Vorwurf: Illegaler WaffenbesitzUS-Präsidentensohn Hunter Biden vor Gericht
dpa
4.6.2024 - 06:19
Gerichtsverfahren gegen Hunter Biden beginnt
Der Strafprozess gegen Hunter Biden hat am Montag vor einem Bundesgericht in Delaware begonnen. Dem Sohn von US-Präsident Joe Biden wird vorgeworfen, bei dem Erwerb einer Waffe im Jahr 2018 verschwiegen zu haben, dass er illegale Drogen konsumiert.
04.06.2024
Der Präsidentensohn muss sich wegen des Kaufs einer Schusswaffe trotz einer Drogensucht 2018 vor Gericht verantworten. Die First Lady und Halbschwester Ashley zeigen mit ihrer Anwesenheit im Gerichtssaal ihre Unterstützung. Sein Vater meldet sich mit einer Stellungnahme zu Wort.
04.06.2024, 06:19
04.06.2024, 06:25
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Am Montag ist der Prozess gegen Präsident Joe Bidens Sohn Hunter Biden mit der Geschworenenauswahl eröffnet worden.
Die Jury muss darüber entscheiden, ob sich Hunter Biden mit dem Kauf einer Schusswaffe trotz seiner Drogensucht 2018 einer Straftat schuldig gemacht hat.
Hunter Biden hat sich für nicht schuldig erklärt ebenso wie in einem zweiten Prozess ab September, in dem es um Steuerhinterziehung geht.
Beide Vorwürfe wären Teil einer Einigung mit der Staatsanwaltschaft gewesen.
Nach dem Urteil im Schweigegeldprozess gegen Donald Trump hat bereits das nächste politisch brisante Verfahren in den USA begonnen – gegen Präsident Joe Bidens Sohn Hunter. Am Montag wurde der Prozess mit der Geschworenenauswahl eröffnet. Die Jury muss darüber entscheiden, ob sich Hunter Biden mit dem Kauf einer Schusswaffe trotz seiner Drogensucht 2018 einer Straftat schuldig gemacht hat. Präsident Biden teilte in einer Stellungnahme mit, die Liebe für seinen Sohn kenne keine Grenzen und er habe Vertrauen in ihn. First Lady Jill Biden nahm in der ersten Reihe des Gerichtssaals Platz, um ihre Unterstützung zu zeigen.
In dem Fall hatten sich Bidens Verteidiger eigentlich bereits mit der Staatsanwaltschaft auf eine Einigung verständigt, durch die ein Prozess so kurz vor der Wahl im Herbst 2024 hätte vermieden werden können. Die oppositionellen Republikaner warfen daraufhin der Justiz eine Vorzugsbehandlung des Präsidentensohnes vor. Die zuständige Richterin stellte einige Details der Einigung in Frage und sie kam letztlich doch nicht zustande. Deshalb kommt es nun zum Prozess.
In dem Fall geht es um eine Phase in Hunter Bidens Leben, in der er nach eigenem Bekunden süchtig nach Crack war. Diese Sucht soll er beim Ausfüllen eines Antrags auf den Kauf einer Schusswaffe verleugnet haben, was eine Straftat darstellt. Die Waffe soll er dann illegal elf Tage lang besessen haben.
Bei einem Schuldspruch wäre die Maximalstrafe 25 Jahre Haft, aber Angeklagte ohne Vorstrafen kommen in der Regel mit einer sehr viel geringeren Strafe davon. Es ist unklar, ob Hunter Biden überhaupt ins Gefängnis müsste.
Hunter Biden hat sich für nicht schuldig erklärt ebenso wie in einem zweiten Prozess ab September, in dem es um Steuerhinterziehung geht. Beide Vorwürfe wären Teil der Einigung mit der Staatsanwaltschaft gewesen. Hunter Biden argumentiert, er werde vom Justizministerium auf unfaire Weise ins Visier genommen, nachdem Republikaner gegen die vorherige Einigung mit der Staatsanwaltschaft protestiert hatten.
Am Montag wurden mögliche Geschworene befragt, um festzustellen, ob sie im Prozess unparteiisch sein könnten. Eine Kandidatin sagte, sie wisse nicht, ob ihr das möglich sei, weil sie sich aufgrund von Medienberichten eine Meinung zu Hunter Biden gebildet habe. Auf die Frage danach, wie diese Meinung aussehe, sagte sie: «Es ist keine gute.» Die Frau wurde nicht für die Jury ausgewählt. Letztendlich wurden zwölf Geschworene plus vier Ersatzmitglieder der Jury ausgesucht. Die Eröffnungsplädoyers im Prozess sollen am (morgigen) Dienstag beginnen.
Der Prozess um die Schusswaffe könnte einige Details zu Hunter Bidens Drogensucht an die Öffentlichkeit bringen, die der Präsident mitten im Wahlkampf lieber nicht breitgetreten gesehen hätte. Verbündete Joe Bidens zeigen sich beunruhigt angesichts der Auswirkungen, die der Prozess auf den 81-Jährigen haben könnte, der sich seit langem Sorgen um seinen einzigen noch lebenden Sohn Hunter macht. Das Wochenende verbrachte Hunter Biden mit seinem Vater. Er fuhr mit ihm gemeinsam Fahrrad und ging zur Kirche.
«Ich bin der Präsident, aber ich bin auch ein Vater», teilte Joe Biden in seiner Stellungnahme mit. «Jill und ich lieben unseren Sohn und wir sind so stolz auf den Mann, der er heute ist». Biden liess wissen, dass er das Verfahren gegen seinen Sohn nicht weiter kommentieren werde.
Jill Biden war am Montag an ihrem 73. Geburtstag im Gericht, sie wurde von Agenten des Secret Service begleitet. Hunters Halbschwester Ashley Biden kam ebenfalls.