Schüsse auf Kritikerin?Trump provoziert mit Gewaltfantasie zu Liz Cheney
dpa/tcar
1.11.2024 - 19:01
Liz Cheney ist Donald Trump als Kritikerin aus den eigenen Reihen ein Dorn im Auge. Er nennt sie «Kriegstreiberin» – und stellt sie sich in einem heftigen Gefecht mit vielen bewaffneten Gegnern vor.
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01.11.2024, 19:01
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Donald Trump will seine Kritikerin Liz Cheney in neun Gewehrläufe blicken lassen.
Trump nannte Cheney eine «radikale Kriegstreiberin».
Cheney nannte Trump daraufhin einen «kleinen, rachsüchtigen, grausamen, instabilen Mann», der ein Tyrann sein wolle.
Donald Trump hat darüber gesprochen, seine innerparteiliche Kritikerin Liz Cheney bei einem Feuergefecht in neun schiessende «Gewehrläufe» blicken zu lassen. Der Präsidentschaftskandidat der Republikaner argumentierte bei einer Wahlkampfveranstaltung, Cheney sei selbst schnell bereit, die Lösung für Konflikte in Kampfhandlungen zu suchen, daher würde er sie gerne selbst mit einer Waffe in einem Gefecht erleben.
Die Äusserung nur wenige Tage vor der Präsidentenwahl am Dienstag stellte auch für Trumps Verhältnisse eine Eskalation der Rhetorik gegen seine politischen Widersacher dar. Die Ex-Abgeordnete Cheney, die Tochter des früheren Vizepräsidenten Dick Cheney, gehört zu den bekanntesten Republikanern, die Trumps demokratische Widersacherin Kamala Harris unterstützen.
«Wenn ihr die Waffen ins Gericht gerichtet sind.»
Trump nannte Cheney eine «radikale Kriegstreiberin» und schlug dann vor, sie in eine Situation zu bringen, in der sie «mit einem Gewehr dasteht, während neun Gewehrläufe auf sie feuern». Dann fuhr er fort: «Lasst uns sehen, wie sie das findet, wenn die Waffen ihr ins Gesicht gerichtet sind.» Politiker wie sie seien Kriegstreiber, wenn sie in ihren netten Gebäuden in Washington sässen und sich entschieden, 10'000 Soldaten «ins Maul des Gegners zu schicken», sagte Trump weiter.
Endspurt im US-Wahlkampf: Harris warnt vor «Tyrann» Trump
Washington 30.10.2024
Endspurt im US-Wahlkampf: Die demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris hat noch einmal klare Worte für ihren republikanischen Kontrahenten Donald Trump gefunden:
Bei ihrer Rede vor dem US-Kapitol in Washington bezeichnete sie Trump als «Tyrannen» und «Möchtegern-Diktator». Zahlreiche Anhänger versammelten sich bei der Kundgebung südlich des Weissen Hauses.
Harris rief ausserdem zu einem Ende von Chaos, Spaltung und Drama unter Trump auf. Er sei von Missgunst zerfressen und auf unkontrollierte Macht aus.
Im Januar 2021 hatte Trump seine Anhänger am selben Ort mit einer Rede aufgewiegelt. Es folgte der Sturm auf das US-Kapitol.
01.11.2024
Auf der Online-Plattform X teilte Liz Cheney einen Ausschnitt des Videos und schrieb dazu: «So zerstören Diktatoren freie Nationen. Sie bedrohen diejenigen, die gegen sie sprechen, mit dem Tod.» Trump nannte sie einen «kleinen, rachsüchtigen, grausamen, instabilen Mann», der ein Tyrann sein wolle. Mit dem Hashtag «#VoteKamala» rief sie zudem zur Wahl von Kamala Harris auf.
Harris' Wahlkampfteam verbreitete auf X schnell einen Ausschnitt mit den zwei am schlimmsten klingenden Sätzen Trumps über Cheney. Trumps Team warf Harris' Kampagne daraufhin vor, die Äusserung aus dem Kontext zu reissen.
Im Gespräch mit Tucker Carlson
Trumps Äusserungen fielen in einem Gespräch mit dem rechten TV-Moderator Tucker Carlson im umkämpften Bundesstaat Arizona. Dabei sprach er mit Blick auf seine politischen Gegner auch abermals vom «inneren Feind» und «Feinden des Volkes».
Nachdem Trump im Juli nur knapp einem Attentat entkommen war – die Kugel streifte sein Ohr –, machten einige Politiker der Republikaner dafür die Rhetorik der Demokraten verantwortlich, die ihn als eine Gefahr für die Demokratie darstellten. Er selbst teilt regelmässig gegen seine Widersacher aus. Über Harris sagte er bei seinem Auftritt in Arizona, sie sei «dumm wie ein Stein», und bezeichnete die Demokraten als Gefahr für die Demokratie.
3 Aspekte: Was eine zweite Amtszeit Trumps für die Schweiz bedeuten würde
Donald Trump hat gute Chancen, bei der US-Wahl am 5. November das Mandat für eine zweite Amtszeit zu bekommen? Was würde das für die Schweiz bedeuten? Das Video beleuchtet drei Aspekte.