Die Hockey-Nati überspringt die Mega-Hürde Kanada und steht im WM-Final. Am Sonntagabend will das Team von Patrick Fischer nach den Sternen greifen. Das sagen Spieler und Trainer nach dem Coup.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Die Schweizer Hockey-Nati bezwingt Weltmeister Kanada nach Penaltyschiessen mit 3:2.
- Nati-Coach Patrick Fischer singt seinem Team eine Lobeshymne. Er habe noch nie eine Mannschaft trainiert, die so füreinander gekämpft hat.
- Das Spiel gegen Gastgeber Tschechien wird eine zähe Angelegenheit. «Morgen spielen wir gegen ein ganzes Land», so Fischer.
- Für Nino Niederreiter gibt es nur eins: den Titel. Nach den Final-Niederlagen von 2013 und 2018 sei es an der Zeit, den Kübel zu holen.
Die Schweizer Hockey-Nati steht im WM-Final. «Es fühlt sich unglaublich an», sagt Nino Niederreiter bei «SRF» über den Einzug ins Spiel um die Goldmedaille. Das Spiel gegen Weltmeister Kanada sei ein unglaubliches gewesen. «Es war eine Achterbahnfahrt von Emotionen, ein Auf und ein Ab.»
Die Schweiz führte nach dem 1. Drittel mit 2:0. Nachdem die Kanadier ab dem Mitteldrittel damit begonnen hatten, «hervorragend» zu spielen, sei der Nati die Power etwas ausgegangen. Die Schweizer verteidigten solidarisch und bezwangen Kanada im Penaltyschiessen.
Fischer: «Wir haben die Kanadier am Anfang überfahren»
Nati-Coach Patrick Fischer singt seinem Team eine Lobeshymne: «Ich habe noch nie eine Mannschaft gecoacht, die so füreinander gekämpft hat. Wir sind in die Schüsse gelegen, wir haben alles gemacht für den Sieg und wir sind ruhig geblieben beim Ausgleichstreffer. Einfach Kompliment an die Jungs.»
Die Final-Qualifikation sei ein «Wahnsinns-Gefühl», die Leistung seiner Mannschaft unglaublich. «Wir haben die Kanadier am Anfang überfahren. Sie haben keinen Sack gesehen.»
Fischer streicht den Kampfgeist seines Teams heraus. «Wir sind zusammengeblieben, auch wenn es schwierig blieb. Genoni war unglaublich heute. Wir haben rein vom Willen her mehr gemacht als die Kanadier.»
So feiert die Schweiz am Samstagabend den Einzug in den WM-Final. Beim Interview nach dem Spiel sagt Torschütze Kevin Fiala: «Ich bin sehr happy und will eigentlich grade jetzt in die Garderobe gehen.»
Grosse Party bei der Schweizer Nati? Wohl eher nicht. «Jetzt freuen wir uns noch eine Stunde, zwei, vielleicht eine dritte – dann müssen wir uns auf morgen fokussieren», so Christian Marti.
«Wir spielen gegen ein ganzes Land»
Der Gegner im Final vom Sonntagabend ist Gastgeber Tschechien. Die Tschechen haben Schweden mit 7:3 vom Platz gefegt. «Sie spielen unglaublich gut», sagt Fischer. Auch das Publikum mache Stimmung. Die Euphorie sei riesig. «Morgen spielen wir gegen ein ganzes Land. Aber ich weiss, wir haben ein ganzes Land, das hinter uns steht, auch wenn sie vielleicht nicht hier sind.»
Fischer ist sich nach den schwierigen Spielen gegen Deutschland und Kanada «100-prozentig sicher», dass sein Team auch morgen nicht zerbrechen wird. «Wir müssen von A bis Z ein gutes Spiel zeigen und dann schauen wir, ob die Hockey-Götter uns als Weltmeister haben wollen oder nicht.»
Niederreiter zeigt sich vor dem WM-Final zuversichtlich: «Tschechien ist eine Mannschaft, die wir schlagen können. Jetzt waren wir zweimal im Finale (2013 und 2018, d.Red.) und konnten den Kübel nicht holen. Jetzt ist es Zeit, um ihn zu holen.»