften in der National und Swiss League raubt dem EHC Kloten die Chance auf den Aufstieg ins Oberhaus. Die Zürcher haben aber noch nicht alle Hoffnungen begraben.
Am Freitag treffen sich die Klubbosse der Schweizer Profi-Eishockeyvereine in Ittingen. Bei dieser Ligaversammlung wird entschieden, ob es in diesem Jahr trotz Saisonabbruch einen Schweizermeister – und ob es Veränderungen in der Liga, also Auf- und Absteiger geben wird.
Wie der «Blick» berichtet, will der EHC Kloten bei dieser Versammlung einen Antrag für den Aufstieg in die National League stellen. Die Klotener haben sich als Qualisieger der Swiss League für die Aufstiegsplayoffs qualifiziert und da die Halbfinals erreicht, bevor am Donnerstag entschieden wurde, dass die Meisterschaft aufgrund der rasanten Ausbreitung des Coronavirus abgebrochen wird.
«Wir werden unsere Interessen sachlich und neutral vertreten und der Liga einen Antrag präsentieren, der unsere Aufstiegschancen aufrechterhält. Das sind wir unseren Farben schuldig», wird Klotens Geschäftsführer Pascal Signer zitiert. «Sportlich gesehen ist der Meisterschaftsabbruch ein extrem harter Schlag für uns. Wir brachten uns in eine gute Ausgangslage, gewannen die Qualifikation, haben den Viertelfinal überstanden und hätten verletzungsfrei in die Halbfinals steigen können.»
Kloten hat mit durchschnittlich 4’809 Zuschauern deutlich mehr als das National-League-Schlusslicht Rapperswil-Jona (4’050) und hätte sich bei einem allfälligen Liga-Quali-Duell gegen Rappi durchaus gute Chancen ausrechnen können. Umso bitterer ist der Saisonabbruch für Kloten. «Doch selbstverständlich verstehen wir den Entscheid. Für uns geht es um Punkte und Geld. Beim Coronavirus um Menschenleben. Diese gilt es zu schützen», sagt Signer.
Neben Kloten käme einzig der EHC Visp als möglicher Aufsteiger in Frage. Doch die Chancen, dass die Liga den Zürcher und/oder den Walliser Klub am grünen Tisch aufsteigen lässt, dürften ziemlich klein sein. Einerseits haben die beiden Vereine den Aufstieg sportlich nicht erreicht, andererseits müssten die TV-Gelder künftig durch 13 oder sogar 14 Teams geteilt werden, womit die aktuellen National-League-Klubs mindestens 200'000 Franken verlieren würden.
Kloten bräuchte an der Ligaversammlung eine Drei-Viertel-Mehrheit, um doch noch aufsteigen zu dürfen. Signer hat bereits angekündigt, den Entscheid «zu respektieren und zu akzeptieren, egal wie er ausfällt». Klar ist jedoch, dass das vorzeitige Saisonende dem EHC Kloten rote Zahlen beschert. «Der Schaden jetzt ist immens», sagt Signer. «Hätten wir den Final erreicht und jeweils drei Heimspiele austragen können, hätten wir wohl ein ausgeglichenes Jahresergebnis präsentieren können.» Nun rechnet Kloten mit einem Umsatzverlust von einer Million Franken.