Kolumne am MittagScorpions – die Hausband der CIA? Oder gar von Bill Gates?
Von Gil Bieler
15.5.2020
Die Scorpions unter Spionageverdacht: Hat der US-Geheimdienst etwa für die deutschen Rocker «Wind Of Change» komponiert? Gerade wird diese Verschwörungstheorie aufgewärmt – als gäbe es nicht genügend andere.
Bill Gates, Laborunfall in Wuhan, neue Weltordnung: In Corona-Zeiten haben Verschwörungstheorien Hochkonjunktur. Wieso also nicht auch ein paar Klassiker entstauben? Etwa jene Theorie, dass der Welthit «Wind Of Change» der deutschen Rockband Scorpions – Sie wissen schon, der mit der gepfiffenen Melodie – vom amerikanischen Geheimdienst CIA geschrieben worden wäre.
Das geht so: Die eingängige Powerballade, im November 1990, zum Ende des Kalten Krieges veröffentlicht, soll eigentlich ein Propagandamittel der Amerikaner gewesen sein. Die Botschaft an die Menschen in der Sowjetunion: Wandel ist möglich!
Ein Ohrwurm aus Hand des US-Geheimdienstes? «Wind Of Change» der Scorpions.
Quelle: Youtube
Die Hardrocker aus Hannover als Handlager der Amis? Das wäre ein dickes Ding. Wieder aufgelegt hat diese alte Platte Patrick Radden Keefe, ein New Yorker Starjournalist – dies für seinen brandneuen Podcast. Die Wahrheit hinter dem Song habe ein Freund von ihm, der bei der CIA arbeite, von einem älteren Kollegen erfahren.
Alte Platte, keine neuen Belege
Neue Belege gibt es nicht, doch die Verschwörungstheorie ist dennoch wiederbelebt, und man kann sich ihrer kaum entziehen. So hat sie auch Scorpions-Sänger Klaus Meine wieder eingeholt. Er erinnere sich daran, dass ihn Keefe nach «Wind of Change» und der CIA gefragt habe, sagte der 71-Jährige zum Radiosender SiriusXM. Doch er habe das als Witz aufgefasst. «Ich musste laut lachen. Ich sagte ihm: ‹Mein Freund, denkst du, du sprichst hier mit einem Songwriter, oder machst du ein Interview mit einem Spion?›»
Erst später hat Meine realisiert, wie ernst es dem Reporter gewesen war. Und daher stellt der Sänger dieser Tage erneut klar: «Es ist eine sehr unterhaltsame und sehr verrückte Story, aber wie gesagt, sie ist kein bisschen wahr.» Fake News, Leute.
Klare Ansage. Doch in Zeiten der Verunsicherung beginnt man alles anzuzweifeln. Das Dementi könnte natürlich bloss der Vertuschung dienen. Ebenso Aussagen von Meine, er sei froh, dass er während der Coronavirus-Pandemie in Deutschland sei und nicht in den Vereinigten Staaten, deren Gesundheitssystem ihm nicht ganz geheuer zu sein scheint.
«Ich möchte zurzeit nicht in den USA sein und dort eventuell ins Krankenhaus müssen», stichelte der Scorpions-Frontmann gegen die Hand, die ihm angeblich den grössten Hit seiner Karriere geschrieben hat. Ist auch dieses «Zerwürfnis» bloss inszeniert? Und Teil der grossen Verschwörung?
Der neueste Streich der Scorpions: «Sign Of Hope».
Youtube
Andererseits – vielleicht stehen die musikalischen Weltveränderer mittlerweile auch wirklich im Dienste anderer Herrn. Vor wenigen Tagen haben die Scorpions «Sign Of Hope» aus dem Hut gezaubert, eine Mutmacher-Hymne für die Covid-19-Zeiten. Noch so ein Ohrwurm, noch so eine bedeutende Epoche, das ist doch verdächtig.
Und die Namen «Bill Gates» und «Klaus Meine» zusammengezählt haben genau 19 Buchstaben. Zufall – oder schon Covid?
Regelmässig gibt es werktags um 11:30 Uhr bei «Bluewin» die Kolumne am Mittag – es dreht sich um bekannte Persönlichkeiten, mitunter auch um unbekannte – und manchmal wird sich auch ein Sternchen finden.
Tödliches Gift: Der Wunderbaum (Ricinus communis) gilt mit seinen Früchten als giftigste Pflanze auf der Erde. Das Endosperm der Samen ist stark giftig, da es das toxische Eiweiss Rizin enthält. Rizin ist eines der potentesten natürlich vorkommenden Gifte überhaupt. Der Tod tritt unbehandelt durch Kreislaufversagen etwa 48 Stunden nach der Vergiftung ein. Der Wunderbaum ist in Ost- und Westafrika beheimatet, wird
Bild: iStock
Gross, grösser, am grössten: Der Riesenmammutbaum (Sequoiadendron giganteum) im Westen der USA ist das massivste beziehungsweise voluminöseste bekannte Lebewesen der Welt. Der immergrüne Baum kann bis zu 95 Meter hoch und einen Stammdurchmesser von 17 Meter haben.
Bild: iStock
Kletternder Parasit: Mit einem Durchmesser von über einem Meter bildet die Riesenrafflesie (Rafflesia amoldi) die grösste Einzelblüte. Allerdings existiert die gigantische Blüte der Kletterpflanze nur wenige Tage, dann zerfällt das rote, nach Aas riechende Organ. Zurück bleibt ein Haufen schwarzen Schleims.
Bild: iStock
Blüte mit Heizung: Naht die Blütezeit, macht die Titanwurz eine erstaunliche Verwandlung durch: Bis zu zehn Zentimeter am Tag schiesst ihr gigantischer Blütenstand nach oben. Und um Insekten für die Befruchtung anzulocken, verströmt das Fortpflanzungsorgan einen Aasgeruch und heizt sich auf 36 Grad Celsius auf.
Bild: Getty Images
Königin der Anden: Die Riesenbromelie (Puya raimondii) ist die weltweit grösste Bromelie, mit mehr als zehn Metern Höhe. Sie hat auch eine der grössten Blütenstände aller Pflanzen und ist eine vom Aussterben bedrohte Art, die in den Anden in Peru und Bolivien beheimatet ist.
Bild: iStock
Ganz schön alt: Der Riesen-Eukalyptus (Eucalyptus regnans) wächst als immergrüner Baum, der ein Alter von etwa 400 Jahren erreichen kann. An bevorzugten Standorten kann er Wuchshöhen von 65 Metern in 50 Jahren erreichen. Er gilt als der höchste Laubbaum der Welt, möglicherweise sogar als der höchste Baum überhaupt. Bei einem 1872 gefällten Exemplar wurden 132 Meter an Höhe gemessen.
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Königlich stark: De Riesenseerose Victoria ist wohl eine der eindrucksvollsten Pflanzen auf dem blauen Planeten überhaupt. Mit bis zu drei Metern hat sie den grössten Blattdurchmesser. 1840 entdeckt vom Botaniker Richard Schomburgh, wurde sie benannt nach Queen Victoria. Viele Botanische Gärten bauten in der Folge eigene Victoria Häuser.
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Gefiederte Blätter: Die Raphia-Palme ist vorwiegend im tropischen Afrika beheimatet. Ihre Blätter gelten mit bis zu 25 Meter Länge als die grössten im Pflanzenreich. Sie sind nicht nur sehr gross, sondern auch gefiedert und bleiben nach dem Absterben an der Pflanze.
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Schweres Früchten: Der Jackfruchtbaum (Artocarpus heterophyllus) ist in Indien beheimatet. Er bekommt, wenn man von Zuchterfolgen wie Riesenkürbisse und dergleichen einmal absieht, die schwersten Früchte. Sie können mehr als 30 Kilogramm wiegen.
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Über 4000 Jahre alt: Im Patriarch Grove in den White Mountains in Kalifornien stehen 17 Exemplare der Langlebigen Kiefer (Pinus longaeva), die über 4000 Jahre alt sind. Ein Baum, dessen Alter von 4700 Jahren durch Auszählung der Jahresringe in einem kleinen Bohrkern bestimmt wurde, trägt den Namen «Methuselah». (Archivbild)
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Fast 10'000 Jahre alt: Über die älteste individuellen Lebewesen wird, je nach Definition, gestritten. Aber eine Pflanze ist es auf jeden Fall: Eine Gemeine Fichte (Picea abies) in Schweden, deren Stamm viel jünger ist, konkurriert mit den Langlebigen Kiefern. Sie geht aus Wurzelwerk hervor, das seit etwa 9600 Jahren existieren soll.
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Affen-Gesicht: Wer die Dracula simia ansieht, wundert sich wahrscheinlich nicht, warum sie den Beinamen Affen-Orchidee trägt. Viel Fantasie um das Gesicht eines Primaten zu erkennen, braucht es nicht. Die Pflanze wächst in 300 bis 600 Meter Höhe in Peru und Ecuador und duftet nach Orange.
Bild: Getty Images
Klein, aber hübsch: Die Wurzellose Zwergwasserlinse (Wolffia arrhiza) gilt als kleinste Blütenpflanze über- überhaupt. Ihre Blüten sind für das menschliche Auge unsichtbar. Der Pflanzenkörper selbst ist maximal 1,5 Millimeter lang. Und übrigens: Sie ist als Aronstabgewächs mit der Titanwurz recht eng verwandt.
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