«Solange es kein ‹Es› ist...» Transgender-Netzwerk fordert Entschuldigung von Maurer

fach, sda

1.10.2022 - 13:36

Maurer: «Biologisch habe ich nicht mehr allzu viel Zeit für neue Aufgaben»

Maurer: «Biologisch habe ich nicht mehr allzu viel Zeit für neue Aufgaben»

Es sei nicht ein besonderes Ereignis, das ihn zum Rücktritt bewogen habe, sagt Bundesrat Ueli Maurer am Freitag in Bern vor den Medien. In den letzten anderthalb Jahren habe er aber gespürt, dass er noch viel Energie für etwas anderes habe.

30.09.2022

Ueli Maurer will sich bei der Erklärung seines Rücktritts nicht festlegen, ob sein Nachfolger männlich oder weiblich sein sollte. Was er dann anfügt, hat nun das Transgender-Netzwerk auf den Plan gerufen.

Politisch engagierte Transgender-Personen haben von Bundesrat Ueli Maurer (SVP) eine Entschuldigung verlangt. Hintergrund war eine Bemerkung von Maurer an der Medienkonferenz zu seinem angekündigten Rücktritt vom Freitag.

Konkret wurde Maurer gefragt, ob er sich über eine Frau als Nachfolgerin freuen würde. Der Bundesrat antwortete unter anderem: «Ob meine Nachfolge eine Frau oder ein Mann ist, ist mir eigentlich gleich. Solange es kein ‹Es› ist, geht es ja noch.»

Maurer habe damit Personen, die nicht seiner Vorstellung von Frau und Mann entsprächen, jegliche Kompetenz für das Amt als Bundesrat abgesprochen, schrieb das Transgender Network Switzerland (TGNS) auf seiner Website. In einer vielfältigen Gesellschaft und einem demokratischen Land dürfe «solche Hassrede» weder wohlwollend als schlechter Witz abgetan noch einfach überhört werden.

Ueli Maurer gab am Freitag seinen Rücktritt aus dem Bundesrat per Ende Jahr bekannt.
Ueli Maurer gab am Freitag seinen Rücktritt aus dem Bundesrat per Ende Jahr bekannt.
Keystone

fach, sda