Kolossaler Flop Chinesische Mega-City in Malaysia wird zur Geisterstadt

tafi

9.12.2023

Mega-Bauprojekt in Malaysia rottet vor sich hin

Mega-Bauprojekt in Malaysia rottet vor sich hin

Es ist ein Projekt der Superlative: Vor den Toren Singapurs wollten chinesische Investoren in Malaysia eine Luxus-Hochhausstadt für 700.000 Menschen errichten. Doch heute wohnt kaum jemand dort. Einer der Gründe ist die Corona-Pandemie.

20.08.2022

In Malaysia sollte bis zum Jahr 2035 eine gigantische Öko-Metropole entstehen. Doch statt in einer pulsierenden Grossstadt leben in «Forest City» nur ein paar hundert Menschen in einer Ruinenlandschaft.

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Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Ein chinesischer Immobilienkonzern wollte in Malaysia eine neue Grossstadt aus dem Boden stampfen.
  • Das Projekt lief gut an: Apartment-Blocks und Villen für Hunderttausende Menschen entstanden. 
  • Seit einigen Jahren stockt das Projekt aber: «Forest City» verkommt zu einer gigantischen Geisterstadt.

Es sollte eine gigantische Öko-Modellstadt werden: Der chinesische Immobiliengigant Country Garden entwickelte in Malaysia auf vier künstlichen Inseln die «Forest City».

Auf einer Fläche von Tausenden von Hektar – fast viermal so gross wie Monaco – sollte das Projekt nach Angaben des chinesischen Unternehmens das Zuhause für 700'000 Menschen werden.

Gigantisch ist es in der Tat, was seit Baubeginn 2016 entstanden ist: zahlreiche Hochhäuser, schicke Villen mit Wassergrundstück, grossräumige Ferienhaussiedlungen.

Das Problem: Niemand wohnt darin. Statt einer umweltfreundlichen Metropole mit Golfplatz, Wasserpark, Büros, Bars und Restaurants ist «Forest City» eine Geisterstadt am Ufer eines von Krokodilen verseuchten Flusses.

Statt Stein auf Stein gab's Steine im Weg

Lediglich ein paar hundert Menschen leben acht Jahre nach Baubeginn in der – nun ja – gigantischen Bauruinenlandschaft, berichtet die BBC. Wohnhäuser ohne Bewohner*innen, Strände ohne Badegäste, Geschäfte ohne Kundschaft: Nur 15 Prozent des Gesamtprojekts sind fertiggestellt. Und das hat Gründe.

Zum einen ergriff Malaysias ehemaliger Premierminister Mahathir Mohamad Massnahmen gegen die avisierte Zielgruppe. Das Projekt war vor allem für wohlhabende chinesische Käufer*innen konzipiert.

«Die meisten Malaysier können sich keine dieser Wohnungen kaufen», kritisierte der heute 98-jährige Ex-Regierungschef im Jahr 2018. Malaysia weigerte sich daraufhin, Visa an Leute zu vergeben, «um hierherzukommen und hier zu leben».

Mehr rostende Spielplätze als blühende Landschaften

Dabei hatten die chinesischen Bauherren behaupteten, das Projekt werde für die Mittelschicht gebaut. Doch die Verkaufspreise der Wohneinheiten sind für normale Malaysier*innen unerschwinglich, rechnet die britische Zeitung «The Sun» vor. Eine durchschnittliche Eigentumswohnung in der Siedlung wird heute für rund 1,14 Millionen Dollar angeboten. In der nächstgelegenen malaysischen Grossstadt Johor Bahru kosten vergleichbare Apartments nur knapp ein Zehntel davon.

Eine Regierungskrise in Malaysia, die Corona-Pandemie, die schwer kriselnde chinesische Baubranche und Pekings strikte Vorgaben, wie viel Geld Chines*innen im Ausland ausgeben und investieren dürfen, haben das ambitionierte Projekt zusätzlich torpediert.

So wurde aus dem Traum von einer blühenden Metropole ein Alptraum mit vor sich hin rostenden Spielplätzen, verlassenen Autowracks, Abfallbergen und einigen wenigen Bewohner*innen, die «Forest City» so schnell wie möglich wieder verlassen wollen.