Kolumne am MittagMir stinkt's mit diesen Vagina-Düften
Von Julia Wagner
13.2.2020
Neulich die Vagina-Duftkerze von Gwyneth Paltrow, nun jene von Erykah Badu. Das Geschäftsmodell Unterleib nimmt Fahrt auf. Das ist gar nicht dufte.
Während Promifrauen früher gerne ihren VIP-Status nutzten, um Schmuck, manchmal aber auch Sandalen, Wandtapeten, Lipgloss oder anderen Lifestyle-Klimbim zu verkaufen, scheint es heute der neue Hype zu sein, einen Duft zu lancieren, der wie die eigene Vagina riecht.
Gestern vermeldete der britische Guardian, dass nun Musikerin Erykah Badu Räucherstäbchen mit Vagina-Duft («Badu's Pussy») verkaufen wird. Ihr Kommentar dazu: «Die Leute verdienen das!»
Ehrlich, ich bin nicht sicher, ob wir das verdienen. Ich zum Beispiel will weder wissen, wie Frau Paltrows noch wie Frau Badus Geschlechtsteile riechen. Ich finde aber auch nicht, dass Erykah Badu das verdient hat, wenn ich mir vorstelle, dass man sich irgendwann nicht mehr an ihr grossartiges Debütalbum «Baduizm» oder an ihre Grammys erinnert, sondern an ihren «Pussy-Duft».
Früher Kochbuch, heute Vagina
Wenn man früher als Star länger keinen Film gedreht oder kein Album produziert hat – Badus letztes erschien 2015 –, dann gab es immer noch die Möglichkeit, sich mit einer Schmuckkollektion wieder ins Gespräch zu bringen oder einem eiligst vom Ghostwriter verfassten Kochbuch. Heute bringt man anscheinend einfach die eigene Vagina ins Gespräch.
Ich bin ziemlich sicher, dass Muschi-Marketing ernsthaft das neue Ding werden könnte. Es ist garantiert kein Zufall, dass GP vor einer überdimensionalen Vagina posierte, um Werbung für ihre Netflix-Serie «The Goop Lab» zu machen. Was sollte man schon gegen das Sinnbild der Weiblichkeit in Zeiten von #empowerment sagen?
Ist es nicht voll super feministisch, wenn man das Wohnzimmer nach seiner Intimzone beduftet? Und ist es nicht voll-antifeministisch und verklemmt, wenn man das nicht supertoll findet?
Äh, ist es nicht. Ganz einfach, weil es nur darum geht, die Kasse klingeln zu lassen mit Lifestyle-Produkten, die die Welt nicht braucht. Ich für meinen Teil wünsche mir da ja sogar die Zeiten zurück, in denen mir Prominente Fertigteilhäuser, Schmuck oder Spaghetti-Saucen andrehen wollten.
Das war ehrliches Verzweiflungs-Marketing, wenn es mal beruflich nicht so gut lief. Die neue Art des Verkaufs unter dem Deckmäntelchen des #empowerments stinkt zum Himmel, finde ich. Auch wenn es die wunderbare, eigene Vagina ist.
Zur Autorin: Julia Wagner besuchte als Chefredaktorin von miss und später als Leiterin von Stylebook.de alle wichtigen Fashionweeks dieser Welt. Jetzt pendelt sie als Freelancerin ständig zwischen Berlin, Zürich und Wien – und trägt fast nur noch Hipster-Look: Sneaker, Jeans & Rucksack. Das liegt vor allem daran, dass die Haute Couture nicht ins Handgepäck passt.
Regelmässig gibt es werktags um 12 Uhr bei «Bluewin» die Kolumne am Mittag – es dreht sich um bekannte Persönlichkeiten, mitunter auch um unbekannte – und manchmal wird sich auch ein Sternchen finden.
Das sind die zwölf verrücktesten Pflanzen der Welt
Tödliches Gift: Der Wunderbaum (Ricinus communis) gilt mit seinen Früchten als giftigste Pflanze auf der Erde. Das Endosperm der Samen ist stark giftig, da es das toxische Eiweiss Rizin enthält. Rizin ist eines der potentesten natürlich vorkommenden Gifte überhaupt. Der Tod tritt unbehandelt durch Kreislaufversagen etwa 48 Stunden nach der Vergiftung ein. Der Wunderbaum ist in Ost- und Westafrika beheimatet, wird
Bild: iStock
Gross, grösser, am grössten: Der Riesenmammutbaum (Sequoiadendron giganteum) im Westen der USA ist das massivste beziehungsweise voluminöseste bekannte Lebewesen der Welt. Der immergrüne Baum kann bis zu 95 Meter hoch und einen Stammdurchmesser von 17 Meter haben.
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Kletternder Parasit: Mit einem Durchmesser von über einem Meter bildet die Riesenrafflesie (Rafflesia amoldi) die grösste Einzelblüte. Allerdings existiert die gigantische Blüte der Kletterpflanze nur wenige Tage, dann zerfällt das rote, nach Aas riechende Organ. Zurück bleibt ein Haufen schwarzen Schleims.
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Blüte mit Heizung: Naht die Blütezeit, macht die Titanwurz eine erstaunliche Verwandlung durch: Bis zu zehn Zentimeter am Tag schiesst ihr gigantischer Blütenstand nach oben. Und um Insekten für die Befruchtung anzulocken, verströmt das Fortpflanzungsorgan einen Aasgeruch und heizt sich auf 36 Grad Celsius auf.
Bild: Getty Images
Königin der Anden: Die Riesenbromelie (Puya raimondii) ist die weltweit grösste Bromelie, mit mehr als zehn Metern Höhe. Sie hat auch eine der grössten Blütenstände aller Pflanzen und ist eine vom Aussterben bedrohte Art, die in den Anden in Peru und Bolivien beheimatet ist.
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Ganz schön alt: Der Riesen-Eukalyptus (Eucalyptus regnans) wächst als immergrüner Baum, der ein Alter von etwa 400 Jahren erreichen kann. An bevorzugten Standorten kann er Wuchshöhen von 65 Metern in 50 Jahren erreichen. Er gilt als der höchste Laubbaum der Welt, möglicherweise sogar als der höchste Baum überhaupt. Bei einem 1872 gefällten Exemplar wurden 132 Meter an Höhe gemessen.
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Königlich stark: De Riesenseerose Victoria ist wohl eine der eindrucksvollsten Pflanzen auf dem blauen Planeten überhaupt. Mit bis zu drei Metern hat sie den grössten Blattdurchmesser. 1840 entdeckt vom Botaniker Richard Schomburgh, wurde sie benannt nach Queen Victoria. Viele Botanische Gärten bauten in der Folge eigene Victoria Häuser.
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Gefiederte Blätter: Die Raphia-Palme ist vorwiegend im tropischen Afrika beheimatet. Ihre Blätter gelten mit bis zu 25 Meter Länge als die grössten im Pflanzenreich. Sie sind nicht nur sehr gross, sondern auch gefiedert und bleiben nach dem Absterben an der Pflanze.
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Schweres Früchten: Der Jackfruchtbaum (Artocarpus heterophyllus) ist in Indien beheimatet. Er bekommt, wenn man von Zuchterfolgen wie Riesenkürbisse und dergleichen einmal absieht, die schwersten Früchte. Sie können mehr als 30 Kilogramm wiegen.
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Über 4000 Jahre alt: Im Patriarch Grove in den White Mountains in Kalifornien stehen 17 Exemplare der Langlebigen Kiefer (Pinus longaeva), die über 4000 Jahre alt sind. Ein Baum, dessen Alter von 4700 Jahren durch Auszählung der Jahresringe in einem kleinen Bohrkern bestimmt wurde, trägt den Namen «Methuselah». (Archivbild)
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Fast 10'000 Jahre alt: Über die älteste individuellen Lebewesen wird, je nach Definition, gestritten. Aber eine Pflanze ist es auf jeden Fall: Eine Gemeine Fichte (Picea abies) in Schweden, deren Stamm viel jünger ist, konkurriert mit den Langlebigen Kiefern. Sie geht aus Wurzelwerk hervor, das seit etwa 9600 Jahren existieren soll.
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Affen-Gesicht: Wer die Dracula simia ansieht, wundert sich wahrscheinlich nicht, warum sie den Beinamen Affen-Orchidee trägt. Viel Fantasie um das Gesicht eines Primaten zu erkennen, braucht es nicht. Die Pflanze wächst in 300 bis 600 Meter Höhe in Peru und Ecuador und duftet nach Orange.
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Klein, aber hübsch: Die Wurzellose Zwergwasserlinse (Wolffia arrhiza) gilt als kleinste Blütenpflanze über- überhaupt. Ihre Blüten sind für das menschliche Auge unsichtbar. Der Pflanzenkörper selbst ist maximal 1,5 Millimeter lang. Und übrigens: Sie ist als Aronstabgewächs mit der Titanwurz recht eng verwandt.
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