Ukraine-Ticker Selenskyj macht seinen Diplomaten Dampf +++ Schoigu: Keine Verhandlungen ohne ukrainischen Truppenabzug

Agenturen/red

11.9.2024

Ukraine: Zwei Tote bei russischem Luftangriff auf Region Sumy

Ukraine: Zwei Tote bei russischem Luftangriff auf Region Sumy

STORY: Bei einem russischen Luftangriff auf die nordostukrainische Region Sumy sind nach Angaben der örtlichen Behörden zwei Menschen getötet worden. Vier weitere Personen wurden laut den Angaben bei den nächtlichen Angriffen verletzt, darunter auch zwei Kinder, teilte die Militärverwaltung der Region über den Kurznachrichtendienst Telegram mit. Mehrere Wohnhäuser und Autos wurden beschädigt. Bei den Toten handele es sich offiziellen ukrainischen Angaben zufolge um ein älteres Ehepaar. Das Haus der 79 und 77 Jahre alten Personen sei bei dem nächtlichen Angriff zerstört worden, hiess es. Die Stadt und die Region Sumy in russischer Nachbarschaft sind immer wieder Ziel von Attacken in dem seit mehr als zweieinhalb Jahren andauernden Angriffskrieg gegen die Ukraine. Grösstenteils lassen sich Angaben aus den Kriegsgebieten nicht unabhängig überprüfen.

09.09.2024

Am 24. Februar 2022 begann Russland seinen grossflächigen, völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die gesamte Ukraine. Die Frontlinie ist seit Herbst 2022 nahezu unverändert. Fast 18 Prozent der Ukraine sind von russischen Truppen besetzt. Ein Ende des Krieges ist nicht absehbar. Die Entwicklungen im Ticker.

Agenturen/red

Das Wichtigste im Überblick

  • Vor dem Hintergrund des Krieges gegen die Ukraine hat der Kreml die Unterdrückung der Meinungsfreiheit im eigenen Land und die Zensur von Medien gerechtfertigt.
  • Aus Sorge vor einem möglichen russischen Angriff hat die Ukraine die Evakuierung von Zivilisten per Zug aus der strategisch wichtigen Stadt Pokrowsk ausgesetzt.
  • Präsident Selenskyj hat für morgen Freitag, den 6. September, ein Erscheinen am Ukraine-Treffen im deutschen Ramstein angekündigt.
  • Durch russische Luft- und Artillerieangriffe auf ukrainisches Gebiet sind mehrere Zivilisten getötet und verletzt worden.
  • In Poltawa trafen zwei russische ballistische Raketen ein Spital und ein Gebäude der Hochschule: Bisher ist von 49 Toten und über 200 Verletzten die Rede.
  • Was zuvor wichtig war, kannst du hier nachlesen.
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  • 23.03 Uhr

    US-Republikaner fordern Aufhebung von Waffenbeschränkungen

    Wichtige Republikaner im US-Parlament fordern die Regierung von Präsident Joe Biden dazu auf, der Ukraine den Einsatz weitreichender Raketensysteme gegen weitere Ziele in Russland zu erlauben. Es sei längst überfällig, dass die Regierung die Beschränkungen für den Einsatz der von den USA gelieferten Waffen gegen legitime militärische Ziele in Russland aufhebe, heisst es in einem Brief an Biden. Unterzeichnet ist das Schreiben unter anderem von dem Vorsitzenden des Ausschusses für auswärtige Angelegenheiten im US-Repräsentantenhaus, Michael McCaul.

  • 21.38 Uhr

    Selenskyj macht seinen Diplomaten Dampf

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj fordert von seinen Diplomaten ein energischeres Eintreten für die Interessen des von Russland angegriffenen Landes. Der neue Aussenminister Andrij Sybiha solle die ukrainische Diplomatie so umgestalten, «dass wir und unsere Partner viel aktiver auf Herausforderungen reagieren können». Das sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft. Vorher hatte er Sybiha im Aussenministerium offiziell als neuen Minister vorgestellt.

    Es müsse dafür gesorgt werden, dass die Ukraine in Europa noch mehr Verständnis findet, sagte Selenskyj. Zugleich brauche das Land engere Beziehungen zu Lateinamerika, Afrika und Asien. «Wir müssen das volle Potenzial unserer strategischen Beziehungen zu den Vereinigten Staaten ausschöpfen», sagte der Präsident in Kiew. Auch solle die Ukraine bei den Vereinten Nationen und anderen internationalen Organisationen aktiver auftreten.

    Selenskyj erwähnte den bisherigen Aussenminister Dmytro Kuleba nicht, der vergangene Woche einer Kabinettsumbildung zum Opfer gefallen war. Doch seine Äusserungen liessen sich als Kritik an der bisherigen ukrainischen Diplomatie verstehen. Wer sich auf die geforderte Weise für das Land einsetze, sei willkommen, sagte er. «Jeder, der dieses Niveau nicht erreicht, sollte sich überlegen, ob er wirklich im System des Aussenministeriums sein sollte.»

  • 19.31 Uhr

    Ukrainische Regierung erwartet bislang schwierigsten Winter

    Die ukrainische Regierung rechnet angesichts der Zerstörungen im Energiesektor mit dem schwierigsten Winter seit Kriegsbeginn. Es sei eine Herausforderung, in der kommenden Heizsaison eine stabile Energieversorgung zu gewährleisten, sagte Ministerpräsident Denys Schmyhal in Kiew vor Journalisten. «Wir haben drei Heizperioden erfolgreich überstanden.» Der kommende Winter werde «nicht weniger schwierig, sondern vielleicht sogar der schwierigste» sein.

    Die Ukraine bekomme aus der ganzen Welt Ausrüstung für ihren Energiesektor, sagte Schmyhal. Man versuche, beschädigte Kraftwerke wieder in Betrieb zu nehmen. Um das Energiesystem weniger anfällig zu machen, werde es dezentraler organisiert. «Wir erhöhen auch die Autonomie der kritischen Infrastrukturen», sagte der Regierungschef.

  • 18.59 Uhr

    Wegen Waffenlieferungen an Russland: Westen verhängt neue Sanktionen gegen Iran

    Wegen Waffenlieferungen des Iran an Russland haben mehrere westliche Sanktionen der Ukraine neue Sanktionen gegen Teheran verhängt. Es würden «umgehend» Massnahmen ergriffen, um bilaterale Luftverkehrsabkommen mit Iran ausser Kraft zu setzen, hiess es am Dienstag in einer gemeinsamen Erklärung der Aussenminister Deutschlands, Frankreichs und Grossbritanniens. US-Aussenminister Antony Blinken sprach von einer «dramatischen Eskalation».

    Russland habe Lieferungen ballistischer Raketen aus dem Iran erhalten, «und wird sie wahrscheinlich innerhalb von Wochen in der Ukraine gegen Ukrainer einsetzen», sagte Blinken in London. Demnach handelt es sich bei den Raketen um Fath-360 mit einer Reichweite von 120 Kilometern.

    Der US-Aussenminister verwies auf Äusserungen des neuen iranischen Präsidenten Massud Peseschkian, wonach der Iran die Zusammenarbeit mit Europa wiederaufnehmen und eine Lockerung der Sanktionen erreichen wolle. «Destabilisierende Massnahmen wie diese werden genau das Gegenteil bewirken», betonte Blinken.

  • 15.34 Uhr

    Schoigu: Keine Verhandlungen ohne ukrainischen Truppenabzug

    Der Sekretär des russischen Nationalen Sicherheitsrats Sergej Schoigu hat Friedensverhandlungen ohne einen Abzug ukrainischer Truppen aus russischem Gebiet ausgeschlossen.

    «Solange wir sie nicht aus unserem Territorium geworfen haben, werden wir natürlich keine Gespräche über Verhandlungen mit ihnen führen», sagte der frühere Verteidigungsminister dem russischen Staatsfernsehen.

    Seit Anfang August läuft in der russischen Region Kursk eine Offensive der Ukraine. Dabei sind erstmals seit Kriegsbeginn ukrainische Bodentruppen auf russisches Gebiet vorgerückt. Die Operation ist Teil des Verteidigungskampfes der Ukraine, die sich seit mehr als zweieinhalb Jahren gegen die russische Invasion wehrt.

    Den Angriff auf die Region Kursk hält Schoigu für einen Versuch, Russland zu Verhandlungen zu Bedingungen der Ukraine sowie zum Abzug russischer Kräfte aus dem Donbass zu zwingen. Russland habe jedoch bei seiner Offensive im Osten der Ukraine allein seit August rund 1000 Quadratkilometer Gelände erobert. Überprüfbar von unabhängiger Seite sind die Angaben nicht. Allerdings hatten auch ukrainische und westliche Militärbeobachter den Russen Geländegewinne bescheinigt.

  • 14.26 Uhr

    Moskau sieht Kiews Drohnenattacken als Aufruf zum Kampf

    Nach den jüngsten ukrainischen Drohnenangriffen Richtung Moskau sieht sich der Kreml in seinem Kriegskurs bestätigt.

    «Wir müssen die militärische Spezialoperation fortführen, um uns vor solchen Erscheinungen zu schützen», sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow russischen Nachrichtenagenturen zufolge. Bei den Angriffen in der Nacht war eine Frau in einem Wohnhaus ums Leben gekommen. Obwohl es in der Ukraine fast täglich zivile Opfer durch russische Drohnen- oder Raketenattacken gibt, kennzeichnete Peskow den tödlichen ukrainischen Angriff als «Wesen des Kiewer Regimes».

    Das russische Verteidigungsministerium meldete den Abschuss von insgesamt 144 Drohnen über den Gebieten Belgorod, Brjansk, Kursk, Orjol, Woronesch, Lipezk, Kaluga, Tula und dem Gebiet Moskau. Die Ukraine greift in ihrem Kampf gegen den seit mehr als zweieinhalb Jahren andauernden Angriffskrieg immer wieder auch russisches Gebiet mit Drohen und Raketen aus eigener Produktion an, um dort den militärischen Nachschub zu stören. Kiew weist zurück, dabei zivile Ziele anzugreifen.

  • 6.04 Uhr

    Ukraine: Drohnenangriff auf Kiew abgewehrt

    Die ukrainischen Luftabwehreinheiten haben einen russischen Drohnenangriff auf Kiew abgewehrt, teilt die Militärverwaltung der ukrainischen Hauptstadt über den Kurznachrichtendienst Telegram mit.

    Die ukrainische Luftabwehr fängt eine Shahed-Drohne während eines russischen Luftangriffs auf Kiew ab. (7. September 20249
    Die ukrainische Luftabwehr fängt eine Shahed-Drohne während eines russischen Luftangriffs auf Kiew ab. (7. September 20249
    Bild: Keystone/AP Photo/Evgeniy Maloletka
  • 6 Uhr

    Wieder Greenpeace-Büro in der Ukraine eröffnet

    Die Umweltorganisation Greenpeace eröffnet wieder ein Büro in der ukrainischen Hauptstadt Kiew. Ziel sei, Wiederaufbauprojekte in der Ukraine zu beschleunigen und Umweltverbrechen infolge des russischen Angriffskriegs zu untersuchen und zu dokumentieren, teilte Greenpeace Mittel- und Osteuropa mit. Schon jetzt werde dafür mit lokalen Umweltorganisationen zusammengearbeitet. «Unsere Aufgabe ist es, der Ukraine beim grünen Wiederaufbau der sozialen Infrastruktur zu helfen, indem wir die saubere Kraft von Sonne und Wind nutzen», sagte die neue Büroleiterin Natalija Hosak der Mitteilung zufolge.

    Greenpeace macht immer wieder auf Umweltschäden in der Ukraine durch den russischen Angriffskrieg aufmerksam. Unter anderem beobachtet die Organisation die Situation am russisch besetzten Atomkraftwerk Saporischschja. Die Organisation hatte in den 1990er Jahren ein Büro in Kiew unterhalten. Mit Beginn des Krieges 2022 sei die Arbeit wieder verstärkt worden, hiess es nun.

  • 5.20 Uhr

    Ukraine attackiert Raum Moskau mit Drohnen

    Nach dem Abschuss zweier ukrainischer Drohnen über dem Domodedowo-Bezirk bei Moskau sind nach Angaben von Bürgermeister Sergej Sobjanin Einsatzkräfte zur Absturzstelle ausgerückt. Zu möglichen Schäden oder Opfern macht Sobjanin zunächst keine Angaben. Im Bezirk Domodedowo, rund 50 Kilometer südlich des Kremls, befindet sich einer der grössten Flughäfen Moskaus.

  • 5.15 Uhr

    Russlands Luftverteidigung zerstört Drohne auf dem Weg nach Moskau

    Russische Luftabwehreinheiten haben nach Angaben des Moskauer Bürgermeisters Sergej Sobjanin eine Drohne zerstört, die auf die russische Hauptstadt zuflog. «Nach ersten Informationen gibt es keine Schäden und keine Verletzten dort, wo die Trümmer niedergegangen sind», teilt Sobjanin über den Kurznachrichtendienst Telegram mit. Von ukrainischer Seite liegt keine Stellungnahme vor.

  • 5.10 Uhr

    Russland: Drohnentrümmer fallen auf Treibstoff- und Energiewerk

    Wrackteile einer von der russischen Luftabwehr über der Region Tula abgeschossenen Drohne sind nach Angaben der russischen Nachrichtenagentur TASS auf ein Treibstoff- und Energiewerk gestürzt. «Es gab keine Verletzten», zitiert TASS die Behörden in Tula. Der technologische Prozess und die Versorgung der Verbraucher mit Ressourcen seien nicht unterbrochen. Die Situation sei unter Kontrolle.

  • Dienstag, 10. September 2024, 1.16 Uhr

    Grossbritannien und USA wollen Partnerschaft ausbauen

    Grossbritannien und die USA wollen ihre enge Partnerschaft weiter ausbauen. Bei einem Besuch von US-Aussenminister Antony Blinken in London solle ein neuer strategischer Dialog zwischen den Verbündeten eröffnet werden, kündigte das britische Aussenministerium an. Es gehe darum, die Wirtschafts- und Sicherheitsbeziehungen zu vertiefen.

    «Grossbritannien hat keinen grösseren Freund als Amerika», sagte Aussenminister David Lammy. «Die besondere Beziehung wird auf beiden Seiten des Atlantiks seit mehr als 80 Jahren geschätzt, aber gemeinsam sind wir entschlossen, unser Bündnis zu stärken, um Briten und Amerikanern gleichermassen Sicherheit und Wachstum zu bringen.»

    In ihren Gesprächen würden die Aussenminister auch «die unerschütterliche Unterstützung der Ukraine in ihrem Kampf gegen die russische Aggression» diskutieren sowie über eine langfristige Friedenslösung im Nahen Osten beraten. «In einer volatileren und unsichereren Welt ist es noch wichtiger, dass wir eng verbundene Nationen sind», sagte Lammy.

  • 23 Uhr

    Wir beenden den Ticker am Montag, 9. September 2024

  • 22.52 Uhr

    Kara-Mursa: Putin darf keinen gesichtswahrenden Ausweg aus Ukraine-Krieg bekommen

    Der führende russische Oppositionspolitiker Wladimir Kara-Mursa hat den Westen davor gewarnt, dem russischen Präsidenten Wladimir Putin einen «gesichtswahrenden Ausweg» aus dem Ukraine-Krieg zu gewähren. «Es ist sehr wichtig, dass Wladimir Putin den Krieg gegen die Ukraine nicht gewinnen darf», sagte Kara-Mursa am Montag in einem Interview mit der Nachrichtenagentur AFP. «Es ist sehr wichtig, dass Wladimir Putin keinen gesichtswahrenden Ausweg aus diesem Krieg in der Ukraine findet.»

    Gut einen Monat nach seiner Freilassung im Rahmen eines Gefangenenaustauschs sagte Kara-Mursa, er begreife zwar, dass in den westlichen Gesellschaften «Ermüdung» wegen des Krieges herrsche. Putin müsse aber «besiegt werden». Er ergänzte: «Wenn, Gott bewahre, das Putin-Regime den Ausgang dieses Krieges als Sieg für sich darstellen und an der Macht bleiben darf, werden wir in einem Jahr oder in 18 Monaten über einen weiteren Konflikt oder eine andere Katastrophe sprechen.»

    Kara-Mursa fügte aber an, er glaube, dass die Herrschaft Putins in Russland «in einer sehr nahen Zukunft enden wird». Mit Blick auf die jeweils in kurzer Zeit erfolgten Zusammenbrüche des russischen Zarenreichs im Jahr 1917 und der Sowjetunion im Jahr 1991 sagte er: «Grosse politische Veränderungen treten in Russland plötzlich und unerwartet auf und niemand ist je darauf vorbereitet.»

    Wladimir Kara-Mursa gehört zu den prominentesten Oppositionellen in Russland. (Archivbild)
    Wladimir Kara-Mursa gehört zu den prominentesten Oppositionellen in Russland. (Archivbild)
    Bild: Keystone/dpa/Christoph Reichwein
  • 21.16 Uhr

    Selenskyj mahnt bei Waffenlieferungen zur Eile

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat zur schnellstmöglichen Umsetzung der Hilfsvereinbarungen mit dem Westen aufgerufen. «Der Kriegsverlauf hängt direkt von der Qualität der Logistik bei den Lieferungen und der Erfüllung aller Versprechen der Partner ab», sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Waffen und Gerät müssten rechtzeitig ankommen, um Erfolg zu haben. «Was im September gebraucht wird, muss im September an unsere Truppen geliefert werden.»

  • 19.57 Uhr

    Raketenlieferungen: Kiew bestellt iranischen Gesandten ein

    Nach Berichten über mögliche iranische Lieferungen ballistischer Raketen an Russland hat das ukrainische Aussenministerium den iranischen Gesandten einbestellt. Diesem sei in «harter Form» eine Warnung an Teheran übermittelt worden, teilte das Ministerium in Kiew mit. Eine Bestätigung der Berichte werde «verheerende und nicht wiedergutzumachende Folgen» für die bilateralen Beziehungen haben.

    Zuvor hatten US-amerikanische Zeitungen unter Berufung auf Quellen in Washington berichtet, dass Teheran ballistische Kurzstreckenraketen an Russland geliefert habe. Moskau greift Ziele in der Ukraine bereits seit Herbst 2022 regelmässig mit Kampfdrohnen iranischer Bauart an. Teheran streitet Waffenlieferungen jedoch immer wieder ab.

  • 19.20 Uhr

    Lawrow: Westen will nicht ehrlich über Ukraine verhandeln

    Russland hat dem Westen nach dem diplomatischen Vorstoss von dem deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz Unehrlichkeit im Ukraine-Streit vorgeworfen. «Der Westen will nicht ehrlich verhandeln», sagte Russlands Aussenminister Sergej Lawrow nach einem Treffen mit arabischen Kollegen des Golfkooperationsrats in Riad.

    Westliche Staatschefs klammerten sich an die für Moskau unannehmbare Initiative des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Das bedeute, dass der Westen weiterhin alles tue, um Russland eine strategische Niederlage auf dem Schlachtfeld zuzufügen. Die Initiative Selenskyjs sieht als eine Forderung den Abzug russischer Truppen von ukrainischem Gebiet vor.

    Lawrow ging in seiner Kritik auch auf den Vorstoss von Scholz ein. Nach dessen Worten über die Notwendigkeit einer diplomatischen Lösung gebe es in der deutschen Presse Andeutungen darüber, dass eine Lösung die russischen Eroberungen berücksichtigen müsse. Es gehe aber nicht um Territorien, behauptete Lawrow. «Wir haben niemals fremden Boden gewollt, wir wollten nur, dass man den Menschen, die Teil der russischen Welt, der russischen Kultur, russischen Sprache, Geschichte, Religion sind, human begegnet, wie dies das internationale Recht, viele Menschenrechts- und Minderheitskonventionen und vor allem die Satzung der Vereinten Nationen fordert», sagte der Minister.

  • 19.10 Uhr

    Niederlande erlauben Ukraine Einsatz von Waffen in Russland

    Die Niederlande erlauben der Ukraine, mit von ihnen gelieferten Waffen militärische Ziele auf russischem Gebiet anzugreifen. «Die Ukraine darf unsere Waffen auf russischem Territorium einsetzen, um sich gemäss dem Völkerrecht zu verteidigen», sagte Verteidigungsminister Ruben Brekelmans der «FAZ». Er ermutigte zugleich andere westliche Länder, die Einsatzbeschränkung für von ihnen gelieferte Waffen aufzuheben.

    Die Ukraine habe ein Recht auf Selbstverteidigung, sagte Brekelmans. «Und wenn das Land von Grenzgebieten oder von russischen Flugplätzen aus angegriffen wird, dann kann es militärische Ziele ins Visier nehmen. Das Gleiche gilt für feindliche Raketen - auch diese dürfen mit unseren Waffen über Russland abgefangen werden.» Laut Brekelmans gilt diese Erlaubnis ausdrücklich auch für die zugesagten F-16-Kampfflugzeuge. Die niederländische Regierung vertraue darauf, dass Kiew auch die F-16-Jets gemäss dem Völkerrecht einsetze.

  • 18 Uhr

    Trümmer russischer Drohnen in Rumänien gefunden

    Rumäniens Armee hat an der Grenze zur Ukraine bei Periprava Trümmer einer russischen Drohne gefunden. Das teilte das Verteidigungsministerium in Bukarest am Montag mit. Man habe die Suche eingeleitet, nachdem am Sonntag der Überflug von Drohnen gemeldet worden war. In der Region kam es seit Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine zu mehreren derartigen Vorfällen.

    Periprava liegt an der Donau, weniger als 500 Meter von der ukrainischen Grenze entfernt. Derzeit untersuche man auch eine weitere mögliche Drohnen-Absturzstelle bei Caraorman im Donaudelta, rund 40 Kilometer landeinwärts von der Grenze zur Ukraine. Es handle sich in beiden Fällen um unbewohnte, sumpfige Gebiete, hiess es weiter aus dem Ministerium.

  • 13.24 Uhr

    Britischer Geheimdienst: Russische Luftwaffenbasis schwer getroffen

    Ein Luftwaffenstützpunkt in der russischen Region Wolgograd hat nach britischen Geheimdienst-Informationen schwere Schäden bei einem ukrainischen Angriff erlitten.

    Bei dem Angriff auf die Marinowka-Luftwaffenbasis am 22. August seien vier Hangars zerstört und drei weitere beschädigt worden, hiess es in dem täglichen Geheimdienstbericht des Verteidigungsministeriums in London auf X. Ebenfalls zerstört wurde demnach eine Radarkuppel sowie weitere Gebäude und Lagerkapazitäten unter freiem Himmel.

    Als Beweis veröffentlichten die Briten Satellitenbilder, auf denen im Vorher-Nachher-Stil die Zerstörung zu erkennen ist. Der russische Gebietsgouverneur Andrej Botscharow hatte die Schäden durch den ukrainischen Drohnenangriff seinerzeit heruntergespielt. Er hatte damals angegeben, lediglich durch den Absturz einer Drohne sei Feuer ausgebrochen.

  • 11.26 Uhr

    Denkzettel für Stadtoberhaupt von St. Petersburg

    Bei den russischen Regionalwahlen hat die Kreml-Partei Geeintes Russland nach offiziellen Angaben alle ihre Kandidaten für Gouverneursposten durchgesetzt. Einen Denkzettel gab es aber für den Gouverneur der nördlichen Millionenstadt St. Petersburg, Alexander Beglow.

    Ihm wurde ein Ergebnis von knapp 60 Prozent zugeschrieben – das schwächste Resultat bei landesweit 21 Abstimmungen über regionale Spitzenposten.

    In Russlands am ehesten westlich geprägter Stadt gilt Beglow (68) wegen seiner Misswirtschaft als unbeliebt; er kann sich nur mit Unterstützung des Kremls halten. In der Heimatstadt von Präsident Wladimir Putin beklagten unabhängige Beobachter besonders viele Wahlmanipulationen. Die offizielle Auszählung in St. Petersburg lief am Montag noch.

    In anderen Regionen wurden für die Amtsinhaber meist Resultate um die 80 Prozent verkündet. Bei der dreitägigen Wahl vom Freitag bis Sonntag wurden auch mehrere Regionalparlamente neu besetzt. Für die Führung in Moskau galt der Urnengang auch als Test für die Stimmung in der Bevölkerung nach zweieinhalb Jahren Krieg.

  • 4.30 Uhr

    Russischer Beschuss in Mykolajiw: 70-Jährige tot

    Eine 70-jährige Frau ist am Sonntagabend durch russischen Beschuss in Otschakiw in der Region Mykolajiw getötet worden. «Die Russen haben Otschakiw heute Abend mit Rohrartillerie beschossen und dabei eine 70-jährige Frau in ihrem eigenen Haus getötet», schreibt Leiter der Staatsverwaltung von Mykolajiw Vitali Kim auf Telegram.

  • 4.26 Uhr

    Ukrainische Truppen sprengen Brücke in Kursk

    Ukrainische Truppen haben die letzte verbliebene Brücke über den Sejm in der Region Kursk beschädigt. Die Brücke in der Nähe des Dorfes Karysch sei nur noch von leichten Personenwagen befahrbar, berichtete die Agentur Unian unter Berufung auf Militärquellen. Mit der Zerstörung von mehreren Brücken in der Region haben die ukrainischen Truppen die dort verteidigenden russischen Einheiten in eine schwierige Lage gebracht und von der Versorgung weitgehend abgeschnitten.

  • 3.40 Uhr

    Erneut schwere Kämpfe um Pokrowsk in der Ostukraine

    Der seit Wochen andauernde Ansturm russischer Truppen gegen die ukrainischen Verteidigungslinien rund um Pokrowsk am Rande des Donbass sind mit aller Wucht fortgesetzt worden. Am Sonntag seien in dem Abschnitt im Osten des Landes insgesamt 23 russische Angriffe abgewehrt worden, teilte der Generalstab in Kiew in seinem Lagebericht mit. «Die Lage im Sektor Pokrowsk bleibt angespannt», hiess es.

    Ähnlich schwere Gefechte wurden auch aus dem nahe gelegenen Kurachowe gemeldet. Dort habe die russische Armee insgesamt 19-mal versucht, die ukrainische Verteidigung auszuhebeln. Die Angaben konnten nicht unabhängig geprüft werden. Die russische Armee versucht seit Monaten, ihre Positionen rund um den Donbass auszuweiten.

    Bei russischen Raketenangriffen zerstörte Häuser in Pokrowsk. (Archivbild) 
    Bei russischen Raketenangriffen zerstörte Häuser in Pokrowsk. (Archivbild) 
    Bild: Keystone/Ukrainian Emergency Service via AP
  • Montag, 9. September 2024, 3.30 Uhr

    Selenskyj hofft auf positive Signale

    Nach seinen Gesprächen mit Vertretern der US-Regierung während des Treffens der Ukraine-Kontaktgruppe in Ramstein wartet der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj jetzt «sehr gespannt» auf Ergebnisse. Konkret hatte Selenskyj am Freitag von den Verbündeten weitreichende Waffen und die Erlaubnis zu deren Einsatz gegen militärische und logistische Ziele auf russischem Staatsgebiet gefordert. Bisher wurde diese Erlaubnis nicht erteilt.

    Die Ukraine versuche, ihre Partner auf allen Ebenen vom Einsatz weitreichender Raketen zu überzeugen, betonte Selenskyj in seiner täglichen Videobotschaft und beklagte fehlende Entscheidungsbereitschaft: «Russland kann vor der Suche nach Frieden ebenso zurückschrecken wie die Welt vor starken Entscheidungen, Russland zu besiegen, zurückschreckt.»

    «Wir arbeiten ständig mit Vertretern beider Parteien in den Vereinigten Staaten von Amerika zusammen - am Rande des Forums in Italien traf ich mit einer Delegation des US-Kongresses zusammen», berichtete Selenskyj von einem anschliessenden Besuch in Italien am Freitag. «Wir sprachen insbesondere über den Siegesplan für die Ukraine – über einige seiner Details.» Die Ukraine werde sowohl US-Präsident Joe Biden als auch die beiden Bewerber um seine Amtsnachfolge, Donald Trump und Kamala Harris, über Details informieren.

    Bei dem Treffen in Ramstein waren Kiew weitere Waffen und sonstige militärische Unterstützung zugesagt worden. «Jetzt, zu Beginn des Herbstes, geht es für uns vor allem darum, die Position der Ukraine und der Ukrainer zu stärken, unsere Städte und Dörfer vor dem russischen Terror zu schützen und natürlich unseren Soldaten an der Front mehr Möglichkeiten zu geben», sagte Selenskyj. Dabei meinte er vor allem die zuletzt schwer umkämpften ostukrainischen Regionen Pokrowsk, Torezk und Kurachowe.

  • 24 Uhr

    Wir beenden den Ticker am Sonntag, 8. September 2024

  • 23.33 Uhr

    Selenskjy spricht über die Verletzten nach dem Poltawa-Angriff.

    In seiner abendlichen Videoansprache hat der der ukrainische Präsident Selenskyj über die aktuelle Situation nach dem schweren russischen Angriff auf die Stadt Poltawa mit bislang 58 Toten. Noch immer seien 220 Menschen in Krankenhäusern. Einige Verletzte würden sich in einem kritischen Zustand befinden.  «Der Septemberanfang war leider durch brutale russische Angriffe gekennzeichnet», sagt Selenskyj. 

  • 22.19 Uhr

    Eine Frau stirbt bei Angriff auf Wohngebiet in der Region Charkiw

    Bei einem russischen Angriff auf eine Stadt in der Oblast Charkiw ist eine 76 Jahre alte Frau ums Leben gekommen. 13 Person wurden verletzt, berichtet «Kyiv Independent». Bei dem Angiff auf ein Wohngebiet in der Stadt Derhatschi wurden von russischer Seite Mehrfachraketenwerfer eingesetzt. Acht Häuser seien beschädigt worden, berichtete Gouverneur Oleh Syniehubov.

  • 18.16 Uhr

    Nato-Länder melden russische Drohnen in ihrem Luftraum

    Die Nato-Mitglieder Rumänien und Lettland haben Russland vorgeworfen, ihren Luftraum mit Drohnen verletzt zu haben. Eine russische Drohne sei auf rumänisches Gebiet geflogen, als Russland zivile Ziele und Hafenanlagen an der Donau attackiert habe, teilte das rumänische Verteidigungsministerium am Sonntag mit. F-16-Kampfflugzeuge seien aufgestiegen, um den Luftraum zu überwachen. Rumänien halte seine Nato-Verbündeten auf dem Laufenden.

    Vorläufige Daten deuteten darauf hin, dass es in einem unbewohnten Gebiet in der Nähe des rumänischen Dorfes Periprava nicht weit von der ukrainischen Grenze eine Einschlagszone geben könne, teilte das Ministerium weiter mit. Der Fall werde näher geprüft. Die rumänischen Notstandsbehörden gaben Warnungen an die Bewohner von zwei Regionen im Osten des Landes heraus.

    Der rumänische Vize-Nato-Generalsekretär Mircea Geoana verurteilte den Vorfall. «Uns liegen noch keine Informationen vor, die auf einen absichtlichen Angriff Russlands auf Bündnispartner hindeuten. Doch diese Handlungen sind unverantwortlich und potenziell gefährlich», schrieb Geoana im Kurznachrichtendienst X.

    Später teilte der lettische Verteidigungsminister Andris Spruds mit, am Samstag sei eine russische Drohne in der Nähe der Stadt Rezekne abgestürzt. Sie sei wahrscheinlich aus dem benachbarten Belarus nach Lettland eingedrungen. Rezekne liegt etwa 55 Kilometer westlich der russischen und rund 75 Kilometer von der belarussischen Grenze entfernt.

  • 17.44 Uhr

    Ukrainische Drohne trifft Treibstofflager in Russland

    Die ukrainischen Streitkräfte haben bei einem Drohnenangriff auf die südrussische Region Belgorod ein Treibstofflager in Brand gesetzt. Unter Berufung auf Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow meldete die russische Staatsagentur Tass, dass eine Kampfdrohne das Lager im Bezirk Wolkonowsk getroffen habe. «Durch die Explosion sind die Tanks in Brand geraten.»

  • 17.38 Uhr

    Regionalwahlen in Russland – Kritiker rügen Rechtsverstösse

    Unter dem Eindruck des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine haben Millionen Russen über neue Gouverneure, Regionalparlamente und Bürgermeister abgestimmt. Unabhängige Beobachter der vom Kreml als «ausländischer Agent» geächteten Organisation «Golos» registrierten auch am letzten der drei Tage eine Vielzahl von Wahlrechtsverstössen. Arbeitgeber hätten ihre Mitarbeiter zur Stimmabgabe gedrängt, diese auch bis an die Urne verfolgt. Es habe wie immer in Russland auch illegale Mehrfachabstimmungen und andere Rechtsverletzungen gegeben.

    «Golos» hatte schon vorab erklärt, dass der Machtapparat alles daran setze, vor allem den Vertretern der Kremlpartei Geeintes Russland in politische Ämter zu verhelfen. Kremlchef Wladimir Putin, der selbst online über den neuen Moskauer Stadtrat abstimmte, sagte in einem Video des Kreml, die Wahlen hätten immer «eine grosse Bedeutung für die politische Stabilität im Land, und heute ist das besonders wichtig».

  • 16.48 Uhr

    Kreml-Kritiker Jaschin verzichtet auf Polizeischutz in Deutschland

    Kreml-Kritiker Ilja Jaschin lehnt trotz der möglichen Gefahren durch den russischen Geheimdienst einen Polizeischutz in Deutschland ab. Bei seiner Ankunft nach dem beispiellosen Gefangenenaustausch zwischen Russland und dem Westen vor rund einem Monat sei ihm ein Personenschutz angeboten worden, sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Das wolle er «auf keinen Fall». «Ich hatte nicht mal in Moskau Bodyguards, warum sollte ich dann hier welche haben?»

    Er habe während eines Café-Besuchs in Berlin mit einem Freund allerdings einen «seltsamen Vorfall» erlebt, berichtet Jaschin. Ein Mann am Nebentisch habe plötzlich sein Handy gezückt und angefangen, ihn zu filmen. «Dieser Mann war kein normaler Café-Besucher, sondern hat uns ausspioniert», sagte er. «Ich weiss mittlerweile sehr gut, wie russische Agenten oder Polizisten aussehen.»

    Bei einem beispiellosen Gefangenenaustausch wurden Anfang August von Russland und Belarus neben Ilja Jaschin (links) 15 weitere Menschen freigelassen, die unter anderem wegen ihrer Tätigkeiten als Journalisten, Künstler, Oppositionelle oder Aktivisten in Gefangenschaft geraten waren. (Archivbild)
    Bei einem beispiellosen Gefangenenaustausch wurden Anfang August von Russland und Belarus neben Ilja Jaschin (links) 15 weitere Menschen freigelassen, die unter anderem wegen ihrer Tätigkeiten als Journalisten, Künstler, Oppositionelle oder Aktivisten in Gefangenschaft geraten waren. (Archivbild)
    Bild: Keystone/AP/Alexander Zemlianichenko
  • 15.18 Uhr

    Scholz für Ukraine-Friedenskonferenz mit Russland

    Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz spricht sich für intensivere diplomatische Bemühungen um eine Beendigung des russischen Angriffskriegs in der Ukraine aus. «Ich glaube, das ist jetzt der Moment, in dem man auch darüber diskutieren muss, wie wir aus dieser Kriegssituation doch zügiger zu einem Frieden kommen, als das gegenwärtig den Eindruck macht», sagte der SPD-Politiker im ZDF-Sommerinterview.

    Auf die Frage, ob es eine weitere Friedenskonferenz geben solle, antwortet er: «Es wird auf alle Fälle eine weitere Friedenskonferenz geben. Und der (ukrainische) Präsident und ich sind einig, dass es auch eine sein muss mit Russland dabei.»

    Scholz wich der Frage aus, ob er dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj noch vertraue, nachdem bekannt wurde, dass ein Ukrainer an der Sabotage an den Nord-Stream-Pipelines in der Ostsee beteiligt gewesen sein soll. «Ich habe ein gutes Verhältnis zu Wolodymyr Selenskyj», sagte der Kanzler. «Und gleichzeitig ist für mich völlig klar, dass diese Sache aufgeklärt werden muss.» Er sei froh, dass der Generalbundesanwalt und die Sicherheitsbehörden bei ihren Ermittlungen so weit gekommen seien, wie berichtet werde.

  • 14.53 Uhr

    Rumänien prangert «neuerliche Verletzung» von Luftraum durch russische Drohne an

    Rumänien hat die «neuerliche Verletzung» seines Luftraums durch eine russische Drohne angeprangert. Die Drohne habe am frühen Sonntagmorgen bei einem Angriff auf die Ukraine den rumänischen Luftraum durchquert, teilte das Verteidigungsministerium in Bukarest mit. Militärflugzeuge der rumänischen Luftwaffe beobachteten die Situation und Bewohner in den Regionen Tulcea und Constanta im Südosten wurden demnach alarmiert.

    Das Aussenministerium verurteilte die «neuerliche Verletzung» des rumänischen Luftraums und rief Moskau auf, seine wiederholten «illegalen Angriffe» zu unterlassen, die zu einer «unverantwortlichen Eskalation» in der Region führen könnten. Das Ministerium forderte auch die Einhaltung des internationalen Rechts ein. Demnach wurden die Nato-Verbündeten über den Vorfall informiert.

    Erste Informationen zu der russischen Drohne hatten nach Angaben aus Bukarest darauf hingewiesen, dass ein Einschlag der Drohne auf rumänischem Gebiet wahrscheinlich sein könnte - auf unbewohntem Gebiet in der Nähe des Dorfes Periprava. Seit dem Morgen wurde in der Region nach Überresten einer Drohne gesucht.

  • 14.48 Uhr

    Russland nimmt nach eigenen Angaben weitere Ortschaft in Ostukraine ein

    Die russische Armee hat nach eigenen Angaben eine weitere Ortschaft im Osten der Ukraine eingenommen. Die Truppen hätten die in der Region Donezk gelegene Ortschaft Nowohrodiwka «befreit», erklärte das russische Verteidigungsministerium am Sonntag. Nowohrodiwka, wo vor dem Beginn der russischen Offensive im Februar 2022 mehr als 14’000 Menschen lebten, liegt rund 20 Kilometer von der logistisch wichtigen Stadt Pokrowsk entfernt.

  • Sonntag, 8. September 2024, 11.02 Uhr

    Tote und Verletzte nach russischem Luftschlag gegen Ukraine

    Bei einem neuen russischen Luftschlag gegen die Ukraine sind in der Stadt Sumy im Nordosten des Landes mindestens zwei Menschen getötet und vier weitere verletzt worden. Unter den Verletzten seien auch ein zwei Jahre altes Mädchen und ein achtjähriger Junge, teilten die ukrainischen Behörden mit. Bei den Toten handele es sich um ein älteres Ehepaar. Das Haus der 79 und 77 Jahre alten Leute sei zerstört worden bei dem nächtlichen Angriff, hiess es.

    Die Stadt und die Region Sumy in russischer Nachbarschaft sind immer wieder Ziel von Attacken in dem seit mehr als zweieinhalb Jahren andauernden Angriffskrieg gegen die Ukraine.

    Die ukrainische Luftverteidigung meldete am Morgen erneut die Abwehr zahlreicher russischer Schläge. Demnach zerstörte die Flugabwehr 15 von 23 Drohnen und eine von vier Raketen. Betroffen waren den Angaben nach die Gebiete Odessa, Charkiw und Dnipropetrowsk.

  • 22.09 Uhr

    Polens Aussenminister: Sollten ukrainische AKW vor Raketen schützen

    Der polnische Aussenminister Radoslaw Sikorski befürwortet in einem Interview mit BBC Radio 4 den Abschuss russischer Raketen in Polen. Sein Land habe aus seiner Sicht das Recht, verirrte russische Raketen und Drohnen, die in den polnischen Luftraum eindringen, abzuschiessen. «Russland kann uns nicht länger diktieren, wie wir unser eigenes Land verteidigen. Wir haben sowohl eine Verfassung als auch die völkerrechtliche Anerkennung, unseren Luftraum zu verteidigen», sagt Sikorski. Zudem warnt er davor, dass eine russische Rakete ein ukrainisches Atomkraftwerk treffen könnte. «Ich denke, wir sollten der Ukraine helfen, ihre Kernkraftwerke vor solchen verirrten russischen Raketen zu schützen», sagt er.

  • 19.48 Uhr

    Ukraine warnt vor iranischen Raketen für Russland

    Die Ukraine hat den Iran eindringlich aufgerufen, Russland unter keinen Umständen mit ballistischen Raketen für seinen Angriffskrieg auszustatten. Wenn Berichte internationaler Medien bestätigt würden, dass der Iran Russland mit diesen Raketen für Angriffe auf die Ukraine versorge, werde das schwere Folgen für die bilateralen Beziehungen zwischen Kiew und Teheran haben, teilte das Aussenministerium mit. Gemäss den Regeln der Vereinten Nationen und des internationalen Rechts sei Russland ein Aggressorstaat.

    Gleichwohl bereite Sorgen, dass Teheran und Moskau ihre militärische Zusammenarbeit vertiefen und so die Sicherheit nicht nur der Ukraine, sondern ganz Europas, im Nahen Orten und in der Welt bedrohten, teilte das Aussenministerium in Kiew weiter mit. Die iranische Führung müsse durch Taten überzeugen, dass sie Russland Kriegsmaschine nicht unterstütze, hiess es. Kiew wirft Teheran schon seit langem vor, Moskaus Krieg zu unterstützen – am Anfang vor allem auch mit der Überlassung iranischer Drohnen oder den Plänen für den Bau der unbemannten Flugobjekte.

    Der Iran dementierte indes einen Bericht der US-Zeitung «Wall Street Journal» über die Lieferung von ballistischen Raketen an Russland. «Der Iran hält die Lieferung von Militärhilfe für Kriegsparteien für unmenschlich und wird daher diesbezüglich nichts unternehmen», gab Teherans UN-Mission in New York in einer Presseerklärung bekannt. Eine solche Kooperation schwäche auch den Friedensprozess und führe zu einer weiteren Eskalation des Konflikts. Auch dies wolle Teheran nicht, hiess es in der Presseerklärung laut dem Nachrichtenportal Mashregh.

  • 17.30 Uhr

    Opfer des russischen Angriffs auf Poltawa beigesetzt

    Zahlreiche Ukrainerinnen und Ukrainer haben Abschied von den bei einem russischen Angriff auf die Stadt Poltawa Getöteten genommen. Hunderte Trauernde, Angehörige, Einwohner und Regierungsvertreter versammelten sich am Samstag vor der Himmelfahrtskathedrale der Stadt rund 350 Kilometer südöstlich von Kiew. Weinende Angehörige, viele von ihnen mit roten Nelken standen vor den in ukrainische Flaggen gehüllten Särgen. Während des Gottesdienstes ertönte eine Luftschutzsirene. Als die Leichenwagen zur Beerdigung auf einem Militärfriedhof vor der Stadt vorüberfuhren, knieten die Menschen nieder.

    Nach Angaben von Präsident Wolodmyr Selenskyj ist die Zahl der bei dem Angriff auf das Militärinstitut für Kommunikation Getöteten auf 55 gestiegen. 328 Menschen wurden verletzt. «Dazu gehören auch Menschen mit schweren Verletzungen, wie Amputationen und Organschäden», sagte Selenskyj in Mailand. «Unser Volk ist ständig von russischen Raketen- und Drohnenangriffen bedroht – jede Nacht und jeden Tag.»

  • 17.06 Uhr

    Ukrainische Drohnen treffen russisches Munitionslager mit Raketen aus Nordkorea

    Nach einem nächtlichen Drohnenangriff durch die Ukraine auf ein russisches Munitionslager in der Grenzregion Woronesch dauern die Brände Insidern zufolge auch am Nachmittag noch an. Es gebe vier grosse Brandherde, wird aus ukrainischen Sicherheitskreisen gemeldet. Laut Andriy Kovalenko, Leiter des Zentrums zur Bekämpfung von Desinformation in der Ukraine, soll es sich um Munitionslager gehandelt haben, in denen auch Raketen aus Nordkorea aufbewahrt wurden.

  • 14.38 Uhr

    Meloni sichert Selenskyj anhaltende militärische Unterstützung Italiens zu

    «Wir dürfen mit Blick auf die Ukraine nicht aufgeben», sagte Meloni nach dem Gespräch mit Selenskyj vor Journalisten. Die Position Italiens zur Ukraine sei «äusserst seriös, entschlossen und klar». An die italienische Öffentlichkeit gerichtet sagte die seit Herbst 2022 amtierende ultrarechte Politikerin, diese sei «verängstigt und zu Recht besorgt über den Krieg». Die Menschen im Land sollten jedoch «nicht in die Falle der russischen Propaganda tappen» und glauben, das Schicksal der Ukraine sei besiegelt.

    Meloni fügte hinzu, gerade die Unterstützung für die Ukraine bei ihrem Kampf gegen den weitaus mächtigeren Nachbarn Russland habe die Bedingungen für eine «Pattsituation» geschaffen, angesichts dessen über Frieden verhandelt werden könne. Sollte Kiew hingegen dem russischen Angriffskrieg überlassen werden, werde dies «keinen Frieden bringen», sondern «Chaos und wirtschaftliche Folgen haben, die schwerer wiegen als das, was es heute kostet, die Ukraine zu unterstützen».

  • 13.03 Uhr

    Ukraine meldet Tote nach russischem Angriff im Gebiet Donezk

    Bei neuem russischen Artilleriebeschuss sind in der Stadt Kostjantyniwka im ostukrainischen Gebiet Donezk nach offiziellen Angaben mindestens drei Menschen getötet worden. Drei Männer im Alter zwischen 24 und 69 Jahren seien ihren Verletzungen erlegen, teilte die ukrainische Militärverwaltung mit. Sie rief erneut die Bewohner auf, den Evakuierungsaufforderungen Folge zu leisten.

    Bei dem morgendlichen Beschuss von russischer Seite seien ein mehrgeschossiges Wohnhaus, ein Verwaltungsgebäude, Läden, Autos und Stromleitungen beschädigt worden. Die strategisch wichtige Stadt Kostjantyniwka ist immer wieder Ziel russischer Angriffe.

    Die Stadt Kostjantyniwka im Gebiet Donezk im Osten der Ukraine ist immer wieder Ziel schwerer russischer Angriffe. 
    Die Stadt Kostjantyniwka im Gebiet Donezk im Osten der Ukraine ist immer wieder Ziel schwerer russischer Angriffe. 
    Archivbild: dpa
  • 12.05 Uhr

    Explosionen im Gebiet Woronesch nach Kiewer Drohnenangriff

    Nach einem ukrainischen Drohnenangriff haben Behörden im russischen Gebiet Woronesch von Explosionen im Kreis Ostrogoschsk berichtet und dort den Ausnahmezustand ausgerufen. Gouverneur Alexander Gussew teilte bei Telegram mit, dass mehrere Ortschaften in dem Kreis evakuiert würden. Demnach kam es an einem Objekt mit explosiven Materialien nach einem Brand zu Detonationen.

    Gussew sagte nicht, um welche Art von Objekt es sich handelte. Ukrainische Beobachter gingen allerdings davon aus, dass ein Munitionslager im Westen Russlands getroffen worden sei. Nach Darstellung Gussews gab es zunächst keine Verletzten. Das Ausmass der Schäden war demnach nicht klar. Die meisten Bewohner würden bei Verwandten und Bekannten unterkommen, teilte er mit.

    Das russische Gebiet Woronesch ist immer wieder Ziel von Angriffen, mit denen die Ukraine Treibstoff- und Munitionslager für den militärischen Nachschub zerstören will. 
    Das russische Gebiet Woronesch ist immer wieder Ziel von Angriffen, mit denen die Ukraine Treibstoff- und Munitionslager für den militärischen Nachschub zerstören will. 
    Archivbild: dpa
  • 11.49 Uhr

    Ukraine meldet Zerstörung zahlreicher russischer Drohnen

    Die ukrainische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben Dutzende russische Drohnen abgefangen. Russland habe in der Nacht 67 Drohnen gestartet, teilte die Luftwaffe am Samstag mit. Davon seien 58 abgeschossen und drei weitere mit elektronischen Mitteln zerstört worden. Bilder von Drohnentrümmern wurden vor dem Gebäude des ukrainischen Parlaments in Kiew fotografiert. Die Parlamentsverwaltung erklärte, es habe keine Verletzen gegeben.

  • Samstag, 7. September 2024, 11.39 Uhr

    Selenskyj wirbt nach Ramstein um westliche Unterstützung bei Meloni in Italien

    Nach seiner Teilnahme am Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe im rheinland-pfälzischen Ramstein hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Samstag in Italien mit Ministerpräsidentin Giorgia Meloni um weitere Unterstützung für sein Land gebeten. Die beiden kamen nach Angaben von Melonis Büro am Rande eines Wirtschaftsforums im norditalienischen Cernobbio am Comer See zusammen. Selenskyj hatte bei der Konferenz schon am Freitag um weitere Unterstützung für die Ukraine gebeten. Am Samstag war auch eine Rede von Meloni geplant.

  • 22.01 Uhr

    Scholz und Macron bekräftigen Solidarität mit der Ukraine

    Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron haben am Freitag am Rande eines deutsch-französischen Unternehmertreffens im ostfranzösischen Evian ihre gemeinsame Haltung zu den Kriegen in der Ukraine und im Nahen Osten bekräftigt. «Gemeinsam brachten sie ihre volle Unterstützung für das ukrainische Volk zum Ausdruck und erinnerten an ihre Entschlossenheit, die Ukraine so lange und intensiv wie nötig zu unterstützen, um den von Russland geführten Angriffskrieg scheitern zu lassen», erklärte die französische Präsidentschaft.

    Demnach verurteilten Macron und Scholz den russischen Luftangriff auf die ukrainische Stadt Poltawa «aufs Schärfste». Am Dienstag waren bei der Attacke mindestens 55 Menschen getötet worden.

  • 21.22 Uhr

    Selenskyj: Ukraine würde Langstreckenwaffen bei Angriff in Russland nie auf Zivilisten richten

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat zugesichert, dass vom Westen gelieferte Langstreckenwaffen im Fall einer Erlaubnis für Angriffe auf russisches Gebiet keinesfalls auf Zivilisten oder nicht-militärische Ziele gerichtet würden.

    Die Waffen würden nicht für solche Attacken verwendet, selbst wenn die Zivilisten «unsere Feinde sind, weil sie Putins Politik unterstützen», sagte Selenskyj im norditalienischen Cernobbio, wo er an einem Wirtschaftsforum teilnahm und am Samstag Regierungschefin Giorgia Meloni treffen sollte.

    Zuvor hatte der ukrainische Staatschef bei einem Besuch des Treffens der Ukraine-Kontaktgruppe in Ramstein erneut für die Erlaubnis geworben, mit westlichen Langstreckenwaffen auch Ziele auf russischem Gebiet zu beschiessen. Deutschland wie die USA reagierten hierauf erneut zurückhaltend.

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte, dass die Ukraine nicht auf russische Zivilisten zielen würde (Archivbild)
    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte, dass die Ukraine nicht auf russische Zivilisten zielen würde (Archivbild)
    Bild: Keystone/AP/Susan Walsh
  • 19.55 Uhr

    Selenskyj zum Forum in Italien eingetroffen

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist in Italien eingetroffen. Beim Teha-Wirtschaftsforum in Cernobbio am Comer See hält Selenskyj eine Rede. Mit einer Handbewegung grüsste er die wartenden Journalisten, wie die Nachrichtenagentur Ansa meldete.

    Zuvor war Selenskyj in Deutschland gewesen. Er nahm überraschend an einem Treffen auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein im Bundesland Rheinland-Pfalz teil. Deutschland wird der Ukraine zwölf weitere Panzerhaubitzen 2000 im Wert von 150 Millionen Euro für ihren Abwehrkampf gegen die russischen Invasoren liefern.

  • 19.03 Uhr

    IAEA-Chef nennt Lage im AKW Kursk «besorgniserregend»

    Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA, Rafael Grossi, hat sich besorgt um die Sicherheit der von Kämpfen und Bombardierungen bedrohten Atomkraftwerke in der russischen Region Kursk und der ukrainischen Region Saporischschja gezeigt. «Die Zeiten sind nach wie vor sehr schwierig», sagte Grossi nach Angaben russischer Nachrichtenagenturen bei einem Treffen mit dem Chef der russischen Atombehörde Rosatom, Alexej Lichatschew, am Freitag im russischen Kaliningrad.

    Grossi hatte zuletzt sowohl das Atomkraftwerk in Kursk als auch die Anlage in Saporischschja besucht. Am Dienstag hatte er den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj getroffen.

    Die aktuelle Situation rund um das Kernkraftwerk Kursk lässt Rafael Grossi, Generalsekretär der IAEA, besorgt zurück.
    Die aktuelle Situation rund um das Kernkraftwerk Kursk lässt Rafael Grossi, Generalsekretär der IAEA, besorgt zurück.
    Bild: Keystone/IAEA/Jean Calma

    Die Situation am Atomkraftwerk Kursk sei «besorgniserregend», sagte Grossi. In der Region hatte die Ukraine Anfang August eine grenzüberschreitende Überraschungsoffensive gestartet. Grossi und Lichatschew sagten jedoch, der Betrieb der Anlage sei stabil.

    Der IAEA-Chef forderte beide Seiten erneut auf, von Angriffen auf Kraftwerke abzusehen: «Ich habe dies in Saporischschja gesagt, ich habe dies in Kiew gesagt und nun sage ich dies in Kaliningrad: Kraftwerke können in einem bewaffneten Konflikt nie legitime Ziele sein.»

    Der russische Präsident Wladimir Putin hatte der Ukraine vorgeworfen, das Akw Kursk angreifen zu wollen. Beweise dafür legte er nicht vor. Lichatschew sagte, Russland «erwarte eine angemessene Antwort» der IAEA.

  • 18.22 Uhr

    USA sichert Ukraine weitere Militärhilfen zu

    US-Verteidigungsminister Lloyd Austin hat der Ukraine angesichts der schwierigen Lage an der Front und verheerender russischer Luftangriffe weitere Militärhilfen zugesichert. US-Präsident Joe Biden habe ein zusätzliches Hilfspaket in Höhe von 250 Millionen Dollar (rund 225 Millionen Euro) für die Ukraine unterzeichnet, sagte Austin am Freitag vor Journalisten in Ramstein. «Damit erhält die Ukraine zusätzliche Luftabwehr, gepanzerte Fahrzeuge, Panzerabwehrwaffen und Munition für Raketensysteme und Artillerie», sagte der Pentagon-Chef.

    Seit mehr als zweieinhalb Jahren verteidige sich die Ukraine gegen den russischen Angriffskrieg, sagte Austin nach einem neuerlichen Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe auf dem US-Luftwaffenstützpunkt in Rheinland-Pfalz, an dem auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj teilnahm. Er sei den Verbündeten und Partnern «zutiefst dankbar», dass sie den ukrainischen Streitkräften die Mittel an die Hand gegeben hätten, «um sich und ihr Land zu verteidigen».

    «Rund 50 Länder des guten Willens waren heute wieder in Ramstein und liefern der Ukraine weiterhin dringend benötigte Fähigkeiten, darunter Luftabwehr, Panzer, Artilleriemunition und seit kurzem auch F-16-Kampfflugzeuge», sagte Austin. Die Koalition habe der Ukraine seit Februar 2022 mehr als 106 Milliarden Dollar an Sicherheitshilfen zugesagt. «Gemessen am Bruttoinlandsprodukt tragen ein Dutzend unserer Verbündeten sogar mehr zur Selbstverteidigung der Ukraine bei als die Vereinigten Staaten», betonte Austin. Auch weiterhin würden die westlichen Verbündeten «tief in die Tasche» greifen.

    US-Verteidigungsminister Lloyd Austin versprach der Ukraine weitere Militärhilfen. 
    US-Verteidigungsminister Lloyd Austin versprach der Ukraine weitere Militärhilfen. 
    Bild: Susan Walsh/AP/dpa

    Doch die Ukraine-Koalition konzentriere sich «nicht nur auf den kurzfristigen Bedarf der Ukraine», sondern arbeite daran, auch die «langfristige Sicherheit» der Ukraine zu gewährleisten. Austin nannte in diesem Zusammenhang «Investitionen in die ukrainische Verteidigungsindustrie». Diese sollen der Ukraine helfen, «ihre eigene Produktion hochzufahren». Der Pentagon-Chef zeigte sich «zuversichtlich, dass wir die richtige Struktur aufbauen, um der Ukraine in den kommenden Wochen, Monaten und Jahren zum Erfolg zu verhelfen».

    Zu Selenskyjs erneuten Forderungen nach einem Einsatz von weitreichenden westlichen Waffen gegen Ziele in Russland äusserte sich Austin hingegen zurückhaltend. «Ich glaube nicht, dass eine bestimmte Fähigkeit ausschlaggebend sein wird, und ich bleibe bei dieser Aussage», sagte der US-Verteidigungsminister. Aus seiner Sicht ist Kiew «sehr gut in der Lage, Ziele anzugreifen, die weit über die Reichweite von US-Raketen vom Typ ATACMS oder Storm-Shadow-Marschflugkörpern hinausgehen». Vielmehr gehe es um eine «Kombination von Fähigkeiten». «Und diese Fähigkeiten sind an bestimmte Ziele gebunden.»

    Selenskyj war nach Ramstein gereist, um beim Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe persönlich für mehr internationale Hilfe zu werben. Später kam Selenskyj zu einem Vier-Augen-Gespräch mit Scholz in Frankfurt am Main zusammen.

  • 16.26 Uhr

    EU stockt humanitäre Hilfe für Ukraine auf

    Die EU stockt nach den jüngsten russischen Angriffen auf die Energieinfrastruktur der Ukraine ihre humanitäre Hilfe auf. Vor dem kommenden Winter sollen zusätzliche 35 Millionen Euro (etwa 32,75 Millionen Franken) bereitgestellt werden, wie die zuständige Europäische Kommission mitteilte. Weitere 5 Millionen Euro sind zur Unterstützung ukrainischer Flüchtlinge und ihrer Aufnahmegemeinschaften im Nachbarland Moldau vorgesehen.

    In der Ukraine will die EU mit dem Geld unter anderem dazu beitragen, dass beschädigte Gebäude repariert werden und die Strom- und Wärmeversorgung sichergestellt werden kann. In Moldau sollen die neuen Mittel etwa dazu dienen, die Vorbereitung auf zusätzliche Flüchtlinge zu verbessern.

  • 14.56 Uhr

    Kreml rechtfertigt Zensur wegen des Krieges

    Vor dem Hintergrund des seit mehr als zweieinhalb Jahren laufenden russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine hat der Kreml die Unterdrückung der Meinungsfreiheit im eigenen Land und die Zensur von Medien gerechtfertigt. 

    «Im Kriegszustand, in dem wir uns befinden, sind die Einschränkungen berechtigt, so wie die Zensur berechtigt ist, seien wir ehrlich», sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Rande des Östlichen Wirtschaftsforums in Wladiwostok am Pazifik der staatlichen Nachrichtenagentur Tass. Nach Kriegsende müsse die Pressefreiheit aber wieder hergestellt werden, sagte er.

    Die Bemerkung Peskows ist ungewöhnlich, weil der Kreml sonst oft bestreitet, dass es Zensur gibt. Opposition, Bürgerrechtler und unabhängige Medien werden in Russland seit Jahren drangsaliert. Die Verfolgung Andersdenkender hat sich mit Beginn des von Präsident Wladimir Putin befohlenen Angriffskrieges gegen die Ukraine noch einmal verschärft. Speziell Informationen zu Misserfolgen und Verbrechen der russischen Armee werden streng verfolgt.

    Das Parlament, die russische Staatsduma, hat dazu bereits nach Kriegsbeginn ein Gesetz zur Bestrafung der angeblichen «Diskreditierung der russischen Streitkräfte» abgesegnet. Selbst für die Bezeichnung der Invasion als Krieg wurden Oppositionelle verurteilt. Der Kreml selbst nennt seinen Angriff auf das Nachbarland «militärische Spezialoperation». Als Krieg werden die Aktionen der Ukraine und des Westens gegen Russland bezeichnet.

    Kreml-Sprecher Dmitri Peskow rechtfertigte die Zensur in Russland.
    Kreml-Sprecher Dmitri Peskow rechtfertigte die Zensur in Russland.
    Alexander Zemlianichenko/AP/dpa
  • 13.59 Uhr

    Viele Verletzte in Pawlohrad nach russischen Raketenschlägen

    Nach mehreren russischen Raketenschlägen auf die südostukrainische Grossstadt Pawlohrad ist mindestens ein Mensch getötet worden. Mehr als 50 seien verletzt worden, teilte Gouverneur Serhij Lyssak bei Telegram mit. Armeeangaben zufolge hat das russische Militär fünf Iskander-Raketen auf Ziele in der Industriestadt abgefeuert. Behördenangaben nach wurden mehrere Wohnhäuser und die zivile Infrastruktur beschädigt.

  • 11.32 Uhr

    Deutschland liefert der Ukraine zwölf neue Panzerhaubitzen

    Eine deutsche Panzerhaubitze 2000 der ukrainischen Armee steht an der Frontlinie in der Nähe von Bachmut.
    Eine deutsche Panzerhaubitze 2000 der ukrainischen Armee steht an der Frontlinie in der Nähe von Bachmut.
    Efrem Lukatsky/AP/dpa

    Deutschland wird der Ukraine zwölf weitere Panzerhaubitzen 2000 für 150 Millionen Euro liefern. Sechs der modernen Artilleriegeschütze mit einer Reichweite von mehr als 30 Kilometern würden noch in diesem Jahr geliefert, sechs weitere im nächsten Jahr, kündigte Verteidigungsminister Boris Pistorius auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein an.

  • 5.10 Uhr

    Brennende Lagerhallen nach Drohnenangriff auf Lwiw

    Nach russischen Drohnenangriffen auf die westukrainische Stadt Lwiw brennen dort Industrieanlagen. Herabfallende Drohnentrümmer hätten Brände in Lagerhallen am nördlichen Stadtrand verursacht, berichtet Bürgermeister Andrii Sadovyi. Rettungskräfte seien damit beschäftigt, das Feuer zu löschen. Über mögliche Opfer ist derzeit nichts bekannt. Die ukrainische Luftwaffe hatte am späten Abend Luftalarm für das Gebiet ausgerufen.

    Ein bei einem russischen Raketenangriff schwer beschädigtes Wohnhaus in Lwiw. (4. September 2024) 
    Ein bei einem russischen Raketenangriff schwer beschädigtes Wohnhaus in Lwiw. (4. September 2024) 
    Bild: Keystone/Ukrainian Presidential Press Office via AP
  • 5.05 Uhr

    Russische Angriffe in der Nacht

    Auch in der Nacht zum Freitag hat die ukrainische Luftwaffe wieder etliche russische Angriffe mit Kampfdrohnen und Raketen in weiten Teilen des Landes gemeldet. Im Gebiet Charkiw im Osten, in der nordöstlichen Grenzregion Sumy sowie in Winnyzja im Westen waren Berichten zufolge Explosionen zu hören. Zum Ausmass der Schäden oder zu Verletzten gab es zunächst keine Informationen.

  • 4.59 Uhr

    Kontaktgruppe berät in Ramstein über Hilfe für Ukraine

    Verteidigungsminister und Militärs aus aller Welt treffen sich am heutigen Freitag auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein in Rheinland-Pfalz zu Gesprächen über die weitere Unterstützung der Ukraine gegen den russischen Angriffskrieg. Zu der Konferenz auf der grössten US-Airbase ausserhalb der Vereinigten Staaten hat US-Verteidigungsminister Lloyd Austin die Mitglieder der sogenannten Ukraine-Kontaktgruppe eingeladen.

    Einem «Spiegel»-Bericht zufolge soll auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zu den Gesprächen hinzustossen. Selenskyj trifft sich am frühen Nachmittag zudem mit dem deutschen Kanzler Olaf Scholz in Frankfurt am Main, wie ein Regierungssprecher am Abend sagte.

    Erwartet werden in Ramstein etwa Beratungen darüber, wie die Flugabwehr der Ukraine gestärkt werden kann. Zur Kontaktgruppe gehören rund 50 Staaten, darunter Deutschland. Wie bei früheren Gesprächen auf dem Stützpunkt bei Kaiserslautern wurden auch Nicht-Nato-Staaten eingeladen. Es ist das 24. Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe, allerdings wurden die meisten Gespräche als Videokonferenzen geführt. Russland führt seit dem 24. Februar 2022 einen Angriffskrieg gegen das Nachbarland Ukraine. Der Westen unterstützt Kiew bei der Verteidigung unter anderem mit umfangreichen Waffenlieferungen.

  • 2.41 Uhr

    Gouverneur: Häuser in russischer Grenzstadt Schebekino beschädigt

    Die ukrainischen Streitkräfte haben offiziellen Angaben aus Russland zufolge am Abend dreimal die russische Grenzstadt Schebekino beschossen. Dabei seien 15 Privathäuser beschädigt worden, teilte der Gouverneur der Region Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, auf seinem Telegram-Kanal mit. Auch ein Fabrikdach wurde demnach beschädigt. An mehreren Orten habe es gebrannt. Das genaue Ausmass der Schäden solle bei Tageslicht begutachtet werden. Informationen zu möglichen Opfern gab es zunächst nicht. Die Angaben liessen sich nicht unabhängig prüfen.

    Die ukrainischen Streitkräfte sind zuletzt dazu übergegangen, logistische und militärische Ziele auf russischem Staatsgebiet mit Kampfdrohnen anzugreifen. Immer wieder erzielen sie mit diesen Nadelstichen spektakuläre Ergebnisse. Die ukrainische Rüstungsindustrie hat in den vergangenen Monaten Tausende von Drohnen, die relativ preiswert sind, in verschiedenen Ausführungen und mit unterschiedlichen Reichweiten an die Streitkräfte geliefert.

    Russland führt seit Februar 2022 einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Im Gegenzug greift Kiew immer wieder auch Ziele im Nachbarland an. Die Schäden und Opfer stehen dabei jedoch in keinem Verhältnis zu den Kriegsfolgen in der Ukraine.

  • 1.31 Uhr

    London liefert Kiew Hunderte Luftabwehr-Raketen

    Grossbritannien liefert der Ukraine 650 Raketen zur Luftabwehr. Das teilte das Verteidigungsministerium in London vor einem Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein in Rheinland-Pfalz mit.

    Verteidigungsminister John Healey werde das Luftabwehr-Paket im Wert von umgerechnet gut 180 Millionen Franken bei dem Treffen verkünden, hiess es in einer Mitteilung. Finanziert werde es vornehmlich aus der umgerechnet fast 3,4 Milliarden Pfund schweren jährlichen Unterstützung Grossbritanniens für die Ukraine.

    «Diese neue Zusage wird der Luftabwehr der Ukraine einen wichtigen Schub verleihen und die Entschlossenheit unserer neuen Regierung zeigen, die Unterstützung für die Ukraine zu erhöhen», sagte der Labour-Politiker laut der Mitteilung.

    Die sogenannten Lightweight Multirole Missiles (LMM) werden vom Rüstungskonzern Thales in Belfast hergestellt und können von Land, See und aus der Luft abgefeuert werden. Mit einer Reichweite von sechs Kilometern und Überschallgeschwindigkeit (Mach 1,5) können sie London zufolge zur Abwehr einer grossen Zahl von Bedrohungen eingesetzt werden, darunter Drohnen, gepanzerte Fahrzeuge und kleinere Schiffe.

    Bei dem Treffen in Ramstein zu dem US-Verteidigungsminister Lloyd Austin geladen hatte, wird dem «Spiegel» zufolge auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erwartet.

    Zur Kontaktgruppe gehören rund 50 Staaten, darunter Deutschland. Wie bei früheren Gesprächen auf dem Stützpunkt bei Kaiserslautern wurden auch Nicht-Nato-Staaten eingeladen. Es ist bereits das 24. Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe, allerdings fanden die meisten Gespräche als Videokonferenz statt.

    Russland führt seit dem 24. Februar 2022 einen Angriffskrieg gegen das Nachbarland Ukraine. Der Westen unterstützt Kiew bei der Verteidigung unter anderem mit umfangreichen Waffenlieferungen.

  • Freitag, 6. September 2024, 0.05 Uhr

    «Cyberkrieg»: US-Justiz klagt mehrere Russen an

    Die US-Justiz hat Anklage gegen mehrere Mitglieder des russischen Militärgeheimdienstes GRU erhoben. Ihnen wird vorgeworfen, hinter einem grossangelegten Hacker-Angriff auf die ukrainische Regierung im Januar 2022 zu stecken, also kurz vor dem russischen Einmarsch in das Land, wie das US-Justizministerium mitteilte. Später hätten sie auch Computersysteme in anderen Ländern attackiert, die Kiew unterstützten – unter anderem in den USA und anderen Nato-Staaten.

    Den fünf GRU-Mitarbeitern wird zur Last gelegt, sich gemeinsam mit einem russischen Zivilisten an einer Verschwörung beteiligt zu haben, um sich vor dem russischen Einmarsch in die Ukraine in Computersysteme der dortigen Regierung einzuhacken, Daten zu stehlen und weiterzugeben. «Die Angeklagten taten dies, um bei den ukrainischen Bürgern Bedenken hinsichtlich der Sicherheit ihrer Regierungssysteme und persönlichen Daten zu wecken», hiess es. Der russische Zivilist war in der Sache bereits zuvor angeklagt worden in den USA, die fünf Angehörigen des russischen Militärs kamen nun hinzu.

    Ein Vertreter der US-Bundespolizei FBI sagte, die Attacke damals könne als Auftakt des Ukraine-Krieges angesehen werden. Die Cyberkriminellen hätten mit ihrem Angriff eine Botschaft ausgesendet, um den Ukrainern Angst zu machen. Einen Monat später sei das russische Militär in die Ukraine einmarschiert. «Diese Art der Cyber-Kriegsführung wird nicht toleriert», sagte der FBI-Vertreter. «Das Ausmass der russischen Verbrechen kann nicht ignoriert werden.»

    Wo die sechs Russen sich derzeit aufhielten, sei nicht klar, sagten Mitarbeiter der US-Strafverfolgungsbehörden. Die Anklageschrift gehe an die internationale Polizeiorganisation Interpol. Falls die Männer in Russland seien, sässen sie dort nun fest. Falls sie anderswo seien, könnten sie sich nicht mehr sicher fühlen. Die USA setzten auch ein Kopfgeld von jeweils zehn Millionen Dollar (etwa neun Millionen Euro) aus für Informationen zu den sechs Männern und für Hinweise, um sie aufzuspüren.

  • 23 Uhr

    Wir beenden den Ticker am Donnerstag, 5. September 2024

  • 22.17 Uhr

    Berichte: Japanischer Spion in Belarus festgenommen

    Der Geheimdienst von Belarus (ehemals Weissrussland) hat einen mutmasslichen japanischen Spion enttarnt und festgenommen. Der Mann soll militärische Geheimnisse ausspioniert und Truppenbewegungen an der Grenze zur Ukraine dokumentiert haben, berichtete die Staatsagentur Belta unter Berufung auf den Geheimdienst KGB.

    Zudem soll der Japaner versucht haben, Mitarbeiter diverser belarussischer Behörden anzuwerben oder Informationen von ihnen zu kaufen. Für welchen ausländischen Dienst der Mann spioniert haben soll, wurde nicht erwähnt. Der KGB berichtete lediglich, der Japaner sei geständig und kooperiere «aktiv» mit den Ermittlern.

  • 21.53 Uhr

    Scholz trifft Selenskyj zu Vieraugen-Gespräch über Waffen

    Der deutsche Kanzler Olaf Scholz trifft am Freitag mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zusammen. «Der Bundeskanzler trifft den ukrainischen Staatspräsidenten am Freitagnachmittag zu einem Vieraugen-Gespräch in Frankfurt am Main», teilte ein Regierungssprecher in Berlin am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP mit.

    Am Freitag findet auch auf der nahe Frankfurt gelegenen US-Militärbasis Ramstein ein neuerliches Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe statt. Der «Spiegel» berichtete, Selenskyj werde auch an diesem Treffen der Verteidigungsminister teilnehmen.

    Selenskyj will die Verbündeten im rheinland-pälzischen Ramstein laut «Spiegel» persönlich um weitere Waffen für den Kampf gegen Russland bitten. Dabei gehe es nach Informationen aus Berlin vor allem um weitreichende Raketen und mehr Flugabwehr.

    Bei den Treffen im sogenannten Ramstein-Format beraten Verteidigungsminister und hochrangige Militärvertreter regelmässig über die Bemühungen, die Ukraine mit Waffen, Ausrüstung und logistischer Hilfe im Krieg gegen Russland zu unterstützen. Auch der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius wird in Ramstein am Freitag dabei sein. Die Teilnahme von Staats- und Regierungschefs ist nicht üblich.

    Beim Treffen auf der US-Luftwaffenbasis Ramstein wolle Selenskyj den Ernst der Lage im Krieg gegen Russland eindrücklich schildern, berichtete der «Spiegel» weiter. Der ukrainische Präsident hatte in den vergangenen Monaten immer wieder gefordert, dass die westlichen Verbündeten ihre Beschränkungen für den Einsatz gelieferter Waffen gegen Ziele auf russischem Staatsgebiet aufheben.

    Seit dem ukrainischen Vorstoss in der westrussischen Region Kursk Anfang August hat Moskau seine Angriffe auf die Ukraine verstärkt. Erst am Dienstag waren bei einem der verheerendsten Angriffe seit Kriegsbeginn in der zentralukrainischen Stadt Poltawa nach jüngsten ukrainischen Angaben mindestens 55 Menschen getötet und über 300 verletzt worden.

  • 21.24 Uhr

    Ukraine sagt Evakuierung von Zivilisten per Zug aus Pokrowsk ab

    Aus Sorge vor einem möglichen russischen Angriff hat die Ukraine die Evakuierung von Zivilisten per Zug aus der strategisch wichtigen Stadt Pokrowsk im Osten des Landes ausgesetzt. Aufgrund von «Komplikationen» bei der Sicherheitslage sei die Abfahrt vom Bahnhof Pokrowsk in der Region Donezk abgesagt worden, teilte die Militärverwaltung im nahe gelegenen Myrnograd in einem Onlinebeitrag mit.

    Stattdessen solle der Zug nun rund hundert Kilometer weiter westlich in Pawlograd in der Nähe der Grossstadt Dnipro abfahren, hiess es weiter. Die staatliche ukrainische Bahngesellschaft teilte unter Berufung auf neue «Sicherheitsprotokolle» mit, dass die Abfahrtsorte für Sonderevakuierungszüge von nun an variieren würden. Gewöhnliche Züge verkehrten allerdings weiterhin von und nach Pokrowsk.

    Die ukrainischen Behörden lassen erhöhte Vorsicht walten, wenn es darum geht, eine grosse Zahl von Zivilisten nahe der Frontlinie an Orten wie Bahnhöfen zu versammeln. Bei einem russischen Angriff auf den Bahnhof Kramatorsk in der Region Donezk waren im April 2022 mehr als 60 Zivilisten getötet worden, als sie vor dem russischen Vormarsch fliehen wollten.

    Schwere Zerstörungen in Pokrowsk durch russische Angriffe. (Archivbild)
    Schwere Zerstörungen in Pokrowsk durch russische Angriffe. (Archivbild)
    Bild: Keystone/AP/Evgeniy Maloletka

    In der Stadt Pokrowsk, in der vor Beginn des Krieges rund 60'000 Menschen lebten, befinden sich derzeit noch rund 27'000 Menschen. Da die russischen Truppen bereits seit Monaten auf den wichtigen Logistikknotenpunkt vorrücken und sich der Stadt inzwischen bis auf zehn Kilometer genähert haben, fordern die Behörden die verbliebenen Einwohner auf, Pokrowsk zu verlassen.

    In der zentralukrainischen Stadt Poltawa, in der am Dienstag russische Raketen ein Ausbildungszentrum des Militärs und ein Spital getroffen hatten, stieg die Zahl der Todesopfer unterdessen auf 55. Wie die Behörden am Donnerstag mitteilten, wurden zudem 328 Menschen bei dem verheerenden Angriff verletzt.

  • 20.35 Uhr

    US-Strafverfahren gegen russische Agenten wegen Cyberangriffs

    Wegen mutmasslicher Cyberattacken auf die zivile Infrastruktur in der Ukraine hat die US-Justiz Strafverfahren gegen fünf russische Geheimagenten eröffnet. Diese Attacken seien vor dem Angriff Russlands auf die Ukraine im Februar 2022 erfolgt, teilte Matthew Olsen mit, Leiter der Abteilung für nationale Sicherheit im Justizministerium,

    Die Cyber-Kampagne habe den Namen «WhisperGate» gehabt und auf Rettungsdienste, Justizbehörden und Behörden der Lebensmittelversorgung in der Ukraine abgezielt. Damit sei der Angriff Russlands am 24. Februar 2022 vorbereitet worden. Die Anklageschrift nennt fünf russische Agenten sowie einen russischen Zivilisten, der als Hacker aktiv gewesen sein soll und bereits im Juni von der US-Justiz beschuldigt wurde.

  • 20.14 Uhr

    Selenskyj dankt Rumänien für Patriot-Flugabwehrsystem

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat dem rumänischen Staatschef Klaus Iohannis für die Überlassung eines Patriot-Flugabwehrsystems «zutiefst gedankt». Dies sei ein bedeutender Beitrag zum Schutz der Ukraine «vor dem russischen Raketen-Terror» und ein weiterer Beweis für die echte Freundschaft und strategische Partnerschaft beider Länder, schrieb Selenskyj auf der Plattform X. Jede Aktion wie diese rette zahllose Leben.

    Iohannis hatte kurz zuvor einen Beschluss des rumänischen Parlaments unterzeichnet, mit dem Bukarest dem Nachbarland ein komplettes Patriot-Flugabwehrsystem zur Verfügung stellt. Die rumänische Regierung hatte diesen Schritt bereits im Juni angekündigt. Selenskyj hatte die Partner der Ukraine wiederholt um mehr Flugabwehr-Systeme gebeten, um die Ukraine besser vor den ständigen russischen Luft- und Raketenangriffen schützen zu können.

    Die Ukraine besitzt bisher vier komplette Patriot-Flugabwehrsysteme sowie weitere Startrampen aus den Niederlanden. Drei der Systeme stammen aus Deutschland, eines hatte Kiew aus den USA erhalten. Im Gespräch waren weitere Systeme aus israelischen Beständen, doch ist der aktuelle Stand der Verhandlungen unbekannt.

  • 19.13 Uhr

    Polens Armee: Wohl doch keine Verletzung des Luftraums

    Polens Armee hat ihre Angaben korrigiert, wonach in der vergangenen Woche bei russischen Angriffen auf die Ukraine ein nicht näher definiertes «Flugobjekt» auf polnisches Gebiet geraten sein soll. Die zehn Tage lange Suche nach dem möglicherweise abgestürzten Flugobjekt sei ohne Ergebnis beendet worden, sagte General Maciej Klisz, der Einsatzkommandeur der polnischen Armee. «Aufgrund der vorliegenden Analysen komme ich vorläufig zu dem Schluss, dass es am 26. August mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit keine Verletzung des polnischen Luftraums gegeben hat.» Nicht die Daten hätten sich geändert, sondern deren Bewertung, fügte der General dazu.

    In der vergangenen Woche hatte die polnische Armee bekanntgegeben, dass mindestens drei Radarstationen das vermutlich unbemannte Flugobjekt erfasst hätten. Die Agentur PAP meldete unter Berufung auf das Militär, Flughöhe und Geschwindigkeit des Objekts würden auf eine russische Shahed-Kampfdrohne iranischer Bauart hindeuten, wie sie von Russland gegen die Ukraine eingesetzt wird.

    Das EU- und Nato-Land Polen teilt sich eine 535 Kilometer lange Grenze mit der von Russland angegriffenen Ukraine. Im Jahr 2022 waren beim Absturz einer Rakete in Ostpolen zwei Menschen ums Leben gekommen. Ursache war in dem Fall eine fehlgeleitete ukrainische Luftabwehrrakete.

  • 18.38 Uhr

    FBI: Auch Deutschland im Visier russischer Desinformation

    Die US-Regierung wirft Moskau vor, mit einer Desinformationskampagne auch gezielt russische Regierungspropaganda in Deutschland verbreitet zu haben. Das Ziel sei es seit mindestens 2022 gewesen, die AfD zu unterstützen, die Unterstützung für die von Russland angegriffene Ukraine zu untergraben und die USA sowie die Nato zu verunglimpfen. Das geht aus einem Bericht der US-Bundespolizei FBI hervor.

    Washington beschuldigt Russland schon länger, sich die in die US-Präsidentschaftswahlen einzumischen. Am Mittwoch ging Washington mit einem grossen Paket an Sanktionen dagegen vor und veröffentlichte Gerichtsunterlagen, die Moskaus Einmischung in den aktuellen Präsidentschaftswahlkampf zeigen sollen. Aus ihnen geht hervor, dass Russland auch Deutschland ins Visier genommen haben soll.

    Der 277 Seiten lange Bericht der Bundespolizei FBI zitiert aus Notizen und Memos entsprechender Treffen von russischen Beteiligten an der Desinformationskampagne. Ziel sei es gewesen, «die USA, Grossbritannien und die Nato diskreditieren» und «die Wahrheit über den Krieg in der Ukraine» zu vermitteln, soll es in den Treffen geheissen haben. Bei einer Zusammenkunft sei beschlossen worden, die Bemühungen besonders auf Deutschland zu konzentrieren.

    In einem der Dokumente, welches die FBI-Ermittler dem russischen Unternehmen Social Design Agency zuschreiben, heisst, man wolle «die internen Spannungen in den mit den Vereinigten Staaten verbündeten Ländern verschärfen», um die Interessen Russlands auf internationaler Bühne zu fördern. So unterstütze man die AfD «mit allen Mitteln», in dem man das «Bild von Märtyrern» schaffe, «die für die Demokratie und die nationalen Interessen Deutschlands leiden». Dies sollte zum Beispiel mit der Verbreitung gefälschter Videos oder Webseiten erreicht werden. Das Nachrichtenportal «t-online» hat darüber berichtet.

    Die FBI-Untersuchung konzentriert sich in ihrer Untersuchung vor allem auf die russische «Doppelgänger»-Kampagne. Zu ihrer Taktik gehört es, Webseiten existierender Qualitätsmedien und öffentlicher Institutionen zu imitieren. Nach Einschätzung der US-Regierung werden Einflussversuche in Moskau von ganz oben initiiert - «unter der Leitung und Kontrolle der russischen Präsidialverwaltung».

  • 18.11 Uhr

    Niederlande investieren Milliarden in Panzer, Flugzeuge und Kriegsschiffe

    Die Niederlande wollen ihre Verteidigungsausgaben angesichts weltweiter Krisen spürbar erhöhen und Milliarden Euro in die Beschaffung neuer Panzer, Flugzeuge und Schiffe investieren. Die Verteidigungsausgaben sollen bis 2028 um 2,4 Milliarden Euro auf dann jährlich 24 Milliarden Euro erhöht werden, kündigte Verteidigungsminister Ruben Brekelmans in Amersfoort an.

    «Das zusätzliche Geld soll die Stärkung der Streitkräfte beschleunigen, weshalb wir jährlich rund 1,5 Milliarden Euro in die Kampfkraft investieren werden», sagte der Minister. Die Niederlande würden damit auch gemäss der Nato-Zielmarke mindestens zwei Prozent ihrer Wirtschaftsleistung in das Militär investieren.

    «Der beste Weg, einen Krieg zu verhindern, ist, potenzielle Gegner in Schach zu halten. Dies erfordert glaubwürdige, starke und innovative Streitkräfte», sagte der Minister. «In sie zu investieren, ist daher eine dringende Notwendigkeit, denn wir müssen unsere Sicherheit aktiv schützen. Die rücksichtslose russische Aggression in der Ukraine zeigt, dass ein Angriff auf das Nato-Bündnis nicht mehr undenkbar ist.»

    Neben zusätzlichen F-35-Kampfflugzeugen und Fregatten für die U-Bootabwehr wollen die Niederlande wieder ein eigenes Panzerbataillon aufbauen. 2011 hatten die Niederlande aus Kostengründen ihre letzten eigenen Panzer aufgegeben und in ein deutsch-niederländisches Panzerbataillon integriert, das im niedersächsischen Bergen-Hohne stationiert ist. Zuletzt leasten die Niederlande auf Basis dieser Kooperation 18 Leopard-2A6-Panzer aus Deutschland. Erwartet wird jetzt die Anschaffung von rund 50 neuen Leopard-2A8-Panzern durch die Niederlande.

  • 14.08 Uhr

    Ukrainisches Parlament entlässt Aussenminister Kuleba und ernennt Nachfolger Sibyha

    Das ukrainische Parlament hat Aussenminister Dmytro Kuleba nach dessen Rücktrittsgesuch in einer formellen Abstimmung entlassen. Designierter Nachfolger ist der bisherige Vize Andrij Sybiha. Der 49 Jahre alte Diplomat war bis April noch stellvertretender Leiter des Präsidentenbüros. Nach der Verfassung wird der Aussenminister dem Parlament vom Präsidenten vorgeschlagen.

    Kuleba gehörte zu den bekanntesten Gesichtern der Ukraine im Westen. Der Chefdiplomat warb immer wieder eindringlich um Unterstützung für die Ukraine in ihrem Abwehrkampf gegen die russische Invasion.

    Einem Bericht des ukrainischen öffentlich-rechtlichen Fernsehens zufolge hatte Präsident Wolodymyr Selenskyj Kuleba auf einer Fraktionssitzung der Präsidentenpartei «Diener des Volkes» vorgeworfen, sich ungenügend für weitere Waffenlieferungen einzusetzen.

    Die Entlassung Kulebas ist Teil eines Regierungsumbaus in der Ukraine. Insgesamt sollen etwa die Hälfte der Ministerposten neu besetzt und auch einige Ressortzuschnitte geändert werden, hiess es in Kiew. Selenskyj hatte den Regierungsumbau damit begründet, dass das Land einen Neustart brauche. «Wir brauchen heute neue Energie», sagte der Staatschef.

    Kritiker halten den Umbau für Augenwischerei und Aktionismus, um Veränderungen vorzutäuschen und um von den Misserfolgen im Abwehrkampf gegen die russische Invasion abzulenken. Auch die Probleme bei der Energieversorgung durch die ständigen russischen Angriffe auf die Infrastruktur lassen die Unzufriedenheit der Bevölkerung mit der eigenen Führung wachsen.

  • 12.47 Uhr

    Kiew stellt wegen naher Front Evakuierugs-Züge aus Pokrowsk ein

    Angesichts der näher rückenden russischen Truppen hat die Ukraine Evakuierungen mit dem Zug aus der frontnahen Stadt Pokrowsk im Osten des Landes eingestellt.

    «Jetzt ist die Abfahrtsstation wegen der erschwerten Sicherheitssituation Pawlohrad im Gebiet Dnipropetrowsk», teilte der Gouverneur des Gebiets Donezk, Wadym Filaschkin, bei Telegram mit.

    Die örtlichen Behörden hätten nun die Aufgabe, für Flüchtlinge Busverbindungen zum Bahnhof von Pawlohrad einzurichten. Pawlohrad liegt gut 90 Kilometer westlich von Pokrowsk.

    In Pokrowsk sollen Behördenangaben nach noch gut 30'000 Menschen ausharren. Vor dem Krieg hatte die Stadt noch über 70'000 Einwohner. Die Frontlinie verläuft dabei nur etwa neun Kilometer südöstlich der Bergarbeiterstadt. Regelmässig gerät der Verkehrsknotenpunkt dabei auch unter Beschuss.

  • 12.20 Uhr

    Putin will weitere gefangene Russen in den USA freibekommen

    Nach einem grossen Gefangenaustausch zwischen Russland und den USA sowie anderen westlichen Staaten will Kremlchef Wladimir Putin weitere russische Gefangene freibekommen. Russland werde seinen Bürgern immer helfen, dies gelte auch im Ausland, sagte Putin beim Östlichen Wirtschaftsforum in Wladiwostok.

    Er antwortete auf die Frage, ob in den USA inhaftierte Russen eine Chance auf Rückkehr in die Heimat hätten. «Wir behandeln alle Bürger Russlands gleich, wenn sie die Hilfe des Staates benötigen. Und das werden wir auch in Zukunft tun.»

    Anfang August hatten Russland, die USA und Deutschland beim grössten derartigen Deal seit Ende des Kalten Krieges insgesamt 26 inhaftierte Personen ausgetauscht.

    Moskau erhielt den zu lebenslanger Haft verurteilten «Tiergartenmörder» Wadim Krassikow zurück. Dieser hatte 2019 in Berlin einen im Exil lebenden Tschetschenen aus Georgien erschossen. Russland liess im Gegenzug 16 Menschen frei, unter ihnen acht politische Gefangene.

    Präsident Putin begrüsst den in Deutschland für einen Mord verurteilten Agenten Wadim Krassikow. Er hofft weitere Russen gegen in Russland inhaftierte Personen aus dem Westen tauschen zu können.
    Präsident Putin begrüsst den in Deutschland für einen Mord verurteilten Agenten Wadim Krassikow. Er hofft weitere Russen gegen in Russland inhaftierte Personen aus dem Westen tauschen zu können.
    Bild: Keystone/Mikhail Voskresensky/Sputnik Kremlin Pool via AP
  • 10.49 Uhr

    Belarussische Luftwaffe soll russische Drohne abgeschossen haben

    Pro-ukrainische Kanäle auf X teilen ein Video, das den Abschuss einer russischen Shahed-Drohne über Belarus zeigen soll, darunter jener des ukranischen Regierungsberaters Anton Gerashchenko. Belarussische Kampfjets seien in jener Nacht mehrmals aufgestiegen. 

    Belarus ist mit Russland verbündet und unterstützt die Politik des Kreml.

  • 9.31 Uhr

    Toter Spionagewal ist möglicherweise erschossen worden

    Nach dem Tod des als «Hvaldimir» berühmt gewordenen Belugawals in Norwegen vermuten Tierschutzorganisationen, dass der Meeressäuger von Menschen getötet worden ist. Die Organisationen OneWhale und Noah haben den Fall aufgrund von dokumentierten Verletzungen des Tieres bei der norwegischen Polizei sowie der Behörde für Wirtschafts- und Umweltkriminalität angezeigt. Die zuständige Polizeistelle teilte mit, dass man nun prüfe, ob es einen angemessenen Grund dafür gebe, Nachforschungen einzuleiten.

    «Unser geliebter Hvaldimir wurde erschossen», erklärte OneWhale auf Instagram. Es gebe Beweise dafür, dass der Wal durch Schüsse getötet worden sei. Mehrere Tierärzte, Biologen und ballistische Experten seien zu dem Schluss gekommen, dass «Hvaldimirs» Tod das Ergebnis einer kriminellen Handlung sei. OneWhale-Gründerin Regina Haug wies unter anderem darauf hin, sogar eine Kugel in seinem Körper stecken gesehen zu haben.

    Die Organisation OneWhale hat am 4. September 2024 dieses Foto veröffentlicht, dass deren Mitarbeiterin Regina Haug neben dem Kadaver des toten Belugawals «Hvaldimir» zeigt. Die Verletzungen sollen von Schüssen herrühren.
    Die Organisation OneWhale hat am 4. September 2024 dieses Foto veröffentlicht, dass deren Mitarbeiterin Regina Haug neben dem Kadaver des toten Belugawals «Hvaldimir» zeigt. Die Verletzungen sollen von Schüssen herrühren.
    Bild: Keystone

    «Hvaldimir» ist eine Kombination aus dem norwegischen Wort für Wal (hval) und dem Vornamen des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Im Jahr 2019 war er nicht weit von russischen Gewässern entfernt mit einer Befestigung für eine kleine Kamera und mit dem Aufdruck «Ausrüstung St. Petersburg» am Körper in Norwegen aufgetaucht. Das hatte Spekulationen ausgelöst, er könnte ein russischer Spionagewal sein. Eine andere Theorie besagte, er sei einmal als eine Art Therapiewal in Russland eingesetzt worden. Zugleich zeigte sich «Hvaldimir» gegenüber Menschen und Booten immer wieder überaus zutraulich, was ihm viele Freunde in Norwegen einbrachte.

    Am Samstag war der mehr als vier Meter lange Meeressäuger tot in einer Bucht in der Nähe von Stavanger entdeckt worden. Er wurde bereits obduziert – der Obduktionsbericht soll nach Angaben der Nachrichtenagentur NTB aber erst in etwa drei Wochen fertig sein.

  • 8.55 Uhr

    Selenskyj kommt zu Ukraine-Treffen nach Ramstein

    Zu Gesprächen über die weitere Unterstützung der Ukraine im Krieg gegen Russland in Ramstein reist am Freitag nach «Spiegel»-Informationen auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj an. Beim Besuch auf dem US-Luftwaffenstützpunkt in Rheinland-Pfalz wolle er bei den westlichen Verteidigungsministern und ranghohen Militärs den Ernst der Lage eindrücklich schildern und um frische Waffenlieferungen bitten, vor allem um weitreichende Raketen und Flugabwehrsysteme, berichtete das Portal. Von der Bundesregierung gab es auf Nachfrage der Deutschen Presse-Agentur keinen Kommentar zu dem Bericht.

    Zu der Konferenz auf der größten US-Airbase außerhalb der Vereinigten Staaten hat US-Verteidigungsminister Lloyd Austin die Mitglieder der sogenannten Ukraine-Kontaktgruppe eingeladen. Zur Kontaktgruppe gehören etwa 50 Staaten, darunter Deutschland. Wie bei früheren Gesprächen auf dem Stützpunkt bei Kaiserslautern wurden auch Nicht-NATO-Staaten eingeladen.

    Es ist das insgesamt 24. Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe, allerdings fanden die meisten Gespräche als Videokonferenz statt. Russland führt seit dem 24. Februar 2022 einen Angriffskrieg gegen das Nachbarland Ukraine. Der Westen unterstützt Kiew bei der Verteidigung unter anderem mit umfangreichen Waffenlieferungen.

    Anders als am Ukraine-Treffen im Januar 2023 will Wolodymyr Selenskyj am Freitag, 6. September 2024, persönlich in Ramstein dabei sein. 
    Anders als am Ukraine-Treffen im Januar 2023 will Wolodymyr Selenskyj am Freitag, 6. September 2024, persönlich in Ramstein dabei sein. 
    Keystone
  • 6.27 Uhr

    AKW Saporischschja: Kühlturm wird wahrscheinlich abgerissen

    Nach einem Brand am russisch besetzten Atomkraftwerk Saporischschja in der Ukraine muss ein beschädigter Kühlturm laut der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) wohl abgerissen werden. «Dieses grosse Gebäude ist künftig nicht mehr nutzbar. Daher wird es wahrscheinlich irgendwann in der Zukunft abgerissen», sagte IAEA-Chef Rafael Grossi bei einem Besuch des Atomkraftwerks. In einem Video, das Grossi auf der Plattform X verbreitete, ist zu sehen, wie der IAEA-Chef in Schutzkleidung und mit Helm zusammen mit seinem Team die Anlage begutachtet.

    Ein Brand auf dem Gelände des von den Russen besetzten ukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja am 11. August verursachte schwere Schäden an den Kühltürmen. (11. August 2024) 
    Ein Brand auf dem Gelände des von den Russen besetzten ukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja am 11. August verursachte schwere Schäden an den Kühltürmen. (11. August 2024) 
    Bild: Keystone/Ukrainian Presidential Press Office via AP

    Der Kühlturm war bei einem Brand im August beschädigt worden. Die Ukraine warf der russischen Besatzung der grössten Atomanlage Europas vor, den Brand ausgelöst zu haben. Die von Russland eingesetzte Kraftwerksleitung und die Verwaltung für den besetzten Teil des Gebiets Saporischschja sprachen dagegen von einem ukrainischen Drohnenangriff, der den Brand ausgelöst habe. Grossi sagte nach dem Vorfall, der Schaden am Kühlturm beeinträchtige die Sicherheit der sechs stillliegenden Reaktoren des AKW nicht.

    In Moskaus Angriffskrieg gegen das Nachbarland ist die Sicherheit der ukrainischen und russischen Atomkraftwerke immer wieder bedroht.

  • 5.18 Uhr

    Polen will beim Aufbau zerstörter Häuser in Lwiw helfen

    Polen hat der ukrainischen Stadt Lwiw zugesagt, nach den russischen Raketenangriffen beim Wiederaufbau zerstörter Häuser zu helfen. «Lwiw braucht Hilfe! Ziel des russischen Angriffs war das Stadtzentrum. Viele historische Altbauten wurden beschädigt», schrieb Regierungschef Donald Tusk. Lwiw liegt nur 70 Kilometer von der Grenze zum EU- und NATO-Land Polen. Viele Binnenflüchtlinge aus dem umkämpften Osten der Ukraine haben dort Zuflucht gefunden.

    Bei russischen Angriffen zerstörte Häuser in Lwiw. (4. September 2024)
    Bei russischen Angriffen zerstörte Häuser in Lwiw. (4. September 2024)
    Bild: Keystone/State Emergency Service of Ukraine via AP
  • 4.10 Uhr

    Russische Streitkräfte beschiessen Wohngebiet in Kostjantyniwka

    Russische Streitkräfte haben ukrainischen Angaben zufolge ein Wohngebiet in der ostukrainischen Stadt Kostjantyniwka beschossen. Bei dem Angriff wurde eine Person getötet und drei weitere verletzt, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte. Nach Angaben der Ermittler in der Region Donezk wurde ein Mehrfachraketenwerfer eingesetzt. Kostjantyniwka gilt als wichtiges Ziel für die russischen Streitkräfte, die langsam durch die Region Donezk nach Westen vorrücken. Die Stadt liegt nordöstlich von Pokrowsk, dem am heftigsten umkämpften Gebiet im östlichen Teil der 1000 Kilometer langen Frontlinie.

    Eine bei russischen Angriffen beschädigte Energieinfrastruktur in der ukrainischen Region Iwano-Frankiwsk. (5. April 2024) 
    Eine bei russischen Angriffen beschädigte Energieinfrastruktur in der ukrainischen Region Iwano-Frankiwsk. (5. April 2024) 
    Bild: Keystone/EPA/Igor Tkachenko
  • Donnerstag, 5. September 2024, 3.35 Uhr

    Im Winter stehen Ukrainern Stromausfälle von zwölf Stunden oder mehr bevor

    Die Menschen in der Ukraine müssen sich im kommenden Herbst und Winter einer Prognose zufolge auf tägliche Stromausfälle von mindestens zwölf Stunden einstellen. Im pessimistischen Szenario seien es bis zu 20 Stunden, so das ukrainische Institut für Energiestrategien. Die optimistische Prognose gilt demnach beim stabilen Betrieb von acht bis neun Kernkraftwerksblöcken und wenn der Winter ohne strengen Frost bleibt. Dafür müsste die Hälfte der sechs Gigawatt beschädigter Kapazität wiederhergestellt werden. Wenn Russland den ukrainischen Energiesektor weiter angreife, drohten dem Institut zufolge im schlimmsten Fall bis zu 20 Stunden ohne Heizung und Strom.

  • 23 Uhr

    Wir beenden den Ticker am Mittwoch, 4. September 2024

  • 21.29 Uhr

    Russische Behörden: Sechs Tote bei ukrainischen Angriffen in russischem Belgorod und Ostukraine

    Bei ukrainischen Angriffen auf die russische Grenzregion Belgorod und die von Russland besetzte Ostukraine sind nach russischen Angaben sechs Menschen getötet worden. Das Dorf Nowaja Tawolschanka «wurde wiederholt von den ukrainischen Streitkräften beschossen», erklärte der Gouverneur von Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, im Onlinedienst Telegram. Dabei seien drei Zivilisten getötet und zwei weitere verletzt worden.

    Die Grenzregion Belgorod ist regelmässig Ziel ukrainischer Luft- und Drohnenangriffe. Seit dem 6. August ist die Nachbarregion Kursk zudem Schauplatz der grössten ukrainischen Offensive seit Beginn des Kriegs im Februar 2022. Nach Angaben aus Kiew wurden bereits dutzende Ortschaften eingenommen.

    In der unter russischer Kontrolle stehenden Stadt Donezk in der gleichnamigen Region in der Ostukraine habe es bei ukrainischem Beschuss auf einem Markt drei Tote gegeben, erklärte indes der prorussische Verwaltungschef der Region, Denis Puschilin. Zwei der Toten seien minderjährig. Überdies hätten zehn Menschen Verletzungen davongetragen, fuhr Puschilin fort.

  • 21.16 Uhr

    IAEA-Chef Grossi inspiziert AKW Saporischschja

    Der Generaldirektor der Internationalen Atomenergiebehörde Rafael Grossi hat das von russischen Truppen besetzte Atomkraftwerk Saporischschja in der Ukraine besucht. Seit Grossis letztem Besuch dort im Februar habe das Atomkraftwerk erhebliche Schäden erlitten, teilte die IAEA mit. Es sei von Drohnen getroffen worden, Stromleitungen seien ausgefallen und einer der beiden Kühltürme sei in Brand geraten.

    Grossi hatte bereits am Dienstag von einer «sehr fragilen» Lage in Europas grösstem Atomkraftwerk gesprochen. Ohne Strom könne das Kraftwerk nicht gekühlt werden, und das könne zu einer Katastrophe führen, sagte er.

    Nach Angaben des ukrainischen Netzbetreibers Enerhoatom war durch russischen Artilleriebeschuss am Montag die Energieversorgung des AKWs beschädigt worden. Sollte neben einer Stromleitung noch eine zweite beschädigt werden, käme es zu einer gefährlichen Notsituation, hiess es in einer Mitteilung.

  • 18.43 Uhr

    Litauen bestellt Vertreter der russischen Botschaft ein

    Litauen hat wegen der schweren russischen Luftangriffe auf die Ukraine einen Vertreter der russischen Botschaft in Vilnius einbestellt. In dem Gespräch sei dem Diplomaten der starke Protest gegen den verstärkten Beschuss ziviler Ziele in der Ukraine zum Ausdruck gebracht worden, teilte das litauische Aussenministerium mit. Demnach zeigten die Raketen und Bomben, die Bildungseinrichtungen, Spitäler und Wohngebiete treffen, Russlands Verzweiflung und dessen völlige Missachtung menschlichen Lebens und des humanitären Völkerrechts.

    Bei russischen Luftangriffen auf die westukrainische Grossstadt Lwiw wurden mindestens sieben Menschen getötet und mindestens 38 verletzt worden. Zuvor waren am Dienstag bei einem Angriff auf die zentralukrainische Stadt Poltawa mehr als 50 Menschen getötet und etwa 270 verletzt worden. Russland überzieht die Ukraine seit zweieinhalb Jahren mit Krieg.

  • 18.18 Uhr

    Bundesrat verlängert Schutzstatus S für Ukraine-Flüchtlinge 

    Der Bundesrat hebt den Schutzstatus S für Flüchtlinge aus der Ukraine bis zum 4. März 2026 nicht auf. Gleichzeitig verlängert er auch die Unterstützung für diesen Personenkreis bis dahin. Damit reagiert die Landesregierung auf die unveränderte Lage im Kriegsgebiet.

    Eine nachhaltige Stabilisierung der Lage in der Ukraine sei nicht absehbar, teilte der Bundesrat dazu am Mittwoch mit. Aktuell sei auf dem ganzen Staatsgebiet der Ukraine von kriegerischen Handlungen auszugehen.

    Flüchtlinge aus der Ukraine stehen 2022 in der Warteschlange für die Registrierung.vor dem Bundesasylzentrum in Zürich.
    Flüchtlinge aus der Ukraine stehen 2022 in der Warteschlange für die Registrierung.vor dem Bundesasylzentrum in Zürich.
    Bild: Keystone/Michael Buholzer

    Für eine Aufhebung des Schutzstatus müsste sich indessen die Lage stabilisieren. Das würde bedeuten, dass keine allgemeine Gefährdung mehr besteht. Das ist laut dem Bundesrat derzeit nicht der Fall.

    Mit seinem Beschluss, den Schutzstatus bis im März 2026 nicht aufzuheben, sofern sich die Lage nicht nachhaltig stabilisiert, will der Bundesrat für die Betroffenen Klarheit schaffen für die nächsten 18 Monate.

    Wegen der Einbindung der Schweiz in den Schengen-Raum sei zudem eine Abstimmung mit der EU unerlässlich, hiess es weiter. Die EU-Staaten verlängerten den temporären Schutz für Ukraine-Flüchtlinge bereits am 13. Juni bis zum 4. März 2026.

    Bei der Integration der Geflüchteten besonders auf dem Arbeitsmarkt sieht die Landesregierung weiterhin Handlungsbedarf. Die erstmals im April 2022 beschlossenen Unterstützungsmassnahmen verlängerte er darum ebenfalls bis zum März 2026.

    Dabei beteiligt sich der Bund mit 3000 Franken pro Jahr und Person an den Integrationsanstrengungen der Kantone. Namentlich geht es dabei um die Sprachförderung und den Zugang zu Bildung und Arbeitsmarkt.

  • 18.03 Uhr

    Tote und Verletzte nach ukrainischem Beschuss in Donezk

    In der von Russland annektierten ostukrainischen Grossstadt Donezk sind nach Angaben der Besatzungsbehörden bei Artilleriefeuer auf einem Markt mindestens drei Menschen getötet und fünf weitere verletzt worden.

    Ukrainische Truppen hätten den Markt beschossen, zwei Männer und eine Frau seien getötet worden, teilte der Chef der selbsternannten Donezker Volksrepublik, Denis Puschilin, bei Telegram mit.

    Auf Videos und Fotos in russischen Staatsmedien waren schwere Verwüstungen des Marktes zu sehen. Die Angaben waren von unabhängiger Seite nicht überprüfbar.

    Auch ein Linienbus sei getroffen worden, teilte Puschilin mit. Die Grossstadt Donezk wird schon seit 2014 immer wieder beschossen, seit sich bewaffnete prorussische Separatisten dort von der Zentralregierung in Kiew nach dem Sturz des moskaufreundlichen Präsidenten Viktor Janukowitsch losgesagt hatten.

    Die Ukraine versucht seit Jahren, dort die Kontrolle zurückzuerlangen. Kremlchef Wladimir Putin hatte das gesamte Gebiet Donezk nach Beginn seines grossangelegten Krieges gegen die Ukraine 2022 annektiert und zu einem Teil Russlands erklärt.

    Russland will das bisher nicht vollständig besetzte Gebiet komplett unter seine Kontrolle bringen. Seit Wochen und Monaten nehmen die russischen Truppen dort immer mehr Ortschaften ein.

  • 9:00

    Bürgermeister informiert: 7 Tote und 35 Verletzt nach Angriff auf Lwiw

    Der Bürgermeister der Stadt Lwiw im Westen der Ukraine, Andrij Sadowyj, teilte mit, mindestens sieben Menschen seien bei einem Angriff auf den Ort in der Nacht zum Mittwoch getötet worden. 35 weitere seien verletzt worden. Unter den Toten sei ein Kind. Einige Verletzte befänden sich in kritischem Zustand.

  • 08:00

    Ukrainischer Aussenminister Kuleba reicht Rücktritt ein

    Der ukrainische Aussenminister Dmytro Kuleba.
    Der ukrainische Aussenminister Dmytro Kuleba.
    dpa

    In einer grösseren Regierungsumbildung in der Ukraine hat nach Parlamentsangaben auch Aussenminister Dmytro Kuleba seinen Rücktritt erklärt. Parlamentspräsident Ruslan Stefantschuk veröffentlichte auf seiner Facebook-Seite ein Foto der handschriftlichen Bitte um Entlassung, die auf den heutigen Mittwoch datiert war. Eine andere Quelle gab es zunächst nicht.

    Stefantschuk kündigte an, das Gesuch auf einer der nächsten Sitzungen der Obersten Rada zu behandeln. Zuvor wurden weitere handschriftliche Rücktrittsgesuche auf der Facebook-Seite veröffentlicht.

    Der Karrierediplomat Kuleba war seit 2020 noch vor Beginn des russischen Angriffskrieges Aussenminister. Seit Dienstag haben mehrere ukrainische Minister sowie zwei Vizeregierungschefinnen offiziell um ihre Entlassung aus der Regierung gebeten. Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte im Juli einen Umbau des Kabinetts angekündigt. Wie er sagt, soll dies die Regierungsarbeit unter der Last des Krieges effektiver machen.

  • 07:15

    Zwei Tote nach Drohnenangriff in Lwiw

    Am Mittwochmorgen gab es in der Nähe des Hauptbahnhofs von Lwiw einen Brand. Zuvor hatten russische Truppen einen Drohnenangriff auf die westukrainische Stadt ausgeführt. Erste Angaben der ukrainischen Streitkräfte und des Bürgermeisters der Stadt zufolge wurden zwei Menschen getötet und 19 Personen verletzt.

  • 5.10 Uhr

    Biden verspricht Ukraine neue Luftabwehrsysteme

    Nach dem verheerenden russischen Angriff auf die ukrainische Stadt Poltawa hat US-Präsident Joe Biden der Ukraine die Lieferung weiterer Luftabwehrsysteme zugesagt. «Ich verurteile diesen abscheulichen Angriff auf das Schärfste», teilte Biden mit. Washington werde Kiew weiterhin militärisch unterstützen, «einschliesslich der Bereitstellung der Luftverteidigungssysteme und -fähigkeiten, die das Land zum Schutz seiner Grenzen benötigt». Selenskyj hatte nach dem Angriff mit mindestens 51 Toten seine Forderung an die westlichen Verbündeten bekräftigt, seinem Land schnell neue Luftabwehrsysteme zu liefern und bereits gelieferte weitreichende Waffen für Angriffe auf russisches Territorium nutzen zu dürfen.

  • 5.04 Uhr

    Lage an der Front bleibt schwierig

    Die ukrainischen Streitkräfte stehen an der Front weiter unter Druck. Laut dem Lagebericht des ukrainischen Generalstabs von Dienstagabend gab es erneut fast 200 Gefechte. Das Hauptziel der russischen Angriffsbemühungen bleibt dabei die Kleinstadt Pokrowsk im Gebiet Donezk, von wo allein rund 60 Zusammenstösse gemeldet werden. In dem Raum haben die russischen Truppen aufgrund personeller und materieller Überlegenheit und der Lufthoheit in den vergangenen Wochen stetig Geländegewinne erzielt.

  • 5 Uhr

    Trauer nach verheerender Raketenattacke auf Poltawa

    In der Ukraine herrscht Trauer nach der verheerenden Raketenattacke auf die Grossstadt Poltawa – eine der folgenreichsten seit Beginn des russischen Angriffskriegs vor zweieinhalb Jahren. Die Opferzahl stieg nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj bis am Dienstagabend auf 51 Tote und 271 Verletzte. Unter den Trümmern seien noch weitere Menschen, die Rettungskräfte arbeiteten unter Hochdruck. Zerstört wurde insbesondere ein Gebäude des Militärinstituts für Telekommunikation und Informatisierung in Poltawa – viele der Opfer sollen Soldaten sein.

    Bei der Attacke auf die 280 Kilometer östlich von Kiew gelegene Stadt nutzte das russische Militär mutmasslich Iskander-Raketen. Auch wenn dieser Angriff besonders verheerende Folgen hatte: Der Beschuss von Städten und zivilen Objekten ist für die Menschen in der Ukraine bitterer Alltag – so wurde in der Nacht die Universität in der nordöstlichen Gebietshauptstadt Sumy durch einen weiteren Luftangriff zerstört.

  • Mittwoch, 4. September 2024, 1.11 Uhr

    Reise nach Kiew: Irlands Regierung kündigt Millionenhilfe an

    Zweieinhalb Jahre nach Kriegsbeginn sichert Irlands Regierungschef der Ukraine weitere Unterstützung zu. Regierungschef Simon Harris werde sich heute mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Kiew treffen, teilte die Regierung in Dublin vorab mit. Irland will auch ein Paket von rund 36 Millionen Euro für humanitäre Hilfe und späteren Wiederaufbau zur Verfügung stellen.

    Die Ukraine verteidigt sich seit Februar 2022 gegen einen Angriff Russlands. Am Dienstag wurden bei einem russischen Raketenangriff in der ukrainischen Stadt Poltawa nach Angaben von Selenskyj Dutzende Menschen getötet.

    Der Angriff auf Poltawa sei eine düstere und schreckliche Erinnerung an die Bedrohung, der die Ukraine jeden Tag ausgesetzt sei, teilte Harris mit. Mit Selenskyj werde er eine Vereinbarung zur Unterstützung und Kooperation unterzeichnen.

    «Das macht deutlich, dass die Werte der Ukraine unsere Werte sind, und wir so lange wie nötig an der Seite der mutigen Menschen in der Ukraine stehen», teilte Harris mit. Der 37-Jährige hatte Selenskyj bereits Mitte Juli getroffen, als der ukrainische Präsident auf dem Rückweg vom Nato-Gipfel in den USA einen Zwischenstopp in Irland einlegte. Mit den neuen Hilfen will Irland etwa Projekte internationaler Hilfsorganisationen unterstützen.

  • 24 Uhr

    Wir beenden den Ticker am Dienstag, 3. September 2024

  • 22.57 Uhr

    Selenskyj fordert nach Raketenangriff weitreichende Waffen

    Nach einem tödlichen russischen Raketenangriff auf die Grossstadt Poltawa hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj den Westen erneut um weitere Flugabwehrsysteme gebeten. Zugleich bat er um die Erlaubnis, weitreichende Waffen gegen Russland einsetzen zu dürfen.

    Am Morgen hatte Russland mit Raketen die 280 Kilometer östlich von Moskau gelegene Stadt Poltawa angegriffen. Der Schlag gilt hinsichtlich der Zahl der Opfer als einer der folgenreichsten seit Beginn des russischen Angriffskriegs vor zweieinhalb Jahren. Die Opferzahl dürfte noch steigen. Nach Angaben Selenskyjs liegen unter den Trümmern noch weitere Menschen.

    «Die russischen Angriffe werden unmöglich, wenn es uns möglich wird, die Abschussrampen der Okkupanten dort zu vernichten, wo sie sind, und die russischen Militärflugplätze und die Logistik dazu», sagte Selenskyj in seiner täglichen Videoansprache. Seinen Angaben nach ist die Zahl der Toten in Poltawa inzwischen auf 51 und die der Verletzten auf 271 gestiegen.

    Der ukrainische Staatschef dankte dem Nachbarland Rumänien für die Ankündigung, eine Batterie des Flugabwehrsystems Patriot zu liefern. Er habe auch mit Kanadas Premier Justin Trudeau telefoniert und mit ihm über die Notwendigkeit weiterer Flugabwehrsysteme und weitreichender Waffen geredet, sagte Selenskyj.

  • 22.22 Uhr

    Mehr als 50 Tote und 270 Verletzte bei russischem Angriff im ukrainischen Poltawa

    Die Zahl der Todesopfer nach dem verheerendsten russischen Angriffe seit Kriegsbeginn sind in der zentralukrainischen Stadt Poltawa steigt weiter. Nach ukrainischen Angaben sind mindestens 51 Menschen getötet worden. «Die Zahl der Verletzten ist 271», sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj am Dienstag in seiner abendlichen Videobotschaft. Die Raketen hatten ein Ausbildungszentrum des Militärs und ein Krankenhaus getroffen.

    «Wir wissen, dass sich Menschen unter den Trümmern des zerstörten Gebäudes befinden», sagte Selenskyj. Es werde «alles getan, um so viele Leben wie möglich zu retten». Er habe eine «vollständige und sofortige Untersuchung» angeordnet, betonte Selenskyj.

  • 22.15 Uhr

    Ukraine vor Umbau der Regierung

    Die kriegsgeplagte Ukraine steht vor dem Umbau der Regierung, nachdem mehrere Minister ihren Rücktritt eingereicht haben. Ihr Gesuche werden in der nächsten Parlamentssitzungen geprüft, wie Parlamentspräsident Ruslan Stefantschuk auf Facebook schrieb.

    Bei den zunächst bekannt gewordenen drei Ministern handelt es sich um den für die Rüstungsindustrie zuständigen Olexander Kamyschin sowie um Denys Maljuska (Justiz) und Ruslan Strilez (Umwelt). Auch der für Privatisierungen zuständige Chef des Fonds für Staatseigentum, Witalij Kowal, möchte aus dem Amt scheiden.

    Später wurden auch die Rücktrittsgesuche der Vizeregierungschefinnen Olha Stefanischyna und Iryna Wereschtschuk bekannt. Wereschtschuk ist für Flüchtlingsfragen, Stefanischyna für die europäische Integration der Ukraine verantwortlich. Sie soll dem Vernehmen nach aber einen anderen Posten in der Regierung bekommen.

  • 21.32 Uhr

    Ukraine wirft Russland Erschiessung Kriegsgefangener vor

    Die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft hat russische Soldaten beschuldigt, weitere Kriegsgefangene getötet zu haben. Es seien Ermittlungen wegen der Erschiessung dreier Ukrainer im Raum Torezk im ostukrainischen Gebiet Donezk aufgenommen worden, teilte die Behörde auf ihrem Telegramkanal mit.

    Den vorliegenden Informationen nach seien die Ukrainer mit erhobenen Händen aus einem Bunker gekommen. «Die Besatzer haben sie mit dem Gesicht nach unten auf die Erde gelegt und ihnen unmittelbar danach in den Rücken geschossen», schrieb die Behörde unter Berufung auf im Internet kursierende Videos.

  • 20.30 Uhr

    IAEA-Chef: Lage am AKW Saporischschja «sehr fragil»

    Der Chef der internationalen Atomaufsichtsbehörde IAEA, Rafael Grossi, hat die Situation am russisch besetzten Atomkraftwerk Saporischschja in der Südukraine als «sehr fragil» bezeichnet. Es könne jederzeit zu Lageveränderungen beispielsweise durch Drohnen-Einschläge kommen, sagte Grossi in Kiew vor seiner Abreise zu dem Kraftwerk.

    Er wolle sich einen Eindruck von der Lage vor Ort verschaffen. Eines der Gesprächsthemen werde die Situation der immer wieder durch Beschuss beschädigten Stromversorgung für die Kühlungssysteme des Kraftwerks sein.

    Russische Angriffe auf ukrainische Umspannwerke haben Grossi zufolge auch zu Spannungsschwankungen im Stromnetz geführt, die ein allgemeines Sicherheitsrisiko für die Kernkraftwerke in der Ukraine darstellen. Grossi kündigte an, dass IAEA-Fachleute die Umspannwerke unter die Lupe nehmen werden.

    Das ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja ist mit einer Gesamtleistung von 6000 Megawatt das grösste Atomkraftwerk Europas und steht nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine seit März 2022 unter Kontrolle Moskaus. Mehrere ukrainische Rückeroberungsversuche scheiterten. Zur Verminderung der radioaktiven Risiken sind alle sechs Blöcke heruntergefahren worden. Beobachter der IAEA sind seit September 2022 vor Ort.

    Grossi sprach in Kiew unter anderem mit Präsident Wolodymyr Selenskyj. Dabei sei auch die Situation um das russische Atomkraftwerk Kursk diskutiert worden. Selenskyj habe zugestimmt, dass Atomkraftwerke in keinem Fall angegriffen werden dürfen, sagte Grossi.

    Militärbeobachtern aus Kiew zufolge haben sich ukrainische Truppen bei ihrem Vorstoss in das russische Grenzgebiet Kursk dem gleichnamigen Atomkraftwerk bis auf gut 30 Kilometer genähert.

  • 19.56 Uhr

    Russen plündern eigene Landsleute in Kursk aus

    Nach dem ukrainischen Angriff auf die Region Kursk haben die meisten russischen Anwohner die Gegend verlassen. Auf ihrer Flucht lassen sie nicht nur ihre Häuser, sondern auch einen Grossteil ihres Besitzes zurück. Mehreren Berichten zufolge soll es in der Region zu Plünderungen durch russische Soldaten gekommen sein. Videos in den sozialen Medien zeigen Kreml-Truppen auf Diebestour.

  • 19.19 Uhr

    Kritiker beklagen mehr Kreml-Propaganda in russischen Schulen

    Zum Beginn des neuen Schuljahres in Russland rechnen Experten mit einer deutlich stärkeren staatlichen Indoktrinierung von Kindern. Der Unterrichtsanteil, der sich als «Propaganda der Ideen des Kremls» werten lasse, werde sich in diesem Schuljahr auf etwa 1300 Stunden verdoppeln. Das schrieb das Portal «Agentstwo», in dem oppositionsnahe russische Journalisten zusammenarbeiten.

    Kremlchef Wladimir Putin hatte schon mehrfach gefordert, dass Schulen Kinder möglichst früh und intensiv zu Patrioten erziehen sollen. Erziehung zu kritischem Denken ist dagegen nicht gefragt.

    «Agentstwo» hat nach eigenen Angaben die Summe der Schulstunden addiert, in denen die Position des Kremls zu verschiedenen Themen wie Geschichte, Krieg in der Ukraine bis hin zu konservativen Familien- und gesellschaftlichen Werten vorangetrieben wird. Der Anteil dieser Stunden am Lehrplan könne von Klasse zu Klasse variieren, doch mehr als 1300 der 11’000 Schulstunden könnten für Propaganda genutzt werden, schrieb das Portal.

    Experten beklagen seit längerem eine Militarisierung des Unterrichts. Die Erhöhung der Schulstunden ergibt sich «Agentstwo» zufolge unter anderem durch das Modul «Militärische Ausbildung. Grundlagen des militärischen Wissens». Es wird im Fach Grundlagen der Sicherheit und Verteidigung des Heimatlandes unterrichtet. Kinder trainieren laut Medienberichten vielfach das Aufsetzen von Gasmasken oder das Auseinandernehmen und Zusammensetzen von Kalaschnikow-Sturmgewehren. Sie hören sich auch Vorträge von Soldaten an.

  • 18.33 Uhr

    Zahl der Toten nach russischem Angriff im ukrainischen Poltawa auf 49 gestiegen

    Nach dem russischen Raketenangriff auf die zentralukrainische Stadt Poltawa ist die Zahl der Toten auf 49 gestiegen. Mindestens 206 weitere Menschen seien verletzt worden, sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Dmytro Lasutkin, am Dienstag im ukrainischen Fernsehen. Der Gouverneur der Region Poltawa, Philip Pronin, bestätigte die Opferzahl. Seinen Angaben zufolge werden noch bis zu 18 Menschen unter den Trümmern vermutet.

  • 17.45 Uhr

    Österreichs Ex-Ministerin Kneissl wird Putins Tiger-Botschafterin

    Die in Russland lebende frühere österreichische Aussenministerin Karin Kneissl dient Kremlchef Wladimir Putin künftig als Tiger-Botschafterin. Die 59-Jährige sei von Putin zur Botschafterin für den Schutz des Amurtigers ernannt worden, meldete die staatliche Moskauer Nachrichtenagentur Ria Nowosti.

    Wiens frühere Chefdiplomatin helfe dem Zentrum zum Schutz des Amurtigers in internationalen Fragen, sagte der Generaldirektor der Einrichtung, Sergej Aramilew, Ria Nowosti zufolge in Wladiwostok am Pazifik.

    Dieses Bild sorgte für Furore – und scharfe Kritik. Die damalige österreichische Aussenministerin Karin Kneissl von der rechtsextremen FPÖ lud den russischen Präsidenten Wladimir Putin zu ihrer Hochzeit ein – und er kam.
    Dieses Bild sorgte für Furore – und scharfe Kritik. Die damalige österreichische Aussenministerin Karin Kneissl von der rechtsextremen FPÖ lud den russischen Präsidenten Wladimir Putin zu ihrer Hochzeit ein – und er kam.
    Bild: Keystone/APA/Roland Schlager

    Als Aussenministerin hatte Kneissl einst mit Putin auf ihrer Hochzeit getanzt, einen Knicks vor dem Präsidenten gemacht und dafür international Kritik auf sich gezogen. Im Juni hatte sie auf dem internationalen Wirtschaftsforum in St. Petersburg erklärt, sie sei froh, heute mit ihrer Arbeit in Russland eine neue Chance und ein neues Leben zu haben.

    Der Amurtiger, auch Sibirischer Tiger genannt, ist die grösste Raubkatze der Welt. Kneissl hatte schon im September 2022 auf dem Wirtschaftsforum in Wladiwostok mitgeteilt, dass sie gern Patenschaften für die Wildkatzen übernehmen würde.

    Aramilew sagte, jetzt würden Möglichkeiten für Kneissl gesucht, der Population allgemein und einzelnen Tieren zu helfen. Demnach spendete Kneissl auch schon Geld, von dem neun Fotofallen gekauft worden seien für das Laso-Naturreservat in der Region Primorje.

  • 15.42 Uhr

    Kritik an Mongolei wegen Putin-Besuch

    Estland und Litauen haben die Mongolei wegen des Empfangs des russischen Präsidenten Wladimir Putin kritisiert. «Dass die mongolische Regierung beschlossen hat, ihm den roten Teppich auszurollen, anstatt ihn zu verhaften, untergräbt den Internationalen Strafgerichtshof und das internationale Rechtssystem massiv», teilte der estnische Aussenminister Margus Tsahkna in Tallinn mit.

    «Die Mongolei hatte die historische Chance, zum Ende des russischen Krieges in der Ukraine beizutragen, und sie hat sich entschieden, sie nicht wahrzunehmen», hiess es weiter.

    Sein litauischer Kollege Gabrielius Landsbergis bezeichnet es als «inakzeptabel», dass die mongolischen Regierung es ignorierte, den verbindlichen Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshof gegen Putin zu vollstrecken. «Dies ist ein weiteres Beispiel für das ins Wanken geratenes System, das auf internationalem Recht basiert», sagte er der Agentur BNS zufolge in Vilnius.

    Putin trotz Haftbefehls in der Mongolei empfangen

    Putin trotz Haftbefehls in der Mongolei empfangen

    Trotz eines internationalen Haftbefehls gegen Wladimir Putin hat die Mongolei den russischen Präsidenten zu einem Besuch empfangen und nicht festgenommen. Das löste internationale Kritik aus. Erstmals befindet sich Putin damit in einem Land, das verpflichtet wäre, ihn nach dem Erlass eines Haftbefehls des Internationalen Strafgerichtshofs festzunehmen. Putin war am Montag zu Gesprächen in die Mongolei gereist. Dabei soll es auch um eine neue Gaspipeline von Russland durch die Mongolei nach China gehen.

    03.09.2024

    Der Haftbefehl gilt seit März vergangenen Jahres im Zusammenhang mit Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine. Putin ist nach Ansicht des Gerichts für die Verschleppung ukrainischer Kinder nach Russland verantwortlich.

    Der Kremlchef traf sich mit dem mongolischen Präsidenten Uchnaagiin Chürelsüch, auf dessen Einladung er in dem Land ist. Russlands Nachbar erkennt den Strafgerichtshof an und hätte den Kremlchef bei dessen Aufenthalt in Ulan-Bator eigentlich festnehmen müssen.

  • 15.25 Uhr

    Wieso die hohen Donbass-Verluste?

    Nur in einer Region rückt die russische Armee vor, doch die Fortschritte im Donbass könnten für Kiew teuer werden: Moskaus Streitkräfte nähern sich weiter dem Logistik-Zentrum Pokrowsk an.

    Russlands Vorstoss nach Pokrowsk (Bildmitte links).
    Russlands Vorstoss nach Pokrowsk (Bildmitte links).
    DeepStateMap

    Gleichzeitig konnten Putins Soldaten den Kanal überqueren, der bisher die Verteidigungslinie von Tschassiw Jar war, während sich die Russen auch noch anschicken, Wuhledar zu umzingeln. Die Bergarbeiter-Stadt erwehrt sich seit Monaten Angriff um Angriff, doch nun droht die Versorgung mit Nachschub stark eingeschränkt zu werden.

    Ist die Kursk-Offensive schuld an der schwächelnden Verteidigung im Donbass? «Bei den Donezk-Verlusten kommen viele weitere Faktoren zusammen», erklärt Gustav Gressel vom Berliner European Council on Foreign Relations die Lage bei «Bild».

    «Die ukrainische Armee plagen viele schnell aufgestellte neue Brigaden, die geführt werden von Leuten, die wenig Führungserfahren haben und zum Teil auch in Stabsarbeit nicht gut geschult sind», fährt der österreichische Veteran fort. Kiew leide unter «Abnützung«: Die lange Verzögerung in den Militärhilfen habe« zu hohen Verlusten geführt», die nicht ersetzt werden könnten.

    Putin: Russische Armee rückt in der Ostukraine so rasch vor wie lange nicht

    Putin: Russische Armee rückt in der Ostukraine so rasch vor wie lange nicht

    Der russische Präsident Wladimir Putin hat am Montag Schüler einer Oberschule in der südsibirischen Region Tuwa besucht. Dabei betonte er, dass die russischen Invasionstruppen in der Ostukraine so schnell vorrücken würden, wie schon lange nicht mehr. Es gehe nicht darum, 200 oder 300 Meter vorzurücken, sondern um Quadratkilometer.

    03.09.2024

    Kursk werde eher vorgeschoben, so Gressel: Die «qualitative Abnutzung» der ukrainischen Armee sei Fakt. Tröstlich sei für Kiew nur, dass Moskau «dasselbe Problem mit denselben Ursachen und denselben Symptomen« habe.

  • 14.44 Uhr

    Update Poltawa

    Zwei ballistische Raketen sind auf dem Gelände einer Hochschule und eines benachbarten Spitals eingeschlagen.

    Ein Gebäude des Instituts für Kommunikation sei stark zerstört worden. Selenskyj erneuerte die Aufforderung an die westlichen Verbündeten, schnell Waffen zur Raketenabwehr zu liefern. «Flugabwehrsysteme und zugehörige Raketen sind in der Ukraine erforderlich und nicht irgendwo in einem Lager», unterstrich der Staatschef.

    Auf zunächst nicht überprüfbaren Bildern in sozialen Netzwerken waren Leichen vor einem stark zerstörten mehrstöckigen Gebäude zu sehen. Es soll sich dabei um das Militärinstitut für Telekommunikation und Informatisierung der Kiewer Polytechnischen Hochschule in Poltawa handeln.

    Angaben von Innenminister Ihor Klymenko zufolge wurden mindestens 25 Menschen aus den Trümmern gerettet. Im angrenzenden Wohngebiet seien durch die Druckwelle Fenster zerstört und Fassaden beschädigt worden, hiess es.

  • 13.55 Uhr

    41 Tote und 180 Verletzte nach Attacke auf Poltawa

    Ein russischer Angriff hat in der ukrainischen Region Poltawa nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj mindestens 41 Menschen das Leben gekostet.

    Zwei Raketen hätten eine Bildungseinrichtung und ein nahe gelegenes Krankenhaus getroffen, sagte Selenskyj heute in einem Video im Netzwerk Telegram. 180 Menschen seien verletzt worden.

    «Eines der Gebäude des Instituts für Kommunikation wurde teilweise zerstört», sagte der Präsident. Menschen seien unter den Trümmern verschüttet worden, viele hätten aber gerettet werden können. Er habe eine umgehende Untersuchung des Vorfalls angeordnet. Details nannte Selenskyj nicht.

    Der Angriff war offenbar einer der folgenschwersten der russischen Streitkräfte seit Beginn des russischen Krieges am 24. Februar 2022. Poltawa ist der Name einer Region und ihrer Hauptstadt.

  • 8.55 Uhr

    Mongolische Ehrengarde empfängt Putin

    Der russische Präsident Wladimir Putin ist zum Auftakt seines Staatsbesuchs in der Mongolei von einer Ehrengarde in der Hauptstadt Ulan-Bator empfangen worden.

    Putin schritt heute an der Seite des mongolischen Präsidenten Uchnaagiin Chürelsüch die Stufen zum Regierungspalast hinauf. Beide verneigten sich vor einer Statue des Herrschers Dschingis Khan, der im 13. Jahrhundert das Mongolische Reich gründete, und betraten dann das Gebäude.

    Uchnaagiin Chürelsüch (links) heute beim Empfang von Wladimir Putin.
    Uchnaagiin Chürelsüch (links) heute beim Empfang von Wladimir Putin.
    Bild: Keystone

    Für den russischen Präsidenten ist es der erste Besuch in einem Land, das Mitgliedsstaat des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) ist, seit dieser vor knapp 18 Monaten einen Haftbefehl gegen ihn wegen mutmasslicher Kriegsverbrechen in der Ukraine erliess. Die Ukraine forderte die Mongolei auf, Putin zu verhaften und an den Gerichtshof in Den Haag zu überstellen.

    Ein Sprecher Putins erklärte in der vergangenen Woche, der Kreml befürchte keine Festnahme Putins in der Mongolei. Der russische Präsident besucht zum ersten Mal seit fast fünf Jahren die Mongolei. Er wollte dort an einer Zeremonie zum 85. Jahrestag des sowjetischen und mongolischen Sieges über eine japanische Armee teilnehmen, die die Kontrolle über die Mandschurei im Nordosten Chinas übernommen hatte.

    1939 starben in monatelangen Kämpfen um den Verlauf der Grenze zwischen der Mandschurei und der Mongolei Tausende Soldaten.

  • 8.42 Uhr

    Tote und Verletzte nach russischen Angriffen

    Durch russische Luft- und Artillerieangriffe auf ukrainisches Gebiet sind nach Behördenangaben mehrere Zivilisten getötet und verletzt worden. In der Stadt Saporischschja schlugen nach einem Besuch von Präsident Wolodymyr Selenskyj gstern Abend Geschosse ein und töteten zwei Menschen.

    Ein Opfer sei ein achtjähriger Junge, schrieb Gebietsgouverneur Iwan Fedorow auf Telegram. Ein Gebäude sei beschädigt worden. Selenskyj hatte sich in der frontnahen Stadt mit dem niederländischen Ministerpräsidenten Dick Schoof getroffen.

    In der Grossstadt Dnipro wurden durch Raketenbeschuss ein Mann getötet und sechs Menschen verletzt, wie die dortige Verwaltung mitteilte. In der Region gab es Berichten zufolge einen Treffer auf ein Umspannwerk.

    Im nordöstlichen Gebiet Sumy schlugen seit dem gestrigen Montag in zahlreichen Orten russische Fliegerbomben und Artilleriegeschosse ein. Es gebe drei Verletzte. Durch die Region Sumy an der Grenze zu Russland läuft der Nachschub für die ukrainischen Truppen bei ihrer Offensive im russischen Gebiet Kursk.

    Die ukrainische Luftwaffe teilte mit, nachts seien 27 von 35 angreifenden russischen Kampfdrohnen iranischer Bauart abgeschossen worden. Die Ukraine wehrt seit zweieinhalb Jahren eine russische Invasion ab.

  • 5.50 Uhr

    Selenskyj: Eroberung von AKW Saporischschja gefährlich

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat ein Treffen mit dem Chef der Internationale Atomenergie-Organisation (IAEO) in Kiew angekündigt. Es soll nach dem Besuch von Rafael Grossi im Atomkraftwerk Saporischschja stattfinden, sagt Selenskyj in einem in den sozialen Medien veröffentlichten Video.

    Leider sei es der Ukraine in dieser Phase des Krieges nicht möglich, die Kontrolle über das Kraftwerk zurückzugewinnen. «Im Moment sehe ich auf dem Schlachtfeld keine solchen Möglichkeiten, und die, die es wahrscheinlich gibt, sind gefährlich.»

    Grossi hatte zuvor über X mitgeteilt, er sei auf dem Weg zum Kraftwerk, um «unsere Hilfe fortzusetzen und einen Atomunfall zu verhindern». Das grösste Atomkraftwerk Europas ist seit den ersten Tagen der russischen Invasion 2022 in russischer Hand. Beide Seiten werfen sich Angriffe auf die Anlage vor.

  • 3.25 Uhr

    Kiew zu Putin-Besuch: Mongolei macht sich mitverantwortlich für russische Kriegsverbrechen

    Die Ukraine hat die Regierung der Mongolei wegen des Empfangs des russischen Präsidenten Wladimir Putin kritisiert und Folgen für das Land gefordert. Die Mongolei habe geholfen, dass der wegen des Verdachts von Kriegsverbrechen in der Ukraine gesuchte Putin der Strafjustiz entkomme, teilte der Sprecher des Aussenministeriums, Heorhij Tychyj, in Kiew mit. Damit mache sich das Land mitverantwortlich für Putins «Kriegsverbrechen». Putin traf am Montagabend in dem Land ein. «Wir werden mit unseren Partnern zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass dies Konsequenzen für Ulan Bator hat», sagte Tychyj.

  • Dienstag, 3. September 2024, 3.10 Uhr

    Gouverneur: Russische Raketen töten mindestens einen Menschen in Dnipro

    Bei einem russischen Raketenangriff auf die zentralukrainische Stadt Dnipro ist mindestens ein Mensch ums Leben gekommen, drei weitere sind verletzt worden. Dies teilt der Gouverneur der Region Dnipropetrowsk, Serhij Lysak, über den Nachrichtendienst Telegram mit. Bei dem Angriff seien mehrere Wohnhäuser in einem Stadtviertel beschädigt worden. Die Angaben sind nicht unabhängig überprüfbar.

  • 22.57 Uhr

    Selenskyj fordert in Saporischschja reichweitenstarke Waffen

    Unweit der Front hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in Saporischschja bei einem Treffen mit dem niederländischen Regierungschef Dick Schoof erneut reichweitenstarke Waffen gefordert. Nötig sei nicht nur die Freigabe von Waffen für Angriffe gegen Ziele im russischen Hinterland, sondern auch die Lieferung dieser Raketen, sagte Selenskyj nur einige Dutzende Kilometer von der Front im Süden der Ukraine entfernt.

    Gesprochen worden sei über Wege, die Verteidigungskraft des Landes zu stärken, um einen gerechten Frieden zu erreichen, teilte Selenskyj mit. Dabei gehe es um Flugabwehr, darunter neue Flugabwehr-Systeme vom Typ Patriot samt Geschossen, um die Ausweitung der Flotte mit den von Partnern gelieferten Kampfjets vom Typ F-16 sowie um mehr Munition und Ausrüstung sowie um weitere Sanktionen gegen Russland. «All diese Massnahmen sind wichtig, um zu verhindern, dass Russland in der Ukraine neue Fronten eröffnet», sagte Selenskyj.

  • 21.33 Uhr

    Videos zeigen erstmals ukrainische Flammenwerfer-Drohne im Einsatz

    Videos in den sozialen Netzwerken zeigen erstmals den Einsatz einer ukrainischen Flammenwerfer-Drohne gegen russische Einheiten. Experten gehen davon aus, dass hochentzündliche Flüssigkeit versprüht wurde. Die neuartige Drohne soll den Namen «Dragon's Breath» tragen.

    Über den Einsatz solcher Waffen war im Verlauf des Kriegs immer wieder spekuliert worden. Zu sehen ist, wie ein Strahl aus einem brennendem Gemisch offenbar militärische Stellungen von Russen und ein schmale Baumreihe niederbrennt.

  • 20.56 Uhr

    Putin: Ukrainischer Vorstoss in Kursk wird Russlands Offensive nicht stoppen

    Angesichts des ukrainischen Vorstosses auf russisches Staatsgebiet hat Kreml-Chef Wladimir Putin seinen Landsleuten versichert, dass Moskaus Offensive im Nachbarland trotzdem unvermindert weitergehen werde. Die Armee mache in der Ostukraine Fortschritte in einem «Tempo, wie wir es lange nicht mehr hatten», sagte Putin am Montag vor Schulkindern in Sibirien. Laut einer AFP-Berechnung auf Grundlage von Daten der US-Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW) verzeichnete die russische Armee im vergangenen Monat in der Ukraine den stärksten Geländegewinn seit Oktober 2022.

    Zum ukrainischen Vorstoss in der russischen Region Kursk sagte Putin bei dem Besuch im sibirischen Kisil zum Beginn des neuen Schuljahres: «Ihr Kalkül war es, unsere Offensiv-Aktionen in wichtigen Teilen des Donbass zu stoppen.» Doch das Ergebnis sei «eindeutig». Der Feind habe sein «Hauptziel, unsere Offensive im Donbass zu stoppen, nicht erreicht».

    Putin räumte zugleich ein, dass die Menschen in Russland «schwierige Erfahrungen» machten, insbesondere in der Region Kursk. «Wir müssen uns natürlich mit diesen Banditen auseinandersetzen, die in die Russische Föderation eingedrungen sind und versuchen, die Lage in den Grenzgebieten zu destabilisieren.»

  • 18.34 Uhr

    IAEA-Chef reist nach Kiew und Saporischschja

    Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, reist am Dienstag erneut nach Kiew. Er werde auch das Atomkraftwerk Saporischschja besuchen, kündigte die IAEA in Wien an.

    Mitte August hatten Kontrolleure berichtet, dass sich die Lage zugespitzt habe. In unmittelbarer Nähe der Sicherheitszone habe es eine Explosion gegeben, die nach Einschätzung von IAEA-Experten vor Ort von einer Drohne mit Sprengladung verursacht wurde, teilte die IAEA mit. 

    IAEA-Chef ist besorgt um die Sicherheit am Kernkraftwerk Saporischschja. (Archivbild)
    IAEA-Chef ist besorgt um die Sicherheit am Kernkraftwerk Saporischschja. (Archivbild)
    Bild: Keystone
  • 14.53 Uhr

    Russische Hacker attackieren deutsche Flugsicherung

    Vergangene Woche haben russische Hacker die Deutsche Flugsicherung DFS angegriffen, wie der «Bayern Rundfunk» berichtet.

    Es sei nur die Büro-IT betroffen gewesen, habe die DFS mitgeteilt. Nur die interne Kommunikation sei beeinträchtigt gewesen. Auf die Flugsicherung habe der Angriff keinen Einfluss gehabt. 

    Hinter dem Angriff wird die Gruppe Einheit 26165 vermutet, auch bekannt als APT 28 und als Fancy Bear. Diese gehört nach allgemeiner Ansicht zum Militär-Geheimdienst GRU.

    Das Bundesamt für Verfassungsschutz bestätigt, Kenntnis vom Cyber-Angriff zu haben. Es untersuche den Vorfall, mache aber keine weiteren Angaben dazu.

  • 5.51 Uhr

    Russland greift Ukraine mit Drohnen und Raketen an

    Russland hat die Ukraine mit einer Reihe von Drohnen, Marschflugkörpern und ballistischen Raketen angegriffen. Betroffen seien die Hauptstadt Kiew und möglicherweise auch andere Städte, teilte die ukrainische Luftwaffe am Montagmorgen mit. Angesichts einer Reihe von Explosionen in Kiew flüchteten viele Einwohner der Stadt in Luftschutzbunker.

    Bürgermeister Vitali Klitschko sagte, die Rettungsdienste seien in die Stadtteile Holosijwskij und Solomjanskij gerufen worden. Im Stadtteil Schewtschenkiwskij sei eine Person Berichten zufolge von herabfallenden Trümmerteilen verletzt worden. «Es wird eine Antwort auf alles geben. Der Feind wird es spüren», erklärte der Leiter des ukrainischen Präsidialbüros, Andrij Jermak, bei Telegram.

  • 4.55 Uhr

    Russen bombardieren Waisenhaus in Sumy – 13 Verletzte

    Russische Truppen haben ein Zentrum für soziale und psychologische Rehabilitation von Kindern und ein Waisenhaus in Sumy mit Raketen angegriffen. Laut dem Nachrichtenportal «Kyiv Independent» wurden dabei 13 Menschen verletzt, darunter vier Kinder. Das Gebäude liegen mitten in einem Wohngebiet, hiess es.

  • 4.50 Uhr

    Russische Angriffe gegen ukrainische Städte

    Russische Artillerie und Kampfflugzeuge haben am Sonntag erneut Städte in der Ukraine angegriffen. In der zweitgrössten Stadt Charkiw wurden 47 Menschen verletzt, als eine russische Rakete in einem Einkaufszentrum einschlug. Erst am Vortag waren in Charkiw bei einem russischen Luftangriff mindestens sechs Menschen getötet und weitere 99 Personen verletzt worden. In Kurachewe in der Region Donezk starben drei Menschen bei einem russischen Raketenwerfer-Angriff, wie die örtlichen Behörden am Abend mitteilten. Neun Bewohner wurden dabei verletzt.

    Auch aus der Region Sumy wurden von den Behörden wiederholte russische Artillerieangriffe gemeldet, in deren Verlauf mehrere Menschen verletzt wurden. Durch Sumy verläuft der gesamte Nachschub für die ukrainischen Truppen, die in die westrussische Region Kursk eingedrungen sind.

  • 4.45 Uhr

    Putin: Neue Gaspipeline nach China im Plan

    Die Vorbereitungen für den Bau einer neuen russischen Gaspipeline durch die Mongolei nach China verlaufen nach Angaben von Präsident Wladimir Putin planmässig. Im Januar 2022 seien die Machbarkeitsstudie genehmigt und die notwendigen technischen Untersuchungen durchgeführt worden, sagt Putin in einem Interview mit der mongolischen Zeitung Onoodor laut einer auf der Website des Kremls veröffentlichten Mitschrift. Die geplante Pipeline «Power of Siberia 2» soll jährlich 50 Milliarden Kubikmeter Erdgas aus der russischen Region Jamal über die Mongolei nach China transportieren.

  • 4.40 Uhr

    Selenskyj: Russland muss den Krieg spüren

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die jüngsten Drohnenangriffe seines Militärs gegen Ziele in Russland als Notwendigkeit bezeichnet. «Der terroristische Staat muss spüren, wie es ist, Krieg zu führen», sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft. Ukrainische Kampfdrohnen hatten in der Nacht zum Sonntag Ziele auf russischem Staatsgebiet angegriffen, unter anderem auch in der Hauptstadt Moskau. Die Planungsstäbe in Kiew arbeiteten nun daran, möglichst viele russische Militäreinrichtungen, russische Logistik und kritische Teile ihrer Militärwirtschaft in Reichweite der ukrainischen Waffen zu bringen.

    Die ständigen russischen Angriffe gegen ukrainische Städte und dort vor allem gegen zivile Ziele führten nun zu den heftigen Gegenangriffen. «Wir müssen den Krieg nach Hause bringen, dorthin, von wo er in die Ukraine gebracht wird.» Dies gelinge nun mit dem Einsatz von Kampfdrohnen und mit dem neuen ukrainischen Raketenprogramm. «Mit unseren Drohnen und Raketen sind wir in der Lage, einen Teil der Aufgaben zu erfüllen.»

    Dennoch benötige die Ukraine vom Westen die Erlaubnis, auch schwere Waffen gegen Ziele auf russischem Staatsgebiet einzusetzen, wiederholte Selenskyj eine altbekannte Forderung. «Um Russland zum Frieden zu zwingen, um von der falschen Rhetorik der Verhandlungen zu Schritten zur Beendigung des Krieges überzugehen, um unser Land von Besatzung und Besatzern zu befreien, dazu brauchen wir wirksame Instrumente», sagte er. Doch dies hänge von US-Präsident Joe Biden, dem britischen Premier Keir Starmer, dem französischen Staatschef Emmanuel Macron und Bundeskanzler Olaf Scholz ab. «Keine einzige russische Rakete, kein einziger russischer Angriff sollte ohne gerechte Antwort bleiben.»

    Erstmals in fast zweieinhalb Jahren Krieg hat die Ukraine mit einem massiven Drohnenangriff empfindliche Schäden in und um die russische Hauptstadt Moskau angerichtet. Im Südosten der Millionenstadt Moskau verursachte ein Treffer einen Brand in der grossen Raffinerie Kapotnja – nur 16 Kilometer Luftlinie vom Kreml entfernt. Auch ein Kraftwerk südlich von Moskau sowie ein Kraftwerk etwa 100 Kilometer entfernt im Gebiet Twer wurden nach russischen Berichten getroffen.

  • 4.35 Uhr

    Forbes: Böse Überraschung für Russland

    Das US-Wirtschaftsmagazin «Forbes» hat die ukrainischen Drohnenattacken gegen Ziele in Russland als Weg bezeichnet, den Russen ihre eigene Medizin zu verpassen. Angesichts des schlechten Zustands und der veralteten Technik der russischen Stromversorgung könnten die ukrainischen Angriffe der russischen Bevölkerung in diesem Winter grössere Probleme bereiten, als sie die Bewohner der Ukraine bisher erlebt hätten.

    Mit einem Rückblick auf den fast zehnjährigen Krieg der Sowjets in Afghanistan, der mit zum Zerfall der Sowjetunion beigetragen hatte, stellte das Magazin Überlegungen dazu an, wie lange die russische Bevölkerung den Krieg gegen die Ukraine mittragen wolle. «Die spannendste Frage ist, ob die russische Diktatur überleben wird.» Denn sollte Russland verlieren, könnte die Unzufriedenheit in der Öffentlichkeit und den politischen Eliten zunehmen. «Anhaltende Wirtschaftssanktionen und militärische Verluste könnten Russland weiter belasten und der politischen Opposition oder Fraktionen innerhalb der Regierung die Möglichkeit geben, Putins Führung herauszufordern.»

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