Die Schweiz bezwingt Titelverteidiger Kanada und steht im WM-Final gegen Tschechien. Die Schweiz darf sogar von Gold träumen! Weil das Kollektiv besticht – und weil wir sechs ganz grosse Titel-Trümpfe haben.
Sensationell! Nach dem grandiosen Halbfinal-Sieg gegen das grosse Kanada spielt die Nati heute in Prag gegen Tschechien um den WM-Titel.
Und wir alle dürfen von Gold träumen! Weil jeder Nati-Crack checkt, sich in die Schüsse wirft, kämpft, kratzt und beisst. Auf und neben dem Eis scheints perfekt zu passen. Teamgeist und Kollektiv überzeugen, die Solidarität ist riesig.
Da sechs Gold-Trümpfe herauszuheben, ist unfair. blue Sport tut es dennoch.
Unser Defensiv-Stratege
Tommy Albelin
Der Schwede Tommy Albelin (59) steht im medialen Schatten von Cheftrainer Patrick Fischer. Verständlich, ist er doch dessen Assistenztrainer. Es ist Zeit, auch Albelin ins Rampenlicht zu rücken, denn auch er macht hervorragende Arbeit. Der Schwede ist für das Defensiv-System der Nati zuständig. Und wenn man sieht, mit welcher Leidenschaft und wie ausgeklügelt wir in Prag verteidigen, setzt dies nicht nur für Fischer, sondern auch für Albelin Bestnoten ab. Da ist viel Herz und viel Kopf auf dem Eis und eine tolle Strategie. Erst ein Gegengoal bei fünf gegen fünf. Albelin sei Dank.
Unser Hexer
Leonardo Genoni (36)
Die Abwehrarbeit kann noch so gut sein, gegen Ausnahmekönner wie die Kanadier oder die Tschechen braucht es immer auch einen überdurchschnittlichen Goalie, um dagegen zu halten. Genoni ist im Halbfinal kein überdurchschnittlicher Goalie, er ist absolute Weltklasse. Reflexstark, schnell, abgeklärt und cool. Gleich dreimal taucht ein Kanadier alleine vor ihm auf, dreimal wehrt er mirakulös ab. Insgesamt stoppt der Hexer 42 Pucks und im Penalty-Schiessen dann noch vier von fünf Kanadier.
Unser Superstar
Roman Josi (33)
Kürzlich wurde Roman Josi als Finalist für die Norris Trophy als bester Verteidiger der Liga ernannt. 2020 hat der Captain der Nashville Predators diese Auszeichnung schon einmal gewonnen. «Er ist locker, zurückhaltend und bescheiden. Er achtet auf alles und schaut, dass es jedem im Team gut geht. (...) Er geht voran auf viele Art und Weisen. Er ist offensivstark und in so vielen Kategorien spitze. Er ist ein unglaublicher Spieler», sagt Josis Teamkollege Ryan O'Reilly. Mehr braucht man eigentlich nicht über den Berner sagen. Josi ist ein Superstar in der NHL, der Superstar in der Nati.
Unser Künstler
Kevin Fiala (27)
Seine Skills, sein Umgang mit dem Puck, sein Speed, sein Drang zum Tor, seine Coolness. Der Hochtalentierte spielt bisher das Turnier seines Lebens. Hinzu kommt eine grosse Portion Selbstvertrauen. Fiala weiss nicht nur, dass er gut ist, er ist es auch. Im Halbfinal erzielt er sein 7. Tor – und was für ein schönes. Den Penalty versenkt der Künstler ebenfalls cool. Fast hätte Fiala ja die WM verpasst. Nach der Geburt seiner Tochter stieg der Stürmer der Los Angeles Kings jedoch in den Flieger. Zum Glück!
Unser Passleser
Nico Hischier (25)
Verblüffend, wie viele Pässe Hischier abfängt, wie oft er richtig steht. Unser NHL-Star kann ein Spiel lesen, wie kein zweiter. Kaum Fehler, fast immer anspielbar. Hischier ist ein sogenannter Zweiweg-Stürmer: Defensiv wie offensiv extrem stark. Kurz ein Weltklasse-Center.
Unser Finalgegner
Die Tschechen
Wer gesehen hat, mit welcher Power und Intensität die Tschechen die Schweden vom Eis gefegt haben (7:3), der könnte sich um die Schweizer für den Final Sorgen machen. Und trotzdem spielen wir lieber gegen den Gastgeber um WM-Gold. Dürfte einfacher werden, vor allem für den Kopf. Denn in unseren bisherigen WM-Finals 2013 und 2018 hiess der Gegner zweimal Schweden. Und zweimal ging die Nati als Verlierer vom Eis.