Krieg in Nahost Ticker bis 12.10.2023

Agenturen/red

13.10.2023

Israels Militär hat die Vereinten Nationen angewiesen, den nördlichen Teil des Gazastreifens binnen 24 Stunden zu räumen. Nach Einschätzung der WHO steht das Gesundheitssystem im Gazastreifen «am Rande des Zusammenbruchs». Die Entwicklungen im Ticker.

Agenturen/red

Das Wichtigste im Überblick

  • Israel hat eine Evakuierung des nördlichen Teils des Gazastreifens angeordnet. Dies betrifft rund 1,1 Millionen Menschen, die innert 24 Stunden ihr Zuhause in Richtung Süden verlassen müssen.
  • Israels Parlament hat die Bildung einer Notstandsregierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und Oppositionspolitiker Benny Gantz gebilligt.
  • Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben seit dem Grossangriff der militant-islamistischen Hamas auf Israel 6000 Bomben auf den Gazastreifen abgeworfen.
  • US-Aussenminiser Blinken ist zu Gast in Israel.
  • Das einzige Kraftwerk im Gaza-Streifen ist nach Angaben der palästinensischen Elektrizitätsgesellschaft wegen Treibstoffmangels abgeschaltet worden.
  • Über 1200 Israelis wurden getötet und mindestens 3000 verletzt. Viele schweben noch in Lebensgefahr.
  • Die Zahl der bei Luftangriffen Israels im Gazastreifen getöteten Palästinenser ist auf mindestens 1537 gestiegen. Mindestens 6612 weitere Menschen wurden verletzt, wie das Gesundheitsministerium in Gaza am Donnerstagabend mitteilte.
  • Allein bei einem israelischen Musikfestival nahe der Grenze zum Gazastreifen wurden über 260 Menschen getötet. Viele Personen werden weiterhin vermisst. 150 Menschen wurden entführt.
  • Die Hamas droht wegen israelischer Luftangriffe mit Tötung von Geiseln.
  • Aussenminister Cassis kondolierte den Familien der Opfer und rief eine Task Force ins Leben.
  • Am Donnerstagabend (12. Oktober) ist ein dritter Evakuierungsflug der Swiss aus Tel Aviv in Zürich gelandet.
  • Reguläre Flüge der Swiss nach Tel Aviv wird es bis mindestens am 22. Oktober nicht geben. Die Aussetzung der Verbindungen werde aus Sicherheitsgründen verlängert, teilte die Airline am Donnerstagabend mit.
  • Der Weltsicherheitsrat soll am Freitag erneut wegen der Lage in Nahost zusammenkommen.
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  • 3 Uhr

    Preis für Erdgas steigt

    Der Preis für Erdgas ist in den letzten Tagen besorgniserregend gestiegen – und der Grund dafür ist unter anderem der Krieg zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas. Auch für die Schweiz gibt der Verband der Gasindustrie keine Entwarnung, wie Tamedia schreibt. Wie stark sich die Grosshandelspreise auf die Konsumentenpreise auswirkten, hänge von der Beschaffungsstrategie der einzelnen Gasversorger ab, also davon, zu welchem Zeitpunkt sie Gas einkauften, schreibt der Verband auf Anfrage. «Die Grosshandelspreise befinden sich aber trotz Anstieg bei weitem nicht mehr auf dem Niveau des vergangenen Winters.»

  • 23 Uhr

    Wir beenden unseren Ticker von Donnerstag, 12. Oktober 2023

  • 22.50 Uhr

    Berichte: USA und Katar wollen Iran Zugriff zu Milliarden verwehren

    Die US-Regierung und der Golfstaat Katar sollen sich Medienberichten zufolge darauf geeinigt haben, dem Iran angesichts der Angriffe der Hamas den Zugang zu sechs Milliarden Dollar zu verwehren. Das habe der stellvertretende US-Finanzminister Wally Adeyemo am Donnerstag den Demokraten von Präsident Joe Biden im Repräsentantenhaus mitgeteilt, berichtete unter anderem die «Washington Post» unter Berufung auf nicht namentlich genannte Quellen. Eine offizielle Bestätigung gab es dafür nicht. Das Nachrichtenportal Nur-News, das dem iranischen Sicherheitsrat nahesteht, wies die Darstellung zurück. «Die Vereinbarung bleibt in Kraft», hiess es in einem Artikel am Donnerstag.

  • 22.50 Uhr

    Kreise: Hisbollah-Drohne über Israel abgeschossen

    Eine Drohne der libanesischen Hisbollah-Miliz ist nach Angaben aus informierten Kreisen über Israel abgeschossen worden. Eine Gewährsperson aus einer Gruppe, die über die Lage an der Grenze Bescheid weiss, sagte der Nachrichtenagentur AP, dass die Drohne am Donnerstag in den israelischen Luftraum eingedrungen und dann abgestürzt sei.

    Ein israelischer Militärsprecher teilte am Donnerstagnachmittag auf X, dem früheren Twitter, mit, dass in Nordisrael eine Luftabwehrrakete abgefeuert worden sei. Es habe sich aber herausgestellt, dass es dort gar kein Flugobjekt oder Geschoss gegeben habe.

    In- und außerhalb der Region ist die Sorge gross, dass die Hisbollah oder andere extremistische Gruppen nach dem Grossangriff der Hamas auf Israel in den Konflikt eintreten könnten. Vereinzelt war es in den vergangenen Tagen vom Libanon und von Syrien aus zu Raketenangriffen auf Israel gekommen, das daraufhin zurück feuerte.

  • 22.45 Uhr

    Auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen besucht Israel

    Nach den verheerenden Terrorattacken der islamistischen Hamas auf Israel reist auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen an diesem Freitag zu einem Solidaritätsbesuch nach Israel. Gemeinsam mit der Präsidentin des Europäischen Parlaments, Roberta Metsola, besuche von der Leyen Israel, «um ihre Solidarität mit den Opfern der Hamas-Terroranschläge zu bekunden» und die israelische Führung zu treffen, teilten die Kommission und das Parlament am späten Donnerstagabend mit. Genaue Details waren zunächst nicht bekannt.

    Die deutsche Aussenministerin Annalena Baerbock (Grüne) wird am Freitag ebenso erwartet, genauso wie nach Angaben des israelischen Aussenministeriums ihr italienischer Kollege Antonio Tajani. Auch US-Verteidigungsminister Lloyd Austin will am Freitag in Israel unter anderem Ministerpräsident Benjamin Netanjahu treffen.

    Von der Leyen hatte zuvor auch im Hinblick auf die laufende Annäherung zwischen Israel und seinen arabischen Nachbarn vor einer Destabilisierung der gesamten Region gewarnt. Der Terrorakt der Hamas sei durch nichts zu rechtfertigen und habe nichts mit den legitimen Bestrebungen des palästinensischen Volkes zu tun. Europa stehe Israel zur Seite und unterstütze dessen Recht auf Selbstverteidigung.

  • 21.40 Uhr

    Ministerium: 45 Tote bei Angriff auf Flüchtlingslager Dschabalija

    Bei einem israelischen Luftangriff auf ein Wohnhaus im Flüchtlingslager Dschabalija im Norden des Gazastreifen sind am Donnerstag nach palästinensischen Angaben Dutzende Menschen ums Leben gekommen. Das Innenministerium der im Gazastreifen regierenden Hamas berichtete von mindestens 45 Toten und Dutzenden Verletzten.

    In dem Haus hätten sich zahlreiche Mitglieder einer Grossfamilie befunden, sagte ein Ministeriumssprecher der Nachrichtenagentur AP. 23 der Toten sollen laut einer Liste der Opfer jünger gewesen sein als 18. Getötet wurde demnach auch ein Kind, das erst einen Monat alt war. Unabhängig konnten diese Angaben nicht überprüft werden.

    Anwohner sagten der AP ebenfalls, dass dort ein Wohnhaus getroffen worden sei. Auch ein zweites Haus in der Nähe sei eingestürzt. In beiden Häusern hätten sich Dutzende Angehörige mehrerer Familien befunden. Über die Opferzahl im zweiten Haus war zunächst nichts bekannt.

    Der Ministeriumssprecher und die Anwohner sagten, es würde immer noch Leichen aus den Trümmern gezogen. Deshalb könnte die Zahl der Toten noch steigen. Das israelische Militär gab auf Nachfrage zunächst keinen Kommentar ab.

    Einer der Anwohner, Chalil Abu Jahia, sagte der AP: «Wir können nicht fliehen, weil man bombardiert wird, wo immer man auch ist. Es braucht ein Wunder, damit man hier überlebt.»

    Nach dem beispiellosen Angriff der Hamas verhängte Israel auch eine komplette Blockade über den Gazastreifen und will kein Wasser, Essen oder Treibstoff in den dicht bevölkerten Küstenstreifen lassen, solange die Hamas die rund 150 Geiseln nicht freilässt, die sie bei der Attacke in ihre Gewalt gebracht hat.

    Für viele Familien wird das Essen bereits knapp. Um Vorräte zu sparen würden er und seine Angehörigen nur noch eine Mahlzeit am Tag essen, sagte der Dozent Rami Swailem, der mit 32 Familienmitgliedern in seinem Haus ausharrt. «Selbst wenn es irgendwo Essen gibt, können wir wegen der Angriffe nicht hinkommen», sagte Alaa Junis Abuel-Omrain, die in einer von den Vereinten Nationen betriebenen Schule Unterschlupf gefunden hat. Nach ihren Angaben kamen bei einem Angriff auf ihr Haus ihre Mutter, ihre Tante, ihre Schwester, ihr Bruder und dessen Frau sowie drei Kinder ums Leben.

    Israel versucht nach eigenen Angaben bei Angriffen auf Hamas-Stellungen zivile Opfer zu vermeiden. Die Hamas platziere aber Raketenwerfer und andere Waffen oft in Wohngegenden und missbrauche Zivilisten als menschliche Schutzschilde.

  • 22.31 Uhr

    Zahl der in Gaza getöteten Palästinenser steigt auf über 1500

    Die Zahl der bei Luftangriffen Israels im Gazastreifen getöteten Palästinenser ist auf mindestens 1537 gestiegen. Mindestens 6612 weitere Menschen wurden verletzt, wie das Gesundheitsministerium in Gaza am Donnerstagabend mitteilte.

    Terroristen im Auftrag der im Gazastreifen herrschenden Islamistenorganisation Hamas hatten am Samstag ein Massaker unter israelischen Zivilisten in Grenzorten und auf einem Musikfestival angerichtet. Es war das schlimmste Blutbad der israelischen Geschichte. Mehr als 1200 Menschen wurden dabei getötet und mindestens 3391 weitere verletzt. Rund 150 Menschen wurden offiziellen Angaben zufolge zudem in den Gazastreifen verschleppt. Israel reagierte mit Luftangriffen auf den dicht besiedelten Küstenstreifen.

  • 21.42 Uhr

    Russland kritisiert israelische Luftangriffe auf Syrien scharf

    Russland hat die Angriffe der israelischen Luftwaffe auf Flughäfen in Syrien als groben Verstoss gegen die Souveränität des Landes kritisiert und vor einer weiteren Eskalation in Nahost gewarnt. Angesichts der Zuspitzung des palästinensisch-israelischen Konflikts könnten solche Handlungen eine Ausweitung der militärischen Auseinandersetzung auf die ganze Region provozieren, schrieb das Aussenministerium in Moskau am Donnerstag in einer Pressemitteilung. Dies dürfe auf keinen Fall zugelassen werden.

    Die Schläge gegen Landebahnen der Flughäfen in Damaskus und Aleppo träfen zivile Infrastruktur. «Damit wurden völlig unschuldige Menschen und die Sicherheit des internationalen Flugverkehrs einer realen Gefahr ausgesetzt», hiess es zudem. Das israelische Militär hatte sich nicht zu dem Vorfall geäussert. Syrischen Medienberichten zufolge soll als Folge der Angriffe vom Donnerstag der Flugbetrieb eingestellt worden sein.

    Nach dem Terrorangriff militanter Palästinenser aus dem Gazastreifen auf Israel wurden auch aus Syrien Raketen auf israelische Stellungen abgefeuert. Israel hat bereits in der Vergangenheit Ziele im benachbarten Bürgerkriegsland Syrien bombardiert, um zu verhindern, dass Israels Erzfeind Iran und mit ihm verbündete Milizen ihren militärischen Einfluss dort ausweiten. Neben dem Iran gilt Russland als der wichtigste Verbündete der syrischen Regierung.

  • 21.32 Uhr

    Stärkeres Schweizer Engagement gefordert

    14 im Forum für Menschenrechte in Israel/Palästina zusammengeschlossene Schweizer Organisationen haben am Donnerstag von der Schweiz mehr Engagement im Nahen Osten gefordert. Sie verlangten zusätzliche humanitäre Hilfe zugunsten der lokalen Bevölkerung sowie generell ein verstärktes Engagement in der Region.

    Das Forum – ein Zusammenschluss von Organisationen in der Schweiz, die zur Hälfte vor Ort aktiv sind und sich für einen menschenrechtsbasierten Ansatz im Nahost-Konflikt einsetzen – begrüsste ausdrücklich, dass die Schweiz humanitäre Hilfsgelder für die Region nicht in Frage stelle. Angesichts der derzeitig verschärften Notlage forderten die Organisationen gar eine Erhöhung der Zahlungen.

    Das IKRK hat nach eigenen Angaben Kontakt mit Vertretern der Hamas und Israels aufgenommen, um Zugang zu festgehaltenen Personen zu erhalten. Das IKRK forderte auf X (vormals Twitter), dass alle Geiseln unverzüglich freigelassen werden müssten.

    Die seit rund 20 Jahren stattfindende traditionelle Mahnwache in Bern für Frieden in Israel und Palästina, die für Freitag geplant war, wurde am Donnerstag wegen Sicherheitsbedenken abgesagt. Veranstalter sind die Fachstelle Ökumene, Mission und Entwicklungszusammenarbeit der Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn sowie Justitia et Pax in Palästina (JPP).

    Die Stadt Bern hat am Donnerstagabend die israelische Fahne auf den Zytglogge projiziert. Mit dieser Aktion zeigte die Stadt Bern ihre Solidarität mit Israel.

    Für Donnerstagabend waren in Zürich und Genf Pro-Palästina-Demonstrationen angekündigt. Auf der Place de Nations in Genf protestierten rund 400 Personen gegen die Politik Israels und die Pläne des Bundesrats, die Hamas als Terrororganisation einzustufen und zu verbieten.

    Zum Anlass in Zürich hatten zwei marxistische Organisationen aufgerufen. Es kamen, wie ein Journalist der Nachrichtenagentur Keystone-SDA vor Ort feststellte, aber keine Demonstranten zusammen. Die Universität Zürich und die ETH Zürich hatten sich im Vorfeld von dieser Solidaritäts-Kundgebung für Palästina distanziert. Sie werteten den Aufruf auf den Plakaten zur «Intifada bis zum Sieg» als Aufruf zur Gewalt und verurteilten den Terrorangriff der Hamas auf Israel vom vergangenen Wochenende.

    Auch die Juso Schweiz kritisierte auf X (vormals Twitter), dass wer kurz nach den Massakern der Hamas von Intifada spreche, legitimiere die Gewalt gegen die israelische Zivilbevölkerung. Die SVP Schweiz forderte auf X, dass Pro-Palästinenser-Demonstrationen «sofort zu verbieten» seien. Die Demonstrationsfreiheit dürfe nicht für Antisemitismus und die Verherrlichung von Terror missbraucht werden.

  • 21.26 Uhr

    Weitere 224 Schweizerinnen und Schweizer per Sonderflug heimgekehrt

    Auch der dritte Sonderflug der Swiss von Tel Aviv nach Zürich ist gut in der Schweiz angekommen. Die Maschine landete am Donnerstagabend um 21.04 Uhr auf dem Flughafen Zürich-Kloten. An Bord waren 212 Erwachsene und Kinder sowie zwölf Babys, wie eine Sprecherin der Fluggesellschaft auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mitteilte. Drei Sitze seien aufgrund kurzfristiger Annullationen leer geblieben.

    Ein weiterer, vierter Evakuierungsflug ist für Freitag geplant. Er wird laut Swiss um 11.00 Uhr in Zürich starten. Die Landung des Rückflugs in Zürich wird um 20.20 Uhr erwartet. Swiss setzt erneut einen Airbus A321neo ein, der über 215 Sitzplätze verfügt.

    In einem ersten Evakuierungsflug waren am späten Dienstagabend 224 Personen in die Schweiz geflogen worden. Am Mittwochabend folgte ein zweiter Sonderflug mit 215 Personen.

    Das EDA empfiehlt Schweizer Staatsangehörigen weiterhin, auch andere kommerzielle Flugoptionen und Ausreisemöglichkeiten zu prüfen. Das EDA hat Reisewarnungen für Israel, das besetzte palästinensische Gebiet und den Libanon herausgegeben.

    Geprüft werden vom EDA auch weiterhin Hinweise auf möglicherweise vermisste oder verstorbene israelische Staatsangehörige, die auch die schweizerische Staatsangehörigkeit besitzen.

    Reguläre Flüge der Swiss nach Tel Aviv wird es bis mindestens am 22. Oktober nicht geben. Die Aussetzung der Verbindungen werde aus Sicherheitsgründen verlängert, teilte die Airline am Donnerstagabend mit. Auch Tickets für Flüge nach Tel Aviv, die zwischen dem 23. und dem 31. Oktober geplant sind, werden den Angaben zufolge vorläufig nicht mehr verkauft.

  • 21.05 Uhr

    US-Verteidigungsminister Austin will am Freitag nach Israel reisen

    US-Verteidigungsminister Lloyd Austin will nach dem Grossangriff der islamistischen Hamas an diesem Freitag ebenfalls nach Israel reisen. Geplant sei ein Treffen mit Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, Verteidigungsminister Joav Galant und anderen Mitgliedern der Notstandsregierung, kündigte das Verteidigungsministerium in Washington am Donnerstag an. Austin wolle mit dem Besuch das «unerschütterliche Engagement» der USA für die Sicherheit Israels deutlich machen, hiess es. Mit der israelischen Führung wolle er über ihre Einsatzplanung und Ziele in dem Konflikt sprechen. Es gehe auch darum, den Bedarf an Militärhilfe zu erörtern.

    Am Donnerstag war bereits US-Aussenminister Antony Blinken nach Israel gereist. Auch Aussenministerin Annalena Baerbock (Grüne) plant am Freitag einen Solidaritätsbesuch in Israel.

  • 20.44 Uhr

    Angreifer schiesst vor Polizeiwache in Ost-Jerusalem zwei Polizisten an

    Ein bewaffneter Angreifer hat vor einer Polizeiwache im annektierten Ostteil Jerusalems am Donnerstagabend zwei israelische Polizisten durch Schüsse verletzt. Einer der Beamten bei dem Vorfall in der Nähe der Jerusalemer Altstadt sei schwer verletzt worden, teilte die israelische Polizei mit. Der Angreifer sei «neutralisiert» worden.

    «Nachdem er auf die Polizisten geschossen hatte, versuchte er zu fliehen und die Polizei versuchte, ihn festzunehmen, bevor sie ihn durch Schüsse neutralisierte», erklärte die Polizei. In der Nähe der Polizeiwache lag eine mit einer Plane bedeckte Leiche, wie ein Fotograf der Nachrichtenagentur AFP berichtete. In der Gegend waren zahlreiche Sicherheitskräfte im Einsatz.

    Zu dem Angriff bekannte sich die radikale Palästinenserorganisation PFLP (Volksfront zur Befreiung Palästinas). Sie propagiert den bewaffneten Kampf gegen Israel, ist aber im Gegensatz zur im Gazastreifen herrschenden Hamas nicht religiös geprägt. Israels Polizei machte zunächst keine Angaben zur Identität des Angreifers. Medienberichten zufolge stammte dieser aus Beit Hanina im Westjordanland.

    Nach dem massiven Angriff der radikalislamischen Hamas auf Israel aus dem Gazastreifen war es auch im von Israel besetzten Westjordanland wieder zu tödlicher Gewalt gekommen. Allein am Mittwoch wurden in dem Palästinensergebiet sechs Palästinenser getötet, vier bei einem Angriff radikaler Siedler und zwei durch Schüsse der israelischen Armee.

  • 20.17 Uhr

    Swiss setzt Flüge nach Tel Aviv bis 22. Oktober aus

    Die Fluggesellschaften der Lufthansa Group inklusive Swiss reagieren jetzt auf die gefährliche Sicherheitslage in Israel. Reguläre Flüge von und nach Tel Aviv werden bis einschliesslich 22. Oktober ausgesetzt, wie es in einer Mitteilung heisst. Swiss-Flüge von Zürich nach Tel Aviv sind bis zum 31. Oktober für den Verkauf geschlossen.

    Die Swiss bedauert diese Massnahmen, doch die momentane Lage vor Ort in Israel liesse keine andere Reaktion zu. Für die Swiss stehe die Sicherheit der Fluggäste und der Besatzungsmitglieder im Vordergrund. Die Airline beobachte die Lage weiter und bleibe in engem Kontakt zu den Behörden.

  • 20.14 Uhr

    Israelische Fahne leuchtet auf dem Berner Zytglogge

    Die Stadt Bern hat am Donnerstagabend die israelische Fahne auf den Zytglogge projiziert. Mit dieser Aktion zeigte sie ihre Solidarität mit Israel.

    Die Israelische Flagge wird am Zytglogge projiziert.
    Die Israelische Flagge wird am Zytglogge projiziert.
    Bild: KEYSTONE

    Am Freitagnachmittag forderten bürgerliche Parteien der Stadt Bern in einer Erklärung von der Stadtregierung, dass sie sich mit Israel solidarisch zeige. Dafür verlangten sie entweder das anbringen einer israelischen Fahne auf dem Erlacherhof - dem Sitz des Berner Stadtpräsidenten - oder die Beleuchtung dieses Gebäudes.

    Früher am Freitagnachmittag teilte der städtische Informationsdienst mit, dass die Stadtverwaltung unabhängig von der Erklärung eine passende Solidaritätsbekundung abkläre.

  • 20.12 Uhr

    Medien: Israels Parlament billigt Notstandsregierung

    Israels Parlament hat die Bildung einer Notstandsregierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und Oppositionspolitiker Benny Gantz gebilligt. Das berichteten israelische Medien am Donnerstagabend. Neben Gantz sollen demnach vier weitere Mitglieder der Opposition in die Regierung eintreten.

    Die Einigung zur Notstandsregierung sieht vor, dass Netanjahu, Verteidigungsminister Joav Galant sowie der ehemalige Verteidigungsminister Gantz von der Partei Nationale Union ein Kriegskabinett bilden. Als Beisitzer ohne Stimmrecht sollen der ehemalige Generalstabschef Gadi Eisenkot und Likud-Minister Ron Dermer dienen. Israels Oppositionsführer Jair Lapid hatte am Donnerstagabend erklärt, er werde der Notstandsregierung nicht beitreten, seine Partei unterstütze dennoch den Krieg gegen die Hamas als solchen.

    Experten gehen davon aus, dass eine breite Koalition notwendig ist, um weitreichende militärische und politische Entscheidungen in den nächsten Tagen durchsetzen zu können.

  • 20.01 Uhr

    Israelisches Militär: 6000 Bomben auf Gazastreifen abgeworfen

    Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben seit dem Grossangriff der militant-islamistischen Hamas auf Israel 6000 Bomben auf den Gazastreifen abgeworfen. Israel hat erklärt, es wolle Ziele treffen, die der Gruppe zuzurechnen sind, die von den USA, der EU und Israel als Terrororganisation eingestuft wird. Es gab jedoch auch zahlreiche Zivilisten unter den Opfern; Spitäler und UN-Notunterkünfte wurden getroffen, Familien kamen in ihren Häusern zu Tode. Das Gesundheitsministerium im Gazastreifen erklärte am Donnerstag, dass 22 Familien getötet worden seien. Bei einem Luftangriff in der nördlichen Stadt Dschabalia wurden am Donnerstag nach palästinensischen Angaben 44 Mitglieder einer Familie getötet, nur sechs überlebten.

    Die Hamas hatte am Wochenende einen beispiellosen Terrorangriff auf Israel gestartet und an etlichen Orten Massaker verübt. Jerusalem verhängte daraufhin eine vollständige Blockade des Gazastreifens und griff dort Ziele an, um die Hamas so empfindlich zu treffen, dass sie nie wieder eine vergleichbare Attacke verüben kann. Bislang kamen auf beiden Seiten mehr als 2600 Menschen zu Tode.

  • 20.00 Uhr

    Militär: 247 getötete israelische Soldaten identifiziert

    Seit dem Grossangriff der militant-islamistischen Hamas auf Israel sind 247 israelische Soldaten getötet worden. Das teilte die israelische Armee am Donnerstag mit. Die Zahl ist damit weiter gestiegen. Das Militär hatte der Nachrichtenagentur AP zuvor am Donnerstag zunächst 222 getötete Soldaten bei dem Hamas-Angriff und dessen Zurückschlagung bestätigt. Die 222 Soldaten seien alle identifiziert worden, die Angehörigen seien benachrichtigt worden, hiess es.

    Die Hamas hatte am Wochenende einen beispiellosen Terrorangriff auf Israel gestartet und an etlichen Orten Massaker verübt. Jerusalem verhängte daraufhin eine vollständige Blockade des Gazastreifens und griff dort Ziele an, um die Hamas so empfindlich zu treffen, dass sie nie wieder eine vergleichbare Attacke verüben kann. Bislang kamen auf beiden Seiten mehr als 2600 Menschen zu Tode.

  • 19.43 Uhr

    Blinken: Angriffe der Hamas für Israel zehn Mal so schlimm wie 9/11

    US-Aussenminister Antony Blinken hat die Angriffe der Hamas in Israel auf Nachfrage mit den Terroranschlägen in den USA am 11. September 2001 verglichen. «Wenn Sie dies im Verhältnis zur Grösse der israelischen Bevölkerung betrachten, entspricht das zehn Anschlägen des 11. Septembers», sagte Blinken in Tel Aviv auf die Frage eines Reporters nach einem solchen Vergleich und den Folgen der Terroranschläge von damals.

    «Natürlich ist jede dieser Situationen sehr unterschiedlich. Und es ist wichtig, das nicht zu vergessen», sagte Blinken. Bei den Anschlägen vom 11. September 2001 (auch als 9/11 bekannt) kamen in New York, am Pentagon in Washington und in Pennsylvania fast 3000 Menschen ums Leben.

  • 19.23 Uhr

    Bericht: Grossbritannien verlegt Schiffe in östliches Mittelmeer

    Grossbritannien will einem Bericht zufolge zwei Schiffe der Royal Navy ins östliche Mittelmeer entsenden und Israel mit Aufklärungsflügen unterstützen. Das berichtete die Londoner «Times» am Donnerstagabend unter Berufung auf ungenannte Quellen. Demnach soll es sich um die beiden Unterstützungsschiffe «RFA Argus» and «RFA Lyme Bay» handeln. Die Massnahme solle Israel versichern, dass es sich auf die Unterstützung Grossbritanniens verlassen könne, so der Bericht.

    Die konservative britische Regierung von Premierminister Rishi Sunak hatte bereits in den vergangenen Tagen deutlich gemacht, dass London fest an der Seite Israels steht bei seiner Reaktion auf den Terrorangriff der Hamas. Aussenminister James Cleverly war bereits am Mittwoch zu Gesprächen mit der israelischen Regierung in das Land gereist.

  • 19.22 Uhr

    US-Aussenminister will palästinensischen Präsidenten Abbas treffen

    US-Aussenminister Antony Blinken will sich mit dem palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas treffen. Er werde nach seinem Aufenthalt in Israel nach Jordanien weiterreisen, um dort Abbas sowie den jordanischen König Abdullah II. zu treffen, kündigte Blinken am Donnerstag in Tel Aviv an. Danach werde Blinken auch Katar, Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate und Ägypten besuchen, um mit Regierungsvertretern zu sprechen, teilte das US-Aussenministerium mit.

    Blinken liess offen, ob er persönlich an den Gesprächen teilnehmen werde. Bei jedem dieser Treffen gehe es darum, auf die Länder einzuwirken, um eine Ausweitung des Konflikts in der Region zu verhindern und eine Freilassung der Geiseln in Gaza zu erreichen, sagte Blinken.

  • 19.20 Uhr

    Blinken in Israel: Habe auch über humanitäre Lage in Gaza gesprochen

    US-Aussenminister Antony Blinken hat nach eigenen Angaben bei seinem Besuch in Israel auch die humanitäre Lage in Gaza angesprochen. Man habe sich darüber unterhalten, wie die «humanitären Bedürfnisse der in Gaza lebenden Menschen» geschützt werden könnten, «während Israel seine legitimen Sicherheitsoperationen durchführt», sagte Blinken am Donnerstag nach Treffen mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu und Israels Präsident Izchak Herzog.

    US-Aussenminister Antony Blinken ist nach Israel gereist. (Archivbild)
    US-Aussenminister Antony Blinken ist nach Israel gereist. (Archivbild)
    Bild: Leah Millis/Reuters Pool via AP/dpa

    Blinken betonte, dass die islamistische Hamas Zivilisten als menschliche Schutzschilde benutze. «Das ist nichts Neues, sondern etwas, das sie schon immer getan hat, nämlich Zivilisten absichtlich in Gefahr zu bringen.» Der US-Aussenminister sagte ausserdem, dass er bei seinem Besuch auch über Möglichkeiten gesprochen habe, wie Zivilisten Gaza sicher verlassen könnten. Zuvor hatte es Berichte gegeben, wonach die US-Regierung mit Israel und Ägypten Gespräche über die Öffnung eines Grenzübergangs für Zivilisten zur Ausreise aus dem Gazastreifen führe. Rafah ist der einzige Grenzübergang vom Gazastreifen nach Ägypten. Alle anderen Grenzübergänge gehen nach Israel.

  • 19.07 Uhr

    Israel: Oppositionsführer will nicht in Notstandsregierung eintreten

    Israels Oppositionsführer Jair Lapid will der Notstandsregierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und Oppositionspolitiker Benny Gantz nicht beitreten. Er glaube nicht, dass die Regierung funktionieren werde, sagte Lapid in einer Ansprache am Donnerstag. Grund sei unter anderem, dass Extremisten Teil der Notstandsregierung seien. Auch sind Lapid zufolge Kräfte dabei, die für die Versäumnisse verantwortlich seien, die den Terroranschlag der Hamas erst möglich gemacht hätten. Seine Partei unterstütze dennoch den Krieg gegen die Hamas als solchen.

    Die Einigung zur Notstandsregierung sieht vor, dass Netanjahu, Verteidigungsminister Joav Galant sowie der ehemalige Verteidigungsminister Gantz von der Partei Nationale Union ein Kriegskabinett bilden. Als Beisitzer ohne Stimmrecht sollen der ehemalige Generalstabschef Gadi Eisenkot und Likud-Minister Ron Dermer dienen. Netanjahu hatte am Samstag auch Lapid den Eintritt in eine Notstandsregierung angeboten.

    Experten gehen davon aus, dass eine breite Koalition notwendig ist, um weitreichende militärische und politische Entscheidungen in den nächsten Tagen durchsetzen zu können.

  • 18.34 Uhr

    Schweizer Reisegruppe schafft es zurück

    Geplant war eine schöne Rundreise im Heiligen Land, dann kamen die Terrorattacken der Hamas. Eine 47-köpfige Reisegruppe der spanischsprachigen Mission Kanton Aarau hatte Zuflucht in einem Hotel gesucht, wo man tagelang festsass. Wie «Blick» berichtet, ist die Schweizer Reisegruppe nun wieder zuhause, beziehungsweise auf dem Weg dorthin.

    17 Personen sind bereits wieder in der Schweiz gelandet, am Abend sollen 30 weitere folgen. «Wir sind einfach nur froh, dass wir das alles überlebt und endlich wieder sicheren Boden unter den Füssen haben», erklärte der 53-jährige Ivano Zannol aus Strengelbach AG überglücklich gegenüber «Blick».

    Bereits am 4. Oktober begann ihre Reise, welche die Schweizer gemeinsam mit Personen aus Südamerika, Italien und Nigeria antraten. Als die Gewalt ausbrach, befand sich die Gruppe gerade in Bethlehem, im palästinensischen Autonomiegebiet. Die Touristen waren gezwungen umgehend, und einen Tag früher als ursprünglich geplant, abzureisen. Nur kurz nach ihrem Grenzübertritt wurde die Grenze von der israelischen Armee abgeriegelt. Zwei Minuten später und wir hätten im Westjordanland festgesessen», so Zannol, der am Nachmittag in Zürich landete.

    Die Lösung des zuständigen Reisebüros: Per Bus ging es zunächst in die jordanische Hauptstadt Amman. Dort bezogen sie ein Hotelzimmer, dann seien Flüge organisiert worden. «Ich, meine Frau und 15 weitere der Gruppe konnten später nach Doha, der Hauptstadt von Katar, fliegen. Dort waren wir erstmals ausser Gefahr!», erklärte Zannol. Donnerstagmorgen ging schließlich der Flug in die Schweiz.

  • 18.33 Uhr

    Erster Sonderflug für Deutsche aus Israel in Frankfurt gelandet

    Der erste Sonderflug der Lufthansa aus Israel ist am Donnerstagabend auf dem Frankfurter Flughafen gelandet. An Bord sind 370 Deutsche. Die Sondermaschine war am Mittag in Tel Aviv gestartet. Busse standen in Frankfurt bereit, um die Menschen vom Rollfeld zu bringen. Mit Sonderflügen sollen Deutsche aus dem von der islamistischen Hamas angegriffenen Israel nach Deutschland gebracht werden. Weitere Flüge im Auftrag des deutschen Aussenministeriums sollen folgen.

  • 18.31 Uhr

    Abbas verurteilt Angriffe auf Zivilisten «auf beiden Seiten»

    Nach dem Grossangriff der islamistischen Hamas auf Israel hat der palästinensische Präsident Mahmud Abbas Angriffe auf Zivilisten «auf beiden Seiten» verurteilt. Abbas habe bei einem Treffen mit dem jordanischen König Abdullah II. in Amman «die Ablehnung von Praktiken, die mit der Tötung oder dem Missbrauch von Zivilisten auf beiden Seiten verbunden sind» unterstrichen, berichtete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa am Donnerstag. Abbas habe zudem die Freilassung von Zivilisten, Gefangenen und Inhaftierten gefordert.

    Auf die Gräueltaten der im Gazastreifen herrschenden Palästinenserorganisation Hamas in Israel ging er jedoch laut dem Bericht nicht direkt ein.

  • 18.00

    So konnte die Hamas Israels «Iron Dome» aushebeln

    Israel setzt seit März 2011 auf den «Iron Dome»: einen Schutzschild, der feindliche Raketen automatisch abschiesst. Trotzdem konnte die radikalislamische Hamas bei ihrem bisher massivsten Raketenangriff den Raketenschutzschild bis zu einem gewissen Grad aushebeln. Wie, erklärt das Video.

    Schwarmangriff auf Schutzschild: So konnte die Hamas Israels «Iron Dome» aushebeln

    Schwarmangriff auf Schutzschild: So konnte die Hamas Israels «Iron Dome» aushebeln

    Allein in den ersten beiden Kriegstagen soll die palästinensische Hamas 3500 Raketen auf Israel abgefeuert haben. Ein solch massiver Angriff zeigt auch die Grenzen des israelischen Raketenabfangsystems auf.

    09.10.2023

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  • 17.56 Uhr

    Abbas fordert «unverzügliches Ende der Aggression» gegen die Palästinenser

    Palästinenserpräsident Mahmud Abbas hat ein «unverzügliches Ende der umfassenden Aggression gegen das palästinensische Volk» gefordert. Abbas habe «Praktiken im Zusammenhang mit der Tötung oder Misshandlung von Zivilisten auf beiden Seiten» zurückgewiesen, erklärte die palästinensische Präsidentschaft am Donnerstag nach einem Treffen mit dem jordanischen König Abdullah II. in Amman. Am Freitag reist auch US-Aussenminister Antony Blinken nach Amman, um Abbas und den jordanischen König zu treffen.

    Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz kritisierte am Donnerstag das Verhalten der palästinensischen Autonomiebehörde scharf: «Wo bleibt die klare Verurteilung der terroristischen Gewalt durch die Autonomiebehörde und durch ihren Präsidenten, Mahmud Abbas?», sagte Scholz. «Ich sage: Ihr Schweigen ist beschämend.»

  • 17.36 Uhr

    Hamas-Funktionär: «Hat Monate gedauert, die Operation vorzubereiten»

    Die Vorbereitung der islamistischen Hamas auf den Grossangriff in Israel hat nach Aussagen eines hohen Hamas-Funktionärs Monate gedauert. Ali Barakeh, Hamas-Funktionär im Exil in der libanesischen Hauptstadt Beirut, sagte der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag: «Es hat Monate gedauert die Operation vorzubereiten.» Bisher hätten sie ihr Ziel erreicht. «Später wollen wir einen Gefangenenaustausch erzwingen», sagte Barakeh.

    Die Mitglieder der Gruppierung, die von EU, USA und Israel als Terrororganisation eingestuft wird, hätten sich auf eine lange Dauer der «Operation» eingestellt. «Wir haben genug Waffen und Ausrüstung, um uns der Besatzungsmacht zu stellen», sagte Barakeh. Die israelische Armee sei von der Hamas besiegt worden – sie habe sich als «Papiertiger» herausgestellt, höhnte Barakeh.

  • 17.07 Uhr

    Israelischer Generalstabschef gesteht Versagen des Militärs ein

    Der israelische Generalstabschef Herzi Halevi hat angesichts des verheerenden Terrorangriffs der Hamas auf das Land ein Versagen des Militärs beim Schutz von Zivilisten eingestanden. Das Militär sei für die Sicherheit des Landes und seiner Bürger verantwortlich, sagte Herzi Halevi am Donnerstag.

    Am vergangenen Wochenende habe es in dem Gebiet um den Gazastreifen versagt. «Wir werden Lehren ziehen, wir werden ermitteln, aber jetzt ist die Zeit für Krieg», sagte er.

  • 17.02 Uhr

    Israel ruft Palästinenser mit Flugblättern zur Flucht auf

    Die Bewohner der Stadt Beit Lahija im Norden des Gazastreifens sind vom israelischen Militär dazu aufgefordert worden, ihre Häuser zu verlassen. Sie sollten in Schutzräumen Zuflucht suchen, stand auf Flugblättern, die am Donnerstag von israelischen Kampfjets abgeworfen wurden. «Jeder, der sich in der Nähe von Hamas-Terroristen befindet, bringt sein Leben in Gefahr», war darauf zu lesen.

    Die Region um Beit Lahija war bereits heftig beschossen worden, bevor die Flugblätter abgeworfen wurden. Schutzräume im Gazastreifen bieten auch keine echte Sicherheit vor Luftangriffen. Zehn der Notunterkünfte, die vom UN-Hilfswerk für Palästina-Flüchtlinge betrieben werden, wurden ebenfalls bereits bei israelischen Angriffen getroffen.

  • 16.07 Uhr

    Zwei syrische Flughäfen ausser Betrieb: Israel bestätigt Angriffe

    Israel hat syrischen Medien zufolge die Flughäfen der Städte Damaskus und Aleppo angegriffen (siehe Eintrag von 13.44 Uhr). Bei den «zeitgleichen» Luftschlägen seien die Rollfelder der beiden wichtigsten Airports des Landes beschädigt worden, berichtete das Staatsfernsehen am Donnerstag unter Berufung auf eine Militärquelle. Beide Flughäfen seien ausser Betrieb. Israels Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, sagte dem Sender Welt-TV, Ziel des Angriffs auf den Flughafen Damaskus seien «Waffenlieferungen aus Iran mit Raketen und Drohnen».

    Prosor bestätigte den Angriff auf den Flughafen von Damaskus. «Wir haben das auch in der Vergangenheit gemacht, ein paar Mal in der Woche», sagte er Welt-TV. Er verwies darauf, «wie intensiv» die Waffenlieferungen aus dem Iran an «Syrien und Libanon» seien. «Darum haben wir so viele Waffen und Raketen in der Gegend», sagte er im «Welt-Talk».

    Es waren die ersten israelischen Luftangriffe auf Syrien seit Beginn des Krieges zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas. Dies sei ein «verzweifelter Versuch» Israels, die Aufmerksamkeit vom Konflikt mit der Hamas in Gaza «abzulenken», zitierte das syrische Staatsfernsehen die Militärquelle.

    Israel hat seit Beginn des syrischen Bürgerkriegs im Jahr 2011 zahlreiche Luftangriffe auf Ziele im Nachbarland Syrien geflogen. Dabei nahm die Armee in erster Linie Kämpfer der Hisbollah-Miliz und anderer pro-iranischer Gruppen ins Visier - sowie Stellungen der syrischen Armee.

    Die israelische Regierung bestätigt nur selten einzelne dieser Einsätze, hat aber wiederholt erklärt, dass sie eine Ausweitung des iranischen Einflusses in Syrien nicht dulden werde.

  • 15.46 Uhr

    Deutsche Aussenministerin reist nach Israel

    Die deutsche Aussenministerin Annalena Baerbock reist nach dem blutigen Angriff der islamistischen Hamas an diesem Freitag zu einem Solidaritätsbesuch nach Israel. Das teilte ein Sprecher des Auswärtigen Amts am Donnerstag in Berlin mit.

    Baerbock hatte Israel nach Beginn des Angriffs mehrfach die Solidarität Deutschlands versichert. Am Vortag hatte sie vor einer weiteren Eskalation des Konflikts im Nahen Osten gewarnt. «Ja, diese Gefahren gibt es», sagte sie. Alle Anstrengungen richteten sich darauf, «einen Flächenbrand zu verhindern».

  • 15.29 Uhr

    Offizier: Terroristen schleuderten Handgranate in Raum voller Kinder

    Nach der Rückeroberung einer von Hamas-Kämpfern überrannten Siedlung haben sich israelischen Soldaten Bilder des Grauens geboten. «Kinder im selben Raum und da kommt jemand und tötet sie alle», sagte Generalmajor Itai Veruv am Mittwoch im Kibbuz Beeri nahe dem Grenzzaun zum Gazastreifen. «15 Mädchen und Teenager, sie haben (sie) in denselben Raum gesteckt, eine Handgranate reingeworfen und das war's», fügte er hinzu. «Es ist ein Massaker. Es ist ein Pogrom.» Er fühle sich an die brutalen Attacken auf Juden in Osteuropa im 19. Jahrhundert und frühen 20. Jahrhundert erinnert.

    Die israelischen Streitkräfte führten am Mittwoch eine Gruppe von Journalisten, darunter einen Reporter der Nachrichtenagentur AP, durch den Kibbuz Beeri. Die Siedlung mit mehr als 1000 Einwohnern gehörte zu mehr als 20 Kleinstädten und Dörfer, die am vergangenen Wochenende Ziel der terroristischen Grossangriffe wurden, die die militant-islamistische Hamas vom Gazastreifen aus startete.

  • 15.24 Uhr

    Ägypten fordert Israel auf, Angriffe auf Grenzübergang zu Gaza vermeiden

    Ägypten hat Israel aufgefordert, Luftangriffe auf seinen einzigen Grenzübergang zum Gazastreifen zu vermeiden. In einer Erklärung des ägyptischen Aussenministeriums vom Donnerstag hiess es, Angriffe auf die palästinensische Seite des Grenzübergangs müssten vermieden werden, damit notwendige Reparaturarbeiten vorgenommen werden könnten. Der Übergang sei eine Lebensader zur Unterstützung der Menschen im Gazastreifen.

    Wegen anhaltender israelischer Luftangriffe ist der Grenzübergang derzeit ausser Betrieb. Er ist der einzige Übergang zum Gazastreifen, der nicht von Israel kontrolliert wird

    Mit der Schliessung des Grenzübergangs Rafah gibt es für die Menschen im Gazastreifen derzeit keine Möglichkeit, das Gebiet zu verlassen. Nach Angaben des ägyptischen Aussenministeriums sollen Länder und Organisationen, die Hilfe für die Palästinenser im Gazastreifen leisten wollen, Lieferungen an den Flughafen Al-Arisch nahe der Grenze zu Israel senden.

    Von Ägypten aus verlaufen unzählige Tunnel unter der Grenze zum Gazastreifen. Es wird davon ausgegangen, dass die im Gazastreifen herrschende Hamas durch dieses Tunnelsystem auch Waffen schmuggelt.

  • 13.44 Uhr

    Syrische Medien: Israel greift Flughäfen in Damaskus und Aleppo an

    Israel hat syrischen Staatsmedien zufolge die Flughäfen der Städte Damaskus und Aleppo angegriffen. Laut Nachrichtenagentur AFP hat das syrische Staatsfernsehen am Donnerstag darüber berichtet. In den entsprechende Meldungen werde behauptet, eine «israelische Aggression» richte sich gegen die beiden wichtigsten Flughäfen des Landes. Die Angriffe erfolgen vor dem Hintergrund des Krieges zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas.

  • 13.27 Uhr

    Israels Militär macht bereits konkrete Invasionspläne

    Während Israel den Gazastreifen weiter bombardiert, bereitet sich das Militär auf die Invasion des Gebiets vor. Die Armee wolle dafür bereit sein, wenn die politische Führung der neu gebildeten Einheitsregierung des Landes die Genehmigung dafür erteilt, wie Oberstleutnant Richard Hecht, ein Sprecher der israelischen Streitkräfte, gegenüber Reportern erklärte.

    Hecht betonte am Donnerstag zwar, dass die Regierung noch keine Entscheidung über einen Bodenkrieg getroffen habe. «Aber wir bereiten uns auf die nächsten Phasen des Krieges vor», so der Militärsprecher. «Die Israelischen Verteidigungsstreitkräfte und alle unsere Einheiten, der gesamte Generalstab und alle bereiten mehrere operative Notfallpläne vor», sagte er laut «New York Times».

    Israel hat 360’000 Reservisten einberufen, von denen sich viele in Richtung der Grenze zum Gazastreifen bewegen: Von dort hatte die Hamas am Wochenende ihre Terroattacken gestartet. Eine weitere israelische Division wurde in den Norden entsandt, um die Hisbollah, die vom Iran unterstützte Gruppe im Libanon, davon abzuhalten, eine zweite Front zu eröffnen.

  • 12.58 Uhr

    Geburtstagsgrüsse für eine israelische Geisel

    Der Staat Israel bittet auf seinem X-Profil um Geburtstagswünsche für eine Frau, die von der Hamas als Geisel genommen genommen wurde. Die Frau heisst Noa und ist heute 26 Jahre alt geworden. 

    Der Wunsch stamme ursprünglich von ihren Eltern. Sie hoffen, dass die Geburtstagswünsche ihre Tochter irgendwie erreichen, wenn sie breit geteilt werden.

  • 12.22 Uhr

    Aufruf zu Pro-Hamas-Kundgebung an Uni Zürich

    Eine unbekannte Gruppe ruft in Zürich zu Pro-Hamas-Kundgebungen auf. Ein entsprechendes Flugblatt hängt seit gestern an der Uni Zürich, wie «20 Minuten» berichtet. Jüdische Studienverbände seien in Angst und Schrecken. Konkret heisst es auf den Plakaten «Solidarität mit Palästina – Intifada bis zum Sieg.» Wer hinter diesen Plakaten steckt, ist bislang unbekannt.

    «Wir gehen davon aus, dass diese Veranstaltung nicht stattfinden wird. Alles andere wäre undenkbar für uns,» sagt Jonathan Kreutner vom Schweizerischer Israelitischer Gemeindebund SIG.

  • 11.54 Uhr

    Rotes Kreuz bemüht sich um Freilassung der Geiseln im Gazastreifen

    Das Rote Kreuz ist wegen der israelischen Geiseln im Gazastreifen und der humanitären Lage dort in ständigem Kontakt mit der herrschenden Hamas. Um die Gespräche nicht zu gefährden, könne das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) aber wenig Einzelheiten nennen, sagte Fabrizio Carboni, IKRK-Regionaldirektor für den Nahen Osten, am Donnerstag zu Reportern in Genf. Er wollte nicht sagen, ob das IKRK weiss, wie viele Menschen festgehalten werden und wo sie sich befinden.

    «Wir engagieren uns jeden Tag, wir drängen (auf eine Lösung)», sagte er. Dabei gehe es nicht um Verhandlungen, betonte er, etwa, was im Gegenzug für die Freilassung der Menschen gewährt werden könne. All das sei nicht Aufgabe einer humanitären Organisation, sagte Carboni.

    Demnach steht das IKRK auch mit israelischen Kräften in ständigem Kontakt. «Alle Gefangenen müssen human behandelt werden», sagte Carboni. Er rief die Behörden auch auf, dem IKRK Besuche bei den Menschen zu ermöglichen. «Wir sind vor Ort, wir sind dort, um die Menschen zu ihren Familien zurückzubringen», sagte er. «Aber wir brauchen Sicherheitsgarantien und Bereitschaft der Beteiligten.»

  • 11.47 Uhr

    Noch keine Klarheit über Ausmass von Hamas-Gräueltaten gegen Kinder

    Nachdem das israelische Militär von Gräueltaten von Hamas-Terroristen im Stil des IS berichtet hat, gibt es weiterhin keine Klarheit über das genaue Ausmass der Vorfälle.

    Der israelische Militärsprecher Richard Hecht sagte am Donnerstag auf Fragen von Journalisten, er könne die Berichte über von Terroristen auf grausamste Weise getötete israelische Babys und Kleinkinder weder bestätigen noch dementierten. «Ich weiss es nicht», sagte er.

    Der Nachrichtensender i24news hatte am Dienstag von rund 40 ermordeten Babys und Kleinkindern bei dem Massaker im Grenzgebiet berichtet. Einige davon seien geköpft worden. Ein israelischer Soldat hatte dem Sender in Kfar Aza gesagt, Terroristen hätten «Kinder und Frauen geköpft».

    Hecht sagte dazu, man habe ausländische Journalisten in betroffene Grenzorte geführt und sie hätten dort mit Soldaten gesprochen. Diese seien aber keine offiziellen Sprecher der Armee gewesen.

    Die Armee nannte bisher keine Zahl getöteter Kindern, zeigte sich aber erschüttert. «Was im Kibbutz Kfar Aza geschehen ist, ist ein Massaker, bei dem Frauen, Kleinkinder und ältere Menschen brutal im Stil des IS abgeschlachtet wurden», sagte ein Sprecher am Dienstag.

    Rettungskräfte veröffentlichten über Telegram Bilder aus dem Kibbutz Beeri. Auf einem ist eine verbrannte Kinderleiche zu sehen. Auf einem anderen ein Kinderzimmer mit blutigen Schleifspuren auf dem Boden. Ein Sanitäter ist zu sehen, wie er eine Leiche in Kindergrösse in einem Leichensack auf dem Arm hält.

  • 10.06 Uhr

    Israelischer Minister: Blockade hält an, bis alle Geiseln frei sind

    Gaza werde weder Strom, noch Wasser erhalten, solange sich Geiseln in der Macht der Hamas befänden, hat der israelische Energie-Minister in einem Post auf X gemeldet. Israel werde humane Schritte im Gegenzug für humanitäre Schritte der Hamas unternehmen. Und es solle ihnen niemand Moral predigen, schliesst er sein Statement.

  • 9.11 Uhr

    Ölpreis sinkt fast auf Niveau vor der Eskalation in Israel und Palästina

    Die kräftigen Aufschläge zu Wochenbeginn wegen des Angriffs der Hamas auf Israel haben die Erdölpreise mittlerweile fast vollständig abgegeben. Ein wichtiger Grund dafür ist, dass das Risiko einer Ausweitung des Konflikts zuletzt etwas gesunken sein könnte. 

    Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Dezember kostete am Donnerstagmorgen 85,56 US-Dollar. Das waren 26 Cent weniger als am Vorabend. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur November-Lieferung fiel um 38 Cent auf 83,11 Dollar.

    www.wallstreet-online.de

    Am Mittwoch hatte die «New York Times» berichtet, dass Iran von dem Angriff überrascht worden sei. Iran kommt in dem Konflikt eine Schlüsselrolle zu, weil das Land als Unterstützer der islamistischen Hamas gilt. Das ölreiche Land liegt zudem direkt an der wichtigen Meeresenge von Hormus, durch die ein erheblicher Teil der Öltransporte aus dem Nahen Osten verläuft. Eine Blockade der Seestrasse würde die Rohölversorgung empfindlich treffen.

    Im Auge behalten Marktteilnehmer am Donnerstag auch neue Lagerdaten aus den USA. Die knappen Rohölvorräte sind ein Grund, warum die Erdölpreise schon vor dem Konflikt zwischen Hamas und Israel deutlich gestiegen waren. Die wöchentlichen Zahlen erscheinen wegen eines Feiertags zu Wochenbeginn einen Tag später als üblich.

  • 8.57 Uhr

    Armee-Sprecher: Israelische Armee führt keine Flächen-Bombardemente aus

    Angesichts von Bildern weitreichender Zerstörungen im Gazastreifen hat ein israelischer Militärsprecher am Donnerstag betont, es gebe «kein Flächenbombardement» in dem Palästinensergebiet. «Wir greifen kein Ziel an, das nicht auf Geheimdienstinformationen basiert», sagte Sprecher Richard Hecht am Donnerstag.

    Israel reagiert seit den Massakern der Hamas mit schweren Luftangriffen auf den Gazastreifen. Dabei wurden dort nach Angaben des Gesundheitsministeriums mehr als 1200 Menschen getötet und rund 5800 weitere verletzt. Auch in der Nacht zum Donnerstag setzte Israels Armee den Beschuss fort.

    Die Angriffe seien zwar «grösser als alles, was wir bisher gesehen haben», sagte er. Die Armee bekomme aber jeweils konkrete Informationen darüber, wo militante Palästinenser sich versteckten. «Wenn eine beteiligte Person sich versteckt, werden wir (die Zivilbevölkerung) vor dem Angriff warnen», sagte er. «Menschen, die gehen wollen, gehen dann.»

    Die Angriffe konzentrierten sich darauf, die Infrastruktur der im Gazastreifen herrschenden islamistischen Hamas zu zerstören. Für die Zivilbevölkerung wird die Lage immer prekärer. Laut UN-Angaben sind rund 339'000 Menschen innerhalb des schmalen Küstenstreifens aus ihren Wohngebieten geflohen.

    Die grössten israelischen Luftangriffe aller Zeiten, aber kein Flächenbombardement, sagt die israelische Armee. Gaza City. am 11. Oktober 2023. 
    Die grössten israelischen Luftangriffe aller Zeiten, aber kein Flächenbombardement, sagt die israelische Armee. Gaza City. am 11. Oktober 2023. 
    KEYSTONE
  • 8.26 Uhr

    Israel bittet Deutschland um Munition für Kriegsschiffe

    Israel hat Deutschland angesichts der Terrorangriffe der Hamas um Munition für Kriegsschiffe gebeten. Das sagte Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) am Donnerstagmorgen am Rande eines Nato-Treffens in Brüssel.

    Verteidigungsminister Boris Pistorius.
    Verteidigungsminister Boris Pistorius.
    Michael Kappeler/dpa
  • 7.43 Uhr

    Palästinenser-Präsident Abbas soll US-Aussenminister Blinken treffen

    Die Palästinensische Befreiungsorganisation PLO teilt auf X mit, Präsident Mahmoud Abbas werde am Freitag den US-Aussenminister treffen. Das Gespräch werde in der jordanischen Hauptstadt Amman stattfinden.

    Mahmoud Abbas ist Vorsitzender der Fatah-Bewegung und offiziell Chef der Autonomiebehörde in den besetzten Gebieten. Tatsächlich regiert die Fatah aber nur im Westjordanland. Die Hamas kontrolliert den Gaza-Streifen.

  • 6.54 Uhr

    Netanyahu: «Jedes Hamas-Mitglied wird sterben»

    Der israelische Premierminister Netanyahu hat angekündigt, gnadenlos gegen die Hamas vorzugehen: «Jedes Hamas-Mitglied wird sterben.» Hamas sei wie der IS. Israel werde die Hamas zerschmettern und ausmerzen, so wie die Welt den IS zerschmettert und losgeworden ist.»

  • 4.25 Uhr

    Überlebender: «Granaten wurden in volle Bunker geworfen»

    Ein Überlebender des Massakers der islamistischen Hamas in Israel erzählt von der «grausamen Jagd» der Terroristen auf Besucher eines Musikfestivals. «Erst kamen die Raketen, ich blieb ganz ruhig und dachte, die werden sicher abgefangen, doch dann gingen die Schüsse los», sagt Noam Cohen. Sie seien einfach nur gerannt. Mit rund 20 weiteren jungen Leuten habe er es in einen Raketenschutz-Bunker geschafft. «Wir dachten, wir waren sicher.»

    Doch der Alptraum habe dann erst begonnen. Der Bunker sei zu einer «Todesfalle» geworden, sagt Cohen. Mehrere Terroristen hätten Granaten in den randvollen Bunker geworfen. «Ich sah, wie Menschen neben mir explodierten, immer und immer wieder, Leichenteile überall», beschreibt Cohen die Szenen. Dabei zeigt er Videos, die den Schrecken dokumentieren. «Uns wurde klar, hier wollten die Terroristen uns haben, völlig ausgeliefert.»

    Er sei ganz hinten gestanden, das habe ihn gerettet. «Unter Leichen habe ich mich verstecken können, sie wurden zu einem menschlichen Schutzschild», sagt er. Nach rund 10 Stunden sei er gefunden und ins Spital gebracht worden. Von den Dutzenden Festivalbesuchern seien höchsten drei oder vier lebend rausgekommen. «Ich weiss nicht, wie ich überlebt habe.»

  • 4.20 Uhr

    Rettungshelfer zu Massaker in Israel: «Es waren Lkws voller Leichen»

    Ein Rettungshelfer in Israel hat nach dem Massaker von Hamas-Terroristen von unvorstellbaren Szenen vor Ort berichtet. «Wir dachten, wir wären stark, wir dachten, wir hätten alles gesehen, aber wurden vom Gegenteil überzeugt», sagt Avigdor Stern der Deutschen Presse-Agentur. Der 39-Jährige ist einer von Hunderten Freiwilligen des Rettungsdienst Zaka, die seit Tagen im Grenzgebiet zum Gazastreifen helfen, die Toten vollständig zu bergen, um ihnen die letzte Ehre zu erweisen.

    Er sei in der Synagoge gewesen, als er von dem schlimmsten Blutbad der israelischen Geschichte hörte. Eigentlich wollte er den jüdischen Feiertag Simchat Tora (Freude der Tora) feiern. «Aber wir konnten nicht tanzen, wir haben nur geweint», sagt er. Nach dem Feiertag seien er und seine Kollegen in die Dörfer im Grenzgebiet gefahren und hätten eine kilometerweite Verwüstung vorgefunden. «In diesem Moment hat sich unser Leben für immer verändert», sagt Stern, der als Rabbiner für mehrere Jahre in Konstanz am Bodensee lebte.

    «So eine Masse an Leichen, eine Leiche und noch eine Leiche und noch eine Leiche», erzählt Stern. Es seien so viele gewesen, dass die Leichentüten nicht ausgereicht hätten. Sie mussten aus ganz Israel angefragt werden. «Es waren Lkws voller Leichen», beschreibt Stern die Szenen vor Ort.

    Er und seine Kollegen hätten schon viel gesehen – Opfer von Tsunamis, Erdbeben, Unfällen, Anschlägen, aber diese Dimension war eine, mit der niemand gerechnet habe. «Frauen, Männer, Kinder, Babys, ich kann das gar nicht erklären», sagt der Zaka-Helfer und zeigt ein Foto mit einem kleinen Leichensack. Darauf geschrieben steht «Baby».

    Im jüdischen Glauben muss jeder Teil eines Körpers beerdigt werden, erklärt Stern. Damit werde dem Menschen die letzte Ehre erwiesen. Dies sei die Aufgabe von Zaka. «Wir wussten, wir können nicht aufhören, wir wussten, wir müssen das jetzt machen.»

  • 4.01 Uhr

    Israels Armee bombardiert weiter Hamas-Ziele im Gazastreifen

    Das israelische Militär hat als Reaktion auf die Terrorattacken der islamistischen Hamas sein Bombardement im Gazastreifen fortgesetzt. Derzeit laufe ein grossangelegter Angriff gegen zur Hamas gehörende Ziele im Gazastreifen, teilten die Streitkräfte am frühen Donnerstagmorgen auf Telegram mit.

  • 3.43 Uhr

    China fordert humanitäre Hilfe für Palästinenser

    China hat ein Ende der Gewalt im eskalierten israelisch-palästinensischen Konflikt gefordert und zu humanitärer Hilfe für die Palästinenser aufgerufen. China sei tief besorgt über die ernste Verschlechterung der Sicherheitslage und der humanitären Situation in den Palästinensischen Gebieten, sagte der chinesische Nahost-Sondergesandte Zhai Jun in einem Telefonat mit der palästinensischen Vizeaussenministerin Amal Jadou. Das teilte das chinesische Aussenministerium am späten Mittwochabend (Ortszeit) mit.

    Das Erreichen einer Waffenruhe und der Schutz der Zivilbevölkerung müssten jetzt oberste Priorität haben, forderte Zhai Jun. Die internationale Gemeinschaft solle sich für eine Beruhigung der Lage und humanitäre Hilfe für das palästinensische Volk einsetzen.

  • 2.32 Uhr

    Türkei verhandelt mit Hamas über Freilassung von Geiseln

    Die Türkei verhandelt nach Regierungsangaben über eine Freilassung von Zivilisten, die die Hamas bei ihren Grossangriffen auf Israel als Geiseln genommen und in den Gazastreifen verschleppt hat. Die Verhandlungen zwischen den Unterhändlern aus Ankara und der militant-islamistischen Gruppe habe der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan angeordnet, teilte ein Regierungsvertreter am Mittwoch mit.

    Anders als die USA, die EU und Israel stuft die Türkei die Hamas nicht als Terrororganisation ein. Die Führung in Ankara hat auch häufig Mitglieder der Gruppe empfangen. Zugleich haben die Türkei und Israel nach einem jahrelangen Zerwürfnis zuletzt eine vollständige Wiederaufnahme ihrer diplomatischen Beziehungen vollzogen.

  • 2 Uhr

    Treffen der Verteidigungsminister der Nato-Staaten

    Die Verteidigungsminister der Nato-Staaten wollen sich am heutigen Donnerstag bei ihrem Treffen in Brüssel per Videoschalte mit ihrem israelischen Kollegen Joav Galant austauschen. Von ihm erhofft man sich Informationen über die aktuelle Lage und möglichen Unterstützungsbedarf.

  • 1.25 Uhr

    Armee: 189 Soldaten unter Todesopfern des jüngsten Hamas-Terrors

    Unter den mehr als 1200 Todesopfern der Terrorattacken der Hamas in Israel sind nach Stand vom Mittwoch auch 189 Soldaten. Das teilte Israels Armee am Abend mit. Die weitaus meisten der bei den Grossangriffen getöteten Menschen sind demnach Zivilisten.

  • 1.20 Uhr

    UN-Sicherheitsrat soll am Freitag zu Nahost tagen

    Der Weltsicherheitsrat soll am Freitag erneut wegen der Lage in Nahost zusammenkommen. Das mächtigste Gremium der Vereinten Nationen werde sich um 21 Uhr MESZ in New York treffen, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Mittwoch aus Diplomatenkreisen. Unter den Mitgliedsstaaten wurde zunächst noch diskutiert, ob das Treffen hinter verschlossenen Türen stattfinden oder öffentlich ausgestrahlt werden soll.

  • 1.17 Uhr

    Biden: Israel muss nach den «Regeln des Krieges» handeln

    US-Präsident Joe Biden hat Israel aufgefordert, nach den «Regeln des Krieges» zu handeln. «Ich kenne Bibi seit über 40 Jahren und habe eine sehr offene Beziehung zu ihm, ich kenne ihn gut», sagte Biden am Mittwochnachmittag (Ortszeit) über den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu, den er beim Spitznamen nannte. Es sei wirklich wichtig, dass Israel trotz all des Ärgers und des Frusts nach den Regeln des Krieges handele, so Biden in seiner Rede. «Und es gibt Regeln des Krieges», fügte er hinzu.

    Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen: Israeli in der Stadt Ashkelon ducken sich vor einer Mauer. (11. Oktober 2023)
    Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen: Israeli in der Stadt Ashkelon ducken sich vor einer Mauer. (11. Oktober 2023)
    Bild: Keystone/AP Photo/Leo Correa

    Biden hatte US-Medien zufolge den israelischen Premier bereits in Gesprächen aufgefordert, die Zahl der zivilen Opfer in Gaza so gering wie möglich zu halten und nach dem Völkerrecht zu handeln. In einer Rede am Dienstag sagte Biden mit Blick auf Netanjahu: «Wir haben auch darüber gesprochen, dass Demokratien wie Israel und die Vereinigten Staaten stärker und sicherer sind, wenn wir nach rechtsstaatlichen Grundsätzen handeln.»

    Biden sprach vor führenden Vertreterinnen und Vertretern jüdischer Gemeinden. Er richtete dabei auch eine Warnung an den Iran: «Wir haben es den Iranern klar gemacht: Seid vorsichtig.» Bei seiner Rede war der Demokrat sichtlich emotional. «Ich hätte nie gedacht, dass ich einmal Bilder von Terroristen, die Kinder enthaupten, sehen ... bestätigt bekommen würde», sagte der US-Präsident weiter. «Es geht nicht um Rache, es geht um Anstand, einfach nur um Anstand», betonte er.

    Seine Regierung werde alles tun, um die von der Hamas verschleppten US-Amerikaner in Sicherheit zu bringen, versicherte der 80-Jährige ausserdem. Über die Details könne er allerdings nicht sprechen. Mindestens 22 US-Bürgerinnen und -Bürger wurden bei den Angriffen der islamistischen Hamas in Israel getötet.

  • 0.43 Uhr

    Biden: Angriffe der Hamas «schlimmster Tag für Juden seit Holocaust»

    US-Präsident Joe Biden hat die Angriffe der Hamas in Israel als «den tödlichsten Tag für Juden seit dem Holocaust» bezeichnet. Die Angriffe seien «pure Grausamkeit» gewesen, so Biden am Mittwoch in Washington vor führenden Vertreterinnen und Vertretern der jüdischen Gemeinden in den USA. «Und ich würde behaupten, dass dies der tödlichste Tag für Juden seit dem Holocaust ist», fügte er hinzu.

    Die Hamas habe nicht nur «Terror, sondern auch das schiere Böse in die Welt gebracht». In einigen Fällen überträfen die Taten der Hamas sogar die Gräueltaten der islamistischen Terrororganisation Islamischer Staat (IS). «Die letzten Tage haben uns eindringlich daran erinnert, dass der Hass nie vergeht», so Biden. Er verstecke sich nur, bis man ihm ein wenig Sauerstoff gebe. Biden betonte, dass seine Regierung Antisemitismus weiter mit allen Mitteln bekämpfen werde.

    Die Hamas, die von den USA, der EU und Israel als Terrororganisation eingestuft wird, hatte am Samstag vom Gazastreifen aus bei einem Grossangriff auf israelisches Grenzgebiet das schlimmste Blutbad unter Zivilisten seit Israels Staatsgründung angerichtet.

  • 0.38 Uhr

    Sonderflüge für Deutsche aus Israel starten

    Die Lufthansa soll am heutigen Donnerstag Sonderflüge für Deutsche aus Israel im Auftrag des Auswärtigen Amts aufnehmen. Das geht aus einer Mitteilung des Ministeriums an Deutsche hervor, die sich auf der Vorsorgeliste für Kriseninformationen eingetragen haben.

    Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur sind vier Flüge pro Tag geplant, von denen zwei nach München und zwei nach Frankfurt gehen sollen. Für die Flüge wird eine Gebühr in Höhe von 300 Euro pro Person fällig.

  • Donnerstag, 12. Oktober, 0.30 Uhr

    Bundeskanzler Scholz empfängt möglichen Vermittler

    Der deutsche Kanzler Olaf Scholz empfängt am heutigen Donnerstag in Berlin den Emir von Katar, dessen Land sich als Vermittler zwischen Israel und der Hamas angeboten haben soll. Das Staatsoberhaupt des sehr reichen Golfstaats, Tamim bin Hamad Al Thani, trifft auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.

  • 23.50 Uhr

    Wir beenden unseren Live-Ticker vom 11. Oktober 2023

  • 23.45 Uhr

    Einige Hundert bei illegaler pro-palästinensischer Kundgebung in Wien

    Trotz Verbots haben sich am Mittwochabend in Wien einige Hundert Menschen zu einer pro-palästinensischen Demonstration versammelt. Nach Angaben der Nachrichtenagentur APA war die Stimmung während der nicht genehmigten Demonstration aufgeheizt. Es seien Parolen geschrien worden. Ausschreitungen meldete die Polizei aber zunächst nicht. Sie liess die Demonstranten am Stephansplatz unbehelligt, hielt sie aber davon ab, weiter durch die Strassen zu ziehen. Gegen 21.30 Uhr gab es nach Polizeiangaben Zeichen einer Auflösung der Kundgebung.

    Die Demonstration war als «Mahnwache in Solidarität mit Palästina» angemeldet worden. Es gab nach Polizeiangaben aber später bei den Einladungen zu der Veranstaltung Hinweise, dass es dabei «eindeutige Gewaltaufrufe» gegen Israel geben könnte. Weil die Veranstalterin sich davon nicht distanzierte, sei die Kundgebung verboten worden. Polizeipräsident Gerhard Pürstl sagte, es hätte verhindert werden müssen, dass der gewalttätige Konflikt im Nahen Osten auf die Strassen Wiens getragen werde.

  • 23.14 Uhr

    Irans Präsident telefoniert erstmals mit saudischem Kronprinzen

    Irans Präsident Ebrahim Raisi hat erstmals mit dem saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman telefoniert. In dem Gespräch beriet sich Irans Regierungschef mit dem faktischen Herrscher Saudi-Arabiens über die Lage in Nahost, wie die staatliche iranische Nachrichtenagentur Irna am Mittwochabend berichtete. Das Gespräch dauerte demnach 45 Minuten. Nach Angaben aus dem Iran sei in dem Gespräch die «Einheit der islamischen Welt» betont worden.

    Nach der Terrorattacke der islamistischen Hamas auf Israel hatten iranische Spitzenpolitiker den Angriff gelobt, eine direkte Verwicklung jedoch zurückgewiesen. Saudi-Arabien gilt als wichtige Schutzmacht der Palästinenser. Riad forderte am Samstag ein «sofortiges Ende der Eskalation» und warnte gleichzeitig vor einer «Entziehung der legitimen Rechte des palästinensischen Volkes».

    Jahrelang waren die Beziehungen zwischen den Regionalmächten Iran und Saudi-Arabien massiv angespannt. Im März hatten beide Staaten dann verkündet, wieder diplomatische Beziehungen aufnehmen zu wollen. Nach einem Angriff von Demonstranten auf die saudische Botschaft in Teheran hatte Riad 2016 die diplomatischen Kontakte abgebrochen. Ihre Rivalität trugen das sunnitische Königreich sowie der mehrheitlich schiitische Iran auch bei militärischen Konflikten in der Region aus.

    Gleichzeitig laufen derzeit Gespräche zwischen dem einflussreichen Ölstaat und Israel unter US-Vermittlung über eine mögliche Normalisierung ihrer Beziehungen. Dies könnte Experten zufolge folgenreiche Veränderungen in der Region auslösen. Der Iran hatte Saudi-Arabien bereits vor einer möglichen Normalisierung der Beziehungen mit seinem Erzfeind Israel gewarnt.

  • 22.55 Uhr

    US-Regierung in Gesprächen über Ausreise von Zivilisten aus Gaza

    Die US-Regierung führt mit Israel und Ägypten Gespräche über die Öffnung eines Grenzübergangs für Zivilisten zur Ausreise aus dem Gazastreifen. «Es ist ein laufendes Gespräch. Ich kann nicht in die Einzelheiten gehen. Einiges davon ist verständlicherweise kompliziert», sagte US-Aussenminister Antony Blinken am Mittwoch vor der Abreise zu einem Besuch in Israel.

    «Wir wollen nach bestem Wissen und Gewissen sicherstellen – und ich weiss, dass Israel nach bestem Wissen und Gewissen sicherstellen will, dass Zivilisten nicht zu Schaden kommen», sagte Blinken. Aber Israel müsse Massnahmen ergreifen, um sich zu verteidigen, und sicherstellen, dass sich das, was passiert sei, nicht wiederhole.

    Rafah ist der einzige Grenzübergang vom Gazastreifen nach Ägypten. Alle anderen Grenzübergänge gehen nach Israel. Zuletzt waren sämtliche Checkpoints geschlossen. Im Gazastreifen leben rund 2,2 Millionen Palästinenser. Ägypten hatte den Vereinten Nationen die Öffnung seiner Grenze nach Gaza für humanitäre Hilfslieferungen zugesichert. Israel hat nach den Terrorangriffen der islamistischen Hamas aus dem Gazastreifen auf Israel mit mehr als 1200 Toten eine Blockade über das Gebiet verhängt.

    US-Aussenminister Blinken will am Donnerstag in Israel unter anderem den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu und Präsident Izchak Herzog treffen. Blinken plant ausserdem einen Stopp in Jordanien. «Wir sind entschlossen, dafür zu sorgen, dass Israel alles bekommt, was es braucht, um sich zu verteidigen und für die Sicherheit seines Volkes zu sorgen», sagte Blinken vor dem Abflug in auf dem Militärflughafen Joint Base Andrews unweit der US-Hauptstadt Washington.

  • 22.33 Uhr

    Bund analysiert Finanzströme

    Dem Bundesrat sind bisher keine Indizien bekannt, dass Schweizer Gelder der Hamas und ihren Aktivitäten zugutegekommen sind, wie er am Mittwoch bekannt gab. Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) werde eine weitere detaillierte Analyse der Finanzströme im Zusammenhang mit dem Kooperationsprogramm im Nahen Osten durchführen.

    Das EDA überprüfte am Mittwoch weiter auch Hinweise auf mögliche Vermisste oder Verstorbene, die neben der israelischen auch die schweizerische Staatsangehörigkeit besitzen. Man stehe dazu mit den lokalen Behörden in Kontakt, teilte das EDA auf Anfrage mit.

  • 22.28 Uhr

    Zweiter Sonderflug aus Tel Aviv in Zürich angekommen

    Der zweite Sonderflug der Swiss von Tel Aviv zurück in die Schweiz ist am Mittwochabend sicher am Flughafen Zürich-Kloten gelandet. An Bord der Maschine, die um 22.17 Uhr aufsetzte, waren 215 Personen.

    Insgesamt waren 210 Erwachsene und fünf Babys an Bord, wie die Fluggesellschaft der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mitteilte. Der Flug war ausgebucht. Fünf Sitze seien jedoch aus unbekannten Gründen unbesetzt geblieben, so eine Swiss-Sprecherin.

    Bereits am Dienstagabend hatte die Fluggesellschaft 224 Personen zurück in die Schweiz gebracht. Sie führt die Sonderflüge in Zusammenarbeit mit dem Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) durch. Ein weiterer Flug ist für Donnerstag geplant. Die Flüge sind nur nur über eine spezielle Hotline buchbar.

    Der Sonderflug vom Donnerstag soll laut Angaben der Swiss um 11.00 Uhr in Zürich abheben und um 16.00 Uhr Lokalzeit in Tel Aviv landen. Der geplante Start für den Rückflug ist 17.00 Uhr mit Landung in Zürich um 20.20 Uhr. Die Swiss führe den Flug mit einem Airbus A321neo durch, der über 215 Sitzplätze verfüge, hiess es.

    Eine organisierte Ausreise von Schweizer Staatsangehörigen aus Israel sieht das EDA nicht vor. In Israel und den palästinensischen Gebieten waren bis zum Angriff der Hamas rund 28'000 Schweizer Staatsangehörige registriert.

  • 22.17 Uhr

    Netanjahu: Notstandsregierung nötig für Kampf gegen Hamas

    Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu will in der anstehenden Notstandsregierung mit Oppositionspolitiker Benny Gantz «alle Differenzen beiseite legen». Die gemeinsame Führung mit der Opposition sei nötig, um einen «Feind schlimmer als den IS» zu bekämpfen, sagte Netanjahu am späten Mittwochabend in einer gemeinsamen Ansprache mit Verteidigungsminister Joav Galant und Gantz unter Hinweis auf die Terrororganisation Islamischer Staat (IS).

    Das Schicksal des Landes stehe auf dem Spiel. Die im Gazastreifen herrschende, islamistische Hamas habe bei den Angriffen auf Israel Menschen enthauptet, Frauen vergewaltigt und Menschen bei lebendigem Leib verbrannt, sagte Netanjahu. Die Unterstützung der USA sei entscheidend für den Kampf Israels gegen die islamistische Organisation, hob er auch hervor.

    Berichten zufolge sieht die geplante Notstandsregierung die Einigung vor, dass Netanjahu, Galant sowie der ehemalige Verteidigungsminister Gantz von der Partei Nationale Union ein Kriegskabinett bilden.

    Experten gehen davon aus, dass eine breite Koalition notwendig ist, um weitreichende militärische und politische Entscheidungen in den nächsten Tagen durchsetzen zu können. Die Hamas-Terroristen hatten ein Massaker unter israelischen Zivilisten in Grenzorten und auf einem Musikfestival angerichtet. Es war das schlimmste Blutbad der israelischen Geschichte.

  • 21.28 Uhr

    Arabische Liga fordert sofortigen Stopp des israelischen Angriffs

    Angesichts der Eskalation in Nahost haben Mitgliedsstaaten der Arabischen Liga einen sofortigen Stopp der israelischen Angriffe auf Gaza gefordert. Die Aussenminister der 22 Mitgliedsländer warnten bei einem Dringlichkeitstreffen am Mittwoch in Kairo ausserdem vor «katastrophalen» humanitären und sicherheitsrelevanten Folgen durch eine Verschärfung des Konflikts.

    In der Abschlusserklärung hiess es, es sei notwendig, den Friedensprozess wiederzubeleben und «ernsthafte Verhandlungen zwischen der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) als dem einzigen und legitimen Vertreter der Palästinenser und Israel aufzunehmen, um einen fairen und umfassenden Frieden zu erreichen».

    Die Mitgliedsstaaten verurteilten ausserdem das Töten und Angreifen von Zivilisten auf beiden Seiten, so der stellvertretende Chef der Arabischen Liga, Hossam Zaki. Humanitäre Hilfe, Nahrungsmittel und Treibstoff müssten umgehend im Gazastreifen zugelassen werden.

  • 21.26 Uhr

    Hunderte solidarisieren sich in Genf mit Terroropfern

    Zwischen 500 und 600 Personen haben am Mittwochabend in Genf ihre Solidarität für Israel bekundet und der Opfer des Terrorangriffs der Hamas auf das Land gedacht.

    Menschen nehmen an einer Solidaritätsversammlung mit Israel nach den jüngsten Angriffen der Hamas auf dem Place des Nations vor dem europäischen Hauptquartier der Vereinten Nationen in Genf, Schweiz, am 11. Oktober 2023, teil.
    Menschen nehmen an einer Solidaritätsversammlung mit Israel nach den jüngsten Angriffen der Hamas auf dem Place des Nations vor dem europäischen Hauptquartier der Vereinten Nationen in Genf, Schweiz, am 11. Oktober 2023, teil.
    Bild: Keystone/Salvatore Di Nolfi

    Zu den Demonstrierenden vor dem Palais des Nations sprach unter anderem die israelische Botschafterin in der Schweiz, Ifat Reshef. Sie begrüsste es, dass der Bundesrat ein Verbot der Hamas befürwortet und die rechtlichen Möglichkeiten dafür abklären lässt. Es sei wichtig, nun schnell zu handeln, betonte sie. Angesichts der Terrorakte sei Neutralität nicht angebracht.

    Viele der Demonstrierenden trugen israelische Flaggen mit sich. Auf Schildern war etwa zu lesen «Hamas = IS» oder – mit Bezug auf die in den Gazastreifen verschleppten Geiseln – «Bringt sie nach Hause». Zu der Kundgebung aufgerufen hatte die Gesellschaft Schweiz-Israel.

  • 21.23 Uhr

    UN-Hilfswerk für Palästinenser veröffentlicht Spendenaufruf

    Das UN-Hilfswerk für Palästinensische Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) braucht für die dringende Unterstützung der Zivilbevölkerung im Gazastreifen 104 Millionen Dollar (98 Mio Euro). Es startete am Mittwoch einen entsprechenden Spendenaufruf.

    Das Geld sei für die kommenden drei Monate nötig. Davon sollen Nahrungsmittel, Medikamente und anderes Material für rund eine halbe Million Menschen beschafft werden, teilte das UNRWA mit. Die Lagerbestände des Hilfswerks im Gazastreifen reichten nur noch, um rund 150’000 Menschen für zwölf Tage zu versorgen.

    Die Vereinten Nationen hatten den Spendenbedarf für das Gesamtjahr 2023 vor der jüngsten Eskalation der Gewalt für die von Israel besetzten palästinensischen Gebiete mit 502,3 Millionen Dollar beziffert. Erst 46 Prozent der Summe waren bis Oktober eingegangen.

  • 21.03 Uhr

    Britischer Aussenminister teilt Video von Raketenalarm in Israel

    Der britische Aussenminister James Cleverly hat bei seinem Besuch in Israel offenbar selbst einen Raketenalarm erlebt. «Heute habe ich einen Ausschnitt von dem gesehen, was Millionen jeden Tag erleben», schrieb er am Mittwoch beim Kurznachrichtendienst X (früher Twitter). Dort teilte er ein Video, auf dem mehrere Menschen unter Sirenengeheul in ein Gebäude laufen. Das Video wurde auf einem offiziellen Kanal Israels veröffentlicht.

    Während Cleverlys Besuch in Ofakim sei eine Sirene losgegangen, die vor einer Hamas-Rakete gewarnt habe, hiess es in dem israelischen Post. Eine Durchsage im Video warnte: «An alle, räumt den Bereich und geht rein!» Cleverly teilte den Beitrag und schrieb, die Bedrohung durch Raketen der Hamas schwebe über jedem israelischen Mann, jeder Frau und jedem Kind. «Deswegen stehen wir Seite an Seite mit Israel.»

    Nach Angaben des britischen Aussenministeriums besuchte der 57-Jährige am Mittwoch auch Tel Aviv und Jerusalem. Cleverly habe Israels Präsident Izchak Herzog getroffen. Mit dem israelischen Aussenminister Eli Cohen sei er ins weiter südlich gelegene Dorf Ofakim gereist. Cleverly habe auch mit Überlebenden gesprochen. «Die Fakten sind klar. Hamas sind Terroristen», teilte Cleverly mit und betonte erneut das Rechts Israels auf Selbstverteidigung.

  • 20.58 Uhr

    Schweiz will Hamas auch als Terrororganisation einstufen

    Wie Israel, die USA, die EU und andere Länder will jetzt auch die Schweiz die islamistische Hamas im Gazastreifen als terroristische Organisation einstufen und verbieten lassen. Damit reagierte die Regierung in Bern am Mittwoch auf die verheerenden Terrorangriffe der Hamas auf Israel mit mehr als 1200 Toten. Eine Arbeitsgruppe werde die rechtlichen Optionen für ein Verbot der Palästinenserorganisation prüfen. Für das Verbot hatte sich am Dienstag bereits die Sicherheitspolitische Kommission der größeren Parlamentskammer, des Nationalrats, ausgesprochen.

    Die Schweiz ist bei solchen Entscheidungen traditionell zurückhaltend. Sie stellt stets ihre Neutralität heraus und bietet sich gerne als Vermittlerin zwischen verschiedenen Seiten an. Das betonte sie auch am Mittwoch wieder. Sie stehe in der Region bereit, Bemühungen um eine Deeskalation zu unterstützen. Nachdem ersichtlich geworden sei, wozu die Hamas fähig sei, ändere sich die Haltung der Schweizer Diplomatie gegenüber dieser Organisation, sagte Außenminister Ignazio Cassis.

  • 20.42 Uhr

    Elf tote UN-Mitarbeiter im Gazastreifen

    Bei den israelischen Luftschlägen im Gazastreifen sind bis Mittwochabend elf Mitarbeiter*innen der Vereinten Nationen ums Leben gekommen. Darunter seien fünf Lehrkräfte an den Schulen des UN-Hilfswerks für Palästinensische Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA), teilte UNRWA mit. Einige seien mit ihren Familien in ihren Wohnungen ums Leben gekommen.

    Am Morgen hatte die Organisation erst neun Todesfälle unter UN-Mitarbeitern gemeldet. Das Hilfswerk erinnerte daran, dass Zivilisten grundsätzlich in Konflikten geschützt werden müssten. «Wir rufen zu einem Ende der Kämpfe auf, um weitere zivile Opfer zu vermeiden», teilte das Hilfswerk mit.

  • 20.42 Uhr

    Lehrkräfte und Gynäkologe unter toten UN-Mitarbeitern in Gazastreifen

    Bei den israelischen Luftschlägen im Gazastreifen sind bis Mittwochabend elf Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Vereinten Nationen ums Leben gekommen. Darunter seien fünf Lehrkräfte an den Schulen des UN-Hilfswerks für Palästinensische Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) und ein Gynäkologe, teilte UNRWA mit. Einige seien mit ihren Familien in ihren Wohnungen ums Leben gekommen.

    Am Morgen hatte die Organisation erst neun Todesfälle unter UN-Mitarbeitern gemeldet. Das Hilfswerk erinnerte daran, dass Zivilisten grundsätzlich in Konflikten geschützt werden müssten. «Wir rufen zu einem Ende der Kämpfe auf, um weitere zivile Opfer zu vermeiden», teilte das Hilfswerk mit.

  • 20.40 Uhr

    Ausmass der Hamas-Verbrechen an Zivilisten wird immer deutlicher

    Tage nach dem Überfall der Hamas-Terroristen werden immer neue Gräueltaten bekannt. In dem nur zwei Kilometer vom Grenzzaun entfernten Kibbutz Kfar Aza ermordeten Bewaffnete aus dem Küstenstreifen am Samstag nach offiziellen Angaben eine grosse Zahl der Bewohner, darunter auch Kinder, in ihren Häusern. Im Fernsehen waren grauenvolle Bilder zu sehen. Israelische Soldaten bargen aus den zum Teil niedergebrannten Wohnhäusern Leichen. Im Gelände lagen Leichen von Hamas-Terroristen, die erst bis Dienstagmorgen niedergekämpft werden konnten.

  • 20.18 Uhr

    Kandidat für Chefposten im Kongress betont Unterstützung für Israel

    Nach seiner parteiinternen Nominierung für den Vorsitz des US-Repräsentantenhauses hat der Republikaner Steve Scalise seine Unterstützung für Israel deutlich gemacht. Sollte er gewählt werden, stünde eine Resolution zur Unterstützung des Partners als erstes auf der Tagesordnung, sagte Scalise am Mittwochnachmittag Ortszeit in Washington. Die Kongresskammer müsse nun schnell wieder funktionsfähig werden und etwa weitere militärische Hilfe für Israel nach den Angriffen der Hamas genehmigen. «Wir müssen sicherstellen, dass wir eine Botschaft an die Menschen in der ganzen Welt senden, dass das US-Repräsentantenhaus offen ist und die Angelegenheiten des Volkes erledigt.»

    Scalise ist die bisherige republikanische Nummer Zwei im US-Repräsentantenhaus und hat die parteiinterne Abstimmung dem US-Medien zufolge mit 113 zu 99 Stimmen gewonnen
    Scalise ist die bisherige republikanische Nummer Zwei im US-Repräsentantenhaus und hat die parteiinterne Abstimmung dem US-Medien zufolge mit 113 zu 99 Stimmen gewonnen
    Bild: Keystone/Michael Reynolds
  • 20.14 Uhr

    Britische Royals Kate und William verurteilen Angriff auf Israel

    Der britische Thronfolger Prinz William (41) und seine Frau, Prinzessin Kate (41), haben die blutigen Angriffe auf Israel verurteilt. Beide seien zutiefst erschüttert über die verheerenden Ereignisse in den vergangenen Tagen, teilte der Kensington-Palast in London am Mittwochabend mit. Der Terrorangriff der Hamas habe entsetzlichen Schrecken über Israel gebracht. Während Israel sein Recht auf Selbstverteidigung ausübe, würden alle Israelis und Palästinenser auch in nächster Zeit noch Trauer, Angst und Wut erleben.

    Der britische Prinz William und seine Frau, Herzogin Kate, am Holocaust Mahnmal in Berlin. (Archivbild von 2017)
    Der britische Prinz William und seine Frau, Herzogin Kate, am Holocaust Mahnmal in Berlin. (Archivbild von 2017)
    Bild: Keystone/dpa/Bernd von Jutrczenka

    Das Paar sprach den Opfern, deren Familie und Freunden seine Anteilnahme aus. In der Stellungnahme wurde auch daran erinnert, dass William die Region im Jahr 2018 besucht hatte. Die Menschen, die er damals getroffen habe, hätten mit überwältigender Mehrheit eine gemeinsame Hoffnung geteilt - «die auf eine bessere Zukunft», hiess es in der Stellungnahme. Inmitten des furchtbaren Leids teilten der Prinz und die Prinzessin diese Hoffnung auch weiterhin.

  • 20.05 Uhr

    Putin sieht Russland als möglichen Vermittler in Nahost

    Der russische Präsident Wladimir Putin sieht sein Land als möglichen Vermittler im eskalierenden Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern. Das Wichtigste sei derzeit, eine Ausweitung der Kämpfe in der Region zu verhindern, sagte Putin am Mittwoch auf der Russischen Energiewoche in Moskau.

    Er schloss nicht aus, das frühere Nahost-Vermittlerquartett aus EU, Russland, den USA und den Vereinten Nationen wiederzubeleben. «Wir haben tragfähige geschäftliche Beziehungen zu Israel, wir haben jahrzehntealte freundschaftliche Beziehungen zu den Palästinensern», sagte er. Russland könne also einen Beitrag leisten.

    Moskau sieht in dem Terrorangriff der islamistischen Palästinenser-Organisation Hamas auf Israel die Chance, seine internationale Isolierung wegen des Angriffskrieges auf die Ukraine aufzubrechen. Russland hat eigene Kontakte zur Hamas und ist ein enger Verbündeter von deren Hauptunterstützer Iran.

  • 19.46 Uhr

    Zahl der in Gaza getöteten Palästinenser steigt auf 1100

    Die Zahl der bei Luftangriffen Israels im Gazastreifen getöteten Palästinenser ist am Mittwoch auf mindestens 1100 gestiegen. Mehr als 5300 weitere Menschen seien verletzt worden, teilte das Gesundheitsministerium in Gaza am Mittwochabend mit.

    Die Zahl der Toten in Israel durch die Hamas-Grossangriffe ist nach Armeeangaben auf mehr als 1200 gestiegen. Mindestens 3000 weitere seien verletzt worden. Israel reagierte mit massiven Luftangriffen in dem dicht besiedelten Küstenstreifen.

  • 19.33 Uhr

    Arabische Liga berät über Eskalation in Nahost und ruft zu Waffenruhe auf

    Mitgliedsstaaten der Arabischen Liga sind angesichts der Eskalation in Nahost zu einer Dringlichkeitssitzung zusammengekommen. Der Generalsekretär der Arabischen Liga, Ahmed Abul Gheit, rief zu Beginn des Treffens in Kairo zu einer Waffenruhe auf. Die Aussenminister der 22 Mitgliedsländer kamen auf Antrag der Palästinenser zusammen. «Ein Ende der Besatzung und die Errichtung eines palästinensischen Staates sind der Schlüssel zur Lösung der Krise», sagte der ägyptische Diplomat Ahmed Abul Gheit.

    Die Aussenminister der Mitglieder der Arabischen Liga während der Dringlichkeitssitzung. 
    Die Aussenminister der Mitglieder der Arabischen Liga während der Dringlichkeitssitzung. 
    Bil: Keystone/EPA/Khaled Elfiqi

    Die arabische Welt ist mit Blick auf den Konflikt zwischen der islamistischen Hamas und Israel uneins. Während etwa die Vereinigten Arabischen Emirate und Bahrain, die inzwischen ihre Beziehungen zu Israel normalisiert haben, gemässigtere Worte wählen, geben die Golfstaaten Katar, Kuwait und Oman Israel die Schuld an der Eskalation. Auch der Irak betonte seine Unterstützung für das palästinensische Volk. Saudi-Arabien forderte ein sofortiges Ende der Eskalation. Gleichzeitig warnte die Regionalmacht vor einer «Entziehung der legitimen Rechte des palästinensischen Volkes».

  • 19.12 Uhr

    Ägypten sichert UN Nutzung von Grenzübergang nach Gaza zu

    Ägypten hat den Vereinten Nationen die Öffnung seiner Grenze nach Gaza für humanitäre Hilfslieferungen zugesichert. Der nahe des Übergangs Rafah gelegene Flughafen in Al-Arisch auf der ägyptischen Sinai-Halbinsel könnte ebenfalls genutzt werden, sagte UN-Sprecher Stephane Dujarric am Mittwoch in New York. «Damit der Grenzübergang tatsächlich genutzt werden kann, müssen wir auch die Zusicherung der israelischen Seite haben, dass der Grenzübergang nicht zum Ziel wird. Wir brauchen Zusicherungen, dass humanitäre Hilfe geleistet werden kann.»

    Rafah ist der einzige Grenzübergang vom Gazastreifen nach Ägypten. Alle anderen Grenzübergänge gehen nach Israel. Zuletzt waren sämtliche Übergange geschlossen. Im Gazastreifen leben rund 2,3 Millionen Palästinenser.

    Die grosse Mehrheit sei auf Unterstützung mit Trinkwasser, Nahrungsmitteln und medizinischer Versorgung angewiesen, sagte Tamara Alrifai, Kommunikationschefin des UN-Hilfswerks für Palästinensische Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA).

  • 19.09 Uhr

    Entwarnung für den Norden Israels

    Nachdem der Norden Israels zeitweise in den Alarmzustand versetzt geworden ist, hat die Armee Entwarnung gegeben. Es seien keine unmitelbaren Bedrohungen mehr für israelisches Gebiet festgestellt worden, teilte Israels Militär am Mittwochabend mit. In weiten Teilen nahe der Demarkationslinie zum Nachbarland Libanon hatten zuvor die Sirenen geheult.

    Rauch steigt aus dem Dorf Dhayra nahe der libanesisch-israelischen Grenze auf. 
    Rauch steigt aus dem Dorf Dhayra nahe der libanesisch-israelischen Grenze auf. 
    Bild: Keystone/EPA/Wael Hamzeh

    Die Streitkräfte hatten zunächst eine mutmassliche «Infiltration aus dem Libanon in den israelischen Luftraum» gemeldet. Sie hatten die Menschen im Norden des Landes zudem angewiesen, bis auf weiteres in Schutzräumen zu bleiben. Der Verdacht auf eine Infiltration sei derzeit ausgeschlossen, hiess es später.

    Aus Furcht vor einer möglichen militärischen Eskalation zwischen der schiitischen Miliz Hisbollah und dem israelischen Militär haben bereits viele Libanesen im Süden des Landes die Flucht ergriffen. Mehrere Dörfer waren am Mittwoch Augenzeugen zufolge wie ausgestorben. Bewohner aus der Hafenstadt Tyros fühlten sich an vorige schwere Konflikte mit Israel erinnert.

  • 19.02 Uhr

    Zahl der toten US-Amerikaner bei Hamas-Angriffen steigt auf 22

    Die Zahl der bei Angriffen von Hamas-Terroristen getöteten US-Amerikaner ist nach Angaben des US-Aussenministeriums auf mindestens 22 gestiegen. Zuvor hatte Washington mindestens 14 Tote US-Staatsbürger gemeldet. US-Präsident Joe Biden hatte am Dienstag gesagt, dass auch US-Bürger unter den Geiseln der Hamas seien. Weitere Details gab es dazu zunächst nicht.

  • 18.37 Uhr

    UN-Generalsekretär fordert Freilassung israelischer Geiseln

    UN-Generalsekretär António Guterres hat die Hamas zur Freilassung aller israelischen Geiseln im Gazastreifen aufgefordert. Dies müsse unverzüglich geschehen, sagte Guterres am Mittwoch in New York. Angesichts einer möglicherweise bevorstehenden israelischen Offensive forderte der 74-Jährige Portugiese die Einhaltung internationalen Rechts. "Etwa 220 000 Palästinenser haben derzeit in 92 Einrichtungen des UN-Palästinenserhilfswerks im gesamten Gazastreifen Schutz gesucht.

  • 18.13 Uhr

    Norden Israels in den Alarmzustand versetzt

    Der Norden Israels ist nach Militärangaben in den Alarmzustand versetzt worden. In weiten Teilen nahe der Demarkationslinie zum Nachbarland Libanon heulten am Abend die Sirenen, wie die Armee mitteilte. Die Streitkräfte meldeten eine mutmassliche «Infiltration aus dem Libanon in den israelischen Luftraum». Die Armee wies die Menschen im Norden des Landes an, bis auf weiteres in Schutzräumen zu bleiben.

    Aus Furcht vor einer möglichen militärischen Eskalation zwischen der schiitischen Miliz Hisbollah und dem israelischen Militär haben bereits viele Libanesen im Süden des Landes die Flucht ergriffen. Mehrere Dörfer waren am Mittwoch Augenzeugen zufolge wie ausgestorben. Bewohner aus der Hafenstadt Tyros fühlten sich an vorige schwere Konflikte mit Israel erinnert.

  • 17.49 Uhr

    Berichte: 17 britische Staatsbürger in Israel getötet oder vermisst

    Bei dem Terror-Angriff der islamistischen Hamas in Israel sind Berichten britischer Medien zufolge 17 britische Staatsbürger getötet worden oder werden noch vermisst. Das berichtete unter anderem die BBC unter Berufung auf nicht näher benannte Regierungsquellen. Darunter seien auch Kinder, hiess es.

    Offiziell bestätigt wurden die Angaben zunächst nicht. Nach Angaben eines Downing-Street-Sprechers von Anfang der Woche halten sich in Israel und dem Gazastreifen schätzungsweise 50'000 bis 60'000 britische Staatsbürger und Menschen mit doppelter Staatsbürgerschaft auf, die grosse Mehrheit in Israel.

    Das britische Aussenministerium hatte eine Reisewarnung für Israel und die palästinensischen Gebiete herausgegeben. Über von der Regierung koordinierte Rückkehrflüge britischer Staatsbürger war zunächst nichts bekannt.

  • 17.32 Uhr

    Furcht vor Eskalation: Libanesen verlassen Dörfer an Grenze zu Israel

    Aus Angst vor einer möglichen militärischen Eskalation zwischen der schiitischen Miliz Hisbollah und dem israelischen Militär verlassen viele Libanesen den grenznahen Süden des Landes. Ein Reporter der Deutschen Presse-Agentur beschrieb die Dörfer dort als ausgestorben. Der Bürgermeister des Grenzdorfes Al-Dhahira etwa rechnete nicht mit einer raschen Verbesserung der Lage. «Ich habe meine Frau und meine beiden kleinen Töchter nach Beirut geschickt», sagte er. Das Dorf wurde am Montag von israelischem Beschuss getroffen, nachdem Kämpfer aus dem Libanon versucht hatten, nach Israel vorzudringen.

    Bewohner aus der Hafenstadt Tyros fühlten sich an vorige schwere Konflikte mit Israel erinnert. «Ich habe im letzten Krieg mit Israel im Jahr 2006 ein Kind verloren. Ich möchte kein weiteres verlieren», sagte Fatima Schueib aus Tyros. Einige Bewohner wollen ihre Heimatdörfer hingegen nicht verlassen: «Wir sind bereit, hier zu sterben, wir sind nicht bereit, unsere Häuser den Israelis zu überlassen», sagte Hania Tabaja aus dem Dorf Dschebien.

    Die Hisbollah signalisierte nach der Entsendung eines US-Flugzeugträgers ins östliche Mittelmeer Kampfbereitschaft: «Der Widerstand ist bereit zur Konfrontation.» Die Organisation hat grossen Einfluss in dem Mittelmeerland nördlich von Israel und gilt als enger Verbündeter des Irans, ist militärisch gut ausgerüstet und mit dem jüdischen Staat verfeindet. In den vergangenen Tagen gab es mehrere kleine Gefechte zwischen der Hisbollah und dem israelischen Militär.

    «Was wir derzeit an der Grenze erleben, ist ein Schattenboxkampf», sagte Experte Makram Rabah in Beirut. Eine militärische Eskalation schliesst er nicht aus. «Wenn die Kämpfe zwischen Hamas und Israel beendet sind, wird Israel sich darauf konzentrieren müssen, die Hisbollah einzudämmen», so Rabah. Die Hisbollah habe seiner Einschätzung nach eine Hauptrolle bei der Vorbereitung und beim Training der Hamas-Kämpfer gespielt. Er fügte hinzu: «Wenn aus dem Iran den Befehl zur Frontöffnung kommt, wird die Hisbollah keine Sekunde zögern.»

  • 16.45 Uhr

    Palästinenser: drei Tote bei Konfrontation im Westjordanland

    Nach dem Hamas-Grossangriff im israelischen Grenzgebiet und israelischen Bombardierungen im Gazastreifen kommt es auch verstärkt zu tödlichen Zusammenstössen im Westjordanland. Drei Palästinenser seien bei einer Konfrontation mit israelischen Siedlern und Soldaten südlich von Nablus erschossen worden, teilte das Gesundheitsministerium in Ramallah mit.

    Die israelische Armee teilte mit, Soldaten in der Gegend hätten von Schüssen berichtet. Der Vorfall werde untersucht. Unklar war zunächst, ob die Getöteten einer militanten Gruppierung angehört hatten. Damit sind seit Samstag bei mehreren Vorfällen 25 Palästinenser im Westjordanland getötet worden.

  • 16.06 Uhr

    Medien: Einigung in Israel auf Bildung von Notstandsregierung

    Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat sich Berichten zufolge mit Oppositionspolitiker Benny Gantz auf die Bildung einer Notstandsregierung geeinigt. Dies bestätigten mehrere Minister von der Regierungspartei Likud israelischen Medien gegenüber.

    Den Berichten zufolge sieht die Einigung vor, dass Netanjahu, Verteidigungsminister Joav Galant sowie der ehemalige Verteidigungsminister Benny Gantz von der Partei Nationale Union ein Kriegskabinett bilden.

    Als Beisitzer ohne Stimmrecht sollen der ehemalige Generalstabschef Gadi Eisenkot und Likud-Minister Ron Dermer dienen. Gantz will den Berichten zufolge fünf Minister für das Sicherheitskabinett stellen.

    Netanjahu hatte am Samstag den beiden Oppositionspolitikern Jair Lapid und Benny Gantz den Eintritt in eine Notstandsregierung angeboten. Seit Tagen liefen im Hintergrund Verhandlungen.

  • 15.58 Uhr

    Bundesrat will Hamas als terroristische Organisation einstufen

    Nach den jüngsten Angriffen auf Israel handelt nun auch der Gesamtbundesrat. Er will die Hamas als terroristische Organisation einstufen. Eine Taskforce soll die rechtlichen Optionen für ein Verbot der radikalislamischen Palästinenserorganisation prüfen.

    Mitglieder der Kassam-Brigaden, des bewaffneten Flügels der Hamas, bei einer Parade im Gazastreifen im Dezember 2022. (Archivbild)
    Mitglieder der Kassam-Brigaden, des bewaffneten Flügels der Hamas, bei einer Parade im Gazastreifen im Dezember 2022. (Archivbild)
    Bild: Keystone/Mohammed Talatene

    Die Landesregierung entspricht damit einem Anliegen von Sicherheitspolitikern. Für ein Hamas-Verbot hatte am Dienstag die Sicherheitspolitische Kommission des Nationalrats (SIK-N) einstimmig plädiert. In der Vergangenheit war das Anliegen im Parlament gescheitert.

    Nach den jüngsten Angriffen der Hamas auf Israel hat die Stimmung gedreht. Der Bundesrat hat eine Taskforce Naher Osten eingesetzt, die neu unter seiner Führung steht. Sie hat gemäss der Mitteilung die Aufgabe, die notwendigen Analysen durchzuführen, um im Zusammenhang mit den Ereignissen in Israel und im besetzten palästinensischen Gebiet koordinierte Entscheidungen zu treffen.

  • 15.41 Uhr

    Tschechien schickt Flugzeug für seine Bürger nach Israel

    Tschechien schickt ein Sonderflugzeug nach Israel, um weitere seiner Bürger wegen der angespannten Sicherheitslage im Nahen Osten zurückzuholen. Die Maschine der tschechischen Armee sollte noch heute starten, wie Aussenminister Jan Lipavsky auf der Online-Plattform X, vormals Twitter, mitteilte. Weitere Flüge seien bis Ende der Woche geplant.

    Lipavsky hatte bereits am Dienstag auf dem Rückweg von der Tagung der EU-Aussenminister mit dem Golfkooperationsrat im Oman einen Zwischenstopp in Israel eingelegt. Dabei traf er kurz mit seinem israelischen Kollegen Eli Cohen zusammen. Anschliessend nahm Lipavsky mehr als 30 ausreisewillige Tschechen nach Prag mit.

    Das tschechische Aussenministerium hat eine Telefon-Hotline eingerichtet. Es rät von Reisen nach Israel ausser in dringend notwendigen Fällen ab.

  • 15.26 Uhr

    Humanitäre Hilfe soll von Ägypten in den Gazastreifen gelangen

    Die Vereinten Nationen wollen humanitäre Hilfe für die im Gazastreifen eingeschlossen mehr als zwei Millionen Menschen aus dem Nachbarland Ägypten anliefern. Das teilte Tamara Alrifai, die Kommunikationschefin des UN-Hilfswerks für Palästinensische Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA), auf Anfrage von dpa mit.

    UNRWA-Leiter Philippe Lazzarini sei in Kairo, «um mit den ägyptischen Behörden die Lage in Gaza zu erörtern und zu klären, wie am besten sichergestellt werden kann, dass UN-Mitarbeiter und dringende humanitäre Hilfsgüter in den Gazastreifen rein und raus können», teilte Alrifai mit. «Wir arbeiten daran, dass die Lieferungen von Rafah aus erfolgen können, sobald die Bedingungen es zulassen.»

    Rafah ist der einzige Grenzübergang vom Gazastreifen nach Ägypten. Alle anderen Grenzübergänge gehen nach Israel. Sämtliche, auch der ägyptische Übergang sind zur Zeit geschlossen. Alrifais Büro ist in Amman in Jordanien.

    Im Gazastreifen leben rund 2,3 Millionen Palästinenser. Die grosse Mehrheit sei auf Unterstützung mit Trinkwasser, Nahrungsmitteln und medizinischer Versorgung angewiesen, so Alrifais.

  • 15.11 Uhr

    EU-Kommission verwarnt Meta wegen Falschinformation zu Israel und Hamas

    Nach dem Online-Netzwerk X hat die EU-Kommission nun auch den Facebook-Mutterkonzern Meta wegen Falschinformationen im Zusammenhang mit dem Nahost-Konflikt verwarnt. «Wir haben Kenntnis von Berichten über eine bedeutende Zahl an Fake News und manipulierten Inhalten, die auf Ihren Plattformen verbreitet wurden und immer noch online sichtbar sind», schrieb EU-Digitalkommissar Thierry Breton an Meta-Chef Mark Zuckerberg. Dieser solle innerhalb von 24 Stunden Massnahmen vorlegen, wie er gegen die Fehlinformationen vorgehen wolle.

    Bereits am Dienstag hatte Breton eine ähnliche Verwarnung an den US-Unternehmer Elon Musk wegen «Verbreitung von illegalen Inhalten» und «Falschinformationen» auf dessen Onlinedienst X (vormals Twitter) ausgesprochen. Nach Ansicht von Forschern werden Online-Netzwerke seit dem Grossangriff der radikalen Palästinenserorganisation Hamas auf Israel und den Vergeltungsangriffen Israels auf den Gazastreifen mit Fehlinformationen geflutet. Ausmass und die Geschwindigkeit der Verbreitung von sogenannten Fake News seien beispiellos.

  • 14.52 Uhr

    Jordanischer König fordert israelisch-palästinensische Gespräche

    Jordaniens König Abdullah II. hat sich angesichts des eskalierenden Konflikts im Nahen Osten nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel für israelisch-palästinensische Gespräche und eine Zweistaatenlösung ausgesprochen. Mit Blick auf die Gefahr einer weiteren Destabilisierung der Region sagte er in einer Ansprache an das jordanische Parlament: «Es wird keine Sicherheit, keinen Frieden und keine Stabilität ohne einen gerechten und vollständigen Frieden geben, der durch eine Zweistaatenlösung zustande kommt.»

    Der Monarch forderte einen palästinensischen Staat mit Ost-Jerusalem als Hauptstadt, der sich an den Grenzen Israels vor dem Nahost-Krieg von 1967 orientiert. Weitergehend rief Abdullah II. dazu auf, den Gazastreifen über Ägypten mit medizinischen und humanitären Hilfsgütern zu beliefern.

  • 14.43 Uhr

    Schiitische Miliz im Irak warnt USA vor Eingreifen in Gaza

    Die schiitische Miliz Kataib Hisbollah im Irak hat den USA für den Fall eines Eingreifens in den Konflikt zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen mit Angriffen auf US-Militärstützpunkte gedroht. Die «Raketen, Drohnen und Spezialkräfte» der Miliz seien bereit, empfindliche Angriffe auf «den amerikanischen Feind in seinen Stützpunkten» zu verüben und dessen Interessen zu stören, sollten die USA in die Kämpfe eingreifen, sagte Milizchef Ahmed «Abu Hussein» al-Hamidawi laut einer Mitteilung. Er drohte auch damit, Raketen auf israelische Ziele abzufeuern. Die Iraker rief er auf, zu demonstrieren und Spenden zugunsten der militärischen Kampagne der Hamas zu sammeln, die von den USA, der EU und Israel als Terrororganisation eingestuft wird.

  • 14.34 Uhr

    Swiss führt am Donnerstag dritten Sonderflug für den Bund durch

    Die Fluggesellschaft Swiss führt nun doch am Donnerstag einen weiteren Evakuierungsflug für den Bund von Zürich nach Tel Aviv und zurück durch. Dies teilte die Swiss mit.

    Auch dieser Flug sei ausschliesslich über eine spezielle Hotline buchbar, die vom Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) an die Auslandschweizerinnen und -schweizer sowie Schweizer Reisende in Israel kommuniziert worden sei, heisst es in der Mitteilung der Swiss.

    Die Swiss wird am Donnerstag einen dritten Sonderflug für den Bund durchführen. (Archivbild)
    Die Swiss wird am Donnerstag einen dritten Sonderflug für den Bund durchführen. (Archivbild)
    Bild: Keystone/Christian Merz

    Am Mittwochmorgen hatte es vom EDA noch geheissen, dass keine weitere organisierte Ausreise von Schweizer Staatsangehörigen aus Israel durch das EDA vorgesehen sei. Betroffenen wurde empfohlen, auch andere kommerzielle Flugmöglichkeiten zu prüfen und zu buchen. Sobald weitere Ausreisemöglichkeiten bestünden, werde das EDA dies kommunizieren.

    Der Sonderflug vom Donnerstag soll laut Angaben der Swiss um 11.00 Uhr in Zürich abheben und um 16.00 Uhr Lokalzeit in Tel Aviv landen. Der geplante Start für den Rückflug ist 17.00 Uhr mit Landung in Zürich um 20.20 Uhr. Die Swiss führe den Flug mit einem Airbus A321neo durch, der über 215 Sitzplätze verfüge.

    Ein erster Sonderflug mit 224 Personen an Bord landete am späten Dienstagabend in Zürich. Der zweite Evakuierungsflug soll am Mittwochabend in Zürich eintreffen.

  • 14.23 Uhr

    Einziges Kraftwerk in Gaza stellt Produktion ein

    Das einzige Kraftwerk im Gaza-Streifen ist nach Angaben der palästinensischen Elektrizitätsgesellschaft wegen Treibstoffmangels abgeschaltet worden. Das teilte das Unternehmen mit. Israel hatte nach dem Terrorangriff der islamistischen Hamas mit mehr als 1200 Toten eine Blockade des Gazastreifens verhängt.

  • 14.18 Uhr

    Britischer Aussenminister Cleverly zu Gesprächen in Israel eingetroffen

    Nach dem Terrorangriff der islamistischen Hamas ist der britische Aussenminister James Cleverly zu Gesprächen mit der israelischen Regierung eingetroffen. Der Besuch sei ein Zeichen der «unverbrüchlichen Solidarität» mit Israel, sagte ein Sprecher des britischen Aussenministeriums. Cleverly werde Überlebende der Angriffe und führende israelische Politiker treffen, um darzulegen, wie das Vereinigte Königreich Israel bei seinem Recht auf Selbstverteidigung unterstützen werde, hiess es weiter.

    Die konservative britische Regierung von Premierminister Rishi Sunak hatte bereits in den vergangenen Tagen deutlich gemacht, dass London fest an der Seite Israels steht. Vergleiche zwischen den Hamas-Terrorattacken und der Reaktion des israelischen Militärs hatte Cleverly als unangemessen zurückgewiesen.

  • 14.11 Uhr

    Israelische Spitäler verlegen Abteilungen in unterirdische Räume

     Nach dem Hamas-Grossangriff im israelischen Grenzgebiet sowie Raketenbeschuss aus dem Libanon und Syrien haben israelische Spitäler Abteilungen in unterirdische Schutzräume verlegt. Das Ichilov-Spital in Tel Aviv begann mit der Verlegung von Patienten in ein unterirdisches Notfallspital — das erste Mal in seiner Geschichte, wie die Klinik auf der Plattform X mitteilte.

    Das erste Mal seit dem zweiten Libanon-Krieg 2006 verlegte das Galiläa-Spital in Naharija im Norden des Landes Patienten in sein unterirdisches Notfallspital. Die Klinik verwies dabei auf Anweisungen des Gesundheitsministeriums und der Armee. Auch das Spital Tel Haschomer bei Tel Aviv brachte nach eigenen Angaben die Frühchenstation und die Kinder-Intensivstation im Untergrund unter.

  • 14.04 Uhr

    Deutscher Bundestag gedenkt mit Schweigeminute der Opfer des Hamas-Angriffs auf Israel

    Mit einer Schweigeminute hat der Deutsche Bundestag der Opfer des Grossangriffs der radikalislamischen Hamas auf Israel gedacht. Anwesend im Parlament waren dazu auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sowie Israels Botschafter in Deutschland, Ron Prosor. «Wir verurteilen die menschenverachtenden Terrorakte gegen Israel auf das Schärfste», sagte Bundestagspräsidentin Bärbel Bas zu Beginn der Sitzung.

    Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz zusammen mit Vizekanzler Robert Haback und Finanzminister Christian Lindner während der Schweigeminute im deutschen Bundestag.
    Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz zusammen mit Vizekanzler Robert Haback und Finanzminister Christian Lindner während der Schweigeminute im deutschen Bundestag.
    Bild: Keystone/EPA/Hannibal Hanschke

    Dieser Terror sei «durch nichts zu rechtfertigen und muss sofort beendet werden», führte Bas aus. Alle von der Hamas verschleppten Geiseln müssten «umgehend freigelassen werden». Es werde auch nicht akzeptiert, «wenn grausamste Verbrechen gegen Kinder, Frauen und Männer bei uns in Deutschland auf den Strassen oder im Netz gefeiert werden». Israelfeindlichkeit und Antisemitismus in Deutschland würden nicht akzeptiert.

    An die Adresse des anwesenden Botschafters gerichtet versicherte die Bundestagspräsidentin «dem israelischen Volk, der Knesset und der israelischen Regierung die volle und uneingeschränkte Solidarität des Deutschen Bundestages». Bas bekräftigte: «Wir stehen fest an der Seite unserer israelischen Freundinnen und Freunde.»

  • 13.43 Uhr

    Israelische Botschafterin hofft auf klare Reaktion der Schweiz

    Israels Botschafterin in der Schweiz, Ifat Reshef, hofft darauf, dass die Schweiz die radikalislamische Hamas als Terrororganisation einstuft. «Ich hoffe sehr, dass sich die Schweiz den Ländern anschliesst, die die Hamas bereits in irgendeiner Form als terroristische Organisation bezeichnet haben», sagte Reshef der Nachrichtenagentur Keystone-SDA am Mittwoch.

    «Die Hamas sollte isoliert und aus jedem möglichen menschlichen Rahmen ausgeschlossen werden», so die Botschafterin weiter. Dies sei kein Schritt gegen das palästinensische Volk, sondern gegen die bösartige Terrororganisation, die ihre eigene Zivilbevölkerung in Gefahr bringe und nicht handle, um ihre Situation zu verbessern, sondern sie vielmehr schädige und in Gefahr bringe.

    «Wir erwarten auch eine ganz klare und bedingungslose Verurteilung der Hamas und die Unterstützung des Rechts Israels, seine Bürger und seine Gemeinden zu verteidigen, was wir ja auch gerade tun», sagte Reshef weiter.

    Ifat Reshef, Israelische Botschafterin in der Schweiz.
    Ifat Reshef, Israelische Botschafterin in der Schweiz.
    Bild: Keystone

    Auf die Neutralität der Schweiz angesprochen sagte die Botschafterin: «Neutral zu sein, bedeutet nicht, dass man das Böse nicht als böse bezeichnet, wenn man es sieht.» Sie denke, die Schweiz sollte eine klare Position gegen die Hamas beziehen. Die Schweiz sei zudem auch ein nichtständiges Mitglied des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen und «stolz auf ihren Beitrag zur Entwicklung und Erhaltung des Völkerrechts».

    Die Hamas sei in erster Linie eine Bedrohung für das palästinensische Volk, dann auch für das israelische Volk, für die Menschen in der Region und für die ganze Welt. Unter den 1200 Personen, die am vergangenen Samstag auf grausame Weise ermordet worden seien, seien auch viele aus anderen Nationen. «Es sind nicht nur Israelis», so Reshef weiter. Die Menschen seien wahllos ermordet worden. Das sei etwas, dass die Menschheit nicht tolerieren sollte.

  • 13.28 Uhr

    Norwegen ruft Palästinenser-Präsident Abbas auf, sich einzuschalten

    Nach dem Angriff der islamistischen Hamas auf Israel hat Norwegens Ministerpräsident Jonas Gahr Støre mit dem Präsidenten der palästinensischen Autonomiebehörde im Westjordanland, Mahmud Abbas, gesprochen. Dabei habe er seine Besorgnis über die Situation zwischen Israel und den Palästinensern zum Ausdruck gebracht, teilte Støre am Mittwoch auf der Online-Plattform X mit.

    Norwegen verurteile die Angriffe auf israelische Zivilisten. Er habe Abbas dazu aufgefordert, zur Deeskalation der Lage beizutragen und bei der humanitären Hilfe Unterstützung zu leisten.

    Norwegen hat in der Vergangenheit häufig bei internationalen Konflikten vermittelt, unter anderem auch im Nahost-Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern. Unter anderem wurde nach monatelangen Geheimverhandlungen in Oslo im Jahr 1993 in Washington das sogenannte Osloer Friedensabkommen unterzeichnet. Der Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern bleibt jedoch auch 30 Jahre später völlig ungelöst.

  • 13.14 Uhr

    Erdogan spricht von «Massaker» im Gazastreifen

    Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat Israels Luftangriffe auf den Gazastreifen als «Massaker» bezeichnet. Zugleich verurteilte er die Ermordung israelischer Zivilist*innen durch die islamistische Hamas.

    «Wir sind entschieden gegen die Tötung von Zivilisten auf israelischem Territorium. Ebenso akzeptieren wir niemals das Massaker an Unschuldigen in Gaza, die unterschiedslos dem ständigen Bombardement ausgesetzt sind», sagte Erdogan am Mittwoch in Ankara vor seiner islamisch-konservativen Regierungspartei. Er kritisierte zudem erneut die Blockade des Gazastreifens durch Israel und warf dem Land «schamlose Methoden» vor.

    Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan.
    Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan.
    Mick Tsikas/AAP/dpa
  • 12.51 Uhr

    Russland ist bereit, zu vermitteln

    Russland will zur Beilegung des Nahostkonflikts zwischen Israel und Palästinensern vermitteln. «Russland kann und wird eine Rolle bei der Regulierung spielen», sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Mittwoch im russischen Staatsfernsehen. Dazu müsse Moskau den Dialog mit, aber auch gleichen Abstand von beiden Seiten wahren.

    «Zweifellos sind die Akte, die nur als Terrorismus bezeichnet werden können, zu verurteilen. Aber wir dürfen auch nicht vergessen, was die Vorläufer dieser Situation waren», sagte Peskow.

    Der russische Präsident Wladimir Putin machte am Dienstag für die Angriffe der militanten Hamas gegen Israel die USA verantwortlich. Deren Versuch, den Konflikt im Alleingang zu regeln, sei gescheitert, weil sie sich nicht um für beide Seiten annehmbare Kompromisse gekümmert hätten. Sie hätten vielmehr ihre eigenen Vorstellungen für eine Lösung des Konflikts vorangetrieben und Druck auf die Konfliktparteien ausgeübt, so Putin.

    Der Kreml bekräftigte am Dienstag, seine Kontakte zu den Palästinensern fortzusetzen. Putin werde zudem den Präsidenten der Autonomiebehörde im Westjordanland, Mahmud Abbas, bei dessen schon vor Kriegsbeginn vereinbarter Moskau-Visite empfangen.

  • 12.12 Uhr

    EDA prüft Hinweise auf Schweizer Opfer

    Die Schweizer Behörden gehen nach den Grossangriffen der islamistischen Hamas in Israel Anhaltspunkten auf mögliche Schweizer Opfer nach. Das Aussendepartement überprüfte am Mittwoch Hinweise auf mögliche Vermisste oder Verstorbene, die neben der israelischen auch die schweizerische Staatsangehörigkeit besitzen.

    Man stehe dazu mit den lokalen Behörden in Kontakt, teilte das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mit. Weitere Angaben wollte das EDA vorerst nicht machen.

    Nach dem Grossangriff der Hamas seit Samstag stieg die Zahl der Todesopfer auf israelischer Seite auf gegen 1200, die meisten davon Zivilisten. Behörden im Gazastreifen bezifferten die Zahl der Toten auf palästinensischer Seite mit mindestens 900. Die Hamas verschleppte etwa 150 Zivilisten und Soldaten aus Israel als Geiseln in den Gazastreifen.

    Die Schweiz rief die Hamas erneut dazu auf, alle Geisel sofort und bedingungslos freizulassen. «Wir sind bereit, alle Bemühungen für ihre Freilassung zu unterstützen», teilte das EDA mit.

  • 11.34 Uhr

    Zweiter Swiss-Sonderflug ist ebenfalls ausgebucht

    Auch der zweite Evakuierungsflug der Swiss aus Israel, der heute Mittwoch durchgeführt wird, ist ausgebucht. Weitere solche organisierten Flüge sind vorerst nicht geplant. Das Aussendepartement prüft nach eigenen Angaben aber weitere Möglichkeiten, um Schweizer Staatsangehörige in Israel bei der Ausreise zu unterstützen.

    Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) sehe derzeit keine weitere organisierte Ausreise von Schweizer Staatsangehörigen aus Israel vor. Den Betroffenen empfehle man andere kommerzielle Flugmöglichkeiten zu prüfen und zu buchen oder andere Ausreisemöglichkeiten abzuwägen, heisst es am Mittwoch auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

    Das EDA sei diesbezüglich auch in Kontakt mit Partnerländern. Sobald weitere Ausreisemöglichkeiten bestünden, werde man wieder kommunizieren. Über die genaue Zahl der zurzeit ausreisewilligen Schweizerinnen und Schweizer in Israel konnte das EDA keine gesicherten Informationen liefern.

    Rund 600 Personen, die eine Verbindung zur Schweiz hätten und derzeit in Israel seien, seien zuletzt auf der App «Travel Admin» des Bundes registriert gewesen. Das EDA stehe mit diesen Staatsangehörigen vor Ort in Kontakt und leistet ihnen Beistand.

    Das Personal der Botschaft in Tel Aviv ist gemäss EDA wohlauf. Es gehe den Angestellten den Umständen entsprechend gut. Die Botschaft war normal geöffnet und bot weiter alle üblichen Dienstleistungen an. Bisher waren laut EDA keine Personen durch die Zentrale abgezogen worden.

  • 11.01 Uhr

    Mindestens 169 israelische Soldaten sterben bei Gefechten

    Bei den Kämpfen mit der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas sind nach Angaben der israelischen Armee mindestens 169 Soldaten getötet worden. «Seit heute Morgen informieren wir die Familien von 169 israelischen Soldaten, die im Kampf gefallen sind», sagte Armeesprecher Daniel Hagari am Mittwoch vor Journalisten.

    Auch die Familien von 60 entführten und in den Gazastreifen verschleppten Menschen seien kontaktiert worden.

  • 10.59 Uhr

    Papst fordert Hamas zur Freilassung aller Geiseln auf

    Papst Franziskus hat die islamistische Hamas zur Freilassung aller in den Gazastreifen verschleppten Geiseln aufgerufen.

    «Ich bitte darum, dass die Geiseln sofort freigelassen werden», sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche am Mittwoch bei der wöchentlichen Generalaudienz auf dem Petersplatz in Rom.

    Mit Blick auf Israel fügte der Papst hinzu: «Die, die angegriffen werden, haben das Recht, sich zu verteidigen. Aber ich bin sehr besorgt über die totale Belagerung, unter der die Palästinenser im Gazastreifen leben.»

    Der Papst mahnte zugleich: «Der Nahe Osten braucht keinen Krieg, sondern Frieden. Einen Frieden, der auf Gerechtigkeit, Dialog und den Mut der Brüderlichkeit aufgebaut ist.» Er verfolge «mit Sorge und Schmerz, was in Israel und Palästina geschieht». Franziskus fügte hinzu: «Ich bete für die Familien, die mit ansehen mussten, wie ein Tag des Feierns zu einem Tag der Trauer wurde.»

    Die Hamas hält in dem Küstenstreifen am Mittelmeer zahlreiche Geiseln gefangen, die sie am Wochenende bei ihrem Grossangriff aus Israel verschleppt hatte. Darunter sind auch mehrere Israelis, die zusätzlich die Staatsbürgerschaft anderer Staaten haben. Nach Schätzungen der israelischen Armee hat die Hamas insgesamt etwa 150 Geiseln in ihrer Gewalt.

  • 10.43 Uhr

    Mutter von entführter Deutscher erneuer ihren Hilferuf

    Verschleppte Deutsche: Mutter bittet erneut um Hilfe

    Verschleppte Deutsche: Mutter bittet erneut um Hilfe

    «Verzweifelter Aufruf»: Mit einem erneuten Hilfsappell wendet sich die Mutter der in Israel von Hamas-Terroristen verschleppten Shani Louk erneut an die deutsche Regierung

    11.10.2023

    «Verzweifelter Aufruf»: Mit einem erneuten Hilfsappell wendet sich die Mutter der in Israel von Hamas-Terroristen verschleppten Shani Louk erneut an die deutsche Regierung. «Wir bitten – nein, wir verlangen von der deutschen Regierung, dass sie schnell handelt», sagt die Mutter der 22-Jährigen in einer Videobotschaft vom Dienstag.

    Beim Terrorangriff auf Israel am vergangenen Wochenende soll die junge Deutsche nach Überzeugung ihrer Familie verschleppt worden sein. Sie soll bei einem Musikfestival in der israelischen Negev-Wüste von der islamistischen Hamas als Geisel genommen worden sein. 

  • 10.38 Uhr

    Judenfeindliche Schmierereien an Berliner Mauer

    Unbekannte haben Reste der Berliner Mauer mit antisemitischen Parolen und Hakenkreuzen beschmiert. Ein Zeuge entdeckte die Schmierereien am Dienstag an der sogenannten East Side Gallery im Stadtbezirk Friedrichshain-Kreuzberg und alarmierte die Polizei, wie die Polizei am Mittwoch mitteilte. Es handelte sich demnach um eine antisemitische Parole sowie fünf Hakenkreuze an den Mauerresten.

    Polizeibeamte überdeckten die Schmierereien vorerst, sie sollen später beseitigt werden. Ermittelt wird wegen der Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger und terroristischer Organisationen sowie Sachbeschädigung.

  • 10.36 Uhr

    Skandinavische Länder fliegen ihre Bürger*innen aus

    Nach dem Grossangriff der Hamas auf Israel wollen auch die skandinavischen Länder Dänemark, Norwegen und Schweden Landsleute aus Israel und den palästinensischen Gebieten holen.

    Das dänische Aussenministerium teilte am Mittwoch mit, an der Organisation von Sonderflügen zu arbeiten, mit denen dänische Staatsbürger*innen und Personen mit ständigem Wohnsitz in Dänemark auf eigene Kosten ausgeflogen werden sollen. Das Angebot für die kommenden Tage sei freiwillig. Nach Ministeriumsangaben sind derzeit etwa 1200 Personen in Israel und 90 in den palästinensischen Gebieten auf der sogenannten «Dänenliste» registriert.

    Norwegen will in Zusammenarbeit mit der Fluglinie Norwegian einen Sonderflug organisieren, der sich am Mittwochabend auf den Weg von Tel Aviv nach Oslo machen soll. Damit sollten gestrandete norwegische und andere nordische Bürger*innen ausgeflogen werden, teilten die Airline und das norwegische Aussenministerium am Morgen mit.

    Schweden habe den Entschluss gefasst, in Zusammenarbeit mit anderen Ländern eine unterstützte Ausreise durchzuführen, erklärte Aussenminister Tobias Billström der Nachrichtenagentur TT. Nach Schätzungen des Ministeriums befinden sich 3000 Menschen mit Verbindungen zu Schweden in Israel und rund 800 in den palästinensischen Gebieten. Wann genau die Flüge stattfinden sollen, ist noch unklar.

  • 10.13 Uhr

    UNO fordert Freilassung aller Geiseln

    Das UNO-Menschenrechtsbüro in Genf ist tief besorgt über die Eskalation der Gewalt zwischen Israel und der islamistischen Hamas im Gazastreifen. «Die Gewalt muss beendet werden», sagte die Chefsprecherin des Büros, Ravina Shamdasani, am Mittwoch. «Geiseln müssen freigelassen werden. Die israelischen Behörden müssen von der Abriegelung des Gazastreifens Abstand nehmen und Hassreden, die die Gewalt weiter befeuern, müssen aufhören.»

    Das Büro stellt Verstösse gegen das humanitäre Völkerrecht auf beiden Seiten fest. «Das humanitäre Völkerrecht muss aber immer voll respektiert werden. Taten einer Seite, die das humanitäre Völkerrecht verletzen, entbinden die andere Seite nicht von der Verpflichtung, es einzuhalten», sagte Shamdasani

    Die Gewalt der Hamas vom Wochenende hatte der UNO-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, schon am Dienstag verurteilt. «Wahllos Raketen nach Israel abzufeuern und Menschen als Geiseln zu nehmen ist ein klarer Verstoss gegen das humanitäre Völkerrecht», betonte Shamdasani erneut.

    Sie wiederholte aber auch Türks Kritik an der von Israel angekündigten völligen Abriegelung des Gazastreifens. Israels Grenze zum Gazastreifen ist rund 50 Kilometer lang, die von Ägypten rund 13 Kilometer. Ausserdem ist eine Seeblockade in Kraft.

    Israel hat die Lieferung von Trinkwasser, Nahrungsmitteln, Strom und Treibstoff gestoppt. Türk verwies darauf, dass es nach humanitärem Völkerrecht verboten ist, Menschen das vorzuenthalten, was sie zum Überleben brauchen. «Eine Abriegelung kommt einer Kollektivstrafe gleich, das ist im humanitären Völkerrecht verboten», sagte Shamdsani.

    Das humanitäre Völkerrecht

    • Das humanitäre Völkerrecht soll Zivilist*innen und Menschen, die in bewaffneten Konflikten nicht mehr an Kampfhandlungen beteiligt sind, schützen. Kern sind die vier Genfer Konventionen von 1949 und mehrere Zusatzprotokolle. «Das humanitäre Völkerrecht (HVR) ist universell: Alle Parteien, die sich an den Feindseligkeiten in einem Konflikt beteiligen, sind verpflichtet, das HVR einzuhalten, unabhängig davon, ob es sich um Regierungskräfte oder um nicht-staatliche bewaffnete Gruppen handelt», schreibt das Internationale Komitee vom Roten Kreuz.
  • 9.41 Uhr

    Selenskyj ruft zu Solidaritätsbesuchen in Israel auf

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat internationalen Spitzenpolitikern empfohlen, als Zeichen der Solidarität nach Israel zu reisen. «Wir sind im Krieg. Wir verstehen, was Terrorangriffe, solche Opfer und Tragödien bedeuten», sagte der Staatschef am Mittwoch bei seinem Überraschungsbesuch in Brüssel, wo er an Beratungen des neuen Nato-Ukraine-Rates teilnehmen wird.

    In einer solchen Situation sei es für ein Land sehr wichtig, nicht allein zu sein. «Deshalb empfehle ich den Staats- und Regierungschefs, nach Israel zu gehen», sagte Selenskyj. Es gehe dabei nicht darum, die Institutionen zu unterstützen, sondern die Menschen, die von den Terrorangriffen getroffen würden. Wer nicht alleine sei, sei stärker.

  • 9.16 Uhr

    Hamas: 30 Menschen sterben bei Luftangriffen

    Bei neuen israelischen Angriffen auf den Gazastreifen sind in der Nacht zum Mittwoch in dem Palästinensergebiet nach Hamas-Angaben mindestens 30 Menschen getötet worden. Hunderte weitere Menschen seien zudem verwundet worden, teilte das Medienbüro der Hamas-Regierung der Nachrichtenagentur AFP mit. Es habe in der Nacht mehrere hundert israelische Luftangriffe gegeben.

    Bei den israelischen Angriffen seien dutzende Wohnhäuser, Fabriken, Moscheen und Geschäfte getroffen worden, erklärte das Medienbüro weiter. Am Mittwoch wurde zudem nach Angaben eines AFP-Korrespondenten die mit der radikalislamischen Hamas verbundene Islamische Universität in Gaza bombardiert. Dabei wurden laut einem Universitätssprecher mehrere Gebäude des Komplexes zerstört.

    Das israelische Militär bestätigte seinerseits neue Angriffe auf den Gazastreifen. Dabei hätten israelische Kampfflieger unter anderem «fortgeschrittene Luftaufklärungssysteme» der radikalislamischen Hamas zerstört. Zudem seien im Nordosten des Gazastreifens rund 80 mit der Hamas in Verbindung stehende Ziele angegriffen worden, darunter auch eine Waffenfabrik.

  • 8.35 Uhr

    UNO zählt über 260'000 Vertriebene im Gazastreifen

    Angesichts der israelischen Vergeltungsangriffe auf den Gazastreifen sind in dem Palästinensergebiet nach UNO-Angaben mehr als 260'000 Menschen aus ihren Häusern geflohen. Und: «Diese Zahl dürfte noch steigen», erklärte am Dienstagabend das UNO-Büro für humanitäre Angelegenheiten (Ocha) in Genf.

    Die Nummer der Binnen-Vertriebenen im Gazastreifen sei die höchste Zahl seit 2014, erklärte das UNO-Büro weiter. Fast 175'000 Betroffene hätten Zuflucht in 88 von der UNO betriebenen Schulen gefunden. Rund 14'500 weitere Menschen kamen den Angaben zufolge in Schulen unter, die der Hamas-Regierung unterstehen. Rund 74'000 Flüchtende wurden von Verwandten oder Bekannten aufgenommen.

  • 8.17 Uhr

    Israel: Radarsystem der Hamas zerstört

    Die Israelische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben das Luftaufklärungssystem der radikalislamischen Hamas zerstört. Das gab das Verteidigungsministerium in Jerusalem am Mittwoch auf X (ehemals Twitter) bekannt. «Kampfjets haben ein fortschrittliches Radarsystem zerstört, das die Terrororganisation Hamas entwickelt hat und das zur Erkennung von Flugkörpern über dem Gazastreifen diente.»

    Die Hamas habe über Jahre ein hochwertiges Kameranetz entwickelt, das in Wasserbehältern auf Dächern versteckt über den ganzen Gazastreifen verteilt worden sei.

    Am Dienstag sei dieses Netz binnen weniger Minuten mit Angriffen auf verschiedene Ziele zerstört worden. Damit habe man der Hamas die Fähigkeit genommen, «ein breites Bild des Himmels zu erstellen, mit dem Ziel, Flugkörper anzugreifen», heisst es in der Mitteilung. Es seien alle Signalerkennungsgeräte des Systems angegriffen worden.

  • 7.58 Uhr

    Zahl der palästinensischen Todesopfer steigt auf 950

    Die Zahl der bei Luftangriffen Israels im Gazastreifen getöteten Palästinenser*innen ist am Mittwoch auf mindestens 950 gestiegen. Rund 5000 weitere Menschen seien verletzt worden, teilte das Gesundheitsministerium in Gaza mit.

  • 7.53 Uhr

    Medienberichte: Bruder von Hamas-Militärchef getötet

    Bei den israelischen Luftangriffen auf den Gazastreifen ist nach palästinensischen Angaben der Bruder des ranghohen Hamas-Kommandeurs Mohammed Deif getötet worden.

    Abdul Fattah Deif sei während eines Luftangriffs in Chan Junis im Süden des Gazastreifens ums Leben gekommen, berichteten Hamas-nahe Medien in dem Küstenstreifen. Weitere Angehörige von Deif sollen ums Leben gekommen sein.

    Mohammed Deif hatte am Samstag, dem Tag des beispiellosen Angriffs auf israelische Zivilisten durch Hamas-Kämpfer, erklärt, eine «Militäroperation» gegen Israel habe begonnen. Er gilt als «Phantom» und hat schon zahlreiche israelische Tötungsversuche überlebt. Deif ist Kommandeur des militärischen Hamas-Arms Al-Aksa-Brigaden.

  • 7.49 Uhr

    «Fauda»-Macher rückt in israelische Armee ein

    Für die israelische Netflix-Serie «Fauda» traf sich Drehbuchautor Avi Issacharoff in der Vergangenheit mit palästinensischen Terroristen. Nun zieht er an die Kriegsfront, um für sein Land zu kämpfen.

    Mehr dazu liest du hier.

  • 7.33 Uhr

    Israels Verteidigungsminister kündigt Bodenoffensive an

    Die allgemein erwartete Bodenoffensive der israelischen Armee in den Gazastreifen wird vom Verteidigungsminister bestätigt. Yoav Gallant wird von der Nachrichtenagentur Reuters entsprechend zitiert: «Wir haben die Offensive aus der Luft begonnen, später werden wir auch vom Boden aus vorgehen.»

    «Was in Gaza war, wird es nicht mehr geben», sagte Gallant demzufolge. Die israelischen Truppen hätten das Gebiet seit dem zweiten Tag unter Kontrolle und seien in der Offensive. Diese werde nun weiter intensiviert.

    Israels Verteidigungsminister Yoav Gallant.
    Israels Verteidigungsminister Yoav Gallant.
    Maya Alleruzzo/AP/dpa
  • 5.53 Uhr

    Militärsprecher bestätigt: Zahl der Toten in Israel steigt auf 1200

    Die Zahl der Toten in Israel durch die Grossangriffe der islamistischen Hamas ist auf mindestens 1200 gestiegen. Der Sprecher der israelischen Verteidigungskräfte (IDF), Jonathan Conricus, bestätigte damit am Mittwochmorgen einen Bericht des staatlichen israelischen Rundfunksenders Kan.

    Die «überwältigende Mehrheit» der Todesopfer seien Zivilisten. Mehr als 2700 Menschen seien verletzt worden, sagte der Sprecher.

    In einer vorherigen Bilanz war von 1000 Toten die Rede gewesen. Nach den neuen Informationen der Verteidigungsstreitkräfte Israels wurden auf israelischer Seite über 2800 Menschen verletzt. Den israelischen Angaben zufolge wurden 2294 Ziele der Hamas getroffen.

    Palästinensische Behörden im Gazastreifen bezifferten die Zahl der Toten auf palästinensischer Seite mit mindestens 900.

  • 4.27 Uhr

    Israels Luftwaffe bombardiert mehr als 200 Ziele im Gazastreifen

    Die israelische Luftwaffe hat nach dem Grossangriff der islamistischen Hamas ihre Gegenschläge im Gazastreifen fortgesetzt. Dutzende Kampfjets hätten mehr als 200 Ziele im Gebiet Al-Furqan angegriffen, teilten die israelischen Verteidigungskräfte (IDF) am frühen Mittwochmorgen mit. Zum dritten Mal innerhalb von 24 Stunden seien umfangreiche Angriffe im Gazastreifen durchgeführt worden. Dabei seien mehr als 450 Ziele getroffen worden. Al-Furqan, ein Viertel im nördlichen Gazastreifen, werde von der Hamas als Terrorzentrum genutzt. Von dort aus würden zahlreiche Terroranschläge gegen Israel verübt, erklärten die IDF.

  • 3.07 Uhr

    Sender: Zahl der Toten in Israel nach Hamas-Angriff steigt auf 1200

    Die Zahl der Toten in Israel durch die Grossangriffe der islamistischen Hamas ist Medienberichten zufolge auf mindestens 1200 gestiegen. Das berichtete der staatliche israelische Rundfunksender Kan am frühen Mittwochmorgen. Mindestens 3000 weitere seien verletzt worden. Auch die «Jerusalem Post» und andere Medien meldeten diese Zahlen unter Berufung auf den Sender.

    Israelische Soldaten gehen in Deckung, während die südisraelische Stadt Ashkelon von Gaza aus mit Raketen angegriffen wird. (10. Oktober 2023)
    Israelische Soldaten gehen in Deckung, während die südisraelische Stadt Ashkelon von Gaza aus mit Raketen angegriffen wird. (10. Oktober 2023)
    Bild: Imago/Saeed Qaq

    Die Hamas, die von den USA, der EU und Israel als Terrororganisation eingestuft wird, hatte am Samstag bei einem Grossangriff auf das Grenzgebiet das schlimmste Blutbad unter Zivilisten seit der israelischen Staatsgründung angerichtet. Die Terroristen drangen am jüdischen Feiertag Simchat Tora (Freude der Tora) in Orte ein und suchten in den Häusern nach Opfern. Dabei erschossen sie Männer, Frauen und Kinder und verschleppten andere in den Gazastreifen.

  • 2 Uhr

    Frankreich plant Sonderflug für Staatsbürger

    Auch Frankreich will an diesem Donnerstag Staatsbürger mit einem Sonderflug aus Israel zurückholen. Air France werde den Flug durchführen, kündigte Aussenministerin Catherine Collona im Auswärtigen Ausschuss des Parlaments in Paris an. Ausserdem werde mit Air France daran gearbeitet, den unterbrochenen Flugverkehr nach Israel unter guten Sicherheitsbedingungen wieder aufzunehmen. Wie Colonna sagte, seien acht Franzosen ums Leben gekommen und 20 seien vermisst. «Einige von ihnen sind höchstwahrscheinlich entführt worden, darunter ein Kind, vielleicht mehrere.»

  • 1.45 Uhr

    Tausende demonstrieren in New York für Israel

    Nach den verheerenden Angriffen der islamistischen Hamas in Israel haben in New York Tausende für das Land demonstriert. Der vorgesehene Platz in Sichtweite des UN-Gebäudes am East River füllte sich am Dienstagabend bis zu seiner Kapazitätsgrenze, so dass Hunderte Protestierende – viele von ihnen in den Farben Israels gekleidet und Flaggen tragend – in benachbarten Strassen Manhattans standen. Gouverneurin Kathy Hochul und Bürgermeister Eric Adams nahmen ebenfalls an der Demo teil und hielten Reden. New York hat mit weit über einer Million Menschen die grösste jüdische Gemeinschaft der Welt.

    Tausende demonstrieren in New York für Israel. (10. Oktober 2023) 
    Tausende demonstrieren in New York für Israel. (10. Oktober 2023) 
    Bild: IMAGO/Sipa USA/Matthew Rodier
  • 1.38 Uhr

    Kanada plant Evakuierungsflüge aus Israel

    Kanadas Regierung will nach den Grossangriffen der Hamas auf Israel Staatsbürger aus dem Land ausfliegen. In den kommenden Tagen solle eine Maschine der kanadischen Streitkräfte in Tel Aviv starten, schrieb Aussenministerin Mélanie Joly am Dienstag auf der ehemals als Twitter bekannten Plattform X. Für Staatsbürger, die den Flughafen der israelischen Stadt nicht erreichen könnten, würden andere Optionen geprüft. Unerwähnt blieben in Jolys Post indes jene Kanadier, die im Gazastreifen festsitzen sollen, nachdem Israel das von der militant-islamistischen Hamas kontrollierte Küstengebiet abgeriegelt hat.

    Die kanadische Regierung versucht derzeit zu ermitteln, wie viele ihrer Staatsbürger unter den Toten oder Vermissten der Grossangriffe der Hamas sind. Ein 22-Jähriger aus Vancouver und ein 33-Jähriger, der früher in Montreal lebte, gehörten zu Hunderten, die während eines Musikfestivals in Südisrael von Terroristen der Gruppe getötet worden seien, bestätigten Freunde und Angehörige.

  • 1.35 Uhr

    Australien bestätigt Tötung von Staatsbürgerin bei Hamas-Attacke

    Unter den Todesopfern der Terrorattacke der Hamas auf Israel ist nach australischen Regierungsangaben eine aus Sydney stammende Frau. Die 66-Jährige sei am Samstag im Kibbuz Beeri nahe der Grenze zum Gazastreifen getötet worden, teilte die australische Innenministerin Clare O'Neil am Mittwoch dem Sender Seven Network mit. Sie sprach von einem «sinnlosen Akt der Gewalt», den die Regierung in Canberra scharf verurteile. Es handelte sich um das erste bekannte australische Todesopfer der Grossangriffe der Hamas auf Israel.

    Aussenministerin Penny Wong versucht geschätzt 10’000 australischen Staatsbürgern in Israel bei der Ausreise zu helfen.

  • 1.30 Uhr

    Tschechiens Aussenminister besucht Israel und holt Staatsbürger heim

    Tschechiens Aussenminister Jan Lipavsky ist am Dienstag nach Israel gereist, um sich mit dem Land nach den Grossangriffen der Hamas solidarisch zu zeigen. Er sei mit seinem israelischen Kollegen Eli Cohen und Präsident Izchak Herzog zusammengetroffen, teilte das Aussenministerium in Prag mit. «Israel ist einer von uns, die von Hamas-Terroristen entfesselten Attacken und Entführungen sind eine Attacke auf alle von uns», erklärte Lipavsky. In Israel kam er auch mit Verwandten einer von der militant-islamistischen Gruppe verschleppten Frau zusammen. Später flog der Aussenminister mit mehr als 30 tschechischen Staatsbürgern an Bord zurück nach Tschechien.

  • Mittwoch, 11. Oktober 2023, 1.25 Uhr

    Bericht: Erstes Flugzeug mit US-Munition in Israel eingetroffen

    Das israelische Militär hat einem Medienbericht zufolge erste Munition aus amerikanischen Beständen erhalten. Ein erstes Transportflugzeug mit «hochentwickelter» amerikanischer Munition sei in der Nacht zum Mittwoch auf dem Luftwaffenstützpunkt Nevatim im Süden Israels gelandet, berichtete die israelische Online-Zeitung «The Times of Israel» unter Berufung auf die israelischen Verteidigungskräfte (IDF). Die Munition ermögliche «bedeutende Angriffe und Vorbereitungen für weitere Szenarien».

    Die israelische Armee hat rund 300’000 Reservisten einberufen und plant offensichtlich eine grossangelegte Militäroperation, nachdem die islamistische Hamas am Wochenende vom Gazastreifen aus mit Angriffen auf Israel begonnen hatte. Bislang zählte das Gesundheitsministerium auf israelischer Seite etwa 900 Tote und 2901 Verletzte.

    Israel reagierte mit Luftangriffen auf den Gazastreifen, bei denen laut dortigem Gesundheitsministerium 900 Menschen starben, 4500 Menschen wurden verletzt. Nach Angaben des israelischen Militärs führten die Streitkräfte «weiterhin grossangelegte Angriffe auf Terrorziele der Hamas-Terrororganisation im Gazastreifen durch».

    Der Gazastreifen am Mittelmeer ist rund 40 Kilometer lang und zwischen sechs und zwölf Kilometer breit. Dort leben etwa zwei Millionen Menschen. Der Hamas-Angriff traf Israel am jüdischen Feiertag Simchat Tora (Freude der Tora) am Samstag unvorbereitet.

  • 23.30 Uhr

    Wir beenden unseren Live-Ticker vom 10. Oktober 2023

  • 23.17 Uhr

    US-Aussenminister plant Israel-Besuch und Stopp in Jordanien

    US-Aussenminister Antony Blinken will nach dem Grossangriff der islamistischen Hamas Israel und Jordanien besuchen. Er werde am Mittwoch aufbrechen, hiess es in einer Mitteilung des US-Aussenministeriums am Dienstag. Zuvor hatte ein Sprecher gesagt, dass Blinken am Donnerstag in Israel eintreffen werde. Ziel der Reise in den Nahen Osten sei es, über die Stärkung der Sicherheit Israels zu sprechen und «die unerschütterliche Unterstützung der Vereinigten Staaten für das Recht Israels auf Selbstverteidigung zu unterstreichen».

  • 23.01 Uhr

    EU-Chefdiplomat: Mehrheit in EU gegen Zahlungsstopp für Palästinenser

    Eine überwältigende Mehrheit der EU-Staaten lehnt nach Angaben von EU-Chefdiplomat Josep Borrell ein vorläufiges Einfrieren von Zahlungen an die Palästinensische Autonomiebehörde ab. Es gebe lediglich zwei oder drei Länder, die dies anders sähen, erklärte Borrell am Dienstagabend nach informellen Beratungen der EU-Aussenminister zu dem Angriff der islamistischen Terrororganisation Hamas auf Israel. Es soll demnach nur eine Überprüfung und vorerst kein Aussetzen von Zahlungen geben.

    Die Unterstützung für die Palästinensische Autonomiebehörde einzustellen, wäre das beste Geschenk, das man der Hamas machen könnte, und es würde die Interessen und die Partnerschaft mit der arabischen Welt gefährden, argumentierte Borrell. Auch das palästinensische Volk leide derzeit.

    Welche zwei, drei Länder für einen Zahlungsstopp sind, sagte Borrell nicht. Als sicher gilt, dass Ungarn dazu zählt.

    Um die EU-Entwicklungshilfezahlungen für die Palästinenser hatte es vor dem Ministertreffen erhebliche Aufregung gegeben. Der zuständige EU-Kommissar Oliver Varhelyi hatte zunächst am Montag mitgeteilt, alle Zahlungen würden angesichts des Hamas-Angriffs auf Israel sofort ausgesetzt. Ein Sprecher der Behörde hatte dies auch zuerst bestätigt. In einer am Montagabend verbreiteten Pressemitteilung der Brüsseler Behörde hiess es aber dann, da momentan keine Zahlungen vorgesehen seien, werde es vorerst auch nicht zu einer Zahlungsaussetzung kommen. Zuvor hatten nach Angaben aus EU-Kreisen mehrere Hauptstädte gefordert, die Ankündigung zurückzunehmen.

    Mit der EU-Hilfe für die Palästinenser werden nach Kommissionsangaben derzeit vor allem die Finanzierung wichtiger Unterstützungsleistungen für die palästinensische Bevölkerung sowie die der Autonomiebehörde gefördert. Als konkrete Beispiele nennt die Behörde den Gesundheitssektor, Sozialhilfeleistungen für arme Familien sowie Entwicklungsprojekte in Bereichen wie demokratische Regierungsführung, Rechtsstaatlichkeit, Wasser, Energie und wirtschaftliche Entwicklung. Zudem wird auch das Hilfswerk der Vereinten Nationen für palästinensische Flüchtlinge im Nahen Osten unterstützt.

    Nach Kommissionsangaben vom Dienstagabend könnten von den bis Ende 2023 für die Palästinenser eingeplanten Mitteln theoretisch noch etwa 400 Millionen Euro einfroren werden. 463 Millionen Euro wurden demnach seit Anfang der derzeitigen Planungsperiode im Jahr 2021 bereits ausgezahlt.

    Zu den EU-Staaten, die bislang einen vorübergehenden Zahlungsstopp von bilateralen Finanzhilfen für die Zusammenarbeit mit den palästinensischen Gebieten angekündigt haben, zählt Deutschland. Das Entwicklungsministerium prüft nach dem Grossangriff der Hamas auf Israel zudem auch seine Zahlungen an das UN-Hilfswerk für die Palästinenser (UNRWA). «Wir werden bei der Überprüfung aber nach Prioritäten vorgehen und schnell entscheiden, sobald in diesem Bereich Zahlungen notwendig werden. Denn wir wollen nicht riskieren, dass sich die Lage vor Ort für vulnerable Gruppen wie Frauen, Kinder oder Flüchtlinge noch weiter verschlimmert», sagte ein Sprecher des Ministeriums der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.

    Die EU-Beratungen wurden am Randes eines internationalen Treffens im Golfstaat Oman organisiert. Ein Teil der Minister nahm persönlich teil, ein anderer per Videoschalte.

    Borrell betonte am Dienstagabend, dass sich die Minister auch hinter eine Erklärung gestellt hätten, die vor den EU-Beratungen mit Vertretern der sechs Mitgliedstaaten des Golfkooperationsrats ausgehandelt wurde. In dieser wird angesichts der Entwicklungen in Israel und im Gazastreifen unter anderem zum Schutz von Zivilisten aufgerufen.

    Man erinnere an die Verpflichtungen im Rahmen des humanitären Völkerrechts, heisst es in dem Text. Zudem fordere man Zurückhaltung, die Freilassung von Geiseln und den Zugang zu Nahrungsmitteln, Wasser und Medikamenten zu gewährleisten. Um zu verhindern, dass sich der Teufelskreis der Gewalt in Zukunft wiederhole, brauche es eine politische Lösung der Krise. Beide Seiten stünden weiter hinter der Idee für eine Zwei-Staaten-Lösung.

    Borrell bezog die Mahnung am Abend auch konkret auf Israel und warf der Regierung vor, mit Massnahmen wie der Unterbrechung der Wasserversorgung, der Stromversorgung und der Nahrungsmittelversorgung für den Gazastreifen gegen das Völkerrecht zu verstossen. Auch nach dem barbarischen Angriff der Hamas müsse man sich daran erinnern, dass das Recht auf Verteidigung im Rahmen des Völkerrechts ausgeübt werden müsse, betonte Borrell mit Verweis darauf, dass die Massnahmen auch eine grosse Zahl von Zivilisten treffen. «Israel hat das Recht, sich zu verteidigen, aber dies muss im Einklang mit dem (...) humanitären Völkerrecht geschehen.»

  • 22.50 Uhr

    EU-Kommissar schreibt Brief an Musk wegen Israel-Inhalten auf X

    In einem Brief an den Milliardär Elon Musk hat die EU-Kommission den Chef des Kurznachrichtendienstes X (ehemals Twitter) an seine Verpflichtung erinnert, illegale Inhalte im Zusammenhang mit den Angriffen der islamistischen Hamas auf Israel zu löschen. «Nach den terroristischen Anschlägen der Hamas gegen Israel haben wir Hinweise darauf, dass Ihre Plattform genutzt wird, um illegale Inhalte und Desinformationen in der EU zu verbreiten», schrieb EU-Kommissar Thierry Breton in einem Brief, der am Dienstagabend auf X veröffentlicht wurde. Es gebe zum Beispiel Hinweise auf Bilder, die manipuliert seien oder eigentlich aus Videospielen stammten.

    Er wolle Musk an die neuen EU-Gesetze erinnern, die für grosse Online-Plattformen gelten – nämlich, dass klar sein müsse, welche Inhalte erlaubt seien und welche nicht. «Dies ist besonders wichtig, wenn es um gewalttätige und terroristische Inhalte geht, die auf Ihrer Plattform zu kursieren scheinen», so Breton. Ausserdem müssten solche Inhalte schnellstmöglich gelöscht werden. Er bat um eine Antwort innerhalb von 24 Stunden.

    Facebook, X, Google und viele andere müssen nach einem neuen Gesetz künftig schärfer gegen illegale Inhalte wie zum Beispiel Hass und Hetze im Netz vorgehen, sonst drohen ihnen saftige Geldbussen.

    Derweil rief die unabhängige Bundesbeauftragte für Antidiskriminierung, Ferda Ataman, die Bundesregierung zum Verlassen von X auf. Das berichtete das Medienhaus Table.Media unter Berufung auf die Antidiskriminierungsstelle des Bundes. Weiter heisst es, Ataman kritisiere in einem Schreiben an Regierungssprecher Steffen Hebestreit die Plattformbetreiber massiv und weise auf die mangelhafte Durchsetzung geltenden Rechts auf der Plattform hin.

    Es sei «zunehmend fragwürdig, ob Regierungs- und staatliche Behörden Öffentlichkeitsarbeit auf einer Plattform betreiben sollten, die zu einem Desinformations-Netzwerk geworden ist und dessen Eigentümer antisemitische, rassistische und rechtspopulistische Inhalte teilt oder verbreitet», heisst es in dem Schreiben weiter.

  • 22.42 Uhr

    Raketenangriff in 20-Uhr-Nachrichten: Italienisches Team wohlauf

    Mitten in den 20-Uhr-Nachrichten ist eine Live-Schalte des italienischen Fernsehsenders Rai aus Israel durch einen neuen Raketenangriff der Palästinenserorganisation Hamas unterbrochen worden. Die Übertragung brach am Dienstagabend unvermittelt ab, als der Reporter Matteo Alviti gerade aus der Stadt Aschkelon in der Nähe des Gazastreifens über die anhaltenden Angriffe berichtete. Wenige Minuten später meldete sich der Journalist per Telefon in der Zentrale und gab Entwarnung. Das gesamte Team sei unverletzt geblieben und wohlauf.

    Alviti, sein Kameramann und eine Producerin waren in Aschkelon schon am Nachmittag einem Raketenangriff knapp entgangen. In der Nähe ihres Hotels wurde der Mietwagen des Teams durch Raketensplitter schwer beschädigt, kurz nachdem die drei das Fahrzeug verlasen hatten. «Zehn Sekunden später, und ich wäre tot gewesen», schilderte der Reporter. Die Raketen wurden von der Hamas aus dem Gazastreifen abgefeuert, wie seit Tagen schon. Ein anderes Auto in der Nähe des Hotels wurde dem Rai-Bericht zufolge völlig zerstört. Viele ausländische TV-Sender haben seit Beginn der neuen Angriffe am Wochenende Sonderkorrespondenten nach Israel geschickt.

  • 22.40 Uhr

    Angriffe auf Israel auch aus Syrien – Israel reagiert mit Beschuss

    Nach dem grossangelegten Terrorangriff militanter Palästinenser aus dem Gazastreifen auf Israel sind nun auch aus dem Nachbarland Syrien Raketen auf israelische Stellungen abgefeuert worden. Mehrere Raketen seien auf offenem Gelände abgestürzt, teilte Israels Armee am Dienstagabend mit. Das Militär reagierte eigenen Angaben zufolge mit Artillerie und Mörsergranaten.

    Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in London gingen die Angriffe von palästinensischen Gruppen in Syrien aus, die auch mit der Hisbollah im Libanon zusammenarbeiten. Sie hätten Granaten auf den von Israel besetzten Teil der Golanhöhen gefeuert. Israel habe als Reaktion militärische Stellungen und Fahrzeuge der syrischen Regierung angegriffen. Auch andere Aktivisten aus Syrien teilten mit, Israel habe auf Stellungen der syrischen Armee gezielt. Aus Israel gab es dafür zunächst keine Bestätigung.

    Um zu verhindern, dass Israels Erzfeind Iran und mit ihm verbündete Milizen wie die Hisbollah ihren militärischen Einfluss in Syrien ausweiten, bombardiert Israels Luftwaffe häufiger Ziele im benachbarten Bürgerkriegsland Syrien. Der Iran ist im Bürgerkrieg einer der wichtigsten Verbündeten der syrischen Regierung. Auch aus Syrien fliegen immer mal wieder Raketen Richtung Israel.

    Auch aus dem Libanon waren seit dem Terrorangriff der Hamas bereits mehrfach Raketen Richtung Israel gefeuert worden.

  • 22.25 Uhr

    Sonderflug mit Heimkehrenden sicher in Zürich gelandet

    Die Swiss hat am Dienstagabend 224 Personen von Israel in die Schweiz gebracht: Der erste Sonderflug aus Tel Aviv ist um 22.24 Uhr in Zürich gelandet.

    An Bord des Airbus A321 mit 215 Sitzplätzen waren 214 Erwachsene und Kinder sowie zehn Babys, wie die Airline am Dienstagabend der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mitteilte.

    Ein Sitz war damit aus unbekannten Gründen leer geblieben; die Maschine war eigentlich ausgebucht. Bereits kurz nach der Bekanntgabe des Evakuierungsflugs am frühen Montagabend waren alle Plätze vergeben.

    Die Swiss führte den Sonderflug in Kooperation mit dem Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) durch. Am Mittwoch erfolgt aufgrund der grossen Nachfrage ein zweiter Sonderflug. Mehr dazu hier.

  • 22.19 Uhr

    Evakuierungsflüge für Deutsche aus Israel am Donnerstag und Freitag

    Die Lufthansa wird an diesem Donnerstag und Freitag mehrere Sonderflüge zur Evakuierung von Deutschen aus Israel durchführen. Das wurde am Dienstagabend aus dem Auswärtigen Amt mitgeteilt. Es soll sich um vier Flüge pro Tag handeln. Das Krisenreaktionszentrum des deutschen Aussenministeriums hatte zuvor unter Hochdruck mit Fluggesellschaften darüber verhandelt, Flugkapazitäten zu erweitern.

    Bei einem grossangelegten Terrorangriff der islamistischen Hamas auf Israel waren seit Samstag rund 900 Menschen in Israel getötet worden. Zudem wurden mehr als 2800 Menschen in Israel verletzt. Hamas-Mitglieder entführten zudem rund 150 Menschen in den Gazastreifen. Seitdem warten zahlreiche deutsche Staatsbürger darauf, das Land verlassen zu können.

    Aus dem Auswärtigen Amt hiess es am Abend weiter, letzte technische Details würden zur Stunde geklärt. Das Aussenministerin in Berlin will die in der Krisenvorsorgeliste «Elefand» registrierten deutschen Staatsangehörigen an diesem Mittwoch darüber informieren, wie die Tickets für die Sonderflüge bei der Lufthansa gebucht werden können. Noch nicht registrierte ausreisewillige deutsche Staatsangehörige sollten sich umgehend in die Liste eintragen. Die Evakuierungsflüge waren von Aussenministerin Annalena Baerbock (Grüne) und dem Lufthansa-Vorstandschef Carsten Spohr am Abend vereinbart worden.

    Mit der Erfassung in dem System «Elefand» können Deutsche im Ausland in akuten Krisenfällen schnell von deutschen Vertretungen informiert und in mögliche Krisenmassnahmen einbezogen werden.

    Aussenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hatte Deutsche, die auf die Ausreise aus Israel warten, zuvor im ZDF um Verständnis gebeten. «Wir haben Evakuierungsflüge mit anderen Fluggesellschaften auf den Weg gebracht. Wir haben durch die Krisenhotline - diejenigen, die am Flughafen sind, konnten sich an uns wenden -, Flugverbindungen vermittelt. Man musste dann umsteigen bei einigen Strecken. Ich verstehe, dass das eine furchtbare Situation ist, aber wenn Sie 100’000 Anrufe gleichzeitig haben, dann müssen Sie priorisieren.»

    Unionsfraktionschef Friedrich Merz (CDU) hatte vor einer Sitzung der CDU/CSU-Abgeordneten in Berlin gefordert, die Bundesregierung müsse es möglich machen, «dass die deutschen Staatsangehörigen, die das Land verlassen wollen, zum Beispiel Schulklassen, Jugendgruppen und andere, die noch in Israel sind, jetzt auch nach Deutschland zurückzufliegen». CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt verlangte, wenn ein Rückflug mit Linienmaschinen nicht möglich sei, müsse die Bundesregierung dafür Regierungsmaschinen zur Verfügung stellen.

  • 22.16 Uhr

    Biden vergleicht islamistische Hamas mit IS – «Das ist Terrorismus»

    US-Präsident Joe Biden hat die islamistische Hamas mit der Terrororganisation IS verglichen. Die «Brutalität» und der «Blutdurst» der Hamas erinnerten an die schlimmsten Taten der Organisation des Islamischen Staates (IS), sagte Biden am Dienstag im Weissen Haus. «Das ist Terrorismus.»

    Die Hamas stehe nicht für das «Recht des palästinensischen Volkes auf Würde und Selbstbestimmung». Das erklärte Ziel sei die «Vernichtung des Staates Israel durch die Ermordung des jüdischen Volkes», sagte Biden. Die Hamas benutze palästinensische Zivilisten als menschliche Schutzschilde.

    Die Hamas, die von den USA, der EU und Israel als Terrororganisation eingestuft wird, hatte am Samstag vom Gazastreifen aus bei einem Grossangriff auf israelisches Grenzgebiet das schlimmste Blutbad unter Zivilisten seit Israels Staatsgründung angerichtet.

  • 21.55 Uhr

    USA hatten keine Hinweise auf Angriff der Hamas auf Israel

    Die US-Regierung hatte nach eigenen Angaben keine Hinweise von amerikanischen Geheimdiensten auf den Angriff der islamistischen Hamas auf Israel. «Wir haben nichts gesehen, das auf einen Angriff dieser Art hindeutete, genauso wenig wie die Israelis», sagte der Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden, Jake Sullivan, am Dienstag. Er antwortete damit auf die Frage eines Journalisten, der fragte, ob irgendetwas auf die Angriffe hingedeutet habe.

  • 21.44 Uhr

    Gaza: Zahl der Toten nach Israels Luftangriffen steigt auf 900

    Nach israelischen Luftangriffen auf den Gazastreifen steigt die Zahl der palästinensischen Toten weiter an. Insgesamt starben bislang 900 Menschen in der Küstenenklave, wie das Gesundheitsministerium in Gaza am Dienstagabend meldete. 4500 Menschen wurden demnach verletzt. Unter den Toten sind demnach 260 Kinder und Jugendliche.

  • 21.28 Uhr

    Hat der Iran doch seine Hände im Spiel?

    Wie konnte die Hamas einen so koordinierten und komplexen Angriff in Israel ausführen? Experten erkennen ganz klar die Handschrift Teherans, wie US-Medien berichten.

  • 21.24 Uhr

    Russischer und iranischer Aussenminister telefonieren zu Israel

    Nach den Angriffen der islamistischen Hamas auf Israel haben Russlands Aussenminister Sergej Lawrow und sein iranischer Kollege telefoniert. Schwerpunkt des Gesprächs sei «die erneute Eskalation des palästinensisch-israelischen Konflikts» gewesen, teilte das russische Aussenministerium am Dienstagabend mit. Der «bewaffnete Konflikt» müsse schnell beendet werden.

    Der Iran gilt seit der Islamischen Revolution von 1979 als Israels erklärter Erzfeind, dementiert aber eine Beteiligung an dem aktuellen Hamas-Terroranschlag auf Israel. Unterstützung vom Iran erhält auch die Schiitenorganisation Hisbollah, die Israel in den vergangenen Tagen mehrfach aus dem nördlich angrenzenden Libanon angegriffen hat.

  • 21.12 Uhr

    EU-Kommission warnt Musk: X verbreitet «illegale Inhalte» zu Israel und Hamas

    Im Zusammenhang mit dem Grossangriff der Hamas auf Israel hat die EU-Kommission den Unternehmer Elon Musk wegen «Verbreitung von illegalen Inhalten» und «Falschinformationen» in seinem Onlinedienst X (vormals Twitter) verwarnt. EU-Digitalkommissar Thierry Breton setzte Musk am Dienstag eine Frist von 24 Stunden und drohte mit möglichen Sanktionen, wie aus einem AFP vorliegenden Brief hervorging.

    «Nach den Terrorangriffen der Hamas auf Israel verfügen wir über Hinweise, wonach Ihre Plattform zur Verbreitung illegaler Inhalte und von Falschinformationen in der EU verwendet wird», erklärte Breton in dem Schreiben. Musk solle innerhalb von 24 Stunden Kontakt zu den «relevanten Strafverfolgungsbehörden» aufnehmen.

    Eine Auswertung der EU-Kommission war kürzlich zu dem Schluss gekommen, dass es unter den grossen Onlineplattformen bei X den grössten Anteil an Falschinformationen gibt. Musk war aus einer Vereinbarung für den Umgang mit Falschinformationen zwischen der EU und grossen Onlinediensten ausgestiegen.

  • 20.50 Uhr

    Biden: US-Bürger unter Geiseln der islamistischen Hamas

    Unter den von der islamistischen Hamas verschleppten Menschen sind nach Angaben von US-Präsident Joe Biden auch Amerikaner. «Wir wissen jetzt, dass unter den von der Hamas festgehaltenen Personen auch amerikanische Staatsbürger sind», sagte Biden am Dienstag bei einer Ansprache im Weissen Haus.

    Er habe angeordnet, zusätzliche Experten aus den USA zu entsenden. «Ich habe die Regierung angewiesen, sich mit den israelischen Kollegen abzusprechen und sie bei der Geiselbefreiung und den Rettungsmassnahmen zu beraten», sagte er.

    Biden verfügte ausserdem, die Sicherheitsmassnahmen rund um jüdische Einrichtungen in den USA zu verschärfen. «Es gibt keinen Platz für Hass in Amerika», sagte er.

    Der Präsident machte deutlich, Israel mit zusätzlicher Militärhilfe ausstatten zu wollen – entsprechende Unterstützung werde er auch beim US-Kongress beantragen. «Wir müssen in diesem Moment glasklar sein: Wir stehen an der Seite Israels», betonte Biden.

  • 20.43 Uhr

    Libanesische Hisbollah-Miliz greift Panzer in Israel an

    Die libanesische Schiitenmiliz Hisbollah hat nach eigenen Angaben eine Lenkrakete auf einen israelischen Panzer abgefeuert. Die Attacke am Dienstag erfolgte als «Reaktion auf die israelischen Angriffe», hiess es in einer Mitteilung der eng mit dem Iran verbundenen Organisation.

    Israels Armee hatte zuvor nach eigenen Angaben auf den Abschuss von mehr als einem Dutzend Raketen auf Israel mit Artilleriefeuer und Angriffen auf Beobachtungsposten der Hisbollah reagiert. Welche militante Gruppierung im Libanon die Raketen abfeuerte, war zunächst unklar. Berichte über Opfer gab es zunächst nicht.

  • 20.38 Uhr

    USA schicken zweiten Flugzeugträger nach Israel

    Die USA schicken mit der USS Dwight D. Eisenhower einen zweiten Flugzeugträger Richtung Israel, das berichtet das «Wall Street Journal». Bereits am Sonntag haben die USA als Reaktion auf den Grossangriff auf Israel durch die islamistische Hamas einen Flugzeugträger und weitere Kriegsschiffe ins östliche Mittelmeer verlegt. Dazu zählten der Flugzeugträger «USS Gerald R. Ford», der Luftwaffenkreuzer «USS Normandy» und vier Zerstörer der Arleigh-Burke-Klasse, teilte das US-Verteidigungsministerium am Sonntag mit. Ausserdem seien Vorbereitungen getroffen worden, um Luftwaffengeschwader der Air Force mit ihren Kampfjets in die Region zu verlegen, hiess es weiter.

  • 20.20 Uhr

    Möglicherweise fünf Deutsche von der Hamas entführt

    Hamas-Terroristen haben nach Informationen des ZDF beim Überfall auf Israel mindestens fünf Deutsche entführt. Wie der Sender am Dienstag berichtete, wurde eine Deutsche getötet. Von Seiten des Auswärtigen Amtes in Berlin gab es für diese Informationen keine Bestätigung. Wegen Entführungen und mutmasslicher Tötungen Deutscher nahm der Generalbundesanwalt Ermittlungen gegen die Hamas auf.

    Nach Angaben der israelischen Armee entführte die Hamas etwa 150 Menschen in den Gazastreifen. Die islamistische Hamas ist von der EU, den USA und Israel als Terrororganisation eingestuft.

    Die Regierungen in Berlin und Paris arbeiten eng mit den Behörden in Israel zusammen, um den Verbleib ihrer Bürger und Bürgerinnen zu klären, wie Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) in Hamburg in einer Pressekonferenz mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron betonte. Nach Auskunft des Aussenministeriums in Paris wurden acht Franzosen getötet, 20 werden vermisst.

    Mutter von Shani Louk bittet Deutschland erneut um Hilfe

    Mutter von Shani Louk bittet Deutschland erneut um Hilfe

    Die 20-jährige Deutsch-Israelin soll schwer verletzt in einem Krankenhaus in Gaza liegen. Sie war seit den Angriffen der Hamas am Samstag verschwunden.

    10.10.2023

  • 19.51 Uhr

    UN: Meiste Läden in Gaza in zwei Wochen ohne Nahrung

    Dem Welternährungsprogramm (WFP) der Vereinten Nationen zufolge könnten die Vorräte im abgeriegelten Gazastreifen in den nächsten 14 Tagen auslaufen. «Unserer Meinung nach werden die Lebensmittelvorräte in den meisten Geschäften in Gaza in zwei Wochen aufgebraucht sein», sagte WFP-Sprecherin Shaza Moghraby am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur.

    Ein Drittel der Geschäfte für die insgesamt mehr als zwei Millionen Menschen hätten sogar nur Vorräte für weniger als eine Woche. «Wir benötigen dringend Zugang und Finanzmittel, um Menschen in Not erreichen zu können, da unsere eingelagerten Lebensmittelvorräte bald zur Neige gehen werden», sagte die Sprecherin.

  • 19.30 Uhr

    Arabischer Politiker in Israel fordert Freilassung von Geiseln

    Der Vorsitzende der konservativ-islamischen Raam-Partei in Israel, Mansur Abbas, hat die militanten Palästinenser im Gazastreifen aufgefordert, ihre Geiseln freizulassen. «Islamische Werte gebieten uns, keine Frauen, Kinder und alte Menschen einzusperren», schrieb er auf der Plattform X (vormals Twitter). Die Freilassung der Gefangenen sei ein «humaner Schritt» und werde «sofort gefordert».

    Die arabische Raam-Partei war Teil der vorherigen Regierung Israels unter Ministerpräsident Naftali Bennett. Abbas' Entschluss, der Koalition beizutreten, wurde damals als Schritt zu mehr Integration der arabischen Minderheit eingestuft, die rund 20 Prozent der israelischen Bevölkerung ausmacht. Wegen Konfrontationen israelischer Sicherheitskräfte mit Palästinensern auf dem Tempelberg hatte die Partei ihre Mitgliedschaft in der Koalition später ausgesetzt. Das Acht-Parteien-Bündnis zerbrach schliesslich wegen ideologischer Differenzen.

  • 19.22 Uhr

    Erdogan kritisiert Abriegelung des Gazastreifens

    Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat die von Israel verkündete komplette Abriegelung des Gazastreifens kritisiert. «Derzeit wird keine Wasser für Gaza bereitgestellt. Es gibt keinen Strom. Was ist mit den Menschenrechten?», sagte Erdogan am Dienstag in Ankara.

    Den Stopp sämtlicher Lieferungen hatte Israel als Reaktion auf die gewalttätigen Angriffe auf israelische Zivilisten und den Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen beschlossen. Gegen die Kritik auch von Seiten der UN, die Unterbrechung aller Lieferungen von Wasser, Strom oder Benzin in den Gazastreifen sei unter dem humanitären Völkerrecht verboten, hatte sich Israel zuvor verteidigt. Das Land habe das Recht, sich gegen solche Brutalität zu wehren, und nehme ausschliesslich terroristische Ziele in Gaza ins Visier, hiess es in Tel Aviv.

    Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan kritisierte zudem die Entscheidung der USA, unter anderem einen Flugzeugträger ins östliche Mittelmeer zu verlegen. «Was haben amerikanische Flugzeugträger in Israel zu suchen?», sagte Erdogan und nannte es einen Schritt hin zur Verübung «schwerer Massaker».
    Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan kritisierte zudem die Entscheidung der USA, unter anderem einen Flugzeugträger ins östliche Mittelmeer zu verlegen. «Was haben amerikanische Flugzeugträger in Israel zu suchen?», sagte Erdogan und nannte es einen Schritt hin zur Verübung «schwerer Massaker».
    Archivbild: Mick Tsikas/AAP/dpa
  • 19.01 Uhr

    Nationalratskommission will Hamas-Verbot und Sanktionen

    Die Sicherheitspolitische Kommission des Nationalrats (SIK-N) reagiert auf den Angriff auf Israel und will die Hamas verbieten und Sanktionen prüfen. Die Kommission hat einstimmig zwei entsprechende Vorstösse eingereicht.

    Das teilten die Parlamentsdienste am Dienstag mit. Zunächst hatten verschiedene Medien darüber berichtet. Wie der Bundesrat das Hamas-Verbot umsetzen soll, lässt der Motionstext offen.

    Im vergangenen Jahr war ein Verbot im Nationalrat gescheitert. Nach den jüngsten Angriffen der Hamas auf Israel hat die Stimmung gedreht. Bundesrat und Parlament müssten sich nun klar positionieren und ein Zeichen setzen, schrieb die SIK-N. «Die massiven Angriffe der Hamas auf Israel zeigen, dass die Hamas nur als brutale Terrororganisation bezeichnet werden kann.»

  • 18.43 Uhr

    Schweizer Reisegruppe sitzt in Israel fest

    Eine 47-köpfige Reisegruppe aus der Schweiz wartet in Jerusalem verzweifelt auf einen Evakuierungsflug in die Heimat. Wie der «Blick» berichtet, ist die Reisegruppe am 4. Oktober nach Israel geflogen. Die Gruppe besteht aus Schweizer Staatsbürgern sowie Personen aus Südamerika, Italien und Nigeria. Nach dem Besuch von Nazareth reiste die Gruppe weiter nach Bethlehem. Dort wurde sie vom Ausbruch der Gewalt überrascht. Die Reisegruppe wurde vorerst nach Jerusalem evakuiert.

    Dort sind sie nun gestrandet. «Wir haben schon mehrfach Raketeneinschläge und Sirenen gehört», berichtet Reiseleiter Ivano Zannol (53) aus Strengelbach AG. Eine Flucht aus Israel scheint derzeit nicht möglich, der einzige Flug der Swiss Richtung Heimat sei innert kürzester Zeit ausgebucht gewesen. «Unser für Mittwoch geplanter Flug wurde derweil gestrichen – wir wissen nicht, wie lange wir hier noch ausharren müssen.»

  • 18.22 Uhr

    Österreichisches Militärflugzeug soll Staatsbürger aus Israel holen

    Österreich will am Mittwoch ein Transportflugzeug des Bundesheeres für eine Rückholaktion seiner Staatsbürger aus Israel losschicken. Die Maschine des Typs C-130 Hercules werde in den kommenden Tagen vier mal zwischen Israel und Zypern pendeln, sagte ein Heeressprecher am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Von Zypern sollen die Österreicherinnen und Österreicher mit Linienflügen in ihre Heimat gelangen.

    Nach dem Angriff der islamistischen Terrororganisation Hamas auf Israel wollen laut dem Aussenministerium in Wien derzeit etwa 150 Österreicher ausgeflogen werden. Soldaten einer Spezialeinheit sowie Psychologen würden die Flüge begleiten, hieß es vom Heeressprecher.

  • 18.19 Uhr

    Hunderte Personen an Solidaritätskundgebung für Israel in Zürich

    Mehrere hundert Personen sind am Dienstagabend einem Aufruf der Israelitischen Cultusgemeinde Zürich gefolgt: Sie haben auf dem Münsterhof in der Stadt Zürich ihre «Solidarität mit den Opfern des blutigen Überfalls in Israel» gezeigt.

    Eine breite Allianz von jüdischen und anderen Organisationen trug die bewilligte Kundgebung mit. Die reformierte Kirche unterstützte sie mit einem Solidaritätsläuten von Kirchenglocken.

    Auf dem Münsterhof hatten sich bereits gegen 18 Uhr, als das Geläut einsetzte, mehrere hundert Personen eingefunden. Vielen hatten Schweizer und Israel-Fahnen dabei. Einige führten selbstgebastelte Kartonschilder mit sich, auf denen etwa «Free Gaza from Hamas» oder «Stopp Terroristen» stand.

    Als Redner traten unter anderem Mario Fehr, der derzeitige Regierungspräsident des Kantons Zürich, und Jacques Lande, der Präsident der Israelitischen Cultusgemeinde Zürich, auf.

    Schweizer und Israel-Fahnen auf dem Münsterhof in Zürich.
    Schweizer und Israel-Fahnen auf dem Münsterhof in Zürich.
    Bild: Keystone
  • 18.16 Uhr

    Gaza: Zahl der Toten nach Israels Luftangriffen steigt auf 830

    Nach israelischen Luftangriffen im Gazastreifen steigt die Zahl der palästinensischen Toten weiter an. Insgesamt starben bislang 830 Menschen in der Küstenenklave, wie das Gesundheitsministerium in Gaza am Dienstag meldete. 4250 Menschen wurden demnach verletzt.

    Die israelischen Angriffe im Gazastreifen, in dem die islamistische Hamas herrscht, sind Gegenschläge nach dem grossangelegten Terrorangriff militanter Palästinenser auf Israel. Bei den Attacken sowie einem Massaker auf einem Musikfestival hatten die palästinensischen Terroristen zuvor rund 900 Menschen in Israel getötet. Zudem wurden mehr als 2800 Menschen in Israel verletzt. Hamas-Mitglieder entführten zudem rund 150 Menschen in den Gazastreifen. Die islamistische Gruppe wird von der EU, den USA und Israel als Terrororganisation eingestuft.

    Nach israelischen Luftangriffen im Gazastreifen steigt die Zahl der palästinensischen Toten weiter an. Palästinenser trauern um ihre Angehörigen. Foto: Abed Rahim Khatib/dpa
    Nach israelischen Luftangriffen im Gazastreifen steigt die Zahl der palästinensischen Toten weiter an. Palästinenser trauern um ihre Angehörigen. Foto: Abed Rahim Khatib/dpa
    Keystone
  • 17.58 Uhr

    Hamas startet neuen Grossangriff: Küstenstadt Aschkelon im Visier

    Am Nachmittag hatte die Hamas via Telegram damit gedroht, Aschkelon massiv anzugreifen: Die Bewohner sollten die israelische Küstenstadt bis 17 Uhr verlassen, forderte der Sprecher der al-Qassam-Brigaden, Abu Obeida. 

    Mehrere israelische Medien haben mittlerweile Raketenstarts in Richtung des 15 Kilometer vom Gazastreifen entfernten Ortes gemeldet. Auf Videos ist zu sehen, wie Raketensalven auf die Stadt abgefeuert werden. Einige Raketen haben das Ziel offenbar erreicht und in Aschkelon Brände ausgelöst.

  • 17.17 Uhr

    Israel tötet hochrangige Hamas-Mitglieder in Gaza

    Bei Gegenschlägen nach dem Terrorangriff militanter Palästinenser hat Israel nach Armee-Angaben weitere ranghohe Hamas-Mitglieder im Gazastreifen getötet. So sei der Wirtschaftsminister im Gazastreifen, Dschawad Abu Schamala, bei Attacken getroffen worden, teilte das Militär am Dienstag mit. Er habe die Terrorfinanzierung verwaltet und Einsätze gegen Israel geleitet.

    Ausserdem sei ein weiteres wichtiges Hamas-Mitglied getötet worden, das den Angaben nach an Planungen zahlreicher Terroraktivitäten gegen Israel beteiligt war. Beide seien in der Nacht ums Leben gekommen.

  • 17.12 Uhr

    Bono schreibt Lied in Gedenken an Terroropfer um

    U2 hat bei einem Konzert den Opfern des Massakers auf dem israelischen Musikfestival in der Negev-Wüste den Song «Pride (In the Name of Love)» gewidmet. Sichtlich um Fassung ringend erinnerte Bono (63) «an diese wunderschönen jungen Leute auf dem Musikfestival» und bat das Publikum darum, mitzusingen. Das Video von dem Konzert wurde sowohl von U2, als auch vom Staat Israel auf der Plattform X (ehemals Twitter) gepostet.

    Schliesslich dichtete Bono den Songtext der Friedenshymne um und stellte den Bezug zu dem Massaker her, welches Teil des Grossangriffs der islamistischen Hamas auf Israel ist. Mindestens 260 Menschen sind allein auf dem Musikfestival ermordet worden.

    Während des Konzerts der irischen Rockband in Las Vegas sagte Bono: «Angesichts dessen, was in Israel und Gaza passiert ist, erscheint ein Lied über Gewaltlosigkeit etwas lächerlich, ja sogar lachhaft. Aber unsere Gebete galten immer dem Frieden und der Gewaltlosigkeit.»

    «Pride (In the Name of Love)» erschien 1984 auf dem Album «The Unforgettable Fire». Das Lied thematisiert unter anderem die Ermordung Martin Luther Kings und gilt als Friedenshymne.

  • 15.58 Uhr

    Erneuter Raketenalarm in Israel

    Nach dem Grossangriff der islamistischen Hamas auf Israel sind am Dienstagnachmittag erneut Raketen auf die Küstenmetropole Tel Aviv und das Zentrum des Landes abgefeuert worden. Es waren laute Explosionen des Raketenabwehrsystems Eisenkuppel (Iron Dome) zu hören. Berichte über Verletzte gab es zunächst nicht.

  • 15.25 Uhr

    Swiss und EDA planen für Mittwoch zweiten Sonderflug

    Mit einem weiterem Sonderflug von Zürich nach Tel Aviv und zurück wollen die Fluggesellschaft Swiss und das Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) am Mittwoch, 11. Oktober weitere Schweizerinnen und Schweizer zurück in die Heimat fliegen.

    Der Flug LX7354 soll um 7.55 Uhr in Zürich abheben und um 12.05 Uhr Lokalzeit in Tel Aviv landen. Start für den Rückflug mit der Flugnummer LX7355 ist 13.05 Uhr mit Landung in Zürich um 17.25 Uhr. SWISS führt den Flug mit einem Airbus A321neo durch, der über 215 Sitzplätze verfügt.

    Wie der erste nahezu ausgebuchte Flug heute ist auch dieser Flug nur über eine spezielle Hotline buchbar, die vom EDA an die Auslandschweizerinnen und -schweizer sowie Schweizer Reisende in Israel kommuniziert wurde.

  • 14.49 Uhr

    Schwere Kopfverletzung, aber entführte Deutsche lebt offenbar

    Die Mutter der von der Hamas in den Gaza-Streifen entführten Deutschen Shani Louk hat in einem Video, dass der deutschen «Tagesschau»vorliegt, bestätigt, dass ihre Tochter am Leben sei. Shani liege mit schweren Kopfverletzungen in einem Spital in Gaza: «Jede Minute ist kritisch».

    Die Mutter des 22-jährigen Entfühurngsopfers bitte um schnelle Hilfe: «Das ist mein verzweifelter Aufruf an das ganze Land, an Deutschland, mir zu helfen, meine Shani nach Hause, gesund zurück zu bekommen». Shani war offenbar beim Angriff auf ein Rave-Festival in den Gaza-Streifen entführt worden. Ihre Mutter hatte sie anhand von Tatoos auf einem Video erkannt, dass ihre Tochter halbnackt auf einem Pickup zwischen mehreren Hamas-Männer zeigte.

  • 14.24 Uhr

    Vorstoss eingereicht: Bundesrat soll die Hamas «endlich verbieten»

    Die Sicherheitspolitische Kommission des Nationalrats (SIK-N) reagiert auf den Angriff auf Israel und will die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas verbieten. Sie hat eine entsprechende Motion eingereicht.  Darin wird der Bundesrat mit deutlichen Worten aufgefordert,«endlich ein Hamasverbot umzusetzen.»

  • 14.10 Uhr

    Israels Polizeiminister will Sturmgewehre an Freiwillige verteilen

    Israels rechtsextremer Polizeiminister will nach dem Grossangriff der islamistischen Hamas Tausende Freiwillige auch im Grenzgebiet zum Gazastreifen mit Sturmgewehren ausstatten. Er habe den Kauf von mehr als 10'000 Waffen angeordnet, teilte Itamar Ben Gvir am Dienstag auf der Plattform X (ehemals Twitter) mit.

    Sofort sollten 4000 Sturmgewehre an gut an der Waffe ausgebildete Freiwillige in Ortschaften in der Nähe des Gazastreifens sowie des Westjordanlandes und in gemischten Städten mit jüdischer und muslimischer Bevölkerung verteilt werden.

  • 13.25 Uhr

    Swiss-Sonderflug ist Richtung Tel Aviv abgehoben

    Die Swiss führt am Dienstag in Kooperation mit dem Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) einen Sonderflug von Zürich nach Tel Aviv und zurück durch: Sowohl für den Hin- als auch den Rückflug besteht eine grosse Nachfrage.

    Der Airbus A321 der Swiss hat am Dienstagmittag kurz vor 12.55 Uhr vom Flughafen Zürich abgehoben. Die Maschine mit 215 Sitzplätzen war nahezu ausgebucht, wie die Fluggesellschaft auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mitteilte. Zehn Plätze waren vor dem Abflug noch frei.

    Der Rückflug am Abend, der gegen 21.25 Uhr in Zürich erwartet wird, ist ausgebucht. Bereits kurz nach der Bekanntgabe des Evakuierungsflugs am frühen Montagabend waren alle Plätze vergeben.

    Die Swiss führt den Sonderflug in Kooperation mit dem Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) durch. Er war nur über eine spezielle Hotline buchbar, die Auslandschweizerinnen und Auslandschweizern sowie Reisenden in Israel mitgeteilt wurde.

    Die Fluggesellschaft Swiss stellte ihre kommerziellen Flüge nach Tel Aviv nach den Grossangriffen der Hamas auf Israel am vergangenen Wochenende vorerst bis Samstag, 14. Oktober, ein. Sie will zu gegebener Zeit über die Wiederaufnahme der Flüge entscheiden.

    Der internationale Flughafen Ben Gurion ist derweil nach wie vor geöffnet. Insbesondere israelische Fluggesellschaften halten an ihren regelmässigen Flügen fest; so fliegt El Al derzeit weiterhin von Zürich nach Tel Aviv.

  • 13.15 Uhr

    Israel bombardiert Grenzübergang zwischen Gaza und Ägypten

    Der Grenzübergang Rafah verbindet den Gazastreifen mit Ägypten wird beschossen. Laut der Times of Israel bombartiert das israelische Militär den Übergang.

    Über Rafah fürt der einzige Landweg aus dem Gazastreifen heraus. Kurz vor Israels Beschuss ist der Übergang geschlossen worden. Das schreibt die Washington Post unter Berufung auf das israelische Militär. 

    Das bedeutet, dass mehr als zwei Millionen Palästinenser derzeit in Gaza festsitzen und keine Möglichkeit haben über das Land zu fliehen.

    Vor der Schliessung war der Grenzübergang offen, allerdings nur für Menschen die schon vor dem Grossangriff ihren Namen auf eine Liste des Innenministeriums hatten setzen lassen, wie die britische BBC berichtet.

    Die israelische Armee hat die Zivilbevölkerung unterdessen aufgerufen, den Gazastreifen Richtung Ägypten zu verlassen.

    Der Grenzübergang Rafah ist der einzige Landübergang, um von Gaza nach Ägypten zu gelangen.
    Der Grenzübergang Rafah ist der einzige Landübergang, um von Gaza nach Ägypten zu gelangen.
    imago/ZUMA Press
  • 13 Uhr

    Israels Armee lässt ausländische Reporter in Grenzregion

    Die israelischen Streitkräfte lassen Reporter internationaler Medien erstmals zu den Tatorten, an denen die Hamas-Terroristen Hunderte Zivilisten und Zivilistinnen getötet haben. Gemäss der Times of Israel können die Journalisten zunächst nach Kfar Aza, einen Kibbuz in der Nähe des Gazastreifens. Begleitet werden sie dabei von israelischen. Hingegen Journalisten aus Israel werden bis auf weiteres nicht von dort bericht erstatten.

  • 12.46 Uhr

    Deutschland ermittelt gegen die Hamas

    Wegen der Entführungen und mutmasslichen Tötungen deutscher Staatsbürger in Israel durch die Hamas ermittelt nun die deutsche Bundesanwaltschaft in Karlsruhe gegen die Palästinensermiliz. Ein Ermittlungsverfahren sei eingeleitet worden «gegen unbekannte Mitglieder der Hamas wegen des Verdachts der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung», sagte eine Sprecherin der obersten Anklagebehörde am Dienstag. Zuerst hatte die «Bild»-Zeitung darüber berichtet.

  • 12.37 Uhr

    Paris gegen Stopp von Hilfsgeldern für Palästinenser

    Frankreich lehnt den in der EU-Kommission diskutierten Stopp der EU-Entwicklungshilfe für die Palästinenser ab. Paris sei gegen ein Aussetzen von Zahlungen, «die direkt der palästinensischen Bevölkerung zugutekommen», teilte das Aussenministerium am Dienstag in Paris mit. Diese Einschätzung sei auch der Europäischen Kommission mitgeteilt worden.

    Nach dem Grossangriff der radikalislamischen Hamas auf Israel hatte die EU-Kommission am Montag mitgeteilt, dass sie die Aussetzung der Entwicklungshilfe erwäge und Hilfsgelder in Höhe von 700 Millionen Euro auf den Prüfstand stellen wolle. Die Ankündigung stiess auch in Luxemburg, Spanien und Irland auf Kritik.

    Frankreich hatte im vergangenen Jahr nach eigenen Angaben Millionen Euro für humanitäre Hilfe in den Palästinensergebieten bereitgestellt. «Diese Hilfe konzentriert sich auf die Unterstützung der palästinensischen Bevölkerung in den Bereichen Wasser, Gesundheit, Ernährungssicherheit und Bildung», erklärte das Aussenministerium.

    Die Hilfe werde insbesondere über die UNO ausgezahlt und komme direkt der palästinensischen Bevölkerung in Ost-Jerusalem, im besetzten Westjordanland, im Gazastreifen und in den Flüchtlingslagern in den Nachbarländern zugute.

  • 12.28 Uhr

    Ägypten schliesst offenbar Grenzübergang zum Gazastreifen

    Der einzige Grenzübergang aus dem Gazastreifen ins Nachbarland Ägypten ist nach israelischen Angriffen offenbar geschlossen worden. Eine Sicherheitsquelle in Ägypten bestätigte der Nachrichtenagentur DPA am Dienstag, dass die ägyptischen Behörden den Grenzübergang Rafah bis auf Weiteres geschlossen hätten.

    Grund dafür seien anhaltende israelische Angriffe in der Nähe des Grenzübergangs. Die Situation am Grenzübergang sei für Zivilisten und Mitarbeiter gefährlich.

    Israel hatte nach dem Hamas-Grossangriff mit mehr als 900 Toten im Grenzgebiet eine komplette Abriegelung des Gazastreifens angeordnet. Der Grenzübergang Rafah ist der einzige Übergang aus Gaza, der nicht von Israel kontrolliert wird. Mit der Schliessung gibt es für die Menschen im Gazastreifen keine Möglichkeiten mehr, das Gebiet zu verlassen. Ob humanitäre Hilfslieferungen die Grenze passieren können, ist derzeit nicht klar.

  • 11.52 Uhr

    UNO kritisiert Israel für Abriegelung des Gazastreifens

    Die Vereinten Nationen kritisieren den Beschluss der israelischen Regierung, die Lieferungen von Nahrungsmitteln, Wasser, Strom sowie Benzin in den Gazastreifen vollständig zu blockieren.

    Es sei unter dem humanitären Völkerrecht verboten, Menschen das vorzuenthalten, was sie zum Überleben brauchen, rief der UNO-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, am Dienstag in Genf in Erinnerung.

    «Belagerungen, die das Leben von Zivilisten gefährden, indem sie ihnen überlebenswichtige Güter vorenthalten, ist nach dem humanitären Völkerrecht verboten», sagte Türk im Wortlaut. «Bei einer Belagerung die Bewegungsfreiheit von Menschen und Gütern einzuschränken, kann nur durch militärische Notwendigkeit gerechtfertigt werden, sonst kommt dies einer kollektiven Bestrafung gleich.»

    Israel hatte mit der Abriegelung auf das schlimmste Massaker seiner Geschichte reagiert. Dabei hat die Hamas seit Samstag mehr als 900 Menschen getötet.

    Der israelische Armeesprecher Daniel Hagari beschrieb die Hamas am Dienstag als «IS-ähnliche Einheit». Die Hamas habe sich mit dem Massaker im Grenzgebiet «auf die Liste der mörderischsten und barbarischsten Organisationen in der Geschichte gesetzt». Ziel Israels ist es nun, die Fähigkeiten der auch von EU und USA als Terrororganisation eingestuften Gruppierung zu zerstören.

    Der UNO-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, mahnt zur Einhaltung des humanitären Völkerrechts. (Archivbild)
    Der UNO-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, mahnt zur Einhaltung des humanitären Völkerrechts. (Archivbild)
    Bild: Keystone
  • 11.47 Uhr

    WHO fordert Zugang zu Zivilbevölkerung im Gazastreifen

    Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat einen humanitären Korridor zur Versorgung der Zivilbevölkerung im Gazastreifen gefordert. Es müsse möglich sein, die Menschen mit dem Nötigsten zu versorgen, sagte ein WHO-Sprecher am Dienstag in Genf.

    Die WHO habe vor der jüngsten Eskalation Materiallager im Gazastreifen unterhalten, aber alles sei inzwischen aufgebraucht. Die Spitäler könnten die hohe Zahl der Verwundeten ohne weitere Unterstützung nicht bewältigen.

    Bis Montagnachmittag seien im Gazastreifen durch israelische Angriffe 13 Gesundheitseinrichtungen unter Beschuss gekommen, sagte der WHO-Sprecher. Sechs Mitarbeiter seien dabei getötet, vier weitere verletzt worden.

    Nach israelischen Angaben sei in Israel bei den Angriffen von Palästinensern ein Sanitäter ums Leben gekommen. Unter humanitärem Völkerrecht müssten Gesundheitseinrichtungen geschützt und vor Angriffen bewahrt werden, sagte der Sprecher.

  • 11.45 Uhr

    Zwillinge gerettet, doch Eltern bezahlen mit dem Leben

    Itay und Hadar B. werden in Israel zu tragischen Helden. Das junge Paar wurde von Hamas-Terroristen angegriffen, konnte aber noch seine beiden Kinder in Sicherheit bringen. Das Paar selber überlebte nicht.

    Mehr dazu erfährst du hier.

  • 11.30 Uhr

    Womöglich drei Österreicher unter den Entfürhten

    Bei den Terrorangriffen der militant-islamistischen Hamas in Israel sind möglicherweise auch drei Österreicher entführt worden. Sie hätten die österreichische und die israelische Staatsbürgerschaft und seien unabhängig voneinander im Süden Israels gewesen, als Hamas-Kämpfer die Grenze überwanden, Hunderte Menschen töteten und nach israelischen Angaben etwa 150 Menschen in den Gazastreifen entführten – das teilte das Aussenministerium in Wien am Dienstag mit.

    Eine Bestätigung, dass die drei Personen gekidnappt worden sind, gebe es noch nicht. Die Lage sei unklar.

  • 10.59 Uhr

    200 Italiener*innen ausgeflogen

    Die italienische Regierung hat rund 200 Landsleute aus Tel Aviv ausgeflogen. Zwei Flugzeuge der italienischen Luftwaffe seien am Dienstagmorgen auf dem Militärflugplatz in Pratica di Mare südlich von Rom gelandet, wie Aussenminister Antonio Tajani im Fernsehsender Rai 3 sagte.

    Das Aussenministerium hat demnach einen weiteren Flug nach Italien organisiert: Am Nachmittag sollen weitere Menschen aus Israel in einer Maschine einer privaten Fluggesellschaft in Verona ankommen.

    In Israel kümmerten sich Vertreter der italienischen Botschaft in Tel Aviv um Italiener*innen, die ausreisen wollen. Am Flughafen Ben Gurion in Tel Aviv sei ein Schalter der Botschaft eingerichtet worden. «Wir werden alles tun, um ihnen zu helfen, sie zu unterstützen, sie zu begleiten und sie zurückzubringen», sagte Tajani. Die Situation sei allerdings angesichts der prekären Sicherheitslage kompliziert

  • 10.47 Uhr

    Israelische Armee zählt 123 tote Soldaten

    Bei dem Grossangriff der islamistischen Hamas-Organisation sind nach israelischen Militärangaben mindestens 123 israelische Soldaten getötet worden.

    Armeesprecher Daniel Hagari sagte am Dienstag ausserdem, bisher seien 50 Familien persönlich darüber informiert worden, dass ihre Angehörigen in den Gazastreifen verschleppt worden seien. Nach offiziellen israelischen Angaben geht man jedoch von mindestens 100 Entführten aus, unter ihnen auch Soldaten.

    Welche Taktik verfolgt die Islamisten-Miliz mit den Geiselnahmen? Sicherheitsexperte Peter Neumann vom King’s College in London sagt, damit sollte «Israel gedemütigt» werden. Mehr dazu liest du hier

  • 10.32 Uhr

    Irans Staatsoberhaupt weist Verstrickung in Hamas-Angriff zurück

    Irans Staatsoberhaupt Ali Chamenei hat eine Verstrickung in den Hamas-Terrorangriff auf Israel zurückgewiesen. «Unterstützer des zionistischen Regimes» hätten unsinnige Worte verbreitet, sagte der Ajatollah am Dienstag während einer Rede in Teheran. Sie hätten die Verantwortlichkeit für die Angriffe dem Iran zugeschrieben. «Sie machen einen Fehler», sagte Chamenei.

    «Natürlich verteidigen wir Palästina. Natürlich verteidigen wir die Kämpfe», sagte der 84-Jährige. «Wir küssen die Stirn und die Arme der einfallsreichen und intelligenten Designer und der mutigen palästinensischen Jugend, wir sind stolz auf sie», sagte Chamenei. «Natürlich ist die gesamte islamische Welt verpflichtet, die Palästinenser zu unterstützen und wird sie mit Gottes Erlaubnis unterstützen, aber das ist das Werk der Palästinenser selbst.»

    Irans Führer Ali Chamenei verteidigt die Angriffe der Hamas. 
    Irans Führer Ali Chamenei verteidigt die Angriffe der Hamas. 
    Iranian Supreme Leader's Office/ZUMA Press Wire/dpa

    Chamenei gilt als mächtigster Mann im Iran und hat in allen strategischen Belangen das letzte Wort. Wenige Tage vor den Angriffen hatte der Religionsführer alte Drohungen gegen Israel bekräftigt. «Dieses Krebsgeschwür wird, so Gott will, durch das palästinensische Volk und die Widerstandskräfte in der gesamten Region endgültig ausgerottet werden», sagte Chamenei vor einer Woche.

  • 10.15 Uhr

    NGO kritisiert Israel für Vergeltung an Zivilisten

    In einer Mitteilung wirft die Menschenrechtsorganisation Euro-Med Human Right Monitor den israelischen Streitkräften vor, im Gazastreifen «Massenmorde an Zivilisten» zu begehen. 

    Dem Bericht zufolge würden sich die israelischen Streitkräfte and den bewaffneten Palästinensischen Gruppen rächen, indem sie Massenmorde an Zivilisten begehen. Die NGO bezieht sich auf die heftige Bombardierung Israels auf dicht besiedelte Gebiete und veröffentlicht ein Foto in den Sozialen Medien eines zerbommten Viertels.  

    Selbst in militärischer Notwendigkeit müsse sich Israel bei seinen Angriffen auf Gaza an das humanitäre Völkerrecht halten, mahnt die NGO.

  • 10.05 Uhr

    Spanien und Frankreich sind dagegen, dass EU Hilfe für Palästina aussetzt

    Der amtierende spanische Aussenminister José Manuel Albares sagt, seine Regierung sei gegen die vorgeschlagene Aussetzung der EU-Hilfe für Palästina. «Wir dürfen die Hamas, die auf der EU-Liste der terroristischen Gruppen steht, nicht mit der palästinensischen Bevölkerung, der Palästinensischen Autonomiebehörde oder den UN-Organisationen vor Ort verwechseln», sagt Albares in einem Interview mit dem spanischen Rundfunk. Gemäss Albares werde Palästina in naher Zukunft wahrscheinlich mehr Hilfe benötigen.

    Das französischen Aussenministerium in Paris eine ähnliche Erklärung abgegeben und sich gegen das Aussetzen der EU-Hilfen für Palästinenser geäussert.

  • 10 Uhr

    Die Vereinten Nationen melden 187'000 Flüchtlinge im Gaza-Streifen

    Wie das UN-Hilfswerk für Palästinensische Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) am Dienstag meldet, sind derzeit rund 187'000 Menschen aus dem Gaza-Streifen auf der Flucht. Davon seien um die 137'500 Flüchtlinge in den Notunterkünften untergekommen. Die Organisation rechnet damit, dass die Zahl der palästinensischen Flüchtligen weiter steigen wird.

    Weiter meldet die Hilfsorganisation, dass seit vergangener Woche rund eine halbe Million Menschen keine Essenrationen von den Vereinten Nationen erhalten haben, da sämtliche Verteilzentren für Essen inzwischen geschlossen werden mussten.

  • 9.40 Uhr

    Erneuter Raketenalarm im Süden Israels

    Die Israelische Armee meldet erneut Raketenalarm. Gegen 10.24 Uhr (Ortszeit) ertönen im Süden des Landes, unter anderem Aschkelon und Aschdod, mehrere Raketensirenen. 

  • 9.15 Uhr

    Israelische Armee schickt Transportflugzeuge nach Europa, um Reservisten zurück zu fliegen

    Die israelische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben Transportflugzeuge nach Europa geschickt, um Hunderte Israelis, die dort als Reservisten registriert sind, nach Israel zurückzuholen. Sie sollen das Land gegen den Terror der Hamas verteidigen. 

    Aus welchen Teilen Europas die Reservisten zusammengezogen werden, gibt die Luftwaffe nicht bekannt.

  • 8.42 Uhr

    Rund 1500 tote Hamas-Kämpfer entdeckt: Gaza-Grenze angeblich wieder unter israelischer Kontrolle

    Drei Tage nach dem verheerenden Hamas-Terrorangriff auf israelische Ortschaften hat Israels Armee die Grenze nach eigenen Angaben wieder unter Kontrolle gebracht. Der israelische Armeesprecher Richard Hecht sagte am Dienstag: «Seit gestern Abend ist niemand mehr reingekommen.» Es sei aber immer noch möglich, dass weitere Terroristen eindringen. Es könnten auch noch Angreifer in Israel unterwegs sein. In grenznahen Orten wie Saad und Kisufim habe es noch Schusswechsel gegeben.

    «Wir konzentrieren uns jetzt auf unsere Offensive im Gazastreifen», sagte Hecht. Die Armee hatte binnen 48 Stunden rund 300'000 Reservisten mobilisiert – die grösste Mobilisierung in der Geschichte des Landes. An der Grenze richtete das Militär seinen Angaben zufolge auch eine «Infrastruktur für künftige Operationen» ein.

    Der Militärsprecher bestätigte, in Israel befänden sich die Leichen von rund 1500 Terroristen. Hunderte weitere palästinensische Angreifer wurden gefangen genommen.

    Hunderte von Terroristen waren am Samstag im Auftrag der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas in einem Überraschungsangriff über die Grenze nach Israel gekommen. Bei dem darauf folgenden Massaker wurden rund 900 Menschen getötet, Männer, Frauen und Kinder. Allein in Beeri wurden am Montag noch mehr als 100 Leichen gefunden, nachdem die Armee die Kontrolle über den Ort wiedergewonnen hatte. Mehr als 2600 Menschen wurden nach Angaben des israelischen Gesundheitsministeriums verletzt. Vier davon schweben noch in Lebensgefahr, 155 gelten als Schwerverletzte.

    Bei massiven israelischen Gegenschlägen wurden im Gazastreifen nach Angaben des dortigen Gesundheitsministeriums mindestens 687 Menschen getötet und mehr als 3800 verletzt.

  • 8.30 Uhr

    Israel nennt Parlament und Ministerien in Gaza legitime Angriffsziele

    Das israelische Militär hat zivile Einrichtungen der Hamas-Regierung im Gazastreifen als legitime Ziele eingestuft. Falls Bewaffnete vom Parlament oder Regierungsgebäuden Raketen abfeuerten, «werden diese zu militärischen Zielen», sagte Militärsprecher Richard Hecht am Dienstag.

    Das Militär teilte mit, es habe im Laufe der Nacht Hunderte Ziele der auch von den USA und der EU als Terrororganisation eingestuften Hamas im Viertel Rimal in Gaza Stadt angegriffen. Dort befinden sich Ministerien und Regierungsgebäude der Hamas. In der Gegend gab es schwere Zerstörungen. Hecht sagte, palästinensische Zivilisten sollten versuchen, über den Grenzübergang Rafah nach Ägypten zu gelangen. Später erklärte das Militär jedoch, der Übergang sei geschlossen.

    Kämpfer der militant-islamistischen Hamas hatten am Samstag in einer beispiellosen Aktion die Grenze durchbrochen, waren kilometerweit nach Israel eingedrungen und hatten Hunderte Israelis getötet. Die Hamas nahm zudem Geiseln und verschleppte sie in den Gazastreifen. Nach israelischen Angaben haben die Hamas und andere militant-islamistische Gruppen mehr als 150 Menschen in ihrer Gewalt, darunter Soldaten. Israel reagierte mit Beschuss des Gazastreifens.

    Nach israelischen Angaben wurden bei den Hamas-Angriffen etwa 900 Soldaten und Zivilisten getötet. Die palästinensischen Behörden meldeten etwa 700 Tote im Gazastreifen und im Westjordanland.

  • 7.30 Uhr

    Roger Schawinski bangt um seine Familie in Israel

    Der Grossangriff auf Israel versetzt die Welt in Schrecken. Talk-Ikone Roger Schawinski hat Familie in Israel und verfolgt die Geschehnisse pausenlos. Der 78-Jährige findet, Verhandlungen mit der Hamas bringen nichts.

  • 6 Uhr

    Sieben Argentinier in Israel getötet – 15 noch vermisst

    Bei den Angriffen militanter Hamas-Kämpfer in Israel sind am Wochenende sieben Argentinier getötet worden, 15 weitere werden nach Angaben des argentinischen Aussenministers Santiago Cafiero noch vermisst. Rund 625 Argentinier, die sich noch in Israel aufhielten, hätten um ihre Rückführung gebeten, sagt Cafiero.

    Israels Militär hat nach eigenen Angaben zwei Tunnel beschossen, über die Kämpfer der islamistischen Hamas in israelisches Territorium eingedrungen sein sollen. Über den genauen Ort der Tunnel machten die Streitkräfte in ihrer Mitteilung vom Dienstagmorgen zunächst keine Angaben. Die Hamas hat in der Vergangenheit Tunnel genutzt und ein Netz unterirdischer Verbindungen eingerichtet, das vom Gazastreifen bis Ägypten reicht. Über die Tunnel schmuggelte die militante Gruppe Waffen und nutzte diese auch für Angriffe auf israelischem Gebiet.

  • 5.05 Uhr

    Israelische Angriffe treffen von Hamas genutzte Tunnel

  • 5 Uhr

    Swiss fliegt heute Schweizer aus Israel zurück

    Die Swiss fliegt heute Schweizer*innen aus Israel zurück, drei Tage nach dem Überraschungsangriff der Hamas auf das Land. Auf Wunsch des EDA wird ein Evakuierungsflug von Zürich nach Tel Aviv und zurück durchgeführt. Am Montag war dieser bereits ausgebucht. Parallel dazu werden sich die EU-Aussenminister, die von EU-Chefdiplomat Josep Borrell einberufen wurden, zu einer Dringlichkeitssitzung über die Lage in Israel und im Gazastreifen treffen.

  • 4.40 Uhr

    Solidaritätskundgebung für Israel in Zürich

    In Zürich findet heute eine bewilligte Solidaritätskundgebung für Israel statt. Die abendliche Kundgebung wird organisiert von der Israelitischen Cultusgemeinde Zürich und unterstützt von einer breiten Allianz von jüdischen und anderen Organisationen, wie die Veranstalter schreiben.

  • 4.30 Uhr

    Hamas: Iran war nicht im Vorfeld eingebunden

    Die Hamas hat Berichte zurückgewiesen, denen zufolge Iran im Voraus über den geplanten Angriff auf Israel informiert gewesen sei. «Es war eine Überraschung für alle, auch für Iran», sagte Ali Baraka, Leiter der Hamas für internationale Beziehungen im Ausland, in einem Interview mit dem Sender NBC News. Das «Wall Street Journal» hatte zuvor berichtet, dass Iran bei der Planung des Angriffs geholfen habe. Die Regierung in Teheran hat die Behauptung zurückgewiesen.

  • 4.01 Uhr

    Israel: Vizekommandeur bei Kämpfen an Grenze zum Libanon getötet

    Bei Zusammenstössen an Israels Nordgrenze zum Libanon ist ein israelischer Vizekommandeur getötet worden. Dies teilte das israelische Militär in der Nacht zum Dienstag mit. Es identifizierte den Offizier als Alim Abdallah. Zu den Hintergründen seines Todes gab es zunächst keine Angaben. Militante Palästinenser aus den Reihen der Gruppe Islamischer Dschihad drangen über die Grenze nach Israel vor, woraufhin Israel mit dem Beschuss von Zielen im Südlibanon reagierte. Die Hisbollah-Miliz erklärte, fünf ihrer Mitglieder seien getötet worden. Die militante Gruppe feuerte als Akt der Vergeltung Raketen und Granaten auf zwei israelische Armeebasen ab.

  • 3.35 Uhr

    USA: Keine Beweise für direkte Beteiligung des Iran

    Für die USA steht es ausser Frage, dass der Iran in gewissem Masse an der Unterstützung der Hamas beteiligt sei. Aber die USA hätten keine konkreten Beweise dafür gesehen, dass der Iran direkt an der Planung des aktuellen Angriffs mitgewirkt habe, sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates des Weissen Hauses, John Kirby.

    Die US-Regierung erwarte zusätzliche Sicherheitsanfragen aus Israel und werde versuchen, diese so schnell wie möglich zu erfüllen. Der oberste US-General, Charles Brown, warnte den Iran derweil vor einer Einmischung in Israel. Auf die Frage, was seine Botschaft an den Iran sei, antwortet er, die USA wollten «eine ziemlich klare Botschaft senden. Wir wollen nicht, dass sich der Konflikt ausweitet, und wir wollen, dass der Iran diese Botschaft laut und deutlich hört».

  • 2.45 Uhr

    Palästinenser-Präsident Abbas wird offenbar im Kreml erwartet

    Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas wird russischen Medienberichten zufolge zu Gesprächen nach Russland reisen. «Es wurde vereinbart, dass Herr Abbas nach Moskau kommt», zitiert die russische Nachrichtenagentur RBC den palästinensischen Botschafter in Moskau, Abdel Hafiz Nofal. Beide Seiten hätten «täglichen Kontakt». «Wir warten auf eine offizielle Erklärung des Kremls, von russischer Seite, wann der Besuch stattfinden wird.»

    Der russische Präsident Wladimir Putin hatte Abbas zuletzt vor einem Jahr am Rande einer Regionalkonferenz in Kasachstan getroffen. Medienberichten zufolge war Abbas zuletzt vor zwei Jahren in Russland.

    Russland, das sowohl Beziehungen zu arabischen Ländern, Iran und der Hamas als auch zu Israel unterhält, verurteilt die Gewalt auf beiden Seiten und wirft den USA vor, die Bedeutung eines unabhängigen palästinensischen Staates nicht anzuerkennen.

    Putin wird zudem nach russischen Angaben am Dienstag in Moskau mit dem irakischen Ministerpräsidenten Mohammed Shia Al-Sudani Gespräche über bilaterale Fragen und die Entwicklung der Lage im Nahen Osten führen.

  • 1.47 Uhr

    Biden: Mindestens elf Amerikaner unter Toten bei Hamas-Angriffen

    Infolge der Angriffe von Hamas-Terroristen gegen Israel sind nach Angaben von US-Präsident Joe Biden auch elf amerikanische Staatsbürger ums Leben gekommen. «Leider wissen wir jetzt, dass mindestens 11 amerikanische Staatsbürger unter den Getöteten waren», heisst es in einer in der Nacht zum Dienstag veröffentlichten Mitteilung von Biden auf der Plattform X (früher Twitter). Es sei «wahrscheinlich», dass sich unter den von der Hamas festgehaltenen Personen auch Amerikaner befänden. Seine Regierung arbeite mit der israelischen Seite an «jedem Aspekt der Geiselkrise».

    Die Hamas, die von den USA, der EU und Israel als Terrororganisation eingestuft wird, hatte am Samstag vom Gazastreifen aus bei einem Grossangriff auf das Grenzgebiet zu Israel das schlimmste Blutbad unter Zivilisten seit Israels Staatsgründung angerichtet. Mindestens 900 Menschen kamen ums Leben, 2600 weitere wurden dabei verletzt.

  • 1.17 Uhr

    Deutschland und vier weitere Länder versichern Israel Solidarität

    Nach den Terrorattacken der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas in Israel haben Deutschland, die USA, Grossbritannien, Frankreich und Italien dem angegriffenen Land gemeinsam ihre Solidarität versichert. Zusammen würden «unsere unerschütterliche und vereinte Unterstützung» für Israel zum Ausdruck gebracht «und die Hamas und ihre schrecklichen Terrorakte unmissverständlich» verurteilt, hiess es in einer in der Nacht zu Dienstag veröffentlichten Mitteilung der Bundesregierung. Bundeskanzler Olaf Scholz schrieb auf X (ehemals Twitter): «Unsere 5 Länder werden sicherstellen, dass Israel sich und seine Bürger gegen die abscheulichen Angriffe verteidigen kann.»

    Der französische Präsident Emmanuel Macron und er hätten mit US-Präsident Joe Biden, dem britischen Premierminister Rishi Sunak und der italienischen Ministerpräsidentin Giorgia Meloni telefoniert und ihre Unterstützung für Israel bekräftigt, schrieb Scholz. In Hamburg hatte am Montag eine zweitägige deutsch-französische Kabinettsklausur mit Scholz und Macron begonnen.

    Mit Blick auf die Palästinenser hiess es in der gemeinsamen Mitteilung der fünf Länder: «Wir alle erkennen die legitimen Bestrebungen des palästinensischen Volkes an und unterstützen Gerechtigkeit und Freiheit für Israelis und Palästinenser gleichermassen.» Aber man dürfe sich nicht täuschen: «Die Hamas vertritt diese Bestrebungen nicht und sie bietet dem palästinensischen Volk nichts anderes als noch mehr Terror und Blutvergiessen.»

    Israel werde in seinen Bemühungen unterstützt, sich und sein Volk gegen solche Gräueltaten zu verteidigen, hiess es weiter. «In den kommenden Tagen werden wir als Verbündete und als gemeinsame Freunde Israels vereint und koordiniert vorgehen, um sicherzustellen, dass Israel in der Lage ist, sich selbst zu verteidigen, und um letztlich die Voraussetzungen für eine friedliche und integrierte Nahostregion zu schaffen.» (...). «Wir stellen klar, dass es für die terroristischen Aktionen der Hamas keine Rechtfertigung und keine Legitimation gibt und sie allgemein verurteilt werden müssen.»

  • 0.45 Uhr

    USA wollen keine Bodentruppen entsenden

    Die USA werden nach Angaben des US-Präsidialamtes keine Bodentruppen in Israel einsetzen. Die US-Regierung werde aber die Interessen der USA in der Region schützen, sagt der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates des Weissen Hauses, John Kirby. Die US-Regierung erwarte zusätzliche Sicherheitsanfragen aus Israel und werde versuchen, diese so schnell wie möglich zu erfüllen

  • 0.23 Uhr

    USA liefern Munition an Israel

    Die USA unterstützen Israel mit der Lieferung von Munition. Es seien bereits Flugzeuge abgehoben, die dringend benötigte Ladungen und militärische Ausrüstung ans Mittelmeer bringen sollten, erfuhr die Nachrichtenagentur AP am Montag (Ortszeit) aus dem US-Verteidigungsministerium. Das Pentagon prüfe Bestände im Hinblick darauf, was sonst noch schnell geschickt werden könne. Einzelheiten über die Lieferungen wurden nicht mitgeteilt.

    In den USA wächst die Sorge, ob das Land in der Lage ist, Israel und die Ukraine parallel mit Waffen und Munition zu beliefern. Der Kongress müsse schnell mehr Mittel bewilligen, damit die Vereinigten Staaten beide Länder ausstatten könnten, mahnte die für das Heer zuständige Staatssekretärin im US-Verteidigungsministerium Christine Wormuth am Montag. «Die Absicht ist, Israel zu unterstützen», sagte sie. «Aber insbesondere bei der Munition und der Fähigkeit, Israel und die Ukraine gleichzeitig zu unterstützen, werden zusätzliche Mittel benötigt, um unsere Kapazität zur Ausweitung der Produktion zu erhöhen und dann auch für die Munition selbst zu bezahlen.»

  • 0.05 Uhr

    Israels Armee attackiert weitere Hamas-Stellungen im Gazastreifen

    Israels Armee greift bei ihren Gegenschlägen nach den Terrorattacken der Hamas in Israel weiterhin Ziele militanter Palästinenser im Gazastreifen an. Die Stellungen seien aus der Luft und von Schiffen aus attackiert worden, teilte die Armee am späten Montagabend mit. Das Militär habe unter anderem Waffenlager, Tunnel und eine Hamas-Kommandozentrale in einer Moschee bombardiert. Ausserdem sei ein Treffpunkt und Wohnhaus von Mitgliedern des Islamischen Dschihads getroffen worden, hiess es weiter. Dabei seien zwei Terroristen getötet worden.

    Zerstörung in Gaza nach einem Gegenschlag Israels. 
    Zerstörung in Gaza nach einem Gegenschlag Israels. 
    Bild: Keystone/EPA/Haitham Imad

    Unbestätigten Medienberichten zufolge sollen sich die Leichen von rund 1500 palästinensischen Terroristen auf israelischem Gebiet befinden. Die Armee selbst hatte zuvor mitgeteilt, seit Samstag Hunderte Angreifer, die aus dem Gazastreifen nach Israel eingedrungen waren, getötet zu haben. Weiterhin hätten die Soldaten Hunderte militante Palästinenser in Gefangenschaft genommen.

    Ein Sprecher der von der EU, den USA und Israel als Terrororganisation eingestuften islamistischen Palästinenserorganisation sagte dem arabischen Sender Al-Dschasira, die Gruppe sei offen für Vermittlungen. Schon zuvor hatte die Hamas einen Gefangenenaustausch gefordert.

  • Dienstag, 10. Oktoberr 2023, 0.03 Uhr

    EU-Kommission relativiert Aussage zu Zahlungsstopp an Palästinenser

    Die EU-Kommission hat ihre Ankündigungen zum Einfrieren von Entwicklungshilfezahlungen an die Palästinenser relativiert. In einer am Montagabend verbreiteten Pressemitteilung der Brüsseler Behörde heisst es, da momentan keine Zahlungen vorgesehen seien, werde es vorerst auch nicht zu einer Zahlungsaussetzung kommen.

    Zuvor hatte am Nachmittag der zuständige EU-Kommissar Oliver Varhelyi über den Kurznachrichtendienst X eine Überprüfung der EU-Entwicklungshilfen für die Palästinenser angekündigt und mitgeteilt, alle Zahlungen würden sofort ausgesetzt. Ein Sprecher der Behörde hatte dies danach bestätigt.

    Am Abend hiess es nun aus Kommissionskreisen, es sei angesichts des Angriffs der islamistischen Terrororganisation Hamas auf Israel tatsächlich vereinbart worden, keine Gelder auszuzahlen, bis die Überprüfung der Hilfen abgeschlossen sei. Es sei aber auch richtig, dass derzeit keine Zahlungen anstünden. Varhelyi habe die Entscheidung eigenmächtig kommuniziert. Ursprünglich sei vorgesehen gewesen, zunächst die Mitgliedstaaten zu informieren, damit das Thema dann auch bei dem für diesen Dienstag geplanten Sondertreffen der Aussenminister mit dem EU-Aussenbeauftragten Josep Borrell besprochen werden könne.

    Die Meinungen zu dem Thema gehen in der EU weit auseinander. So erklärte EU-Ratspräsident Charles Michel am späten Montagabend nach einem Telefonat mit UN-Generalsekretär António Guterres: «Wir dürfen die dringend benötigte Entwicklungshilfe und humanitäre Hilfe für die palästinensischen Zivilisten nicht stoppen. Dies könnte von der Hamas ausgenutzt werden und Spannungen und Hass verschärfen.»

    Ähnlich äusserte sich der EU-Aussenbeauftragte Josep Borrell. Er schrieb: «Die Aussetzung der Zahlungen – eine Bestrafung des gesamten palästinensischen Volkes – hätte den EU-Interessen in der Region geschadet und die Terroristen nur noch mehr ermutigt.» Aus seiner Sicht macht die neue Mitteilung der Kommission klar, dass wegen der Überprüfung keine fälligen Zahlungen ausgesetzt werden.

  • 23.30 Uhr

    Wir beenden unseren Live-Ticker vom 9. Oktober 2023

  • 23.19 Uhr

    Wieder mehrere Tote bei Auseinandersetzungen auch im Westjordanland

    Während Israels Armee den Kampf gegen Terroristen der islamistischen Hamas weiterführt, hat es auch im Westjordanland wieder Auseinandersetzungen mit Toten gegeben. Bei Zusammenstössen mit israelischen Sicherheitskräften wurden am Montag nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Ramallah drei Palästinenser getötet. Ein 18-Jähriger soll demnach etwa versucht haben, mit einem Traktor eine Siedlung zu rammen. Zudem sei ein 16-Jähriger seinen Verletzungen nach einer Konfrontation mit Soldaten am Sonntag erlegen.

    Auch am Wochenende, nach Beginn des Grossangriffs der im Gazastreifen herrschenden Hamas auf Israel, waren bei gewaltsamen Zusammenstössen mit israelischen Sicherheitskräften mehrere Palästinenser im Westjordanland getötet worden. Die Sicherheitslage in Israel und dem Westjordanland ist schon seit langem sehr angespannt.

  • 23.15 Uhr

    Italienisches Paar nach Hamas-Angriff auf Israel vermisst

    Nach den Grossangriffen der islamistischen Hamas auf Israel wird auch ein italienisches Ehepaar vermisst. Die Frau und ihr Mann leben eigentlich in dem schwer betroffenen Kibbuz Beeri unweit des Gazastreifens, wie Aussenminister Antonio Tajani am Montagabend im Fernsehsender RAI mitteilte. Mit beiden gebe es seit Samstag keinen Kontakt mehr. Beide besitzen sowohl die italienische als auch die israelische Staatsbürgerschaft. Zunächst hatte Tajani davon gesprochen, dass ein Vater und sein Sohn vermisst würden.

    Italien sei nun in ständigem Austausch mit den israelischen Behörden. Auch der Krisenstab des Aussenministeriums in Rom arbeite daran, die Vermissten aufzuspüren, so Tajani. «Ich hoffe, dass sie nicht gefangen genommen und in den Gazastreifen gebracht wurden.» Tajani leben in Israel etwa 18’000 Menschen, die auch die italienische Staatsbürgerschaft besitzen.

  • 23.10 Uhr

    Tausende gehen nach Angriffen auf Israel in London auf Strasse

    Tausende Menschen sind am Montagabend als Reaktion auf die Angriffe der islamistischen Hamas auf Israel und die Antwort des israelischen Militärs in London auf die Strasse gegangen. Vor der israelischen Botschaft im Stadtteil Kensington versammelten sich nach Angaben der britischen Nachrichtenagentur PA Hunderte Menschen zu einer pro-palästinensischen Demonstration. Dem Nachrichtensender Sky News zufolge sollen es sogar bis zu 5000 Menschen gewesen sein.

    Im Verlauf der Kundgebung wurden Feuerwerkskörper entzündet und palästinensische Fahnen geschwenkt. Die Teilnehmer beschimpften Israel als «terroristischen Staat». Die Polizei teilte mit, es sei in der Nähe zu Sachbeschädigung gekommen.

    Etwa 2000 Menschen kamen unterdessen im Regierungsviertel Westminster zu einer Mahnwache für die Opfer des Hamas-Terrorangriffs zusammen. Das britische Parlament wurde in den Farben der israelischen Flagge beleuchtet.

    Premierminister Rishi Sunak besuchte einen jüdischen Gottesdienst im Norden Londons. «Diejenigen, die Hamas unterstützen, sind vollkommen verantwortlich für diesen abscheuliche Angriff. Das sind keine Militanten, das sind keine Freiheitskämpfer, es sind Terroristen», sagte Sunak. «Es gibt keine zwei Seiten bei diesen Ereignissen, es gibt keine Frage der Ausgewogenheit. Ich stehe an der Seite Israels», sagte Sunak weiter. Antisemitischer Hass werde in Grossbritannien nicht toleriert werden, versicherte er der jüdischen Gemeinde in Grossbritannien.

  • 22.11 Uhr

    Mehr als 137’000 Schutzsuchende in UN-Notunterkünften in Gaza

    Im Gazastreifen haben inzwischen mehr als 137’000 Menschen in Notunterkünften der Vereinten Nationen Schutz gesucht. Wie das UN-Hilfswerks für Palästinensische Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) am Montagabend mitteilte, sind die Notunterkünfte bereits zu 90 Prozent belegt. UNRWA befürchtet, dass sich die humanitäre Lage für die Menschen im Gazastreifen weiter verschärfen wird.

    Die islamistische Hamas hatte am Wochenende von Gaza aus überraschend Raketenangriffe gegen Israel begonnen. Gleichzeitig drangen bewaffnete Palästinenser über Land, See und Luft nach Israel vor und griffen Menschen in mehreren Orten in Grenznähe an. Israels Armee reagierte unter anderem mit Raketenbeschuss auf Gaza.

    Laut UNRWA wurden mehr als ein Dutzend Einrichtungen der Vereinten Nationen in Gaza von israelischen Geschossen getroffen. Dabei sei es zu Sachschäden gekommen. Auch eine Schule, die derzeit als Notunterkunft dient, sei getroffen worden. Die UN-Organisation hat Schulen für den Unterricht geschlossen und die Ausgabe von Lebensmitteln eingestellt. Im Gazastreifen sind knapp 1,5 Millionen Menschen als Flüchtlinge bei dem UN-Hilfswerk registriert.

  • 21.49 Uhr

    UN bemühen sich um Eindämmung des Konflikts im Nahen Osten

    Die Vereinten Nationen bemühen sich nach dem terroristischen Grossangriff der islamistischen Hamas auf Israel intensiv um eine Eindämmung des Konflikts. UN-Generalsekretär António Guterres sagte, er und der UN-Koordinator für den Friedensprozess im Nahen Osten, Tor Wennesland, seien dazu im Austausch mit den wichtigsten Akteuren der Region.

    UN-Sprecher Stéphane Dujarric sagte, Guterres habe mit dem israelischen Präsidenten Izchak Herzog und dem jordanischen König Abdullah II. gesprochen. Guterres erwarte zudem, mit Palästinenserpräsident Mahmud Abbas, dem ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi und dem geschäftsführenden libanesischen Ministerpräsidenten Nadschib Mikati zu sprechen.

    Wennesland wiederum befinde sich im Austausch mit seinen Kollegen aus den USA, der EU, Katar, dem Libanon und anderen Ländern, um dem Risiko eines Überschwappens der Gewalt in ungekanntem Ausmass vorzubeugen, sagte Dujarric. Die internationale Gemeinschaft und die Akteure im Nahen Osten müssten mit geeinter Stimme sprechen, forderte er.

  • 21.42 Uhr

    Netanjahu: Israel ist vereint – Forderung nach Notstandsregierung

    Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat die Opposition aufgefordert, ohne Vorbehalte in eine Notstandsregierung einzutreten. «Wir befinden uns in einem Einsatz für die Heimat, einem Krieg zur Sicherung unserer Existenz, einem Krieg, den wir gewinnen werden», sagte er bei einer Ansprache im Fernsehen. Die Spaltungen unter den Israelis erklärte Netanjahu für beendet. «Wir sind alle vereint.» Auch die Führung solle sich nun zusammentun und mit der Opposition eine Notstandsregierung bilden.

    «Dieser Krieg wurde uns von einem verabscheuungswürdigen Feind aufgezwungen – von Bestien, die die Ermordung von Frauen, Kindern und Alten feiern.» Die Bilder der Zerstörung in Gaza seien «nur der Anfang», drohte Netanjahu. Hunderte Terroristen seien bereits «ausgelöscht» worden.

  • 21.36 Uhr

    Vergeltung mit Raketen: Hisbollah feuert auf Israel

    Die Hisbollah im Libanon hat als Vergeltung für den Tod mehrerer Anhänger Raketen auf Israel abgefeuert. Israels Armee reagierte mit Artilleriefeuer, wie das Militär mitteilte. Berichte über Opfer gab es zunächst nicht.

    Die Schiitenorganisation Hisbollah beschrieb den Raketenangriff auf israelische Stellungen als Reaktion auf den Tod mehrerer eigener Anhänger. Drei Kämpfer seien in Folge der «zionistischen Aggression» ums Leben gekommen, hatte die Schiitenorganisation zuvor mitgeteilt.

  • 21.30 Uhr

    Israels Präsident: Erlebnisse wie seit Holocaust nicht mehr

    Nach Angaben von Israels Präsident Izchak Herzog wurden seit dem Holocaust nicht mehr so viele Juden an einem Tag getötet wie bei den Terrorattacken der Hamas am Samstag. «Seit dem Holocaust haben wir nicht mehr erlebt, wie jüdische Frauen und Kinder, Grosseltern – sogar Holocaust-Überlebende – in Lastwagen gepfercht und in die Gefangenschaft gebracht wurden», sagte er nach Angaben seines Sprechers.

  • 21.28 Uhr

    Israels Armee rät Bürgern zur Vorratsbeschaffung

    Israels Armee hat die Menschen im Land angewiesen, sich mit ausreichend Nahrung, Wasser und Medikamenten einzudecken. Die Vorräte sollten mindestens 72 Stunden reichen, teilte das Militär – offensichtlich mit Blick auf eine drohende militärische Auseinandersetzungen mit der islamistischen Hamas – mit. Auch andere Ausrüstung für Notsituationen sollen sich die Bürger beschaffen und überprüfen, wo sich der nächst gelegene Luftschutzbunker befindet, hiess es Montag weiter.

    Israelische Medien zufolge waren die Supermärkte anschliessend voll mit Leuten, viele Regale jedoch leer. Die Armee betonte daraufhin, es habe sich lediglich um eine Erinnerung an eine standardmässige Empfehlung und keine neue Anweisung gehandelt.

    Nach einem Raketenangriff aus dem Gazastreifen ist Rauch aus einem Wohnhaus in Ashkelon zu sehen.
    Nach einem Raketenangriff aus dem Gazastreifen ist Rauch aus einem Wohnhaus in Ashkelon zu sehen.
    Bild: Ilia Yefimovich/dpa
  • 21.22 Uhr

    Netanjahu: Vergeltung gegen die Hamas hat gerade erst begonnen

    Die Offensive des israelischen Militärs in Reaktion auf den terroristischen Grossangriff der islamistischen Hamas hat nach Angaben von Regierungschef Benjamin Netanjahu gerade erst begonnen.

    Das erklärte er in einer landesweit im Fernsehen übertragenen Ansprache, während Israel den dritten Tag in Folge heftige Luftangriffe auf den Gazastreifen ausführte. «Wir haben mit den Angriffen auf die Hamas erst begonnen», sagte er. «Was wir unseren Feinden in den kommenden Tagen antun werden, wird in ihnen für Generationen nachhallen.»

  • 21.10 Uhr

    13'000 UN-Mitarbeiter können Gazastreifen nicht verlassen

    13'000 UN-Mitarbeitende befinden sich den Vereinten Nationen zufolge im Gazastreifen. «Sie sind offensichtlich nicht in der Lage, wegzugehen», sagte UN-Sprecher Stephane Dujarric. «Sie konzentrieren sich darauf, im Rahmen ihres Mandats alles zu tun, was sie können, um der Bevölkerung zu helfen.» Es seien Angestellte des UN-Hilfswerks für Palästinensische Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) – die meisten von ihnen seien Palästinenser, etwa 300 seien internationale Mitarbeitende.

    Blick über Gaza-Stadt: Feuer und  Rauch steigen nach einem israelischen Luftangriff auf.
    Blick über Gaza-Stadt: Feuer und Rauch steigen nach einem israelischen Luftangriff auf.
    Fatima Shbair/AP/dpa
  • 20.55 Uhr

    Mindestens 100 Leichen nach Geiselnahme in Kibbuz geborgen

    Mindestens 100 Leichen sind in dem ländlich gelegenen Kibbuz Beeri geborgen worden, das beim terroristischen Angriff der islamistischen Hamas auf Israel Schauplatz eines Geiseldramas war. Das teilte der israelische Rettungsdienst Zaka mit.

  • 20.52 Uhr

    Gesundheitsministerium: Zahl der Toten im Gazastreifen gestiegen

    Die Zahl der Toten im Gazastreifen durch israelische Vergeltungsangriffe in Reaktion auf den Terrorangriff der Hamas auf Israel ist nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums auf mehr als 680 Menschen gestiegen. Mehr als 3700 Menschen seien verletzt worden.

  • 20.49 Uhr

    Zahl der Toten in Israel nach Hamas-Angriff steigt auf 900

    Nach dem Grossangriff der islamistischen Hamas aus dem Gazastreifen ist die Zahl der Toten in Israel laut Medienberichten auf 900 gestiegen. Wie das Pressebüro der Regierung mitteilte, wurden rund 2600 Menschen verletzt.

    Allein in einem völlig zerstörten Kibbutz nahe des Gazastreifens mit rund 1000 Einwohnern wurden am Montag, dem ersten Tag der Suche, mehr als 100 Leichen geborgen, wie Medien unter Berufung auf Rettungskräfte meldeten. Dort würden weitere Todesopfer befürchtet.

    Bei israelischen Luftangriffen als Reaktion auf den Grossangriff wurden im Gazastreifen nach Angaben des dortigen Gesundheitsministeriums mindestens 687 Menschen getötet und mehr als 3800 verletzt.

  • 20.31 Uhr

    Mehrere Hisbollah-Kämpfer durch israelischen Beschuss getötet

    Mehrere Hisbollah-Kämpfer sind durch israelischen Beschuss getötet worden. Drei Kämpfer seien in Folge der «zionistischen Aggression» ums Leben gekommen, teilte die Schiitenorganisation mit.

    Israels Armee hatte am Nachmittag mit Kampfhubschraubern Ziele im Libanon angegriffen, wie das Militär mitteilte. Soldaten hatten zuvor eigenen Angaben nach mehrere bewaffnete Verdächtige erschossen, die vom nördlichen Nachbarland aus nach Israel vorgedrungen waren.

    Die eng mit dem Iran verbündete Schiitenorganisation Hisbollah dementierte eine Beteiligung an dem Vorfall, auf den Israel mit Beschuss von Zielen im Süden des Nachbarlandes reagierte. Sicherheitskreise im Libanon vermuten, dass militante Palästinenser hinter dem Angriff auf Israel stehen. Die Hisbollah hatte am Sonntag die Verantwortung für einen Raketenbeschuss aus dem Südosten Libanons auf israelisches Grenzgebiet übernommen.

    Das israelische Fernsehen berichtete, Einwohner im Norden des Landes seien angewiesen worden, in Schutzräumen zu bleiben. Auch die libanesische Armee hatte die Bürger im Süden des Landes aufgefordert, zusätzliche Vorsichtsmassnahmen zu treffen. Israel und der Libanon befinden sich offiziell im Kriegszustand.

    Ein israelischer Panzer bezieht nahe der Grenze zu Libanon Stellung.
    Ein israelischer Panzer bezieht nahe der Grenze zu Libanon Stellung.
    Bild: JINI/XinHua/Gil Eliyahu
  • 19.56 Uhr

    Israelischer Aussenminister warnt Hamas vor Tötung von Geiseln

    Der israelische Aussenminister Eli Cohen hat die Hamas vor der angedrohten Tötung verschleppter Israelis gewarnt. «Dieses Kriegsverbrechen wird nicht vergeben werden», sagte er am Montagabend. Der bewaffnete Arm der Hamas hatte zuvor angekündigt, für jeden Angriff Israels «ohne vorherige Warnung» auf Häuser von Zivilisten im Gazastreifen eine israelische Geisel zu töten.

    In einer Audiobotschaft hatte Hamas-Sprecher Abu Obeida erklärt, es sei in den vergangenen Stunden zu heftigen israelischen Angriffen auf zivile Gebiete im Gazastreifen gekommen, bei denen Häuser zerstört worden seien. «Wir haben beschlossen, dem ab sofort ein Ende zu setzen, und wir erklären, dass jeder Angriff auf unsere Leute in ihren Häusern ohne vorherige Warnung bedauerlicherweise mit der Hinrichtung einer der zivilen Geiseln, die wir festhalten, einhergehen wird».

    Der israelische Aussenminister Eli Cohen warnte die Hamas vor der Tötung von Geiseln. 
    Der israelische Aussenminister Eli Cohen warnte die Hamas vor der Tötung von Geiseln. 
    Bild: Burhan Ozbilici/AP/dpa
  • 19.34 Uhr

    Hamas droht wegen israelischer Luftangriffe mit Tötung von Geiseln

    Die radikalislamische Hamas hat mit der Tötung israelischer Geiseln gedroht, sollte Israel seine Luftangriffe auf den Gazastreifen fortsetzen. «Auf jeden unangekündigten Angriff auf unser Volk werden wir mit der Hinrichtung einer der zivilen Geiseln antworten», erklärten die Essedin-al-Kassam-Brigaden, der bewaffnete Arm der Hamas, am Montag. Bewaffnete Kämpfer hatten bei ihrem Grossangriff auf Israel am Samstag etwa hundert Menschen in den Gazastreifen verschleppt.

  • 19.22 Uhr

    Guterres besorgt über angekündigte Belagerung des Gazastreifens

    Nach dem terroristischen Grossangriff der islamistischen Hamas auf Israel hat sich UN-Generalsekretär António Guterres besorgt über die angekündigte Gegenreaktion einer vollständigen Belagerung des Gazastreifens gezeigt. Er sei darüber «zutiefst beunruhigt», sagte Guterres am Montag bei einer Pressekonferenz. Die humanitäre Lage im Gazastreifen sei schon zuvor extrem schlecht gewesen. «Nun wird sie sich exponentiell verschlechtern», sagte er. Der israelische Verteidigungsminister Joav Gallant hatte zuvor erklärt, die israelischen Behörden würden dem Gebiet den Strom abstellen und die Einfuhr von Lebensmitteln und Treibstoff blockieren.

    Der UN-Generalsekretär forderte Zugang für die UN, um die 2,3 Millionen Einwohner des Gazastreifens mit humanitärer Hilfe zu versorgen. Die internationale Gemeinschaft forderte er auf, die humanitären Bemühungen unverzüglich zu unterstützen.

  • 19.12 Uhr

    Netanjahu dementiert Warnungen aus Ägypten vor Hamas-Terroranschlag

    Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat Medienberichte dementiert, denen zufolge Ägypten Israel vor einem vorgestehenden Angriff aus dem Gazastreifen gewarnt hatte. Solche Berichte seien «absolut falsch», teilte Netanjahus Büro mit.

    Israelische Medien berichteten zuvor, der ägyptische Geheimdienstchef Abbas Kamel habe Netanjahu zehn Tage vor dem Terroranschlag gewarnt, dass «etwas Ungewöhnliches, eine schreckliche Operation» im Bereich des Gazastreifens zu erwarten sei.

    Netanjahus Büro teilte dagegen mit, seit der Regierungsbildung Ende letzten Jahres habe er weder direkt noch indirekt mit Kamel gesprochen.

    Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat dementiert, dass Ägypten vor den Hamas-Anschlägen gewarnt habe (Archivbild).
    Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat dementiert, dass Ägypten vor den Hamas-Anschlägen gewarnt habe (Archivbild).
    Bild: Keystone/AP/Richard Drew
  • 18.59 Uhr

    Netanjahu teilt Video von Angriffen auf Gaza: «Wir haben begonnen»

    Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu postete auf X, ehemals Twitter, ein Video von israelischen Angriffen auf den Gazastreifen. Auf hebräisch kommentiert er unter dem Video: «Wir haben begonnen. Israel wird gewinnen.»

  • 18.50 Uhr

    Swiss-Sonderflug am Dienstag ist ausgebucht

    Gemeinsam mit dem EDA stellt die Swiss am Dienstag einen Sonderflug von Tel Aviv nach Zürich zur Verfügung. Wie «Blick» eine Swiss-Mediensprecherin zitiert, sei der Flug jedoch bereits ausgebucht: «Buchungen für den Sonderflug von Zürich nach Tel Aviv und zurück waren ab heute Nachmittag möglich. Ich kann Ihnen bestätigen, dass der Flug inzwischen ausgebucht ist.»

  • 18.36 Uhr

    Cassis sieht keine Alternativen zum Uno-Palästinenserhilfswerk

    Nach dem Angriff der Hamas auf Israel sieht Aussenminister Ignazio Cassis keine Alternative zum Uno-Palästinenserhilfswerk UNWRA. Es gebe keine andere Organisation, welche die Aufgaben des UNWRA bei Gesundheitsversorgung und Bildung der Bevölkerung übernehmen könnte.

    Viele durch die israelischen Gegenangriffe Vertriebene hätten im Gazastreifen bei dem Hilfswerk Schutz gesucht, da sie ihre Hoffnung auf das Uno-Label setzten, sagte der Bundesrat vor den Medien in Bern. Die Schweiz unterstützt UNWRA mit jährlich 20 Millionen Franken.

    Die Schweiz habe ihre Unterstützung in den Palästinensergebieten des Nahen Ostens bereits von 70 auf rund 30 Nichtregierungsorganisationen heruntergefahren, erklärte Cassis weiter. Bei diesen habe sie gute Garantien für die richtige Verwendung der Gelder. Diese Organisationen seien im humanitären Bereich, beim Zugang von jungen Menschen in die Arbeitswelt und in der Bildung tätig, allen voran das Rote Kreuz.

  • 18.32 Uhr

    Schweiz soll mit Task Force rasch und koordiniert reagieren können

    Zwei Tage nach dem Angriff der Hamas auf Israel hat der Schweizer Aussenminister Ignazio Cassis eine Task Force eingesetzt. Dank dieser Gruppe solle die Schweiz rasch und koordiniert auf Entwicklungen reagieren können, sagte Cassis vor den Medien.

    Zur Task Force gehörten Spezialisten in juristischen Fragen, konsularischen Angelegenheiten, in Sicherheitsfragen, humanitärer Hilfe, Krisenführung und Kommunikation, sagte Cassis. Geleitet wird die Task Force von Botschafterin Maya Tissafi, der Chefin der Abteilung Mena (Region Mittlerer Osten und Nordafrika).

    Eine erste Aufgabe der Task Force sei die Hilfe für Schweizerinnen und Schweizer vor Ort – rund 28'000 leben laut Aussagen von Cassis in Israel. Schweizer Opfer scheine es glücklicherweise nicht zu geben, sagte Cassis, weder Tote, noch Verletzte noch Entführte.

    Weitere Aufgaben der Task Force seien ein ständiges Monitoring der Lage und alle erdenkliche Hilfe seitens der Schweiz vor Ort. Die Schweiz hält sich laut Cassis zur Verfügung, um jene Kräfte zu unterstützen, die auf eine Deeskalation hinwirken. Zu einem nachhaltigen Frieden zwischen Israel und Palästina könne nur eine Zwei-Staaten-Lösung beitragen, sagte Cassis.

  • 18.27 Uhr

    Expertin rechnet wegen Geiseln nicht mit militärischem Sieg Israels

    Wegen der zahlreichen Geiseln in der Gewalt der islamistischen Hamas rechnet eine Expertin nicht mit einem umfassenden militärischen Sieg Israels. «Gäbe es keine Geiseln, wäre Israel in einer völlig anderen Position. Aber es gibt sie. Und der Druck, diese Geiseln sicher nach Hause zu bringen, ist so gross, dass ich keine rein militärische Antwort erkennen kann», sagte die Chefin der Londoner Denkfabrik Chatham House, Bronwen Maddox.

    Israel werde Hamas-Ziele im Gazastreifen angreifen und das Gebiet belagern, sagte Maddox der dpa in Liverpool. «Aber ich kann nicht sehen, wie sie dies militärisch lösen werden.» Nötig sei die Vermittlung eines anderen Landes, sagte die Thinktank-Direktorin. Türkei habe sich bereits angeboten, auch Ägypten komme in Frage.

    Vermutlich habe sich Israel noch gar nicht entschieden, wie es vorgehen werde. «Dies ist eine unheimlich schwierige Situation für Israel», sagte Maddox. Zwar gebe es laute Rufe nach einer Invasion gegen Gaza. Doch warnten viele vor hohen Opferzahlen sowohl unter palästinensischen Zivilisten als auch in den eigenen Reihen.

    Indem Israel den Gazastreifen von jeder Versorgung abschneide, hoffe es offensichtlich, dass sich die Palästinenser gegen die Hamas stellen, sagte Maddox. «Aber das hatten wir schon, und die Palästinenser wollten oder konnten diesen Druck auf die Hamas nicht ausüben.»

    Israel habe schon in der Vergangenheit geschworen, die Hamas zu zerstören. «Es ist sehr hart, eine Organisation zu zerstören, die, nach ihren eigenen Massstäben, eben erst einen grossen Erfolg gefeiert hat», sagte Maddox. Auch wenn es Israel gelinge, einige Führungskräfte auszuschalten, komme das einer Zerstörung nicht gleich.

    Rauch steigt nach einem israelischen Luftangriff über Gaza-Stadt auf.
    Rauch steigt nach einem israelischen Luftangriff über Gaza-Stadt auf.
    Bild: Fatima Shbair/AP/dpa
  • 18.10 Uhr

    Israels Regierung: Rund 150 Menschen bei Hamas-Angriffen entführt

    Bei dem Grossangriff der islamistischen Hamas sind nach israelischen Angaben rund 150 Menschen aus Israel in den Gazastreifen entführt worden. Das teilte das Pressebüro der Regierung auf Facebook mit. Zunächst hatte Israel von mehr als 100 Verschleppten gesprochen.

  • 18.04 Uhr

    Zahl der Toten in Israel nach Hamas-Angriff steigt auf 800

    Nach dem Grossangriff der islamistischen Hamas aus dem Gazastreifen ist die Zahl der Toten in Israel auf rund 800 Menschen gestiegen. Das teilte das Pressebüro der Regierung mit. Rund 2600 Menschen seien verletzt worden.

  • 17.50 Uhr

    Hilfslieferungen stehen an ägyptischem Grenzübergang bereit

    Nach dem Einfuhrstopp von Gütern in den Gazastreifen durch Israel soll die Bevölkerung in dem Küstengebiet Hilfslieferungen aus dem angrenzenden Ägypten erhalten. Israel hat das Küstengebiet als Reaktion auf den Angriff der islamistischen Hamas auf den Süden des Landes abgeriegelt.

    Hilfslieferungen verschiedener NGOs stünden nahe dem Grenzübergang bereit, teilte ein Vertreter der palästinensischen Botschaft in Rafah, dem ägyptischen Grenzübergang in den Gazastreifen, mit.

    Der Grenzübergang ist derzeit geöffnet, die ägyptischen Behörden müssen noch ihr Einverständnis geben. Bereits am Sonntag waren erste Lieferungen in Gaza angekommen.

    Dutzende Krankenwagen standen bereit und warteten auf Anweisungen der ägyptischen Behörden, wie es weiter hiess. Aus Sicherheitskreisen erfuhr dpa, dass bislang keine palästinensischen Verwundeten angekommen seien, «wegen der Schwierigkeiten angesichts des israelischen Beschusses». Der zuständige Gouverneur im Nord-Sinai bestätigte der dpa, die Spitäler im Grenzgebiet seien in Alarmbereitschaft.

  • 17.42 Uhr

    Libanesen fliehen vor israelischem Beschuss

    Familien aus dem libanesischen Grenzgebiet sind nach Angriffen Israels aus ihren Heimatorten geflohen. Ein Team der Nachrichtenagentur AP beobachtete, wie mehrere Autos voller Menschen und Gepäck die Grenzorte verliessen. «Wir haben versucht, aus Aita asch-Schaab nach Rmeisch zu fliehen, aber uns wurde gesagt, dass alle in ihren Gegenden bleiben müssen», sagte ein Mann, der mit seiner Familie versuchte wegzukommen.

    Vier bewaffnete Extremisten aus dem Libanon überquerten am Montag die Grenze zu Israel, das daraufhin Gebiete im Süden des Libanon unter Beschuss nahm. Ein Sprecher der libanesischen Hisbollah-Miliz dementierte eine Beteiligung der extremistischen Gruppe an der Operation, bei der nach israelischen Angaben mehrere der Verdächtigen getötet wurden. Zuvor hatte Israel bereits mit Gegenangriffen auf Raketenbeschuss aus dem Südlibanon reagiert.

  • 17.36 Uhr

    ETH-Experte: «Eine Bodenoffensive wird durch die Geiseln erschwert»

    Militärstrategie-Experte Michel Wyss spricht im Interview mit blue News über die grössten Hindernisse für die israelische Armee, ein mögliches Eingreifen des Iran und den überraschenden Angriff der Hamas.

  • 17.28 Uhr

    Cassis kondoliert Familien der Opfer des Angriffs auf Israel

    Aussenminister Ignazio Cassis hat den Familien der Opfer der Angriffe auf Israel kondoliert. Einen Angriff wie jenen vom Samstag habe man seit Jahrzehnten nicht mehr erlebt, sagte er in Bern vor den Medien.

    «Die Schweiz ist solidarisch mit der Bevölkerung von Israel», sagte Cassis. Und sie verurteile die «terroristischen Angriffe» aufs Schärfste. Sie verletzten das humanitäre Völkerrecht schwer. Die Geiseln müssten sofort befreit werden.

    Cassis sprach von «einem gefährlichen Moment in der Region». Er selbst habe mit der israelischen Botschafterin und der Vertretung der Palästinenser gesprochen, und Bundespräsident Alain Berset mit dem israelischen Präsidenten Präsident Izchak Herzog. Die Akteure sollten alles tun, um einen Waffenstillstand zu erreichen.

    Für schnelles und koordiniertes Handeln setzte der Vorsteher des Departements für auswärtige Angelegenheiten eine Task Force ein. Diese soll zunächst die Schweizerinnen und Schweizer vor Ort unterstützen. Schweizer Opfer scheine es glücklicherweise nicht zu geben, sagte Cassis, weder Tote, noch Verletzte noch Entführte.

    Weitere Aufgaben der Task Force seien ein ständiges Monitoring der Lage und alle erdenkliche Hilfe seitens der Schweiz vor Ort. Geleitet wird die Task Force von Botschafterin Maya Tissafi, der Chefin der Abteilung Mena (Region Mittlerer Osten und Nordafrika).

    Aussenminister Ignazio Cassis  vor den Medien in Bern.
    Aussenminister Ignazio Cassis  vor den Medien in Bern.
    Bild: Keystone/Peter Klaunzer
  • 17.10 Uhr

    «Diese Terrorakte sind inakzeptabel»

    «Diese Terrorakte sind inakzeptabel», erklärt Aussenminister und Bundesrat Ignazio Cassis vor den Medien. Die Schweiz verlange, dass alle Geiseln in Gewalt der Hamas freigelassen und das internationale Recht eingehalten werde.

  • 17.00 Uhr

    Live: Pressekonferenz des EDA zum Krieg in Israel

    Aussenminister und Bundesrat Ignazio Cassis und Maya Tissafi äussern sich an einer Medienkonferenz zur Lage in Israel.

  • 17.04 Uhr

    Russischer Aussenminister ruft zu Ende der Kämpfe in Nahost auf

    Der russische Aussenminister Sergej Lawrow hat zu einem Ende der Kämpfe im Nahen Osten aufgerufen. Bevor man über Vermittlungsbemühungen sprechen könne, müssten erst die Konfliktparteien selbst die Waffen ruhen lassen, sagte Lawrow nach einem Treffen mit dem Generalsekretär der Arabischen Liga, Ahmed Abul Gheit, am Montag in Moskau. «Alles andere kann danach entschieden werden, in einer normalen, nicht-militärischen Situation.»

  • 16.51 Uhr

    UN in Gaza: Humanitäre Lage verschärft sich

    Das UN-Hilfswerk für Palästinensische Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) befürchtet, dass sich die humanitäre Lage für die Menschen im Gazastreifen weiter verschärfen wird. Ein UNRWA-Sprecher in Gaza sagte der Deutschen Presse-Agentur: «Gaza ist überfüllt. Die Lage der Menschen ist sehr schwer.»

    Seit dem Angriff der islamistischen Hamas auf Israel am Samstagmorgen bombardiert die israelische Luftwaffe Ziele der Hamas im Gazastreifen, in dem gut zwei Millionen Menschen leben.

  • 16.47 Uhr

    USA verlegen Kriegsschiffe ins östliche Mittelmeer

    Die USA verlegen als Reaktion auf den Grossangriff auf Israel durch die islamistische Hamas einen Flugzeugträger und weitere Kriegsschiffe ins östliche Mittelmeer. Das teilte das US-Verteidigungsministerium in Washington mit.

  • 16.39 Uhr

    Druck für ein Verbot der Hamas in der Schweiz steigt

    Der Druck für ein Verbot der Hamas und ihre Einstufung als Terrororganisation in der Schweiz steigt. Jüdische Organisationen fordern das ebenso wie SVP und FDP. Die SVP will zudem den Palästinensergebieten die Hilfsgelder streichen.

    Der Forderung nach einer Einstufung der Hamas als Terrororganisation erhoben neben den beiden bürgerlichen Parteien der Schweizerische Israelitische Gemeindebund, die Plattform der Liberalen Juden der Schweiz (PLJS) und die GRA Stiftung gegen Rassismus und Antisemitismus.

    Die beiden jüdischen Organisationen forderten, der Bundesrat müsse «endlich ein Hamas-Verbot umsetzen». Gefragt sei nach den brutalen gezielten Terrorangriffen auf Zivilisten ein klarer Positionsbezug der Schweiz.

    Die Angriffe auf Israel zeigten, dass die Hamas nur als brutale Terrororganisation bezeichnet werden könne. Sie ist nach Ansicht der jüdischen Organisationen keine Gesprächspartnerin für den Frieden. In der Gründungscharta ruft sie demnach zum Töten von Jüdinnen und Juden auf. Zudem beschwört sie antisemitische Verschwörungsmythen.

    Trotzdem stehe die Schweizer Nahostpolitik in der Tradition der guten Dienste weiter im Dialog mit der Hamas, kritisieren die beiden Organisationen. Mit ihren Angriffen habe sich die Hamas als Gesprächspartnerin vollends diskreditiert.

  • 16.20 Uhr

    Militär: Israels Armee greift Ziele im Libanon an

    Israels Armee hat mit Kampfhelikoptern Ziele im Libanon angegriffen. Das teilte das Militär am Montag mit. Soldaten hatten zuvor eigenen Angaben nach mehrere bewaffnete Verdächtige erschossen, die vom nördlichen Nachbarland aus nach Israel vorgedrungen waren.

  • 16.18 Uhr

    Neuer Raketenalarm in Tel Aviv und Jerusalem

    Erneut müssen die Menschen in mehreren Städten Israels sich in Sicherheit bringen. In Tel Aviv, Jerusalem und in anderen Städten wurde Raketenalarm ausgelöst. Noch gibt es keine Angaben zu Verletzten.

    In der israelischen Küstenstadt Tel Aviv, in Jerusalem und anderen Städten Israels hat es heute wieder Raketenalarm gegeben. Es gab zunächst keine Angaben zu möglichen Verletzten. Das israelische Fernsehen berichtete, eine Rakete sei auf offenem Gebiet nahe Tel Aviv eingeschlagen.

  • 16.06 Uhr

    Hamas will palästinensische Häftlinge für israelische Geiseln

    Die islamistische Hamas im Gazastreifen hat nach dem Grossangriff auf Israel einen Gefangenenaustausch gefordert. Die Palästinenserorganisation verlange die Freilassung von 36 inhaftierten Palästinenserinnen in Israel, für die Übergabe von älteren entführten Israelinnen, sagte ein Hamas-Sprecher.

    Wie viele israelische Frauen ausgetauscht werden sollen, sagte der Sprecher nicht. Der Golfstaat Katar vermittelt demnach. Ein Sprecher der israelischen Regierung wollte sich dazu nicht äussern.

    Militante Palästinenser 
    Militante Palästinenser 
    KEYSTONE/AP Photo/Hatem Moussa
  • 15.58 Uhr

    US-Aussenministerium: Mindestens neun US-Bürger in Israel getötet

    Bei dem Grossangriff der islamistischen Hamas auf Israel sind auch mindestens neun US-Bürger getötet worden. Das teilte das US-Aussenministerium mit. Es gebe auch eine noch unbekannte Zahl von Amerikanern, deren Verbleib ungeklärt sei.

    Es sei nicht bekannt, ob die Vermissten als Geiseln genommen oder getötet worden seien oder sich versteckt hielten. Das Ministerium stehe mit betroffenen Familien in Kontakt und leiste konsularische Unterstützung, sagte Sprecher Matthew Miller.

  • 15.38 Uhr

    EDA: Sonderflug nach Tel Aviv am Dienstag

    Die Fluggesellschaft Swiss fliegt am Dienstag Schweizerinnen und Schweizer aus Israel nach Hause. Wie das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) am Montag in einer Stellungnahme auf seiner Webseite bekanntgab, findet der Flug auf Wunsch des EDA statt.

    Der Sonderflug von Tel Aviv nach Zürich richte sich in erster Linie an Schweizerinnen und Schweizer vor Ort, so das EDA weiter. Am Samstag hatte die Swiss die Flüge nach Israel vorerst bis und mit Montag gestrichen.

    Von Reisen nach Israel wird abgeraten. Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) rief am Samstag offiziell zum Verzicht auf Reisen nach Israel auf. Gemäss Angaben des EDA waren am Montag rund 430 Schweizer Reisende in Israel über die App «Travel Admin» des Bundes registriert.

    Über die Helpline des Aussendepartements meldeten sich bis am Montag rund 500 Personen zur Situation in Israel. Die Anfragen stammten von Personen, die sich zurzeit vor Ort befinden, von besorgten Angehörigen und von Personen, die in nächster Zeit eine Reise nach Israel planen.

    Rund 28'000 offiziell registrierte Schweizerinnen und Schweizer leben gemäss EDA in Israel und den palästinensischen Gebieten.

  • 15.30 Uhr

    EU friert Zahlungen an Palästinenser ein

    Nach dem Grossangriff der radikalislamischen Hamas auf Israel setzt die EU ihre Entwicklungshilfe für die Palästinenser aus und stellt Hilfsgelder in Höhe von 700 Millionen Euro auf den Prüfstand.

    «Alle Zahlungen werden sofort ausgesetzt. Alle Projekte werden überprüft», erklärte EU-Erweiterungskommissar Oliver Varhelyi am Montag im Onlinedienst X, ehemals Twitter. Alle neuen Ausgaben, auch noch für das laufende Jahr, würden «bis auf Weiteres» zurückgestellt.

    Die EU ist bisher einer der grössten Geldgeber in den Palästinensischen Gebieten und hatte von 2021 bis 2024 insgesamt rund 1,2 Milliarden Euro für die Finanzierung von Projekten eingeplant, insbesondere im Bildungs- und Gesundheitsbereich. Die als Terrororganisation eingestufte Hamas werde von der EU aber nicht «direkt oder indirekt» unterstützt, betonte ein EU-Sprecher.

  • 15.19 Uhr

    Netanjahu: «Wir werden den Nahen Osten verändern»

    Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat nach dem Hamas-Terrorangriff mit mehr als 700 toten Israelis eine harte Gegenreaktion angekündigt.

    «Wir werden den Nahen Osten verändern», sagte Netanjahu laut einer Mitteilung den Repräsentanten israelischer Ortschaften im Süden des Landes am Montag. «Was die Hamas erleben wird, wird hart und fürchterlich sein.» Er betonte: «Wir sind erst am Anfang.»

    Die Hamas hatte am Samstag bei einem Grossangriff auf das israelische Grenzgebiet das schlimmste Blutbad seit der israelischen Staatsgründung angerichtet. Dabei wurden mindestens 700 Menschen getötet und rund 2400 weitere verletzt. Mehr als 100 Israelis wurden in den Gazastreifen verschleppt. Die Hamas wird von der EU, den USA und Israel als Terrororganisation eingestuft.

    Bei israelischen Luftangriffen als Reaktion auf den massiven Angriff wurden im Gazastreifen nach Angaben des dortigen Gesundheitsministeriums mehr als 558 Menschen getötet und mehr als 2800 verletzt.

    Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu spricht nach massiven Angriffen aus dem Gazastreifen auf Israel von einem «Krieg». 
    Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu spricht nach massiven Angriffen aus dem Gazastreifen auf Israel von einem «Krieg». 
    Bild: Keystone/AP/Shir Torem
  • 14.47 Uhr

    SVP fordert Einstellung der Finanzhilfen an Palästinensergebiete

    Die SVP fordert «nach dem barbarischen Terror gegen Israels Bevölkerung» einen sofortigen Stopp der Schweizer Finanzhilfen an Palästinenser-Organisationen. Die Hamas müsse als Terrororganisation eingestuft und verboten werden, verlangte die Partei auf X (vormals Twitter).

    Sämtliche Hamas-Anhänger und -Sympathisanten in der Schweiz müssten ab sofort vom Nachrichtendienst des Bundes (NDB) überwacht werden, schrieb die SVP am Montag weiter. Ihr Nationalrat Lukas Reimann (SG) teilte ebenfalls auf X mit, Neutralität und Solidarität würden sich nicht ausschliessen.

    Er könne weiterhin für eine neutrale Schweiz eintreten, in welcher der Staat nicht Partei ergreife, und als Privatperson dennoch Partei für eine Seite ergreifen. So mache er es mit Israel.

  • 14.30 Uhr

    Mehrere Personen infiltrieren Israel vom Libanon aus

    Mehrere Personen infiltrieren Israel vom Libanon aus. Dies berichtet der «Blick». Man beruft sich auf israelische Verteidigungskräfte, die dies kommuniziert haben sollen. «In der Gegend sind Soldaten stationiert», teilte das israelische Militär mit. Die Bewohner von einigen Städten wurden angewiesen, in ihren Häusern zu bleiben.

  • 14.30 Uhr

    Schweizer DJ entkommt Festival-Massaker

    Unweit des Kibbuz Re'im im Süden Israels feierten hunderte Menschen an einem Rave. Auch der Schweizer Raffael Willi war dabei als DJ. Unter seinem Künstlernamen «Jumpstreet» trat er am frühen Samstagmorgen auf und spielte bis rund 4.30 Uhr in der Früh. Nur wenige Stunden später wurde aus der Party ein Massaker.

    «Ich hatte grosses Glück, dass ich direkt nach meinem Auftritt nach Tel Aviv zurückkehrte, bevor der Angriff begann», sagte der Schweizer DJ zu«Blick». «Um fünf Uhr ging ich ins Hotel zurück. Dort hörte ich plötzlich Raketen.»

    Willi hatte Glück. Denn nur zwei Stunden später, gegen 6.30 Uhr, startete der Angriff der Hamas. Mindestens 260 Besucher*innen wurden getötet und mehrere entführt.

    Der DJ aus Luzern habe nur wenig später von der Attacke erfahren. Sein Flieger nach Istanbul hatte sieben Stunden Verspätung. In Istanbul habe er übernachtet und sei anschliessend nach Basel weitergeflogen. «Ich habe immenses Glück gehabt.»

    Am Sonntag schliesslich veröffentlichte der DJ einen Post auf den Sozialen Medien: «Ich bin schockiert und fühle mit all meinen Freunden, die einen geliebten Menschen in diesem sinnlosen Angriff auf Unschuldige verloren haben. Eine Tragödie für unsere friedliche Gemeinschaft.»

  • 14.06 Uhr

    Israel will Wasserversorgung für Gazastreifen einstellen

    Nach dem Blutbad im israelischen Grenzgebiet, das die Hamas angerichtet hat, greift Israel hart durch. Das dicht besiedelte Palästinensergebiet soll bis auf weiteres vollständig abgeriegelt werden, ohne die Einfuhr von Strom, Lebensmitteln oder Treibstoff.

    Israel hat nach dem verheerenden Hamas-Grossangriff mit mehr als 700 Toten im Grenzgebiet eine komplette Abriegelung des Gazastreifens angeordnet. Verteidigungsminister Joav Galant sagte am Montag, er habe eine entsprechende Anweisung gegeben. «Es wird keinen Strom, keine Lebensmittel und keinen Treibstoff geben.» Man habe es mit Barbaren zu tun und werde dementsprechend handeln. Energieminister Israel Katz verfügte zudem einen Stopp der Wasserversorgung des Gazastreifens durch Israel.

    Das israelische Sicherheitskabinett hatte in der Nacht zum Sonntag bereits einen grundsätzlichen Stopp der Einfuhr von Strom, Brennstoff und Waren in das Palästinensergebiet beschlossen.

    Dies war Konsequenz eines Überraschungsangriffs, bei dem die Hamas am Samstag unter israelischen Zivilisten das schlimmste Blutbad in der Geschichte des Landes angerichtet hatte. Bewaffnete Palästinenser drangen über Land, See und Luft vor. Die von der EU, den USA und Israel als Terrororganisation eingestufte islamistische Palästinenserorganisation feuerte zudem Tausende Raketen auf Israel ab. Das Land reagierte mit Gegenangriffen.

    Ein israelischer Militärsprecher erklärte, es sei die Hamas, die selbst bei dem Grossangriff am Samstag die Übergänge nach Israel zerstört habe. Ein Grenzverkehr sei daher gegenwärtig ohnehin nicht möglich. Man werde sich auch mit dem Wiederaufbau nicht beeilen.

    Im Gazastreifen leben mehr als zwei Millionen Menschen nach UN-Angaben unter sehr schlechten Bedingungen. Der Gazastreifen zieht sich über eine Länge von etwa 40 Kilometer am Mittelmeer entlang und ist etwa sechs bis zwölf Kilometer breit. Die Fläche ist etwas grösser als die von München. Die Hamas hatte 2007 gewaltsam die alleinige Macht an sich gerissen. Israel verschärfte daraufhin eine Blockade des Küstengebiets, die von Ägypten mitgetragen wird. Es ist unklar, ob Kairo etwa humanitäre Transporte in den Gazastreifen über die ägyptische Grenze genehmigen würde.

  • 13.30 Uhr

    Gaza: Zahl der Toten nach Israels Luftangriffen steigt stark

    Im Gazastreifen steigt nach israelischen Gegenschlägen die Zahl der palästinensischen Toten weiter an. Israel wehrt sich gegen einen Grossangriff der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas, die im Gazastreifen herrscht.

    Mehr als 65 Menschen seien bei israelischen Luftangriffen getötet worden, teilte das Gesundheitsministerium in Gaza am Montag mit. Damit liegt die Zahl der Toten in dem Küstengebiet insgesamt bei mehr als 558, die Zahl der Verletzten bei mehr als 2800.

  • 12.51 Uhr

    Hamas: Vier Israelis bei israelischen Angriffen in Gaza getötet

    Bei israelischen Angriffen auf den Gazastreifen sollen nach palästinensischen Angaben auch vier israelische Geiseln getötet worden sein. Dies teilte ein Sprecher der Kassam-Brigaden, dem bewaffneten Flügel der islamistischen Hamas, am Montag mit.

    Die Angaben liessen sich nicht unabhängig überprüfen. Ein Sprecher der israelischen Armee teilte mit, man sei sich der Berichte bewusst und prüfe sie.

    Die Hamas hatte am Samstag bei einem Grossangriff auf das israelische Grenzgebiet unter Zivilisten das schlimmste Blutbad seit der israelischen Staatsgründung angerichtet. Dabei wurden mindestens 700 Menschen getötet und rund 2400 weitere verletzt. Mehr als 100 Israelis wurden in den Gazastreifen verschleppt. Die Hamas wird von der EU, den USA und Israel als Terrororganisation eingestuft.

    Bei israelischen Luftangriffen als Reaktion auf den massiven Angriff wurden im Gazastreifen nach Angaben des dortigen Gesundheitsministeriums mindestens 493 Menschen getötet und mehr als 2700 verletzt. Ein Augenzeuge im Gazastreifen berichtete von massiven Luftangriffen, die noch deutlich stärker seien als bei vorherigen militärischen Auseinandersetzungen mit Israel.

  • 12.48 Uhr

    Radikalisierung im Fall von Einstellung der Hilfe befürchtet

    Die Schweiz soll ihre Unterstützung für die Palästinenserinnen und Palästinenser im Nahen Osten nicht einstellen. Diese Meinung vertritt Nationalrat Fabian Molina (SP/ZH). Er befürchtet bei ausbleibenden Hilfsleistungen eine weitere Radikalisierung.

    «Die Hamas hat bei ihrem Angriff die palästinensische Zivilbevölkerung in zynischer Weise zum Kanonenfutter gemacht», schrieb Molina am Montag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Er ist Mitglied der parlamentarischen Freundschaftsgruppe Schweiz-Palästina.

    Wie Molina ausführte, muss die Schweiz ihre Arbeit für Versöhnung und humanitäre Hilfe fortsetzen. Ohne Unterstützung der Staatengemeinschaft für die palästinensische Zivilbevölkerung steige das Risiko einer weiteren Radikalisierung zusätzlich. Damit erteilt er Forderungen vonseiten der SVP für einen Stopp der Hilfen eine Absage.

  • 11.47 Uhr

    Israel riegelt Gazastreifen komplett ab

    Nach dem Grossangriff der Hamas hat Israels Verteidigungsminister Joav Gallant die vollständige Belagerung des Gazastreifens angeordnet. «Wir stellen den Gazastreifen vollständig unter Belagerung», sagte Gallant am Montag in einer Videobotschaft. «Kein Strom, keine Lebensmittel, kein Wasser – alles wird abgedreht.»

    Israel hatte bereits am Samstag die Lieferung von Strom in den Gazastreifen gestoppt. Auch die Einfuhr von Treibstoff und anderen Gütern wurde eingestellt.

    Die Versorgungslage für die 2,3 Millionen Einwohner*innen des dicht besiedelten Gazastreifens war schon vor der neuesten Gewalteskalation schlecht. Seit der Machtübernahme der Hamas im Jahr 2007 hat Israel das Gebiet mit einer Blockade belegt.

    Das Welternährungsprogramm (WFP) der UNO äusserte sich am Sonntag «zutiefst besorgt» über die humanitären Folgen der Kämpfe zwischen der Hamas und Israel. Das UNO-Büro für humanitäre Angelegenheiten (Ocha) meldete am Montag, dass mehr als 123’000 Menschen im Gazastreifen durch die Gewalt vertrieben worden seien.

    Die Hilfsorganisation Care appellierte am Montag an die Konfliktparteien, sie müssten Angriffe auf Zivilist*innen und zivile Ziele «umgehend einstellen und den Zugang der Bedürftigen zu humanitärer Hilfe sicherstellen».

    Die im Gazastreifen herrschende Hamas hatte am Samstagmorgen einen massiven Angriff auf Israel gestartet. Aus dem Palästinensergebiet wurden Tausende Raketen auf Israel abgefeuert. Ausserdem drangen nach Schätzung der israelischen Armee rund tausend Hamas-Kämpfer nach Israel ein und töteten und verschleppten dort Zivilpersonen und Soldaten.

    Nach vorläufigen Angaben wurden auf israelischer Seite mehr als 700 Menschen getötet und mehr als 2100 weitere verletzt. Die örtlichen Behörden meldeten aus dem Palästinensergebiet bislang 413 Tote und 2300 Verletzte.

    Der israelische Verteidigungsminister Joav Galant, hier während eines Staatsbesuchs in Deutschland. (Archivbild)
    Der israelische Verteidigungsminister Joav Galant, hier während eines Staatsbesuchs in Deutschland. (Archivbild)
    Bild: Keystone
  • 11.30 Uhr

    Neuer Raketenalarm in Tel Aviv und Jerusalem

    In der israelischen Küstenstadt Tel Aviv, in Jerusalem und anderen Städten des Landes ist am Montag wieder Raketenalarm ausgelöst worden. Es gab zunächst keine Angaben zu Verletzten.

    Journalisten der Nachrichtenagentur AFP meldeten aus Jerusalem, dass kurz nach dem Luftalarm zur Mittagszeit Explosionen zu hören gewesen seien. 

    Das israelische Fernsehen berichtete, eine Rakete sei auf offenem Gebiet nahe Tel Aviv eingeschlagen.

    Militante Palästinenser haben seit Samstag Tausende von Raketen auf Israel abgefeuert. Die meisten davon zielten auf die Grenzorte zum Gazastreifen.

  • 11.22 Uhr

    So reagiert die arabische Welt

    Die Hamas-Miliz greift seit Samstagmorgen Israel an, auf beiden Seiten sind zahlreiche Opfer zu beklagen. Während die Attacke in der westlichen Welt scharf verurteilt wird, reagiert die arabische Welt gemischt. Wie, erfährst du hier

  • 11.25 Uhr

    Österreich setzt Finanzhilfe für Palästinenser aus

    Nach den Angriffen der islamistischen Hamas auf Israel setzt Österreich die Entwicklungszusammenarbeit mit den Palästinensern aus.

    «Wir werden alle Zahlungen der österreichischen Entwicklungszusammenarbeit vorerst auf Eis legen», sagte Aussenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) am Montag im Radiosender Ö1. Es handle sich um rund 19 Millionen Euro.

    «Das Ausmass des Terrors ist so entsetzlich. Das ist ein derartiger Bruch, dass man nicht zur Tagesordnung übergehen kann», sagte Schallenberg. Österreich werde daher alle Projekte mit den palästinensischen Gebieten «auf den Prüfstand stellen und evaluieren». Über weitere Schritte werde mit den internationalen Partnern beraten.

    In Deutschland hatte das Bundesentwicklungsministerium am Sonntag angekündigt, sein gesamtes Engagement für die Region auf den Prüfstand stellen zu wollen. Nach Angaben von Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) umfassen deutsche Entwicklungszusagen für die palästinensischen Gebiete derzeit insgesamt 250 Millionen Euro.

    Die Palästinensische Autonomiebehörde, die in Gegnerschaft zu der von der EU, den USA und Israel als Terrororganisation eingestuften Hamas steht, wird laut Ministerium nicht finanziert.

  • 11.10 Uhr

    Ignorierte Israel Warnungen?

    Nach den Angriffen der Hamas aus Israel fragen sich viele, warum der israelische Geheimdienst den Angriff nicht hat kommen sehen. Ein anonymer ägyptischer Agent sagt zur Associated Press, dass Israel wiederholte Warnungen, dass in Gaza etwas grosses passiere, ignoriert habe. 

    Israelische Beamte hätten sich auf das Westjordanland konzentriert und die Gefahr in Gaza heruntergespielt. «Wir haben sie gewarnt, dass die Situation sehr bald explodieren wird, und zwar in grossem Ausmass. Aber sie haben solche Warnungen unterschätzt», sagt er Geheimdienstmitarbeiter weiter.

  • 10.52 Uhr

    Israel mobilisiert 300’000 Reservisten

    Israel mobilisiert wegen des Kriegs mit der im Gazastreifen herrschenden islamistischen Palästinenserorganisation Hamas rund 300’000 Reservisten. Dies sei die grösste Mobilisierung in der israelischen Geschichte in so kurzer Zeit, bestätigte ein Armeesprecher am Montag.

  • 10.26 Uhr

    Israelische Armee: Aktuell keine Kämpfe mehr innerhalb Israels

    Daniel Hagari, Sprecher der israelischen Verteidigungskräfte, teilte am Montagmorgen mit, dass Israel die Kontrolle über alle Gemeinden zurückerobert habe.

    Es gebe es derzeit keine Kämpfe innerhalb der Landesgrenzen Israels mehr. Wie der britische «Guardian» berichtet, sei es aber immer noch möglich, dass sich Hamas-Kämpfer in Israel aufhalten.

  • 09.59

    Schweiz appelliert im Uno-Sicherheitsrat für Deeskalation in Israel

    Die Schweiz verurteilte im Uno-Sicherheitsrat die Angriffe auf Israel scharf. In der geschlossenen Konsultation zur Lage im Nahen Osten vom Sonntag appellierte sie an die Verantwortlichen, alles zu tun, um einen Waffenstillstand herbeizuführen.

    Eine Deeskalation stelle die Priorität dar, schrieb das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) auf seiner Webseite. Diesen Aufruf richtete die Schweiz demnach auch an diejenigen Staaten, die Einfluss auf die Parteien ausüben können.

    In Bezug auf die Angriffe sprach die Schweiz von Terrorhandlungen. Sie forderte die sofortige Freilassung der als Geiseln genommenen Personen, die derzeit in Gaza festgehalten werden. Zudem bedauerte sie alle zivilen Opfer und rief alle Parteien auf, die Zivilbevölkerung zu schützen und die Verpflichtungen des humanitären Völkerrechts zu respektieren.

    Zu einer einhelligen Verurteilung der Angriffe auf Israel kam es laut US-Medienberichten bei der Sitzung nicht. Es seien bei der Sitzung hinter verschlossenen Türen am Sonntag keine Beschlüsse getroffen worden, berichtete der US-Fernsehsender CNN unter Berufung auf Ratsmitglieder. «Ich möchte nicht näher darauf eingehen, was in dem Briefing wirklich besprochen wurde, aber es gibt eine ganze Reihe von Ländern, die die Angriffe der Hamas verurteilt haben», wurde der Vize-Botschafter der USA bei den Vereinten Nationen, Robert Wood, zitiert. Offensichtlich hätten aber nicht alle Länder die Angriffe der Hamas verurteilt, so Wood weiter.

    Zum ersten Mal während ihrer Mitgliedschaft bei der Uno seit September 2002 ist die Schweiz in diesem und im nächsten Jahr nichtständiges Mitglied im Sicherheitsrat.

  • 09.54 Uhr

    Weiter Kämpfe im Süden Israels zwischen Militär und Hamas-Angreifern

    Die Kämpfe zwischen israelischen Soldaten und Angreifern der islamistischen Hamas im Grenzgebiet haben auch am Montag weiter angedauert. An rund sieben bis acht Orten in Israel seien noch Spezialkräfte an aktiven Feuergefechten beteiligt, sagte Militärsprecher Richard Hecht. Darüber hinaus sei es nicht auszuschliessen, dass weitere militante Kämpfer in israelisches Gebiet eindringen. «Ich kann den Fakt nicht leugnen, dass immer noch Leute reinkommen», sagte Hecht.

    Medienberichten zufolge kam es in der israelischen Stadt Sderot in einem Schwimmbad zu heftigen Schusswechseln mit mehreren israelischen Verletzten. Das israelische Militär teilte mit, die Fallschirmjägerbrigade befinde sich in einem «hartnäckigen Kampf» bei dem Soldaten Sderot durchsuchen, «um die Stadt von Terroristen zu befreien». Sderot liegt etwa einen Kilometer vom Gazastreifen entfernt.

  • 09.35 Uhr

    Schweiz soll die Hamas zur Terrorgruppe erklären

    Der Grossangriff der radikalislamischen Hamas auf Israel wirft auch im Schweizer Parlament Fragen auf. Müsste auch Bern die Hamas als Terrorgruppe klassifizieren? Linke Politiker*innen warnen davor.

    Hier geht's zur Story.

  • 09.10

    Zehn Nepalesen sterben bei Angriff auf Israel

    Bei dem Angriff der islamistischen Hamas auf Israel sind auch zehn Nepalesen getötet worden. Sie hätten auf einem Bauernhof im Kibbuz Alumim in der Nähe von Gaza gearbeitet, teilte die nepalesische Botschaft in Tel Aviv am Sonntagabend mit.

    Sie seien Teil eines Programms der israelischen Regierung gewesen, im Zuge dessen nepalesische Studierende mehrere Monate lang landwirtschaftliche Arbeit in Israel verrichten können, hiess es weiter. Die Botschaft suche zudem nach mindestens einer vermissten Person. Mindestens vier weitere Nepalesen seien verletzt worden.

    Für Menschen aus dem armen Himalaya-Land Nepal ist das viel reichere Israel ein beliebtes Land zum Arbeiten. Rund 4500 Nepalesen seien dort als Hausangestellte oder Altenpfleger tätig, teilte Aussenminister Narayan Prakash Saud mit. 265 weitere seien Teil des Landwirtschaftsprogramms der israelischen Regierung.

  • 09.00 Uhr

    Ölpreise legen nach Angriff auf Israel deutlich zu

    Die Ölpreise haben am Montag mit deutlichen Aufschlägen auf den schweren Angriff der islamistischen Hamas auf Israel reagiert. In der Spitze kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 89 US-Dollar, ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) wurde zeitweise mit mehr als 87 Dollar gehandelt.

    Zuletzt kostete ein Barrel Brent zur Lieferung im Dezember 87,32 US-Dollar und damit 2,74 Dollar mehr als am Freitag. Der Preis für ein Fass WTI zur November-Lieferung stieg um 2,93 Dollar auf 85,72 Dollar.

    Die Hamas hatte am Samstagmorgen von Gaza aus Israel überraschend mit Raketen angegriffen. Gleichzeitig drangen bewaffnete Palästinenser über Land, See und Luft nach Israel vor und griffen Menschen in mehreren Orten in Grenznähe an. Zwei Tage nach dem Angriff gingen die Kämpfe am Montagmorgen weiter. Die USA verlegten als Reaktion auf den Konflikt einen Flugzeugträger und weitere Kriegsschiffe in das östliche Mittelmeer.

    Der Nahe Osten ist eine der ölreichsten Regionen der Welt. Kommt es dort zu Spannungen oder Auseinandersetzungen, steigen am Erdölmarkt in aller Regel die Risikoaufschläge. Eine Gefahr stellt etwa eine Ausweitung des Konflikts zwischen der Hamas und Israel dar. In der Region liegt auch die Strasse von Hormus, die für den Seetransport von Rohöl eine erhebliche Bedeutung hat.

  • 07.11 Uhr

    UN-Sicherheitsrat ohne einmütige Verurteilung der Hamas-Angriffe

    Der Weltsicherheitsrat hat sich bei einer Dringlichkeitssitzung zu den Angriffen auf Israel laut US-Medienberichten auf keine einmütige Verurteilung der islamistischen Hamas verständigen können. Es seien bei der Sitzung hinter verschlossenen Türen am Sonntag keine Beschlüsse getroffen worden, berichtete der US-Fernsehsender CNN unter Berufung auf Ratsmitglieder. «Ich möchte nicht näher darauf eingehen, was in dem Briefing wirklich besprochen wurde, aber es gibt eine ganze Reihe von Ländern, die die Angriffe der Hamas verurteilt haben», wurde der Vize- Botschafter der USA bei den Vereinten Nationen, Robert Wood, zitiert.

    Offensichtlich hätten aber nicht alle Länder die Angriffe der Hamas verurteilt, wurde Wood zitiert. Die USA hatten vor der Sitzung des mächtigsten Gremiums deutlich gemacht, dass sie eine Verurteilung der Hamas von allen Ratsmitgliedern erwarteten. «Es ist wichtig, dass die Weltgemeinschaft diese nicht provozierte Invasion und die terroristischen Angriffe und Aktivitäten, die stattgefunden haben und noch stattfinden, auf das Schärfste verurteilt», sagte Wood anschliessend.

  • 5.13 Uhr

    Israels Militär: Hamas benutzt Zivilisten als Schutzschilde

    Die islamistische Hamas benutzt nach Erkenntnissen des israelischen Militärs Zivilisten als «menschliche Schutzschilde». Zudem verstecke die Hamas im Gazastreifen «terroristische Infrastruktur in zivilen Gebieten», erklärten Israels Verteidigungskräfte (IDF) am Montagmorgen in einem Beitrag auf der Plattform x (vormals Twitter). In einer mit Fotos versehenen Auflistung von «Kriegsverbrechen der Hamas» führten die IDF des Weiteren an, dass die Hamas Leichen «schändet und verstümmelt», «absichtlich Zivilisten tötet», entführe und als Geiseln halte.

    Die Hamas hatte am Samstagmorgen von Gaza aus überraschend Raketenangriffe gegen Israel begonnen. Gleichzeitig drangen bewaffnete Palästinenser über Land, See und Luft nach Israel vor und griffen Menschen in mehreren Orten in Grenznähe an. Sie töteten nicht nur Hunderte Israelis, sondern verschleppten nach israelischen Angaben auch mehr als 100 Menschen, darunter Frauen, Kinder und Alte, in den Gazastreifen. Im Gegenzug bombardierte die israelische Luftwaffe unterdessen weitere Ziele der Hamas im Gazastreifen.

  • 4 Uhr

    Israel setzt Kampf gegen Hamas-Angreifer fort

    Auch fast zwei Tage nach dem beispiellosen Angriff der islamistischen Hamas auf Israel gehen die Kämpfe weiter. Die israelische Luftwaffe bombardierte weitere Ziele der Hamas im Gazastreifen. Man habe unter anderem ein Gebäude angegriffen, in dem Angehörige der Hamas untergebracht waren, teilten Israels Verteidigungskräfte (IDF) am frühen Montagmorgen in ihrem Kanal im Nachrichtendienst Telegram mit. Zugleich seien mehrere Kommandozentralen der Hamas attackiert worden, darunter eine von Mahmad Kaschta, einem hochrangigen Mitglied der Marine. Die IDF habe ferner eine operative Einrichtung der Hamas ins Visier genommen, die sich in einer Moschee in der Stadt Dschabalia befunden habe, hiess es.

    Israel habe im Süden rund 100’000 Reservisten zusammengezogen, erklärte ein Sprecher der israelischen Streitkräfte in der Nacht zum Montag. Die Aufgabe sei, dass die Hamas am Ende des Krieges militärisch nicht mehr in der Lage sein werde, Israelis zu bedrohen. Zugleich werde man dafür sorgen, dass die Hamas den Gazastreifen nicht mehr regieren könne. Die Hamas hatte am Samstagmorgen von Gaza aus überraschend Raketenangriffe gegen Israel begonnen. Gleichzeitig drangen bewaffnete Palästinenser über Land, See und Luft nach Israel vor und griffen Menschen in mehreren Orten in Grenznähe an.

    Die Kämpfe im Süden Israels dauerten weiter an, erklärte der Sprecher der israelischen Streitkräfte. «Unsere Soldaten kämpfen und jagen weiter die letzten Terroristen, die sich noch innerhalb von Israels Territorium befinden», sagte er. Bei den israelischen Vergeltungsangriffen im Gazastreifen wurde nach Angaben der Vereinten Nationen auch eine Schule des UN-Hilfswerks für Palästinensische Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) getroffen und schwer beschädigt. Darin hätten sich mehr als 225 Menschen vor Angriffen in Sicherheit gebracht, teilte das Hilfswerk am Sonntag mit. Es seien aber keine Opfer gemeldet worden, hiess es weiter.

    Die islamistische Hamas feuerte unterdessen am Sonntagabend weitere Raketen Richtung Israel ab. Im Grossraum Tel Aviv und anderen Städten des Landes gab es Raketenalarm.

    Die USA verlegen als Reaktion auf den Konflikt den Flugzeugträger «USS Gerald R. Ford» und weitere Kriegsschiffe ins östliche Mittelmeer. Ausserdem seien Vorbereitungen getroffen worden, um Luftwaffengeschwader der Air Force mit ihren Kampfjets in die Region zu verlegen, teilte das US-Verteidigungsministerium am Sonntag mit. Israels Streitkräften werde zusätzliche Ausrüstung und Munition zur Verfügung gestellt, erklärte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin.

  • 3.50 Uhr

    1000 bewaffnete Palästinenser eingedrungen – Mehr als 1000 Tote

    Ein israelischer Militärsprecher bezifferte die Zahl der nach Israel eingedrungenen bewaffneten Palästinenser in der Nacht zum Montag auf etwa 1000. Sie waren am jüdischen Feiertag Simchat Tora (Freude der Tora) in Orte eingedrungen und gingen auf der Suche nach Opfern von Haus zu Haus.

    Auf einem Festival-Gelände in der Negev-Wüste fanden Einsatzkräfte mindestens 260 Leichen, wie die Nachrichten-Website Ynet unter Berufung auf den Rettungsdienst Zaka am Sonntagabend berichtete. Die Palästinenser töteten nicht nur Hunderte Israelis, sondern verschleppten nach israelischen Angaben auch mehr als 100 Menschen, darunter Frauen, Kinder und Alte, in den Gazastreifen.

    Ungefähr 700 israelische Zivilisten und Soldaten seien getötet worden, mehr als 2100 weitere Menschen erlitten Verletzungen, teilte der Militärsprecher mit. Viele befänden sich in einem kritischen Zustand, weswegen die Zahl der Todesopfer weiter steigen könnte.

    Bei den Gegenangriffen des israelischen Militärs kamen im Gazastreifen mindestens 413 Menschen ums Leben, wie das Gesundheitsministerium in Gaza am Sonntagabend mitteilte. 

  • 3.48 Uhr

    Pelosi: «Parteiübergreifende» Solidarität mit Israel

    Die ehemalige Sprecherin des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, hat betont, im Kongress herrsche parteiübergreifende Einigkeit darüber, dass und wie die USA Israel unterstützen müssten. Es gehe darum, «unseren Freunden, den Israelis, zu helfen», sagte Pelosi in San Francisco – «sei es militärisch, sei es diplomatisch, sei es finanziell».

    Die Überraschungsangriffe aus dem Gazastreifen verurteilte das demokratische Mitglied des Repräsentantenhauses als «Akte der Feigheit». Die Angriffe «auf diese Kinder, auf diese Grossmütter, auf diese Familien» veränderten die Weise, wie «wir mit diesem Thema umgehen».

  • 2.39 Uhr

    USA: Nicht alle Sicherheitsratsmitglieder verurteilen Hamas-Gewalt

    Eine Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats zur Gewalteskalation im Nahostkonflikt ist nach Angaben der USA ohne eine von ihr geforderte einstimmige Verurteilung der Hamas-Grossangriffe zu Ende gegangen. Eine «stattliche Zahl von Ländern», aber nicht alle hätten das beispiellose Eindringen der Hamas in israelisches Gebiet verurteilt, erklärte der amerikanische Vize-UN-Botschafter Robert Wood nach dem Treffen hinter verschlossenen Türen am Sonntagabend. Der russische UN-Botschafter Wassili Nebensja warf den USA vor, bei der Sondersitzung unterstellt zu haben, dass sein Land die Attacken der Hamas nicht verurteile. Dies sei aber «nicht wahr».

    «Es war in meinen Äusserungen», erklärte Nebensja. «Wir verurteilen alle Attacken auf Zivilisten.» Russlands Botschaft sei: «Es ist wichtig, die Kämpfe sofort zu stoppen, zu einem Waffenstillstand überzugehen, und zu bedeutsamen Verhandlungen, die seit Jahrzehnten stocken.»

    Chinas UN-Botschafter Zhang Jun hatte sich auf dem Weg in die Sitzung ähnlich geäussert. Peking verurteile alle Angriffe auf Zivilisten. Es sei wichtig, dass der Sicherheitsrat, der mit der Wahrung des internationalen Friedens und der Sicherheit beauftragt sei, «sich Gehör verschafft».

    Doch Wood betonte, dass die Weltgemeinschaft «diese unprovozierte Invasion und die terroristischen Attacken» scharf verurteilen müsse, bis die Hamas ihre «gewaltsamen terroristischen Aktivitäten gegen das israelische Volk» einstelle.

  • Montag, 9. Oktober 2023, 1.42 Uhr

    Washington meldet Tod von «mehreren US-Bürgern» in Israel

    Bei dem Grossangriff der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas auf Israel sind nach Angaben der Regierung in Washington auch US-Bürger getötet worden. Ein Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates der USA bestätigte am Sonntag (Ortszeit) den Tod «mehrerer US-Bürger» und sprach den Opfern und ihren Familien sein Beileid aus. Weitere Details nannte er nicht.

    Insgesamt wurden in Israel und im Gazastreifen bis Sonntagabend mehr als tausend Todesopfer gemeldet. Unter ihnen befanden sich auch mehrere Ausländer, darunter zehn Menschen aus Nepal, zwei Ukrainerinnen und eine Französin.

    Die US-Regierung kündigte infolge des Grossangriffs Munitionslieferungen für die israelische Armee an und verstärkte ihre Militärpräsenz in der Region. In einem Telefonat versicherte US-Präsident Joe Biden dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu, die USA stünden «felsenfest und unumstösslich» an der Seite ihres Verbündeten Israel.

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