Schlichtungsverfahren nötig Post-Lohnstreit eskaliert – 25'000 Mitarbeiter betroffen 

cz, sda

15.1.2025 - 10:00

Rund 25'000 Post-Angestellte erhalten noch keinen Gesamtarbeitsvertrag. (Archivbild)
Rund 25'000 Post-Angestellte erhalten noch keinen Gesamtarbeitsvertrag. (Archivbild)
Keystone

Die Lohnverhandlungen 2025 zwischen dem Personalverband Transfair, der Gewerkschaft Syndicom und der Post respektive Postfinance sind gescheitert. Betroffen sind rund 25'000 Beschäftigte.

Keystone-SDA, cz, sda

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Beim Lohnstreit der Post haben die Beteiligten keine Lösung gefunden.
  • Die Verhandlungen für einen Gesamtarbeitsvertrag sind ergebnislos geblieben.

Der Personalverband Transfair teilt am Mittwoch mit, dass die Verhandlungen zwischen der Gewerkschaft Syndicom und der Post zu keinem Ergebnis geführt haben.

Eine Schlichtungskommission, bestehend aus zwei Vertretenden auf Gewerkschafts- und zwei auf Arbeitgeberseite sowie einer unabhängigen Präsidentin, wird nun über das Ergebnis der Lohnverhandlungen entscheiden. Die Lohnmassnahmen gelten per 1. April 2025. Falls ein Entscheid erst nach dem 1. April 2025 vorliegt, werden sie rückwirkend umgesetzt.

Die Sozialpartner hätten sich weder in den regulären Lohnverhandlungen noch in der paritätisch zusammengesetzten, ständigen Fachkommission auf Lohnmassnahmen einigen können. Man sei sehr enttäuscht. «Die Vorstellungen der Verhandlungsparteien lagen eigentlich so nah beieinander, dass die Post mit geringem Aufwand zu einer tragfähigen und rascheren Lösung hätte beitragen können,» beklagt Transfair.

Die Post teilte mit, dass alle Teilnehmenden am Verhandlungstisch sich einig gewesen seien, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Gesamtarbeitsvertrag mehr Lohn erhalten sollten. Bei den Verhandlungsrunden sei aber deutlich geworden, «dass die Verhandlungspartner die wirtschaftliche Situation und die Aussichten des Konzerns sehr unterschiedlich einschätzen».

Akontozahlung der Post

Post und Personalvertreter halten fest, dass die Lebenshaltungskosten für alle Arbeitnehmenden steigen. Die Post will nach eigenen Angaben gemeinsam mit den Sozialpartnern «eine rasche Lösung ermöglichen und ihr sehr gutes Lohnniveau zu erhalten».

Als ersten Teil der Lohnmassnahmen leistet sie im Januar eine einmalige Zahlung von 400 Franken bei einem Vollzeitpensum als Akontozahlung. «Es handelt sich bei dieser vorgezogenen Lohnmassnahme um eine Anerkennung für das grosse Engagement der GAV-Mitarbeitenden im vergangenen Jahr. Profitieren von der Sonderzahlung werden die Mitarbeitenden in den Firmen-GAV der Post CH und der Postfinance AG», schreibt die Post.

Die Lohnverhandlungen für das Personal im GAV der Post Immobilien Management und Services AG, der Post Logistics AG, der Notime AG und der Postauto AG werden separat geführt.