In der Gruppe hat die Schweiz bereits bewiesen, dass sie die Tschechen schlagen können. Doch da war der WM-Gastgeber noch nicht in Bestbesetzung vertreten. Worauf es heute für die Schweiz ankommt.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Vor einer Woche haben sich die Tschechen nochmals mit zwei hochkarätigen NHL-Spielern verstärkt.
- Nach dem 7:3-Erfolg gegen Schweden ist ganz Tschechien im Hockey-Fieber.
- Für die Schweizer ist es deshalb umso wichtiger, Ruhe ins Spiel zu bringen und auf ihre defensiven Qualitäten zu setzen.
Bereits in der Gruppe hat die Schweiz mehr als eindrücklich demonstriert, dass sie es an dieser Hockey-WM mit jedem Gegner aufnehmen kann. Auch mit den Tschechen. Kevin Fiala avancierte beim 2:1-Erfolg nach Penaltyschiessen zum Matchwinner. Erst traf er zum 1:0 und verwandelte später auch noch den Penalty zum wichtigen 2:1-Sieg.
Leider wissen die Schweizer aus der Vergangenheit aber auch, dass Siege gegen die Grossen in der Gruppe für die K.o.-Phase nicht viel zu bedeuten haben. Nicht zuletzt, weil viele gestandene NHL-Cracks erst für die finale Phase der Weltmeisterschaft anreisen.
Bei Tschechien war dies am letzten Wochenende nach dem Ausscheiden der Boston Bruins aus den NHL-Playoffs der Fall. Kaum war die Saison für die Bruins beendet, erhielt das Team die Freigabe für die Superstars David Pastrnak und dessen Teamkollegen Pavel Zacha. Pastrnak, einer der weltbesten Stürmer, hat in dieser Saison mit 47 Toren und 63 Assists zum zweiten Mal in Folge die 100-Punkte-Marke in der NHL überschritten.
Die magische Wirkung von Pastrnak
Und so sind die Hoffnungen gross, dass eben dieser Pastrnak, dessen Gesicht in Prag von zahlreichen Plakatwänden strahlt, den Traum vom WM-Gold im eigenen Land wahr macht. Bisher konnte er sich in den drei Spielen zwar noch nicht auf der Scorerliste eintragen und dennoch verleiht er allein mit seiner Anwesenheit der Mannschaft Flügel.
Im Viertelfinale gelang den Tschechen ein 1:0-Sieg gegen die USA, bei dem Nachzügler Zacha das goldene Tor schoss. Im Halbfinale wurde Schweden mit einem berauschenden 7:3-Sieg aus dem Turnier katapultiert. Das gesamte Land befindet sich im Hockeyfieber. Mit dieser Euphorie werden die Tschechen fast nicht zu bremsen sein.
Nur die Ruhe kann es bringen
Worauf kommt es für die Schweiz am Sonntagabend also an? Wie können sie den Coup der Heimmannschaft verhindern? In erster Linie muss jeder einzelne über sich hinaus wachsen. So wie es auch schon beim Gruppensieg der Fall war.
Dazu gehört auch, dass man die Ruhe bewahrt. Erst recht, wenn gefühlt das ganze Stadion den Gegner anpeitscht. Zuletzt gelang das dem Team von Patrick Fischer hervorragend. Die Mannschaft liess sich weder einschüchtern noch herumschubsen. Provokationen begegnete man mit der nötigen Gelassenheit und viel Selbstvertrauen.
Die Einstellung wird am Ende den Unterschied machen, denn bezüglich der Mannschaftsstärke braucht sich die Schweiz trotz der prominenten Zugänge bei den Tschechen nicht zu verstecken. Noch selten war die Schweizer Truppe mit so viel Talent gesegnet und wenn es den Spielern gelingt, auch in diesem Duell mit der defensiven Stabilität die Tschechen zur Verzweiflung zu bringen, ist alles möglich.