Gruselige GeschichtenSpukt es auf diesen Schiffen?
Vanessa Büchel
15.3.2025
Ein ehemaliges Kreuzfahrtschiff wurde auf der thailändischen Insel Koh Chang zu einem Hotel umfunktioniert. Heute ist es verlassen, brannte Ende des vergangenen Jahres komplett aus.
IMAGO/ZUMA Press Wire
Die Seefahrt umranken viele Legenden. Immer wieder gibt es angebliche Sichtungen von Geisterschiffen. Und auch an Land trumpfen gestrandete Wracks mit gruseligen Geschichten auf. Fünf unheimliche Schiffe.
Während manche Exemplare besucht werden können, rosten andere einfach vor sich hin.
Von der legendären Queen Mary in Kalifornien, die für paranormale Phänomene bekannt ist, bis zur verlassenen Baychimo, die jahrzehntelang führerlos durch die Arktis trieb – Schiffe mit gespenstischen Geschichten gibt es einige.
Nicht nur früher, auch heute noch berichten Seefahrer*innen, sie hätten Geisterschiffe gesichtet. Verlassene Schiffe, die auf offener See vor sich hintreiben, kein Kapitän am Steuer, keine Crew an Deck. Mit zerschlissenen Segeln, durch die Gänge rollen Flaschen, auf den Tischen steht unangetastetes Essen parat. Einsam und verlassen kämpfen sie sich durch die Wellen, ohne jede Hoffnung, dass ihre Besatzung je wieder zurückkehrt.
Legenden ranken sich um ebensolche Sichtungen. Eine der bekanntesten ist unter anderem der «Fliegende Holländer», ein verfluchter Kapitän, der dazu verdammt sein soll, auf ewig mit seinem Geisterschiff auf den sieben Weltmeeren herumirren zu müssen.
Neben all den Sagen gibt es auch dokumentierte Horrorgeschichten, die davon berichten, wie ganze Crews ihren Tod auf dem Schiff fanden oder ein Sturm das Schiff ins Verderberben stürzte.
In manchen Fällen wissen nur jene Menschen Bescheid, die mit an Bord waren, was wirklich passiert ist. Doch oft können sie nicht mehr berichten – und Sagen sind entstanden.
blue News stellt fünf Schiffe vor, die Unheimliches erlebt haben, heute teilweise besucht werden können oder mittlerweile ihren Frieden gefunden haben.
The Galaxy
Sogenannte Lost Places üben auf Menschen eine gewisse Anziehungskraft aus. Es handelt sich um verlassene Orte und Ruinen, die in Vergessenheit geraten sind oder langsam verblassen.
So hat es sich auch mit dem ehemaligen Hotelschiff The Galaxy auf der thailändischen Insel Koh Chang. Der einstige Kreuzfahrtdampfer war Teil des Koh Chang Grand Lagoona Resorts in der Bang Bao Bay und bot Gästen auf sieben Decks 70 Zimmer. Auf Google steht, das Hotel sei «dauerhaft geschlossen», doch vereinzelt berichteten Reisende bis vor kurzem noch, dort übernachtet zu haben.
Warum das Resort schliessen musste, weiss niemand so recht. Bestätigte Berichte gibt es keine. Bloggerin Courtney Lambert schreibt auf ihrer Website, dass ihr auf ihrer Reise eine Einheimische erzählt habe: «Dort sind Menschen gestorben. Jemand ist vom Dach gesprungen und das Hotel wurde geschlossen. Es wird nur in der Hochsaison geöffnet, wenn alle anderen Hotels auf der Insel ausgebucht sind.»
Die Menschen, die auf der Insel leben, meiden das Schiffswrack, sie glauben, es bringt Pech. Und dann ereilte The Galaxy im Dezember 2024 ein weiteres Unglück: Die ehemalige Touristenattraktion brannte aus. Seither ist es völlig zerstört – und ein umso gruseliger Spukort geworden.
Queen Mary
Als die Queen Mary in den 1930er-Jahren auf See unterwegs war, galt sie als der grösste Ozeandampfer ihrer Zeit. Ein Schiff, das für Luxus und Moderne stand und gerne auch einmal prominente Gäste beförderte.
Doch seit 1967 ist die Queen Mary nicht mehr in See gestochen, sondern ankert im Hafen von Long Beach im US-Bundesstaat Kalifornien. Dort kann sie besucht oder darin übernachtet werden.
Laut diversen Berichten soll es auf der Queen Mary angeblich spuken. Die Rede ist von sich selbst einschaltenden Lichtern, unerklärlichem Klopfen an Türen, tanzenden Geistern im Ballsaal. Einer Frau soll sogar ihr in der Nacht von Geisterhand die Bettdecke weggezogen worden sein.
Es heisst, die Suite B340 würde besonders häufig von Gespenstern heimgesucht. Ein Mann soll dort 1948 sein Leben verloren haben. Ob das Hotelzimmer wohl darum verflucht ist?
Klar ist, dass der Luxusliner im Zweiten Weltkrieg zu einem Truppenschiff für die britische Marine umfunktioniert und in Grey Ghost umbenannt wurde. Nach einem Zusammenstoss mit der HMS Curacoa, die die Queen Mary eigentlich eskortieren hätte sollen, kam es zu einem schrecklichen Zwischenfall: Die HMS Curacoa brach in zwei Teile, sank und Hunderte Besatzungsmitglieder ertranken. Auch hier herrscht der Aberglaube, dass die Opfer die Hallen der Queen Mary bis heute heimsuchen.
SS Maheno
Die SS Maheno ist bereits stark vom Zerfall gezeichnet. Das Schiffswrack rostet auf der australischen Insel K'gari – die zuvor den Namen Fraser Island trug – vor sich hin und ist zu einem beliebten Ausflugsziel für Tourist*innen geworden.
Ursprünglich wurde das Schiff Anfang des 20. Jahrhunderts für den Zweck gebaut, Passagier*innen zwischen Neuseeland und Australien zu transportieren. Während dem Krieg wurde es wie viele seiner Art zweckentfremdet und kam als Lazarettschiff für neuseeländische Soldaten zum Einsatz.
Nach Kriegsende trat die SS Maheno wieder ihren eigentlichen Dienst an, wurde später aber irgendwann in den Ruhestand geschickt. Daraufhin hätte sie nach Japan gebracht werden sollen.
Ein Schlepper machte sich auf den Weg mit dem einstigen Passagierschiff, geriet aber in einen Sturm, was die beiden Schiffe voneinander trennte. Die SS Maheno war tagelang verschollen, strandete dann aber auf der Insel K'gari, wo sie seither im Sand liegt. Die Besatzungsmitglieder überlebten, dennoch wurde das Schiff nie wieder angerührt.
SS City of Milwaukee
Ein Gruseln der anderen Art erwartet Besucher*innen auf der SS City of Milwaukee. Dort ist es nicht etwa die Vergangenheit, die die Gänge des Schiffs verflucht hat. Im Oktober wird die historische Autofähre im Rahmen einer Veranstaltungsserie zu einem Gruselschiff. Dann widmet sich jedes Deck einem anderen Thema, das die Gäste bis in die Knochen erschrecken soll. Mit Schauspieler*innen kreieren die Veranstalter ein filmreifes Gruselkabinett auf dem Wasser.
Weil die ehemalige Autofähre so ein beliebtes Ausflugsziel geworden ist, haben die Betreiber auch ein sogenanntes Boatel daraus gemacht. Wer will, kann also auch darauf übernachten. Das dann aber ganz ohne Gruselfaktor.
Die Baychimo war ein Frachtdampfer, der in den 1920er-Jahren die abgelegenen Küsten Alaskas und Kanadas versorgte – und später zum berühmten Geisterschiff wurde.
Im Oktober 1931 geriet das Schiff in einen Sturm und fror vor der Küste Alaskas im Packeis fest. Die Besatzung wurde schliesslich ausgeflogen und liess die Baychimo zurück, da man annahm, sie würde vom Eis zerdrückt und sinken.
Doch das Schiff sank nicht. Einige Wochen später brach es unverhofft aus dem Eis frei – leer und führerlos.
In den folgenden Jahren tauchte die Baychimo immer wieder auf: Sie wurde 1932 und 1933 gesichtet, dann erneut mehrfach in den 1930ern und 1940ern, wie sie als Geisterschiff durch arktische Gewässer trieb. Die letzte bestätigte Sichtung war angeblich 1969 – unglaubliche 38 Jahre nach ihrer Aufgabe.
Rettungsversuche blieben erfolglos, da das Schiff meist im Eis verschwand, bevor es erreicht werden konnte. 2006 entschied der US-Bundesstaat Alaska, erneut nach dem Geisterschiff suchen zu lassen. Doch alle Versuche blieben bisher erfolglos.
Ob die Baychimo irgendwann doch gesunken oder vom Eis zerquetscht worden ist oder sie immer noch irgendwo umherirrt, ist unklar.
Die Redaktorin hat diesen Artikel mithilfe von KI geschrieben.
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