30 Jahre MauerfallWas vom Todesstreifen übrig geblieben ist
Matthias Brunnert, dpa
7.11.2019
Fast 40 lange Jahre trennte der «Eiserne Vorhang» Deutschland. Heute zieht sich der ehemalige Todesstreifen als «Grünes Band» quer durch Europa – eine Schatzkammer der Artenvielfalt.
Manfred Gille ist jahrelang an der innerdeutschen Grenze Streife gelaufen. Heute führt er ehrenamtlich vor allem junge Besucherinnen und Besucher über den ehemaligen Todesstreifen im Oberharz.
«Hier sassen die Halterungen für die Selbstschussapparate», sagt Manfred Gille und deutet auf die Löcher im hohen Metallgitterzaun. Das dreieinhalb Meter hohe Sperrwerk steht mitten im Oberharz, im Wald zwischen Hohegeiss (Niedersachsen) und Sorge (Sachsen-Anhalt).
Dort sind der Metallgitterzaun und andere Teile der Grenzbefestigung erhalten geblieben. Sie sollten ursprünglich Menschen von der Flucht aus der DDR in den Westen abhalten. Heute sind sie Teile eines Freilicht-Museums.
Selbstschussanlage mitten im Harz
«Man kann sehen, dass die Schussapparate in drei Reihen angebracht waren», erläutert der frühere Zollbeamte: In Knie-, Brust- und Überkopfhöhe. «Sobald der Zaun berührt wurde, lösten die Apparate aus.»
Gille, der im nahen Hohegeiss wohnt, kennt die Grenze aus langer beruflicher Erfahrung. Bis 1989 ist der pensionierte Zollbeamte regelmässig Streife auf der westlichen Seite gelaufen.
Besonders belastend sei es gewesen, wenn im Grenzgebiet Minen detonierten, erinnert sich Gille. «Wenn man im Nachtdienst unterwegs war, herrschte meistens absolute Stille. Wenn dann plötzlich eine Mine detonierte, war das wie ein Schock.» Meistens sei nur Wild auf die im Erdreich verborgenen Sprengsätze getreten.
Die Grenze sei aber auch im Oberharz für Menschen ein Todesstreifen gewesen. An dem 13 Kilometer langen Abschnitt Sorge/Elend seien sieben Menschen durch Minen und Schusswaffen ums Leben gekommen. «Im gesamten Harz waren es 20.»
Jugend weiss nur noch wenig von der Grenzrealität
An die letzten Schüsse in seinem Grenzabschnitt kann der 75-Jährige sich noch gut erinnern. «Es war im Juli 1989.» Durch ein Fernglas habe er damals beobachtet, wie DDR-Soldaten Warnschüsse abfeuerten, um die geplante Flucht von drei jungen Männern zu stoppen. Das Trio wurde festgenommen und abtransportiert. Was aus den Fluchtwilligen wurde, weiss Gille nicht.
Der ehemalige Zollbeamte ist in Fragen zur Grenze wie ein wandelndes Lexikon. Ob zu Signalzaun, Minenfeld, Stacheldraht, Hunde-Laufanlage oder Erdbunker: Gille lässt keine Frage unbeantwortet, die den Besuchern einfällt. «Es motiviert mich, als Zeitzeuge zu berichten», sagt Gille.
«Ich versuche dabei aber auch, die geschichtlichen Hintergründe zu erläutern.» Vor allem jüngere Menschen, so habe er festgestellt, wüssten vielfach nur wenig davon, «wie es hier mal war.»
Touristenzuwachs und Instandhaltung
Wie vielen Menschen er in den vergangenen 25 Jahren den ehemaligen Todesstreifen gezeigt habe, könne er nur schätzen, sagt Gille. «Es waren viele Tausend. Und es werden von Jahr zu Jahr mehr.»
«Das liegt auch daran, dass hier alles noch im Original zu sehen ist», sagt Inge Winkel. «Das fasziniert die Leute», hat die Vorsitzende des Vereins Grenzmuseum Sorge festgestellt.
Der Verein, der mit Gille eng zusammenarbeitet, betreibt in Sorge ein kleines Museum und kümmert sich um die Anlagen an der früheren innerdeutschen Grenze. Dazu gehört auch ein gut erhaltener Abschnitt des Kolonnenweges, den die DDR-Grenztruppen mit ihren Fahrzeugen nutzten.
Von der Natur überwuchert
Bei einem Spaziergang über die Betonplatten mit den charakteristischen Löchern zeigt Gille auch, wie die Natur sich beidseits der Grenze in den vergangenen Jahren erholt hat. «Und dass, obwohl hier früher ständig Unkrautvernichter eingesetzt wurde.»
Auf Wunsch führt der ehemalige Zollbeamte die Besucher auch zu einer früheren Kaserne der DDR-Grenztruppen, die etwas versteckt und von einem hohen Zaun umgeben mitten im Wald liegt. «130 Mann waren hier untergebracht», berichtet der 75-Jährige. Heute sind bei einem Blick durch den Zaun nur noch einige vor sich hin rostende Armeefahrzeuge zu sehen.
Zu den erhaltenen Grenzanlagen im Oberharz gehört auch ein Wachturm der DDR-Grenztruppen. Derzeit ist das Bauwerk allerdings komplett verhüllt. «Der Turm wird für mehr als 40'000 Euro restauriert», sagt Inge Winkel.
Doch bald schon kann Manfred Gille den Besuchern auch diesen Teil der Grenzbefestigung wieder zeigen und alle Fragen dazu beantworten.
Evakuierungsaktion bei der Seilbahn Lungern-Turren in Lungern im Kanton Obwalden: Wegen einer technischen Panne mussten rund 27 Personen mit dem Helikopter gerettet werden.
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Da kann man auch grosse Augen machen: Auf einer österreichischen Landstrasse ist eine Waldohreule mit einem Auto zusammengestossen. Der Vogel überstand den Crash mit dem Bruch eines Flügels und wird derzeit auf einer Greifvogelstation aufgepäppelt. (28.1.2021)
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Phantompatienten: An der Universität Leipzig warten Dummys mit einem Metallkopf, in den künstliche Gebisse hineingeschraubt werden können, auf Zahnmedizinstudenten. (28.1.2021)
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Winston hat das Coronavirus besiegt: Der Gorilla erholt sich im Zoo von San Diego nach einer umfangreichen medikamentösen Behandlung von einem schweren Verlauf seiner Corona-Infektion. Bei dem 48-jährigen Silberrücken Winston waren im Zuge der Infektion eine Lungenentzündung und Herzprobleme aufgetreten. Er wurde daraufhin mit einer Antikörper-Therapie, Herzmedikamenten und Antibiotika behandelt. (26.1.2021)
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Auf glühenden Kohlen: Ein Mann produziert im Gaza-Streifen beim dort grössten Produzenten Holzkohle. Als bestes und teuerstes Holz für diesen Zweck gilt das von Zitrusbäumen, aber auch das von Olivenbäumen wird gerne verwendet. (26.1.2021)
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Von Ruhe auf einer Parkbank kann hier nicht die Rede sein: Möwen und Tauben schwirren und fliegen um eine Frau in Tokio umher. (26.1.2021)
Bild: Eugene Hoshiko/AP/dpa
Schnack beim Snack: Fischer Willy Rivas scherzt im peruanischen Lima mit einem Freund beim Essen in der Fischerbucht in Chorrillos. (26.1.2021)
Bild: Rodrigo Abd/AP/dpa
Banger Blick zum Horizont: Ein freiwilliger Helfer benutzt sein Walkie-Talkie, während er den Vulkan Mount Merapi während einer Eruption überwacht. Der Vulkan, der als einer der gefährlichsten der Welt gilt, ist erneut ausgebrochen und spukte mehrere Stunden glühende Asche und Gestein. (27.1.2021)
Bild: Slamet Riyadi/AP/dpa
Stausee verkommt zu «fliessenden Müllhalde: Ein Mann geht an Tonnen von Müll vorbei, die am Fusse des Wasserkraftwerks am Potpecko-Stausee in Serbien schwimmen. Vor allem Plastikabfälle gelangen durch Nebenflüsse in den Stausee und sammeln sich hier an. Eine serbische Zeitung schrieb bereits von einer «fliessenden Müllhalde». (26.1.2021)
Bild: Darko Vojinovic/AP/dpa
Dickschädeltest: Stirn an Stirn messen zwei Rinder im deutschen Naturschutzgebiet Boberger Niederung ihre Kräfte. (25.1.2021)
Bild: Daniel Bockwoldt/dpa
Nasskaltes Ende: Zwischen Frauenfeld und Matzingen ist eine 33-jährige Wagenlenkerin bei Glatteis von der Strasse abgekommen und im Murgkanal gelandet. Die Frau wurde mit leichten Verletzungen ins Spital gebracht. (26.1.2021)
Bild: Kapo TG
Opfer der Zerstörungswut: Ein Mann räumt in einem Fast-Food-Restaurant in Rotterdam auf. Die Niederlande sind erneut von sogenannten Corona-Krawallen erfasst worden. Hunderte gewaltbereite Jugendliche hatten nach Polizeiangaben in mehreren Städten randaliert und dabei auch die Polizei angegriffen. (25.1.2021)
Bild: Peter Dejong/AP/dpa
Auf den Hund gekommen: Vierbeiner der Indian Railway Protection Force zeigen anlässlich des indischen Nationalfeiertags ihre Kunststückchen.
Bild: KEYSTONE
Galionsfigur mit Kettensäge: Im ungarischen Szilvásvárad streckt sich ein Feuerwehrmann auf dem Dach eines Zugs, um einen Ast abzusägen, der unter der Schneelast heruntergebrochen ist und die Bahnstrecke blockiert. (25.1.2021)
Bild: Keystone
Und sie tun es immer noch: In Rio De Janeiro tummeln sich grosse Menschenmengen auf engem Raum am Strand von Ipanema in Rio de Janeiro. Und das obwohl Brasilien nach wie vor sehr hohe Corona-Fallzahlen hat.
Bild: Bruna Prado/AP/dpa
Himmlische Hilfe: Feuerwehrfrau Tegan Rayner von der Belair Brigade CFS freut sich über den Regen, während sie nach Löscharbeiten der Buschbrände in Cherry Gardens in der Nähe von Adelaide, Australien, steht. (25.1.2021)
Bild: Brenton Edwards/ADELAIDE ADVERTISER/AAP/dpa
Winterfest: Stammrosen sind im Rosenpark Dräger in Steinfurth, Deutschland, mit Folie kältesicher verpackt. (25.1.2021)
Swiss will im Sommer pünktlicher werden und Kunden besser begleiten
Für die Swiss dürfte es am Flughafen Zürich im Sommer wieder hoch hergehen. Die Fluggesellschaft erwartet in den kommenden Monaten nochmals rund 10 Prozent mehr Passagiere als im Vorjahr.
01.07.2024
Kuoni-Besitzerin DER Touristik Suisse macht mehr Umsatz und Gewinn
Insgesamt hat DER Touristik Suisse im vergangenen Jahr den Umsatz auf 590 Millionen Franken gesteigert. Das sei ein Plus von 22 Prozent gegenüber dem Jahr 2022, teilte die Kuoni-Besitzerin am Dienstag mit. Die Reiselust nach der Pandemie sei auch für das Jahr 2024 ungebrochen.
09.04.2024
Freitag und Donnerstag: Streikwelle bremst Flugverkehr aus
Berlin/Frankfurt, 13.03.24: Zehntausende Passagiere müssen sich in den kommenden Tagen erneut auf Flugstreichungen und Verspätungen einstellen. Die Gewerkschaft Verdi hat zu Warnstreiks des Luftsicherheitspersonals an fünf deutschen Flughäfen aufgerufen.
Am Donnerstag sind die Flughäfen Hamburg, Stuttgart, Karlsruhe/Baden-Baden, Köln und Berlin betroffen.
Nach Schätzungen des Flughafenverbandes ADV sind allein davon etwa 90 000 Reisende betroffen, mehr als 580 Flugverbindungen dürften abgesagt werden.
Nachwehen könnte zudem der zweitägige Streik des Lufthansa-Kabinenpersonals in Frankfurt und München haben.
Und was noch dazu kommt: Auch an diesem Freitag können Fluggäste in Deutschland nicht überall damit rechnen, wie geplant ans Ziel zu kommen: Verdi hat auch für Freitag zu weiteren Warnstreiks des Luftsicherheitspersonals aufgerufen.
Dann soll es nach Angaben von Verdi nach und nach die fünf Flughäfen Hannover, Dortmund, Weeze, Dresden und Leipzig treffen.
14.03.2024
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