Flipflops statt Wanderschuhe Oeschinensee-Touristen begeben sich in Gefahr – Gemeinde greift durch

Sven Ziegler

26.6.2024

Am Oeschinensee ist ein Social-Media-Hype ausgebrochen. (Archivbild)
Am Oeschinensee ist ein Social-Media-Hype ausgebrochen. (Archivbild)
KEYSTONE/ANTHONY ANEX

Zahlreiche Touristen besuchen den Oeschinensee – viele sind schlecht ausgerüstet. Die Gemeinde ergreift deswegen nun Massnahmen.

Sven Ziegler

26.6.2024

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Der Oeschinensee zieht Touristen aus der ganzen Welt an.
  • Zahlreiche Personen sind aber nicht gut ausgerüstet.
  • Deswegen arbeitet die Gemeinde nun an neuen Massnahmen.

Der Oeschinensee in Kandersteg BE ist ein beliebtes Ausflugsziel, das in sozialen Medien Begeisterung auslöst. Doch die zunehmende Beliebtheit bringt auch Probleme mit sich.

Viele Besucher sind unzureichend ausgerüstet und unterschätzen die Gefahren der Bergwege. Bruno Maerten vom Verein Berner Wanderwege sagt zu SRF: «Es gibt Gäste, die mit Turnschuhen oder sogar mit Flipflops auf schwierigen Wegabschnitten unterwegs sind.»

Eine tragische Folge dieser Nachlässigkeit ereignete sich am 9. Mai, als eine Nass-Schneelawine einen Steinschlag auslöste. Vier Personen wurden verletzt, ein Mann starb. Insgesamt mussten 62 Menschen per Helikopter gerettet werden.

Infoflyer soll über Gefahren informieren

Lilly Rüdel, eine Ausflüglerin, die das Unglück miterlebte, kritisierte die mangelhaften Warnhinweise der Bergbahn. «Es waren so viele Leute unterwegs, dass wir dachten, das sei ein guter und sicherer Weg», sagt sie gegenüber SRF. 

René Maeder, Gemeindepräsident von Kandersteg, räumt ein, die Auswirkungen des Oeschinensee-Hypes eventuell unterschätzt zu haben und plant nun bessere Informationen für Besucher.

Trotz ausreichender Warnungen, wie die Polizei nach dem Unglück feststellte, setzt Maeder nun auf zusätzliche Massnahmen, um die Sicherheit zu erhöhen. So arbeite man etwa an einem Infoflyer für Gäste aus der ganzen Welt.

Der Verein Berner Wanderwege und der Dachverband der kantonalen Wanderwegvereine haben ebenfalls Kampagnen gestartet, um die Wanderer besser über die Gefahren aufzuklären. Maerten betont jedoch die Eigenverantwortung: «Die Berge sind kein Spielplatz.»


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