Nach SchuldspruchTrump: «Gefängnis wäre für mich in Ordnung»
dpa/toko
2.6.2024 - 22:45
Trump im Schweigegeld-Prozess in allen Punkten schuldig gesprochen
Er ist damit der erste Präsident in der fast 250-jährigen Geschichte der USA, der wegen eines Verbrechens verurteilt wurde.
03.06.2024
Nach dem Schuldspruch im Schweigegeld-Prozess behauptet Donald Trump, eine Gefängnisstrafe sei für ihn «in Ordnung». Der Ex-Präsident ist zudem nun bei Tiktok, das er während seiner Amtszeit noch verbieten wollte.
dpa/toko
02.06.2024, 22:45
03.06.2024, 18:05
dpa
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Der ehemalige US-Präsident Donald Trump hätte laut eigener Aussage kein Problem damit, ins Gefängnis zu gehen.
Der wahrscheinliche Gegner von Joe Biden bei der kommenden Präsidentenwahl fügte jedoch hinzu: «Ich denke nicht, dass es die Öffentlichkeit durchgehen lassen würde.»
Donald Trump eröffnete zudem einen eigenen Account bei Tiktok. Während seiner Amtszeit als Präsident hatte er noch ein Verbot der App des in China ansässigen Konzerns Bytedance in den USA durchsetzen wollen.
Der frühere US-Präsident Donald Trump hätte laut eigener Aussage kein Problem damit, ins Gefängnis zu gehen. «Das geht für mich in Ordnung», sagte Trump in einem Sonntag ausgestrahlten TV-Interview der Sendung «Fox & Friends» beim rechten TV-Sender Fox News – und damit wenige Tage nach seiner Verurteilung in einem Schweigegeld-Prozess. Der 77-Jährige ergänzte mit Blick auf eine mögliche Haftstrafe aber: «Ich denke nicht, dass es die Öffentlichkeit durchgehen lassen würde.»
Trump war gefragt worden, wie er darauf reagiere, dass ihm nach seinem Schuldspruch wegen der Verschleierung von Schweigegeld an einen Pornostar eine Gefängnisstrafe oder Hausarrest drohen. Er entgegnete, dass einer seiner Anwälte zwar im Fernsehen gesagt habe, dass man «so etwas» einem ehemaligen Präsidenten nicht antue – Trump habe ihn aber angewiesen, nicht beim Richter «zu betteln».
Trump war am Donnerstag in New York von einer Jury in 34 Anklagepunkten schuldig gesprochen worden. Kurz nach dem Urteil hatte Trump seinem Ärger darüber Luft gemacht und den Vorwurf wiederholt, das Verfahren gegen ihn sei rein politisch motiviert und manipuliert. Richter Juan Merchan will am 11. Juli das Strafmass bekannt geben. Trump droht im schlimmsten Fall eine Gefängnisstrafe von bis zu vier Jahren. Wahrscheinlicher ist im Fall des nicht vorbestraften Trumps aber, dass die Strafe zur Bewährung ausgesetzt wird oder er eine Geldstrafe zahlen muss.
Am Samstag (Ortszeit) hat Donald Trump zudem einen eigenen Account auf der Videoplattform Tiktok gestartet. Während seiner Amtszeit als Präsident hatte er noch ein Verbot der App des in China ansässigen Konzerns Bytedance in den USA durchsetzen wollen. Trump, der nach der Wahl im November wieder ins Weisse Haus einziehen will, postete einen 13-sekündigen Clip von sich beim Besuch einer Kampfsportveranstaltung in Newark in New Jersey. Zu sehen ist unter anderem, wie der 77-Jährige die Arena der «Ultimate Fighting Championship 302» betritt und zum Song «American Bad Ass» von Kid Rock in die Menge winkt. Am Ende sagt er: «Ziemlich guter Einmarsch, oder?» Das kurze Video hatte nach zwölf Stunden laut Anzeige der App mehr als 33 Millionen Aufrufe. Rund 1,9 Millionen Menschen fingen in dieser Zeit an, Trump auf der Plattform zu folgen.
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J. David Ake/AP/dpa
Trump hat in den vergangenen Jahren seine öffentliche Meinung über Tiktok geändert. In seiner Amtszeit hatte er die App als Gefahr für Daten von US-Amerikanern und die nationale Sicherheit gesehen. Der Republikaner hatte 2020 ein Verbot verfügt, was gerichtlich mit einer einstweiligen Verfügung gestoppt worden war. Seit wenigen Monaten versuchen die USA unter Trumps Nachfolger Joe Biden von den Demokraten, das Unternehmen zu einem Eigentümerwechsel zu zwingen, und drohen andernfalls mit einem Verbot der App in den USA. Trump hat sich seitdem mehrfach gegen ein solches Verbot ausgesprochen. Im Video sagte er, es sei ihm «eine Ehre», nun auf Tiktok zu sein.