Grundeinkommen, Schulden abbauenSo soll die Schweiz in die Normalität zurückkehren
Von Jennifer Furer
15.4.2020
Am Donnerstag will der Bundesrat eine erste Lockerung des Lockdowns bekannt geben. Interessenverbände und Parteien bringen nun ihre Forderungen an. Gesundheitsminister Berset hat bereits einen Vorschlag ausgearbeitet.
Wie kann die Schweiz wieder in die Normalität zurückkehren? Die Antwort auf diese Frage wird der Bundesrat am Donnerstag in einer Medienkonferenz bekannt geben. Nebst ausländischen Austrittsstrategien wird sich der Bundesrat dabei auch die inländischen Forderungen, wie eine Lockerung des Lockdowns vonstattengehen soll, anschauen dürfen und müssen.
Die Wunschliste ist lang, und Forderungen kommen aus jeder Ecke – etwa von Interessenverbänden, politischen Parteien, aus dem Gewerbe, von Kleinunternehmen und Selbstständigen sowie aus dem Detailhandel. So vielschichtig die Absender der Forderungen, so unterschiedlich ihre Begehren.
Die Jungen Grünen forderten etwa am Mittwoch den Bundesrat mittels einer Petition dazu auf, per sofort ein bedingungsloses Grundeinkommen zu erlassen. Dieses soll bei Erwachsenen 2'500 Franken betragen und pro Kind respektive Jugendlichen 625 Franken.
Digitales Parlament
Das Grundeinkommen soll unbefristet, aber mindestens bis zum Ende der ausserordentlichen Lage wegen des Coronavirus Bestand haben. «Nur ein bedingungsloses Grundeinkommen kann in diesen Zeiten die Zukunft aller Menschen sichern», so Julia Küng, Co-Präsidentin der Jungen Grünen. Über die Initiative hat das Schweizer Volk 2016 abgestimmt und diese mit 77 Prozent Nein-Stimmen versenkt.
Auch die FDP mischt mit Forderungen zum Lockdown-Ausstieg mit. Sie hielt am Mittwoch sogar eine digitale Medienkonferenz dazu ab. Parteipräsidentin Petra Gössi sagte: «Die staatlichen Eingriffe müssen so schnell wie möglich zurückgefahren werden – natürlich im Einklang mit den gesundheitlichen Massnahmen.»
Zentrale Forderungen der Partei sind: Die Digitalisierung vorantreiben, die finanzielle Unterstützung des Bundes von Privaten zurückfahren, Schulen und Geschäfte so schnell wie möglich, aber unter Wahrung der Hygieneregeln, schrittweise wiedereröffnen sowie die Massnahme zur Unterstützung von Selbstständigen durch den Bund überdenken.
Es gelte zudem, möglichst schnell zu einer freiheitlichen und demokratischen Grundordnung zurückzufinden. Dabei sei auch die Normalisierung der demokratischen Prozesse zentral. «Die Digitalisierung spielt auch in der Politik eine wichtige Rolle. Deshalb ist es wichtig, dass das Parlament virtuell tagen kann», sagte FDP-Ständerat Andrea Caroni.
Ausbau des Telekommunikationsnetzes
Ähnlich lassen sich auch die Forderungen der liberalen Denkfabrik Avenir Suisse zusammenfassen. Sie geht aber einen Schritt weiter: So fordert Avenir Suisse, dass jegliche betriebliche Aktivitäten generell erlaubt sein sollen – auch jene von Restaurants und Bars.
Bei Berufen, in dem Körperkontakt unumgänglich sei, soll Maskenpflicht gelten. «Als Grundsatz gilt eine Selbstdeklaration der Unternehmen, mit der sie sich zur Einhaltung der BAG-Hygieneregeln bekennen», heisst es in einem Analysepapier.
Avenir Suisse fordert für den Corona-Exit zudem den Abbau der vom Bund angehäuften Schulen zur Bekämpfung der Pandemie innert 15 Jahren, heisst es weiter. Priorität soll auch der Ausbau des Telekommunikationsnetzes geniessen. Letztlich seien Vorkehrungen für eine umfassende Impfung rechtzeitig anzugehen.
Auch der Schweizerische Gewerbeverband trumpft mit einer umfassenden Exit-Strategie auf – er nennt sie «Corona: Smart Restart». Konkret geht es dem Verband um zwei Forderungen.
Appbasiertes Monitoring
Erstens soll ein «Übergang in eine Logik des gezielten Schutzes» erfolgen. Das heisst: Vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) definierte Gruppen von besonders gefährdeten Personen sollten sich eigenverantwortlich an die Schutzmassnahmen halten.
Zudem will der Gewerbeverband, dass Personen mit Symptomen und positiv Getestete sich grundsätzlich in Quarantäne begeben sollen. Derweil solle die Mehrheit der Bevölkerung abhängig von der epidemiologischen Lage schrittweise die gewöhnlichen Tätigkeiten wieder aufnehmen.
«Ein appbasiertes Monitoring unterstützt und steuert diese Logik des gezielten Schutzes auf der Basis von Freiwilligkeit und Eigenverantwortung, damit der Datenschutz eingehalten wird», so der Gewerbeverband.
Die zweite Forderung des Gewerbeverbandes sieht die Lockerung von Verboten und Vorschriften vor. Je nach Entwicklung der täglichen Wachstumsrate der positiven Fälle und der Anzahl Tage bis zur Fallverdoppelung sollten die gesundheitspolitischen Massnahmen schrittweise gelockert werden.
Berset verabschiedet Vorschlag
Noch bleibt abzuwarten, wie der Bundesrat die Massnahmen zur Bekämpfung des Coronavirus lockern will. Laut dem «Tages-Anzeiger» und «Blick» hat Gesundheitsminister Alain Berset (SP) bereits einen Vorschlag in die Ämterkonsultation gegeben.
Laut den Medienberichten will Berset einen Ausstieg in drei Phasen vollziehen. In einer ersten Phase sollen ab dem 27. April Baumärkte und Gartenzentren wieder öffnen – unter Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregeln.
Zudem sollen jene wieder normal arbeiten dürfen, die «personenbezogene Dienstleistungen» erbringen – etwa Coiffeusen und Coiffeure sowie Physiotherapeutinnen und -therapeuten.
In Berufen mit Körperkontakt werde eine Schutzmaskenpflicht gelten. Zudem sollen Spitäler ambulante Therapien wieder durchführen können.
Schritt zwei des Ausstiegsplans soll zwei Wochen später folgen: Ab dem 11. Mai sollen die Primarschulen die Klassenzimmer schrittweise wieder öffnen.
Am 8. Juni sollen Bars und Restaurants wieder öffnen dürfen. Auf dieses Datum hin ist der grösste Teil der Lockerungsmassnahmen vorgesehen. Mitte Mai soll der komplette Detailhandel freigeben und auch stationäre Spitalbehandlungen wieder zugelassen werden.
Der Plan von Berset ist noch nicht abgesegnet. Die Ämter und zuletzt der Gesamtbundesrat haben noch ein Wörtchen mitzureden. Laut dem «Tages-Anzeiger» kritisieren besonders Wirtschaftsvertreter den Ausstiegsplan. Grund: Die Lockerungen erfolgten zu langsam.
1. Dezember 2019: Ein Patient, der sich später als erster dokumentierter 2019-nCov-Fall erweisen soll, wird von Medizinern in Wuhan, China, untersucht.
Bild: Keystone (Symbolbild)
2. Januar 2020: Es wird bestätigt, dass 41 der Krankenhauspatienten in Wuhan, China, unter dem 2019-nCoV leide. 27 Patienten waren direkt dem Huanan Seafood Wholesale Market ausgesetzt.
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9. Januar.: Die Weltgesundheitsorganisation WHO bestätigt, dass das neuartige Coronavirus von einer Person erfolgreich isoliert werden konnte.
Bild: WHO/www.who.int
20. Januar: Sprunghafter Anstieg der neuartigen Lungenkrankheit: Die Krankheit hat sich erstmals auch ausserhalb China verbreitet. Drei Menschen sind daran bereits gestorben. Auch Südkorea meldet den ersten Fall.
Bild: Keystone/EPA/EPA/Stringer China Out
31. Januar: Zehn Schweizer möchten China verlassen. Das BAG informiert über den «logistisch herausfordernden» Rückflug der Schweizer aus Wuhan.
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7. Februar: Der Arzt Li Wenliang stirbt. Er war bekannt, weil er offenbar schon am 30. Dezember vor der neuen Coronavirusvariante (Rückkehr von SARS) gewarnt hatte.
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21. Februar: Italien bestätigt 17 Fälle, womit sich die Gesamtzahl Infizierter auf 20 erhöht. Die Behörden meldet auch den ersten Todesfall, ein 78-jähriger Mann stirbt an Covid-19.
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25.Februar: «Es war nur eine Frage der Zeit, jetzt ist es so weit»: Ein 70-jähriger Mann aus dem Tessin ist positiv auf das neue Coronavirus getestet worden, wie die Behörden informieren.
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28. Februar: Bundesrat untersagt alle Grossanlässe: Der Bundesrat verbietet wegen des grassierenden Coronavirus alle öffentlichen Grossveranstaltungen mit mehr als tausend Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Das Verbot gilt laut dem Departement des Innern bis zum 15. März und wurde aufgrund der besonderen Lage verhängt.
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29. Februar: Erster Covid-19-Toter in den USA. US-Vizepräsident Mike Pence leitet den dortigen Krisenstab.
Bild: Screenshot Bluewin
1. März: Die Session der eidgenössischen Räte geht mit einigen Einschränkungen los. Nationalratspräsidentin Isabelle Moret (FDP/VD, rechts) verbietet den Ratsmitgliedern, darunter Magdalena Martullo-Blocher (SVP/GR, links) das Tragen von Masken.
Bild: Keystone/Alessandro Della Bella
5. März: Der erste Coronavirus-Todesfall in der Schweiz: Eine 74-jährige Frau, die im Universitätsspital Lausanne behandelt wurde, verstirbt. Sie litt an einer chronischen Krankheit.
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8. März: Um die Verbreitung des Virus einzudämmen, erlässt Italien beispiellose Massnahmen. Im Norden des Landes gilt vorerst bis April ein grundsätzliches Ein- und Ausreiseverbot. Betroffen ist auch die Wirtschaftsmetropolen Mailand (im Bild der Hauptbahnhof der Stadt).
Bild: EPA/Mourad Balti Touati
9. März: Die Börsen befinden sich weltweit im Sinkflug, in New York wurde gar der Handel ausgesetzt. Es entstehen Verluste in Milliardenhöhe.
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11. März: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die Verbreitung des Coronavirus als Pandemie eingestuft. Angesichts der weltweiten Ausbreitung des Erregers sei er «tief besorgt» über das «alarmierende Niveau der Untätigkeit» im Kampf gegen das Virus, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus in Genf.
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13. März: Die UEFA hat den Spielbetrieb in der Champions League und in der Europa League wegen der Coronavirus-Krise vorerst ausgesetzt. Sämtliche Partien der nächsten Woche wurden abgesagt, wie die UEFA mitteilte.
13. März: Der Bundesrat verschärft die Massnahmen im Kampf gegen das Coronavirus deutlich. Neu sind Veranstaltungen mit mehr als 100 Teilnehmenden verboten, zudem wird in allen Schulen der Präsenzunterricht vorerst bis Anfang April gestoppt.
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15. März: Die eidgenössischen Räte brechen ihre Frühjahrssession angesichts der schnellen Ausbreitung des Virus ab.
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17. März: Nachdem der Bundesrat die Situation in der Schweiz tags zuvor als «ausserordentliche Lage» einstuft, befindet sich die Schweiz ab 0 Uhr praktisch im Ausnahmezustand. Läden, Restaurants, Bars, Unterhaltungs- und Freizeitbetriebe werden bis zum 19. April geschlossen. Ausgenommen die Gesundheitseinrichtungen und die Lebensmittelläden. Öffentliche und private Veranstaltungen sind verboten.
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An den Schweizer Grenzen zu Deutschland, Österreich und Frankreich gibt es seit 17. März wieder Kontrollen. An den Grenzen zu Italien wurden solche bereits am Freitag, 13. März eingeführt. Auch die EU macht die Aussengrenze dicht.
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18. März: Die Abstimmung über die Zuwanderungsinitiative ist wegen der Coronavirus-Pandemie verschoben worden. Der Bundesrat hat beschlossen, auf die Durchführung der für den 17. Mai geplanten eidgenössischen Volksabstimmungen zu verzichten. (Symbolbild)
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19. März: Italien hat im Zuge der Coronavirus-Pandemie mehr Todesfälle als China gemeldet und ist damit das Land auf der Welt mit den meisten offiziell gemeldeten Toten. Bisher seien 3'405 Menschen gestorben, teilte der italienische Zivilschutz am Donnerstag in Rom mit. Die Zahl der Toten in Italien stieg innerhalb eines Tages um 427.
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20. März: Im öffentlichen Raum – also etwa auf der Strasse, am Seeufer oder in Parks – sind neu jegliche Menschenansammlungen von mehr als fünf Personen verboten. Bei Nichtbeachtung dieser Regelung hat man mit Ordnungsbussen zu rechnen.
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22. März: Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel muss sich in der Corona-Krise selbst in häusliche Quarantäne begeben. Sie hatte Kontakt zu einem infizierten Arzt.
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23. März: Mehr als 15'000 Tote und immer striktere Ausgangsbeschränkungen für rund 1,7 Milliarden Menschen rund um den Globus – weltweit breitet sich angesichts der Coronavirus-Pandemie zunehmend ein Gefühl von Panik aus. Mehr als 50 Länder und Gebiete schränken deshalb die Bewegungsfreiheit ihrer Bürger ein.
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24. März: Die Olympischen Spiele in Tokio werden wegen der Corona-Pandemie ins Jahr 2021 verschoben. Darauf einigten sich das Internationale Olympische Komitee und die japanischen Gastgeber am Dienstag, wie das IOC mitteilte.
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25. März: Als zweites Land in Europa meldet Spanien mit 3'434 Fällen mehr Tote als in China erfasst wurden. Der US-Senat beschliesst ein Konjunkturpaket in Billionenhöhe, um die wirtschaftlichen Folgen der Krise zu mindern.
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29. März: Mit über 140'000 sind in den USA jetzt mehr Infektionen bekannt als in jedem anderen Land der Welt offiziell erfasst wurden.
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5. April: Queen Elizabeth II. hat in einer Fernsehansprache ihr Volk zum Durchhalten und zu eiserner Disziplin in der Coronavirus-Pandemie aufgerufen. Abgesehen von den Weihnachtsansprachen war es erst die vierte solche Rede der seit 1952 amtierenden Königin.
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7. April: Der britische Premierminister Boris Johnson wird wegen seiner Covid-19-Erkrankung jetzt auf der Intensivstation eines Londoner Krankenhauses behandelt.
Bild: KEYSTONE/AP/Andrew Parsons10 Downing Street
8. April: In der Schweiz werden die Massnahmen gegen die Pandemie um eine Woche verlängert und dauern nun bis 26. April. Für die Zeit danach stellt der Bundesrat (im Bild: Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga, Gesundheitsminister Alain Berset) erste Lockerungen in Aussicht.
Bild: KEYSTONE/PETER KLAUNZER
9. April: Die Zahl der weltweit nachgewiesenen Sars-CoV-2-Fälle hat die Marke von 1,5 Millionen überschritten. Der Internationale Währungsfonds (IWF) rechnet wegen der Coronavirus-Pandemie mit den schlimmsten wirtschaftlichen Auswirkungen seit der Weltwirtschaftskrise 1929.
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12. April: Der britische Premier Boris Johnson ist aus dem Spital entlassen worden. «Ich habe heute das Krankenhaus nach einer Woche verlassen», berichtete er in einer über Twitter verbreiteten Videobotschaft. Der staatliche Gesundheitsdienst NHS (National Health Service) habe sein Leben gerettet.
Bild: Keystone/Pippa Fowles/10 Downing Street via AP
14. April: Österreich wagt den ersten Schritt zurück in die Normalität. Kleinere Geschäfte und Baumärkte dürfen wieder öffnen, Kunden müssen allerdings einen Mund-Nasen-Schutz tragen.
Bild: Keystone/epa/Christian Bruna
15. April: US-Präsident Donald Trump stoppt die Beitragszahlungen für die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und wirft ihr «schlechte Handhabung und Vertuschung» vor.
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16. April: Einen Monat nach Ausrufen der ausserordentlichen Lage stellt der Bundesrat erste Lockerung des Lockdowns vor. Ab 27. April dürfen Spitäler wieder sämtliche Eingriffe vornehmen, Coiffeure, Baumärkte, Gartencenter, Blumenläden und Gärtnereien öffnen unter Hygieneauflagen wieder.
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17. April: Die chinesische Stadt Wuhan korrigiert die Zahl der Corona-Toten überraschend um rund 50 Prozent nach oben. Demnach sind in der zentralchinesischen Metropole, in der die Pandemie ihren Ausgang genommen hatte, weitere 1'290 Menschen an Covid-19 gestorben. Die Gesamtzahl der Toten in Wuhan erhöht sich auf 3'896 Tote.
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18. April: Laut Experten dürften Ferien im Ausland in diesem Jahr kaum möglich sein. Christian Laesser, Professor für Tourismus an der Universität St. Gallen, geht davon aus, dass es noch bis 2021 Einschränkungen bei Auslandsreisen geben werde.
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19. April: Das Institut für Virologie in Wuhan wehrt sich gegen US-Vorwürfe, Schuld an der Coronavirus-Pandemie zu sein. Die US-Geheimdienste hegen den Verdacht, dass das Viruds nicht von einem Wildtiermarkt in Wuhan auf den Menschen überging, sondern aus einem ausserhalb der Millionen-Metropole gelegenen Bio-Labor stammt.
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21. April: Nun fällt auch das Münchner Oktoberfest der Coronapandemie zum Opfer: Das grösste Volksfest der Welt wird in diesem Jahr abgesagt.
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22. April: Neu empfiehlt das BAG Tests für alle Patienten mit Symptomen von Covid-19. Bisher wurden nur Menschen mit Vorerkrankungen und Spitalpatienten getestet sowie Gesundheitspersonal. Die erweiterten Kriterien seien Teil einer neuen Teststrategie während der schrittweisen Öffnung des Lockdowns ab dem 27. April.
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23. April: Die Coronakrise brockt der Schweiz den stärksten Einbruch der Wirtschaftsaktivität seit 1975 ein. Das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) rechnet mit einem Absturz des Bruttoinlandproduktes (BIP) im laufenden Jahr um 6,7 Prozent, wie es mitteilt. Das wäre der stärkste Rückgang seit der Ölkrise 1975.
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24. April: US-Präsident Donald Trump ermuntert Forscher bei einer Pressekonferenz im Weissen Haus unter anderem dazu, im Kampf gegen das Coronavirus Möglichkeiten zu prüfen, Menschen direkt Desinfektionsmittel zu spritzen.
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27. April: Bereits wenige Minuten nach der ersten Wiedereröffnung nach dem Lockdown haben sich vor einigen Baumärkten in der Schweiz lange Schlangen gebildet. In Niederwangen BE musste der Zugang mit Autos zur Bauhaus-Filiale kurz nach sieben Uhr wieder gesperrt werden.
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28. April: Dass die Coronakrise die Steuerzahler noch jahrelang belasten wird, liegt fast schon auf der Hand. Für dieses Jahr rechnet Finanzminister Ueli Maurer mit einem ausserordentlichen Defizit von bis zu 55 Milliarden Franken.
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29. April: Der Bundesrat lockert im Sport die Massnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus. Ab 11. Mai 2020 sind – unter Voraussetzungen wie Schutzkonzepte und Hygienevorschriften – wieder Trainings möglich. Vorgesehen ist ausserdem, in den Profiligen den Spielbetrieb unter Ausschluss der Öffentlichkeit ab 8. Juni 2020 zuzulassen.
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2. Mai: Die USA erlauben den begrenzten Einsatz des Ebola-Wirkstoffs Remdesivir bei Covid-19-Patienten in Spitälern. Die Ausnahmegenehmigung sei angesichts der Coronavirus-Pandemie «in Lichtgeschwindigkeit» zustande gekommen.
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4. Mai: Die Eidgenössischen Räte beginnen die ausserordentliche Session: Sie findet aus Platzgründen auf dem Berner Messegelände statt, um die vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) verordneten Abstand- und Hygieneregeln einzuhalten. Der Nationalrat genehmigte am ersten Tag Kredite im Umfang von rund 57 Milliarden Franken
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4. Mai: Eine globale Allianz gegen das Coronavirus hat 7,4 Milliarden Euro (rund 7,8 Milliarden Franken) für die Suche nach Impfstoffen und Medikamenten gesammelt. Die Schweiz stellte laut Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga einen Beitrag von total 400 Millionen Franken in Aussicht.
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5. Mai: Ab dem 11. Mai – und damit deutlich früher als ursprünglich geplant – können Beizen wieder öffnen. Doch müssen Schweizer Wirte und Gastrounternehmer ein striktes Schutzkonzept umsetzen und zum Beispiel sicherstellen, die Kontaktdaten der Gäste aufnehmen zu können
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7. Mai: Der Schweizer Arbeitsmarkt hat im April die Folgen der Coronakrise zu spüren bekommen. Die Arbeitslosenquote stieg auf 3,3 Prozent, wie das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) mitteilte.Der Bund erwartet im Jahresverlauf sogar bis zu fünf Prozent.
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7. Mai: Die Stimmung in der Bevölkerung kippt offenbar nach sieben Wochen Corona-Notrechtsregierung durch den Bundesrat: Nur noch 15 Prozent der im Auftrag der SRG Befragten bezeichneten sie als gut, und die wirtschaftliche Lage beurteilten erstmals mehr als die Hälfte (57 Prozent) als schlecht bis sehr schlecht.
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11. Mai: In der Schweiz öffnen Restaurant und alle Geschäfte wieder – allerdings mit Einschränkungen. So dürfen maximal vier Personen oder eine Familie an einem Tisch sitzen, zwischen den einzelnen Gruppen muss ein Mindestabstand eingehalten werden. Manche Gastronomen behelfen sich mit Trennscheiben aus Plexiglas.
Bundesrat verteidigt sein Vorgehen gegen Indiskretionen
Der Bundesrat tut laut seiner parlamentarischen Aufsicht zu wenig gegen Indiskretionen. Die Landesregierung widerspricht nun: Sie habe bereits viele Massnahmen ergriffen, um dem Problem entgegenzuwirken. Trotzdem sollen noch weitere Schritte folgen. Nach den zahlreichen Indiskretionen im Zusammenhang mit Covid-19-Geschäften hatten die Geschäftsprüfungskommissionen von National- und Ständerat (GPK) das Thema aufgegriffen. Sie kamen in ihrem Mitte November veröffentlichten Bericht zum Schluss, dass die Corona-Leaks nicht direkt dem damaligen Gesundheitsminister Alain Berset angelastet werden könnten. Jedoch habe er wie alle anderen Bundesratsmitglieder zu wenig gegen Indiskretionen unternommen. Am Mittwoch nahm der Bundesrat nun erstmals Stellung dazu. Demnach hat er bereits verschiedene Massnahmen gegen Indiskretionen ergriffen. Beispielsweise habe er die Bundeskanzlei beauftragt, bei Indiskretionen zu Bundesratsgeschäften konsequent Strafanzeigen bei der Bundesanwaltschaft einzureichen.
24.01.2024
PISA-Studie: Corona-Pandemie hatte kaum Auswirkungen auf Schul-Kompetenzen
Top in Mathematik, aber eine besorgniserregende Leseschwäche. Das sind die Ergebnisse der Pisa-Studie 2022. Ein Viertel der untersuchten Schweizer Jugendlichen im Alter von 15 Jahren würden die Mindestkompetenzen im Lesen nicht erreichen.
Neben den drei Kompetenzbereichen Mathematik, Lesen und Naturwissenschaften hat sich die Pisa-Studie auch anderen Themen gewidmet. Die Schülerinnen und Schüler wurden zum Beispiel auch über Themen wie Mobbing oder die Corona-Pandemie-bedingten Schulschliessungen befragt.
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Linda Nartey: «Man hatte das Gefühl, Wissenschaft und Behörden sprechen nicht miteinander»
Wissenschaft und Politik haben während der Corona-Pandemie nicht ausreichend zusammengearbeitet. Dieses Fazit zogen Forscherinnen und Forscher im Synthesebericht zum Nationalen Forschungsprogramm «Covid-19» (NFP 78). Die Zusammenarbeit soll nun gestärkt werden.
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