Gregor Kobel verliert den Champions-League-Final mit Borussia Dortmund gegen Real Madrid mit 0:2. Die Leistung des Schweizer Goalies in der detaillierten Analyse.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Real Madrid schlägt Borussia Dortmund 2:0 und gewinnt die Champions League. Gregor Kobel hätte der erste Schweizer Goalie werden können, der die Königsklasse gewinnt. Der Erfolg bleibt dem BVB-Keeper aber verwehrt.
- Kobel macht dennoch eine ganz starke Partie und zeigt der ganzen Welt, was für ein guter Torhüter er ist. blue Sport fasst das Spiel aus Sicht von Kobel zusammen und gibt dem Keeper eine Note.
- Mit blue Sport spricht Kobel über seine Leistung und den Auftritt seiner Mannschaft: «Die Enttäuschung ist gross, so kurz nach dem Spiel und wahrscheinlich auch noch länger. Aber wir haben eine tolle Leistung gezeigt und können stolz sein.»
7. Minute
Erste heikle Szene. Kobel gerät nach einem Rückpass unter Druck, kann die Situation aber souverän klären.
35. Minute
Lange hat Kobel – abgesehen von ein paar Pässen – gar nichts zu tun. Doch dann die Schrecksekunde! Nach einem Rückpass kommt auf einmal Vinicius Junior angerast – und haut den Schweizer übel von den Beinen. Kobel windet sich vor Schmerz, kann wenig später aber weitermachen. Vinicius sieht Gelb.
49. Minute
Endlich kann sich Kobel einmal auszeichnen. Dieser Kroos-Freistoss hätte genau gepasst, der 26-Jährige fischt den Ball aber aus dem Winkel.
69. Minute
Jetzt wird es richtig brenzlig. Nach einer Flanke taucht auf einmal Jude Bellingham ganz alleine vor Kobel auf. Der Schweizer zögert, läuft dann doch noch raus und hat Glück, dass der Engländer den Ball nicht erwischt. Die erste (und einzige) kleine Unsicherheit von Kobel.
74. Minute
Das Führungstor für Real. Ein Kroos-Eckball fliegt an den Fünfmeterraum, wo Carvajal zum Kopfball kommt. Kobel macht einen kleinen Schritt nach rechts – und der wird ihm zum Verhängnis. Wäre er stehen geblieben, wäre der Ball direkt auf ihn gekommen. So hat Kobel keine Abwehrchance. Die Schuld am Gegentor kann man dem Schweizer aber definitiv nicht geben.
80. Minute
Wieder kann sich Kobel auszeichnen – erneut nach einem Kroos-Freistoss.
81. Minute
Was für eine Glanztat! Camavinga zieht aus 25 Metern ab und macht sich schon bereit zum Jubeln. Doch Kobel hat was dagegen und zeigt eine Traumparade.
82. Minute
Gleich noch einmal ist Kobel gefordert. Nach einer Kroos-Ecke ist es Nacho, der den Ball aufs Tor bringt. Wieder ist der Schweizer zur Stelle und pariert.
83. Minute
Das 2:0 für die Königlichen. Nach einem fürchterlichen Fehlpass von Maatsen lanciert Bellingham Vinicius, der ganz alleine vor Kobel auftaucht und dem Goalie keine Abwehrchance lässt. Kobel ist zwar noch am Ball dran, kann aber nichts mehr ausrichten.
Schlusspfiff
Während bei den Dortmundern die Köpfe hängen, tröstet Kobel die Finalverlierer und richtet sie auf. Der Vizecaptain geht als Führungsspieler voran und gratuliert den Mitspielern zur guten Leistung.
Fazit
Kobel spielt ruhig und aufgeregt, von Nervosität keine Spur. Der Keeper dirigiert seine Vorderleute und ist immer anspielbar. Auch unter Druck trifft er stets die richtige Entscheidung, ist sicher im Passspiel und weiss, wann er den Ball auch mal weghauen muss.
Auf der Linie glänzt Kobel mit mehreren starken Paraden nach den beiden Kroos-Freistössen, die beide gepasst hätten. Seine Rettungstat gegen Camavinga verdient das Prädikat Weltklasse. Bei den beiden Gegentoren ist Kobel absolut machtlos, da fehlt dem Keeper schlicht und einfach auch etwas Glück.
Am Ende ist es eine starke Partie des Schweizers, der den BVB lange in diesem Final hält. Von blue Sport gibt es die Note 5,25 für den Keeper.
«Wir können auf höchstem Niveau bestehen»
«Wir hatten eine riesige Chance. Trotzdem haben wir auch heute eine tolle Leistung gezeigt. Wir können stolz auf uns sein, ich hoffe, wir nehmen viel mit für die Zukunft», sagt Kobel nach dem Spiel zu blue Sport. «Wir sehen, dass wir auf höchstem Niveau bestehen können. Leider haben wir unsere Chancen nicht genutzt. In einem Final gegen Real Madrid kommt es auf das an, wir kamen sehr nahe, aber am Ende reicht es dann halt nicht.»
Jetzt gilt es, vor dem EM noch etwas den Kopf durchzulüften, sagt Kobel nach dem Spiel zu blue Sport. «Dann geht es schnell zur Nati. Da haben wir auch einiges vor. Ich hoffe, dass alle ready und heiss sind und wir ein gutes Turnier spielen werden.»