Harris in grossen Swing States vornNeue Umfrage lässt Trump zittern – er reagiert mit einer Klage
Von Philipp Dahm
1.11.2024
Erhöhte Sicherheitsmassnahmen bei US-Wahl
Wenige Tage vor Eröffnung der Wahllokale am 5. November ist alles vorbereitet, im US-Bundesstaat Pennsylvania. Hunderte Wahlautomaten warten, in Plastik eingewickelt, auf ihre Auslieferung an die örtlichen Wahllokale. Die Behälter mit Tausenden von Briefwahlunterlagen werden an einem sicheren Ort gelagert, bevor die Umschläge entfernt und die Stimmen ausgezählt werden. Von offizieller Seite hiess es, es seien gründliche Massnahmen ergriffen worden, um sicherzustellen, dass die Wahlergebnisse fair, sicher und genau sein werden.
31.10.2024
In Michigan und Wisconsin liegt Kamala Harris fünf und sechs Punkte in Front. Sie wird Präsidentin, wenn es dabei bleibt und die 60-Jährige auch Pennsylvania holt. Ausgerechnet dort klagt Donald Trump nun plötzlich über Betrug.
Von Philipp Dahm
01.11.2024, 04:30
01.11.2024, 16:10
Philipp Dahm
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Donald Trump schreibt ohne erkennbaren Grund über Wahlbetrug im Swing State Pennsylvania, was Spekulationen befeuert, er rechne dort mit einer Niederlage.
Eine neue Umfrage sieht Kamala Harris in den Swing States Michigan und Wisconsin fünf und sechs Punkte vorn.
Ist Trump deshalb nervös? Holt Harris Michigan, Wisconsin und Pennsylvania, gewinnt sie die Wahl.
Vorbote für die Zeit nach der Wahl? Trump reicht die erste Wahlklage ein – in Pennsylvania.
Es ist eine sonderbare Mitteilung, die Donald Trump am Morgen des 30. Oktober via Truth Social verschickt. «Pennsylvania betrügt auf einem hohen Niveau, das man selten gesehen hat, und wird erwischt», schreibt der 78-Jährige. «Die Justiz muss jetzt reagieren.»
Eine Begründung oder gar Beweise legt Trump nicht vor, hält NBC-News-Journalist Garrett Haake fest und fragt sich, ob das ein Vorbote für die Zeit nach der Präsidentschaftswahl am 5. November ist: Wird Donald Trump den Urnengang auf juristischem Weg anfechten, wenn er verliert?
Trump appears to be laying the groundwork to contest Pennsylvania election results, claiming without evidence this morning that the whole commonwealth somehow is cheering at “large scale levels” pic.twitter.com/NqxlZCk91q
Die Internetbotschaft wirft eine weitere Frage auf: «Hat Trump gerade einen Hinweis erbracht, dass er Pennsylvania verliert?», wundert sich «NJ.com» aus New Jersey. «Der Ex-Präsident scheint besorgt, dass er den Swing State bereits verloren hat», wird weiter beobachtet. Ins selbe Horn stösst Patrick Dillon.
So könnte Harris die Wahl gewinnen
«Erzähl mir deine Interna aus PA [Pennsylvania], ohne mir deine Interna aus PA zu erzählen», lästert der frühere Mitarbeiter der Administration von Barack Obama auf X. In offiziellen Umfragen liegen die Kandidaten in dem Bundesstaat zwar gleichauf, doch eine interne Umfrage der Republikaner könnte zu einem anderen Ergebnis gekommen sein.
Das wäre für Trumps Kampagne fatal: Pennsylvania gilt als ein Swing State, den der Gewinner der Wahlen holen muss, um ins Weisse Haus einzuziehen. 19 Wahlleute stellt der Keystone State. Zum Vergleich: Michigan entsendet 15 Wahlleute, Wisconsin zehn.
US-Wahlen 2024 im Fokus
Amerika wählt am 05. November einen neuen Präsidenten. Aber nicht nur der Präsident, sondern auch 35 Senatssitze, das komplette Repräsentantenhaus sowie elf Gouverneure werden neu gewählt. blue News begleitet die heisse Phase des Duells um das Weisse Haus nicht nur mit dem Blick aus der Schweiz, sondern auch mit Berichten direkt aus den USA.
Patrick Semansky/AP/dpa
Der Vergleich kommt nicht von ungefähr: Wenn Kamala Harris in diesen nördlichen Swing States gewinnt, ist es egal, wie sich die vier anderen im Süden im «Sonnengürtel» entscheiden. Die Demokratin käme genau auf 270 Wahlleute, und diese reichen aus – selbst wenn Trump Arizona, Nevada, North Carolina und Georgia holt.
Trumps Kampagne reicht erste Wahlklage ein
Und tatsächlich besagen die neuesten Umfragen, dass Harris ihren Vorsprung in Michigan und Wisconsin ausgebaut hat. Im letztgenannten Staat liegt sie laut CNN mit 51 Prozent sechs Punkte vor Trump. In Wisconsin erreicht sie 48 Prozent, während Trump bei 43 Prozent liegt. Sechs, sieben und acht Prozent sind in Wisconsin, Michigan und Pennsylvania demnach noch unentschlossen.
BREAKING @CNN — Choice for President of people who said they already voted.
If this is the case in Michigan, Wisconsin, and Pennsylvania, Trump is cooked when Democrats show up! Vote, Vote and Vote! 🌊🌊🌊🌊🌊🌊🌊#HarrisSurgepic.twitter.com/VGfnj0B1Ae
Sprich: Wenn es dabei bleibt und die 60-Jährige auch Pennsylvania holt, ist das Rennen für Donald Trump vorbei. Zumindest, was die Wahl angeht: Der Rechtsweg ist in diesem Fall keineswegs ausgeschlossen. Tatsächlich gibt es bereits die erste Klage von Trump. Und welchen Staat betrifft sie? Der Kreis schliesst sich – in Pennsylvania.
BREAKING: Trump campaign sues Bucks County, Pennsylvania, alleging it is "turning away our voters." pic.twitter.com/4jrxcJv8Lw
Die Klage betrifft ausgerechnet Bucks County: Das ist der Bezirk, in dem laut einem Video Trump-Wahlzettel ausgesondert worden sind. Dieser Clip erwies sich allerdings als eine russische Fälschung zur Manipulation der Wahl, die das FBI allerdings aufdecken konnte.
«Ein ernüchterndes Zeichen von dem, was kommt»
Nun behauptet die Trump-Kampagne laut einer Mitteilung, dass in Bucks County die Stimmenabgabe behindert werde. Beweise wurden dafür allerdings nicht vorgelegt. «Trumps erste Wahlklage ist ein ernüchterndes Zeichen von dem, was kommt», schwant die liberale «New Republic».
That ballot will then be mailed to the voter or can be picked up by the voter later this week. (2/3)
Trump schiesst auch gegen anderen Bezirke: «The Philadelphia Inquirer» beschreibt, wie der Ex-Präsident auf Truth Social Lügen über Lancaster County und York County verbreitet, wo «falsche Wahlzettel» verbreitet würden. Beweise dafür gebe es nicht, betont die US-Zeitung.
Es scheint so, als würde Donald Trump nervös werden. Grund dazu hätte er: Umfragen unter jenen, die in Pennsylvania, Michigan und Wisconsin bereits gewählt haben, sehen seine Kontrahentin klar in Front – mit 17, 26 und 22 Prozent. Dieser Vorsprung wird am Stichtag am 5. November natürlich relativiert werden. Die Frage ist bloss, wie weit.
Sicher scheint dagegen, dass Donald Trump eine Niederlage an der Urne nicht hinnehmen und die Entscheidung vor Gericht suchen würde.
Hast du noch Cash im Portemonnaie? «Manchmal vergesse ich, dass Bargeld existiert»
Heute lässt sich fast alles mit Karte oder einer App auf dem Handy zahlen. Wer hat heute noch Bargeld im Portemonnaie und wofür? blue News fragt auf der Strasse nach.