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1'000 Fragen – Teil 3/4 Marco Rima: «Sich selbst zu verlieren, ist etwas vom Schlimmsten»
Von Bruno Bötschi
23.10.2019
Das längste Interview der Schweiz, Teil drei: Komiker Marco Rima über seine politischen Ambitionen, den schlimmsten Moment auf der Bühne – und warum er nie mit dem Circus Knie auf Tournee ging.
Das «1'000-Fragen-Interview» – es wurde in der Bar Daniel H. in Zürich geführt – , wird in vier Teilen auf «Bluewin» publiziert. Der erste Teil des kann hier abgerufen werden, der zweite hier. Teil vier folgt morgen Donnerstag.
Wer das Interview lieber schaut, als liest, guckt sich das obige Video an.
Herr Rima, war Ihr Äusseres eher hinderlich oder förderlich für Ihre Karriere?
Wahrscheinlich förderlich. Krumme Nase, Zahnlücke, sympathisches Auftreten – das hilft immer.
Mit welchem berühmten Mann wurden Sie schon auf der Toilette verwechselt?
Mit niemandem.
Was ist die grösste Fehleinschätzung, die Sie in den Medien über Sie gelesen haben?
Dass ich ein Sauglattist sei und nur unter die Gürtellinie gehe.
Während des Studiums haben Sie 1983 mit Marcello Weber das «Cabaret Marcocello» gegründet. Marcello Weber arbeitet heute als Anwalt. Was wäre aus Ihnen geworden, wenn es mit der Comedy nicht geklappt hätte?
Primarlehrer. Ich habe sehr gern unterrichtet und betrachte das immer noch als einen sehr schönen Beruf.
Haben Sie noch Kontakt mit Herr Weber?
Nein, leider nicht. Schade. Wir waren 14 Jahre zusammen unterwegs. Er war mein bester Freund. Doch irgendwann muss man akzeptieren, wenn jemand keinen Kontakt mehr sucht.
Wer behauptete zuletzt, dass Marco Rima keinen Humor hat?
Hat das jemals jemand behauptet?
Die lustigste Frau Schweiz ist …
Da gibt es ein paar.
Die Frage war: Wer ist die lustigste Frau der Schweiz?
Regula Esposito alias Helga Schneider.
Der lustigste Mann der Schweiz ist …
Ausser mir: Rob Spence.
Warum sind Frauen witziger als Männer?
Weil sie herzlich über sich selbst lachen können.
Warum gibt es so wenig erfolgreiche Komikerinnen?
Weil das Patriarchat über viele Jahrtausende dafür gesorgt hat, Frauen zu verhindern. Jetzt kommen sie langsam wie Raketen.
Ich habe einen Witz mitgebracht, der die Misere vielleicht erklären kann. Wahrscheinlich kennen Sie ihn schon: Warum gibt es so wenige Frauen in der Comedy? Antwort: Weil sie 14 Jahre brauchen, um ein Bühnenkleid auszusuchen.
Super lustig (Rima schaut gequält lustig).
Der Witz ist von Mario Barth. Mögen Sie seine Art Humor auch nicht?
Ich habe mich jetzt nur bemüht, nicht zu lachen. Dieser Witz ist wie der: Wieso können Frauen nicht Skifahren? Weil es selten schneit in der Küche. Persönlich mag ich Mario Barth sehr.
Können Sie mir erklären, warum er seit Jahren grosse Hallen füllt?
Ach, Mario hat viele Neider. Aber heute ist sowieso eine andere Zeit.
Wie meinen Sie das?
Mario Barth bedient ein Event-Publikum, das gern Grossanlässe besucht und über Leinwände unterhalten wird. Diese Menschen wollen sich ein Ticket ergattern und dabei sein. Wäre ich Zuschauer, würde mir das nicht gefallen. Ich sehe die Leute gern von der Nähe aus, also wie sie schwitzen und so weiter.
Haben Sie Vorbilder?
Meine Karriere begann mit dem Cabaret Rotstift. Jürg Randegger und Werni von Aesch sind meine absoluten Idole.
Was bewunderten Sie an den beiden Kabarettisten?
Cabaret Rotstift behandelte Zeitthemen. Sie spielten Sketches, musizierten. Und von César Keiser mochte ich seine «Telefon»-Nummer besonders. Ach, ich konnte diese Nummern fast alle auswendig.
Welche Bedeutung hat Emil Steinberger für Sie?
Er war auch ein grosses Vorbild für mich.
Emil war 1977 mit dem Circus Knie auf Tournee. Weshalb Sie noch nie?
Ich wurde von der Familie Knie für das diesjährige 100-Jahr-Jubiläum angefragt. Doch ich hätte es fies gefunden, Giacobo/Müller diesen Job wegzunehmen, da beide ja nichts zu tun haben … nein, im Ernst, ich freute mich sehr über die Anfrage, doch hatte ich mit meiner Familie schon längst eine Australienreise geplant. Die Flüge waren gebucht, sodass wir uns gegen das Engagement entschieden.
Sie könnten sich also vorstellen, irgendwann mit dem Circus Knie auf Tournee zu gehen?
Wie gesagt: Zuerst lasse ich mein Knie operieren. Und ich freue mich darauf, dass ich im Februar 2020 «Art on Ice» zum 25-Jahr-Jubiläum machen kann. Dort ist das Programm der Star, und ich darf mich in eine ganze Truppe einbetten. Mit Zirkus habe ich jedoch schon super Erfahrungen gemacht. Mit Gregory und Rolf Knie machte ich «Salto Mortale» zusammen. Wären unsere Kinder noch kleiner, würde ich mir das sehr reizvoll vorstellen, mit dem Circus Knie durch die Schweiz zu ziehen. Bedenken muss man aber auch, dass man zwei bis drei Vorstellungen pro Tag hat. Das wäre mir zu viel.
Fühlen Sie sich in Deutschland eigentlich als rechtmässiger Nachfolger von Emil?
Ursus und Nadeschkin laufen auch sehr gut in Deutschland.
In den 1980er-Jahren titelte der «Blick»: «Deutsche kugeln sich vor Lachen über Schweizer Spassmacher aus der Innerschweiz.» Können Sie sich daran erinnern?
Nein.
Wer war bei der «Wochenshow», jener Sketchshow auf Sat 1, in den 1990er-Jahren Ihre Lieblingskollegin oder Ihr Lieblingskollege?
Ach, das waren grundsätzlich goldene Zeiten. Die Fernsehanstalten hatten viel Geld, um neue Formate auszuprobieren. Hat jemand eine Furzidee gehabt, hat man das umgesetzt. Man war experimentierfreudig. Die «Wochenshow» war ein grossartiges Sprungbrett für meine Karriere. Das waren tolle Jahre. Das letzte, also das dritte, war dann zwar etwas mühsamm ...
... wieso?
Ich hatte mich entschieden, aufzuhören, wollte wieder nach Hause. Ich vermisste meine Kinder. Ich war zudem in der Trennungsphase von meiner ersten Frau. Das trug alles dazu bei, dass es schwierig wurde. Gleichzeitig hatten wir viel Erfolg mit dem Musical «Keep Cool» in Deutschland. Wir wurden aber leider von einem Geschäftsführer bestohlen. Im letzten Jahr «Wochenshow» bekam ich so ziemlich alles auf die Büchse, was möglich ist. Man kann das auch als Karma bezeichnen, denn teilweise war es nicht unverdient. Nachträglich kann ich darüber lachen, doch war es die härteste Zeit meines Lebens, aber auch die lehrreichste und beste.
Stimmt es, dass Sie mit der «Wochenshow» auch aus gesundheitlichen Gründen aufgehört haben?
Es war ein Mix von vielen verschiedenen Dingen. Damals lernte ich: Du kannst dich selber nicht langfristig belügen. Irgendwann musst du dich mit der Wahrheit auseinandersetzen. Ich schwebte damals auf einer Wolke und redete mir ein: Alles, was ich anfasse, wird zu Gold. Daher war diese harte Landung sehr gesund. Meine Schwester spielte dabei eine wichtige Rolle, als sie zu mir sagte: «Du bist mein Bruder, und ich liebe dich. Aber wenn du dich so weiter entwickelst, wirst du ein Arschloch.» Das war ein Weckruf.
Was ist eigentlich der anstrengendste Teil Ihrer Arbeit als Komiker?
Die Pause während einer Vorstellung, weil man dann von 100 komplett runter fahren muss. Wie beim Eishockey in den Drittelpausen, während denen die Spieler beim Pausentee ganz runter fahren müssen, um ein paar Minuten später wieder voll da zu sein. Es ist wie Intervalltraining.
Wonach suchen Sie als Komiker?
Ich suche immer wieder nach dem Lacher, nach der Begeisterung. Schön ist es, wenn ich das Publikum mitnehmen kann und die Leute einfach einen schönen Abend haben.
Welches sind Ihre drei Lieblingsgrimassen? Können Sie diese bitte vormachen ...
Interessiert, angestrengt und begeistert.
Es gibt Kritiker, die behaupten: «Der Rima, der kann nur drei Grimassen.» – Wahr oder nicht wahr?
Das stimmt. Und diese nur einmal.
Hat Sie die Comedy zum komischen Gesicht gebracht, oder war es eher umgekehrt?
Ich probiere mich nicht vor dem Spiegel aus. Ich halte es da mit Emil, der seinen Figuren ein Gesicht gibt. Ich spiele mit Marinismen, also Figuren, die Attitüden haben. Wie beispielsweise der Muotathaler oder der Deutsche. Das sind Klischees, die man bedient und die lustig sind.
Haben Sie eigentlich Ihr Gesicht versichert?
Nein.
Ihnen scheint alles ein bisschen leichter zu fallen als anderen?
Das stimmt. Meine Waage sagt bloss etwas anderes.
Werden Sie böse, wenn man Sie einen Schwächling nennt?
Nein. Ich wüsste nicht, weshalb ich ein Schwächling sein sollte.
Wie gehen Sie mit Kritik um?
Schlecht. Zu Beginn der Karriere war das schlimm. Da wollte ich nur beliebt sein. Aber irgendwann lernte ich, mit Kritik zu leben. Und heute muss ich sagen: Früher kamen die Zeitungen wenigstens noch und übten Kritik. Heute bist du froh, wenn du überhaupt in der Zeitung stattfindest. Wir Kabarettisten vermissen die Kritiker richtig.
Was verletzt Sie?
Ungerechtigkeit.
Konnten Sie schon einmal mit einer negativen Medienkritik etwas anfangen?
Ja, es gibt konstruktive Kritik. Sonst ist es ja einfach ein Lobgesang, keine Kritik. Gute Kritik kann inspirieren und einen auf gute Ideen bringen. Was mir auf den Geist geht, ist, wenn es heisst: Unter der Gürtellinie, politisch nicht korrekt, ohne dass das Programm bis zum Ende geschaut und die Auflösung abgewartet wird. Mit solchen Vorverurteilungen habe ich ein Problem.
Was machen Sie in den letzten 30 Sekunden, bevor Sie auf die Bühne gehen müssen?
Ich rede mit jemandem.
Ihr himmlischster, wirklich glückseligster Moment auf einer Bühne?
Uff! Ich habe so viele tolle Momente erlebt. Aber der schönste? Vielleicht jene Momente, als die Kinder am Schluss der Show auf die Bühne raufgetippelt sind, meine Hände nahmen und sich mit mir verbeugen wollten. Das war irgendwie kitschig und völlig ungeplant: Papi, wir sind bei dir und wollen auch in die Zuschauer schauen. Das war super.
Ihr schlimmster Auftritt: Wo, wann, warum?
Gossau. Fürstenlandsaal. 850 Zuschauer, darunter Franz Rüdisüli, Pilot bei der Swissair. Diesen wollte ich begrüssen – versteckt. Also sagte ich: «Gottseidank gibt es die Swissair, wer fliegt denn schon gerne Cross … » Und in diesem Moment kam mir in den Sinn, dass am Vorabend eine Crossair-Maschine abgestürzt war. Das sind diese Momente, in denen du um jedes Löchlein dankbar wärst, in das du verschwinden könntest. Das war für mich der schlimmste Moment. Ich weiss nicht mehr, wie ich da rausgekommen bin, aber es hat irgendwie geklappt.
Macht Applaus süchtig?
Ja. Wobei es mir mehr und mehr einfacher fällt, länger weg von der Bühne zu sein.
Seit fast 40 Jahren auf der Bühne: Was haben Sie gelernt?
Demütig zu sein.
Kann man als Comedian die Welt verbessern?
Das glaube ich nicht. Aber zum Nachdenken anregen. Den Leuten einen schönen Moment schenken, damit sie für einen kurzen Moment ihre Probleme vergessen. Das ist etwas Positives.
Gehen Sie regelmässig wählen und abstimmen?
Ja.
Wo stehen Sie politisch: eher links oder rechts oder neutral in der Mitte?
Ich bewege mich von rechts nach links.
Welcher Grüne gehört geschubst?
Geschubst nicht, aber ich würde gern Bastien Girod kennenlernen. Den finde ich spannend.
Welchen SVPler würden Sie gern quälen?
Da gibt es nur einen: den Andreas Glarner.
Welchen SPler mögen Sie gar nicht?
Uii. Das ist schwierig. Gar nicht mögen, das wäre nicht fair. Aber wen ich gern kennenlernen würde: Bundesrätin Simonetta Sommaruga. Die finde ich sehr cool, weil sie auch Dinge vertreten muss, die nicht ihrer persönlichen Meinung entsprechen. Sie wird ja auch oft beschimpft. Dieses Polit-Bashing geht mir auf den Senkel, denn das sind ja alles nur Menschen, die das Beste wollen. Egal, welcher Partei sie angehören.
Wer ist das grösste Fähnchen im Wind bei der FDP?
Keine Ahnung.
Haben Sie eine Lieblingspolitikerin?
Ich mag Sahra Wagenknecht von den Linken. Das finde ich eine hochspannende Frau. Manchmal frage ich mich: Wie sähe Deutschland aus, wenn Sahra Wagenknecht all das durchsetzen könnte, was sie erzählt. Sie spricht ja sehr oft von einer Gesellschaft, die sozialer werden sollte, und sie spricht sich klar gegen die Waffenindustrie aus.
Ihr Lieblingspolitiker?
Habe ich das? Da wüsste ich keinen.
Welche Politikerin, welcher Politiker hat Filmstar-Qualitäten?
Donald Trump könntest du in allen Genres verwenden, weil er sich überall hervorragend durchlügen kann. Er wäre sicher auch ein hervorragender Pornodarsteller, weil er was von «Grab the Pussy» versteht. Dann könntest du ihn für jeden Wirtschaftskrimi brauchen. Und er käme auch als Werbeträger für den Frisörverband gut.
Wirklich wahr, dass Sie vor Jahren Donald Trump einmal die Hand geschüttelt haben?
Das stimmt. Kollegen von mir haben in Mar-a-Lago, seiner Sommerresidenz, eine Wohnung. Als ich dort einmal eingeladen war, fand ein Charity-Anlass mit vielen reichen Leuten statt, darunter war auch Donald Trump mit seiner Frau. Damals war er noch ein Immobilienmogul.
Wie fanden Sie Trump damals?
Shake hands and that’s it.
Und wie finden Sie ihn heute als US-Präsident?
Ich finde es erstaunlich, dass er es überhaupt geworden ist. Jedes Volk verdient die Regierung, die es hat. Ich finde ihn nicht so prickelnd. Wobei es mir eigentlich scheissegal ist, wer Präsident von Amerika ist. Es sind alles Arschlöcher. Barack Obama war auch kein wirklich toller Präsident. Er war ein Medienpräsident, er bekam den Friedensnobelpreis, aber niemand flog so viele Drohnenangriffe wie er. Einzig bei Ronald Reagan und Michail Gorbatschow, Präsident der Sowjetunion, würde ich sagen: Die beiden haben die Welt wirklich verändert, denn sie sind sich als Menschen begegnet. Sie hatten den Mut, sich von ihren Beratern abzusetzen und von Mann zu Mann darüber zu reden, ob sie diese Welt für ihre Enkel bewahren wollen. Das sollte in der Politik wieder vermehrt passieren: Dass man sich begegnet und miteinander redet.
Aber das macht ja Trump auch, sich mit Putin von Mann zu Mann zu treffen …
Das war meine einzige Hoffnung, dass sich diese zwei schwanzgesteuerten Typen irgendwie im Gespräch finden. Doch ist es schwierig, das zu verstehen. Wieso soll man die Russen schlecht finden? Was soll man über Fakenews denken? Was ist richtig, was ist falsch? Welche Interessen stecken dahinter? Es geht um Macht und Geld. Daher sage ich mir: Schöne Schweiz, schönes Zuhause mit einer glücklichen Familie am Mittagstisch, an dem wir miteinander reden können.
Was ist eigentlich mit Ihrer eigenen politischen Karriere? Sie hatten einmal angekündigt, in den Bundesrat zu wollen.
Das stimmt. Aber das geht nur dann, wenn ich auch Diktator sein könnte. Nur Bundesrat zu sein, das wäre mir zu langweilig.
Würden Sie es sich zutrauen, Bundesrat zu werden?
Ich weiss gar nicht, was man als Bundesrat alles bewegen kann. Mein Problem wäre, dass es einfach zu lange geht, bis man seine Ideen durchbringen kann. Beispielsweise beim Schulsystem, da hätte ich viele Ideen und auch Kenntnisse. Daher bewundere ich die Politiker. Da musst du schon einen grossen Magen haben … Obwohl ich die Demokratie liebe, käme für mich nur die Diktatur infrage. Wobei ich ein sehr netter Diktator wäre.
Je angefragt worden von einer Partei, ob Sie auf deren Liste kandidieren wollen?
Nein.
Lust, noch etwas mehr über Politik zu reden? In der Wochenzeitung «Die Zeit» gibt es eine spannende Interview-Rubrik. Sie heisst: der politische Fragebogen. Ich würde Ihnen jetzt gern einige Fragen daraus stellen ...
Okay.
Die erste Frage lautet: Welches Tier ist das politischste?
Wildsau.
Welcher politische Moment hat Sie geprägt?
Fall der Mauer.
Was ist Ihre erste Erinnerung an Politik?
Vietnam-Krieg.
Wann und warum haben Sie wegen Politik geweint?
Fall der Mauer.
Haben Sie eine Überzeugung, die sich mit den gesellschaftlichen Konventionen nicht verträgt?
(Überlegt lange) Kann ich nicht beantworten.
Wann hatten Sie zum ersten Mal das Gefühl, mächtig zu sein?
Noch nie.
Wann haben Sie sich besonders ohnmächtig gefühlt?
Als ich am Flughafen in Kairo einem Schwarzen helfen wollte, der von den Zöllnern zur Sau gemacht wurde. Ich sagte zum Zöllner: «Please change your sound …» Darauf antwortete er mir: «Do you want to jail?» Da realisierte ich, dass ich bei jedem weiteren Satz abgeholt würde.
Wenn die Welt in einem Jahr untergehen würde – was wäre bis dahin Ihre Aufgabe?
Die Leute weiterhin zum Lachen zu bringen.
Sind Sie lieber dafür oder dagegen?
Kommt drauf an wofür.
Könnten Sie jemanden küssen, der aus Ihrer Sicht falsch wählt?
Ja.
Welches Gesetz haben Sie mal gebrochen?
Uii. Ich glaube alle. Bis auf das Töten (lacht).
Welche politische Ansicht Ihrer Eltern war Ihnen als Kind peinlich?
Keine.
Welche Politikerin, welcher Politiker hat Ihnen zuletzt leidgetan?
Das kann ich nicht beantworten. Vielleicht der ehemalige deutsche Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg, der ja wegen Plagiatsvorwürfen zurücktreten musste. Worauf man feststellte, dass auch andere hochrangige Politiker diesbezüglich Dreck am Stecken hatten. Da dachte ich mir: Seid doch nicht immer päpstlicher als der Papst.
Welche Schweizer Politikerin, welcher Schweizer Politiker sollte mehr zu sagen haben?
Ich denke, dass alle genug reden.
Finden Sie es richtig, politische Entscheidungen zu treffen, auch wenn die Mehrheit der Bevölkerung dagegen ist?
Da bin ich ganz bei der SVP. Ich finde es richtig, dass der politische Wille des Volkes umgesetzt wird. Alles andere ist ein Betrug. Darum habe ich auch ein Problem mit dem, was mit dem Brexit abgeht. Dort hat das Volk entschieden, und das Parlament weigert sich, einen Volkswillen umzusetzen – unabhängig davon, ob ich den Brexit gut oder schlecht finde. Da merkt man, dass wir in der Schweiz anderen Ländern Jahrzehnte voraus sind. Ich habe schon viele Abstimmungen verloren. Doch nahm ich das sportlich und sagte mir: That’s it.
Was fehlt der Schweizer Gesellschaft?
Ein Bewusstsein dafür, was unser Land reich und stark gemacht hat.
Was macht Ihnen Hoffnung?
Dass eine tolle Generation unterwegs ist, die in Zukunft gute Ansätze finden wird, wie es im positiven Sinn weitergehen soll.
Bitte auf einer Skala von eins bis zehn: Wie verrückt ist die Welt gerade?
Die Welt ist im Moment ein Irrenhaus: zehn.
Und wie verrückt sind Sie?
Ich bin eine Fünf.
Der beste politische Witz?
Helmut Kohl und Norbert Blüm sind unterwegs ins Parlament. Arbeitsminister Blüm nimmt den Lift. Bundeskanzler Kohl die Rolltreppe. Stromausfall. Bundeskanzler Kohl bleibt zwei Stunden auf der Rolltreppe stecken.
Das waren jetzt also einige Fragen aus dem «Politischen Fragebogen» der deutschen Wochenzeitung «Die Zeit» – und jetzt geht es weiter mit Glaubensfragen.
Gern.
Sagen Sie, betreffend welcher Dinge sich der Glaube lohnt: Natur?
Ja.
Jesus Christus?
Ja.
Pathos?
Nein, nicht zwingend.
FC Basel?
Wer hüpft, ist ein echter Basler. Haben wir mittlerweile in Zug auch.
Sehr cool.
Simonetta Sommaruga?
Spannend.
Viola Amherd?
Interessant.
Karin Keller-Sutter?
Ein bisschen zu verkrampft.
Viktor Giacobbo?
Ein guter Freund.
Ihre Frau?
Die Beste.
Sehr spannend, sehr cool unterwegs. Eine tolle Ex-Miss Schweiz, die jetzt als Schauspielerin auch noch viele andere Facetten von sich zeigt.
Ja.
Sandro Brotz?
Macht das recht gut.
Marco Rima?
Mit dem geht man gern was essen.
Auch eins trinken?
Ja.
Auch ein zweites?
Nein. Ich bin kein grosser Trinker.
Bruce Springsteen?
Coole Musik. Als ich jung war, sagte man mir nach, dass ich Bruce Springsteen ähnlich sehe. Singen kann ich besser, aber er verdiente mehr.
Ihr absoluter Lieblingssong?
«Every breath you take» von den The Police.
Francine Jordi oder Gölä?
Francine Jordi. Sie ist eine liebe Freundin von mir. Ich nahm mit ihr zusammen den Song «Schön, ist es auf der Welt zu sein» nochmals auf in einer neuen Fassung. Ähnlich wie «Green Day», und das tönt sehr schön.
Beatrice Egli oder Seven?
Seven. Er ist wahnsinnig begabt. Ein Entertainer vor dem Herrgott. Und ich freue mich riesig über seinen Erfolg.
Haben Ihre Frau und Sie so etwas wie ein «gemeinsames Lied»?
Die Lieder der Band «Simply Red», weil wir diese auf unserer Hochzeitsreise immer wieder hörten.
Sind Sie ein guter Lügner?
Ja, weil ich ein guter Schauspieler bin.
Inwiefern sind Sie alte Schule?
Ich glaube an Üben, Disziplin, Arbeiten und nicht Aufgeben.
Das heisst: Sie waren ein Streber?
Nein, ich war nie ein Streber. Aber wenn ich mich für einen Weg entschieden habe, bin ich den zielstrebig gegangen.
Was ist der Sinn des Lebens?
Dass man einen guten Eindruck hinterlässt.
Welche Illusion lassen Sie sich nicht nehmen?
Dass mein Himmel keinen Tennisplatz hat.
Was können Sie mit 58 besser als mit 22?
Ich bin viel ruhiger.
Lust, mal eine ganze Woche nichts zu sagen?
Das wäre eine spannende Erfahrung. Gerade für mich.
Ihr Lieblingsgefühl?
Herzhaft lachen.
Wann zum letzten Mal geweint?
Vor ein paar Tagen, beim Hörbuch von Tommy Jaud «Der Löwe büllt». Eine wunderschöne Erzählung von einem Typen, der ein Burnout hat und mit seiner Mutter auf die Kanarischen Inseln fährt. Dort liest er das Tagebuch seines Vaters. Bei einer besonders rührenden Passage musste ich auf der Autobahn bei 120 Stundenkilometern laut weinen.
Führen Sie auch Tagebuch?
Nein.
Weinten Sie je nach einer sportlichen Niederlage?
Ich für mich nicht. Ich gehöre zu jenen, die in solchen Fällen Material zerstören – so wie einst Ex-Tennisprofi John McEnroe.
Ihr Lieblingsport?
Golf.
Ihr Lieblingsgolfpartner?
Meine Frau.
Wirklich wahr, dass Sie wegen Ihrer Arthrose seit mehreren Jahren nicht mehr Tennis spielen können?
Ich spiele wieder Tennis, aber es sieht aus, als würde ein Spastiker mit einem Schläger in der Gegend rumrennen. Die Freude am Tennis ist so gross, dass ich trotz der Arthrose und trotz Schmerzen spiele. Und sobald die Gelenke warm werden, vergesse ich die Schmerzen.
Wurden Ihnen auch schon künstliche Gelenke angedroht?
Ja, gerade heute Morgen. Es kann sein, dass ich schon in einer Woche auf dem Operationstisch liege (dem war ja dann auch so).
Ihr übelstes mentales Gebrechen?
Uii. Habe ich eigentlich nicht.
Der Vorname Ihres Psychiaters?
Wie hiess der schon wieder? Einer, den ich mal hatte, hiess Angst. Den Vornamen weiss ich nicht mehr.
Sie haben doch mal mit Ihrer ersten Ehefrau eine Therapie gemacht, zumindest stand das vor Jahren einmal in der Zeitung.
Ja, bei Herrn Angst.
Die Therapie hat scheinbar nichts gebracht …
Doch, das brachte sehr viel. Herr Angst sagte mir: «Auf Wiedersehen, Herr Rima. Wir telefonieren dann noch einmal.» Darauf ich: «Wieso denn?» Er: «Sie haben mir doch was zu erzählen.» Und ich: «Ich wüsste nicht was.» Darauf er: «Schauen Sie, wenn Sie die Wahrheit nicht auf den Tisch legen, bringt das alles da nichts.» Daraufhin musste ich auspacken.
Sie sagten damals in einem Interview: «Zwischen 30 und 35 bin ich nur geseckelt. Ich war unehrlich zu mir selbst, habe ein Leben geführt, hinter dem ich nicht stehen konnte.»
Ja. Damals habe ich mich auch nicht mehr angeschaut im Spiegel. Das war eine spannende Erfahrung, die ich nie mehr machen möchte. Sich selbst zu verlieren, ist etwas vom Schlimmsten, das einem passieren kann.
Ihr Satz von damals: «Du hast Erfolg, eine tolle Familie, ein schnelles Auto, Geld, ein Haus, aber wenn das Flugzeug jetzt abstürzt, gibt es ein Arschloch weniger auf dieser Welt» – wie würde der Satz heute lauten? Was würden Sie jetzt über Ihre Familie und die Welt sagen?
Ich habe gesunde Kinder, eine tolle Frau, alle sind gut unterwegs. Ich bin reich beschenkt und bete jeden Abend nach dem Kindergebet dafür, dass ich als Mensch das nicht nur schätzen kann, sondern auch gut begleiten.
(Im Hintergrund rumpelt es) Und in diesem Moment, da Sie vom Beten sprechen, meldet sich der liebe Gott wieder ...
Genau, weil das ja einbetoniert und in meine Seele eingebrannt werden muss, was ich eben gesagt habe.
Und noch ein Satz von Ihnen: «Ich bin gegen Zensur und kenne keine Tabus. Wollen Sie wissen, wie oft ich Sex habe und wie viel ich verdiene? Im letzten Jahr habe ich ein steuerbares Einkommen von 150'000 Franken angegeben. Es war natürlich auch schon mal mehr.» Ist das heute immer noch so: Kennen Sie nach wie vor keine Tabus?
Doch, ich kenne Tabus. Beispielsweise jenes Dessous-Geschäft, das schöne Bikinis macht (lacht).
Wie oft haben Sie Sex?
Das ist unterschiedlich. Mal so, mal so.
Wie hoch war Ihr steuerbares Einkommen im letzten Jahr?
Zwischen 300'000 und 400'000 Franken.
Sie sprechen offen über Gefühle, über Ihre Familiensituation und über Geld. Was versprechen Sie sich von dieser Ehrlichkeit?
Mich kann man immer alles fragen. Aber ob man immer eine Antwort bekommt, sei dahingestellt. Ich habe kein Problem, über Geld zu reden. Mein Einkommen kann man sowieso beim Steueramt des Kantons Zug nachschauen.
Mir haben Sie bisher alle Fragen, ausser ein paar ganz wenigen, beantwortet. Warum?
Grosses Vertrauen.
Welche Schlagzeilen über Sie fanden Sie absolut geschmacklos?
«Wie ist der Sex mit einem Comedian?» Das war, als Christina und ich «Die Patienten» produziert haben, unser erstes Musical. Da sollte es einen Bericht darüber geben, wie wir zusammen arbeiten. Und dann war dies die Schlagzeile. Das fand ich nicht lustig. Da Christina neu in diesem Geschäft war, brach sie in Tränen aus. Aber dieser betreffende Journalist ist jetzt auf der Liste jener, die mit uns kein Interview mehr machen dürfen. Doch muss ich ihn insofern in Schutz nehmen, da die Schlagzeilen oft nicht von den Journalisten gemacht werden, sondern von irgendwelchen Blattmachern.
Für den folgenden Interviewteil habe ich mir externe Hilfe geholt – von einigen Ihrer Bühnenkolleginnen und -kollegen: Als verkappter Schnulzensänger: Würden Sie gern einmal am Festival von San Remo auftreten?
Auf jeden Fall. I would love it (singt ein italienisches Canzone).
Oder sind Sie die Rettung der Schweiz in Sachen European Song Contest?
Nein. Seit Luca Hänni kann ich diese Ehre nicht mehr retten, weil er sie für uns gerettet hat.
Warum lechzen Sie nach Anerkennung des Feuilletons, obwohl Ihnen das Publikum zu Füssen liegt?
Das ist nicht mehr so. Das war in den Jugendjahren so, als es mir wichtig war, dort Akzeptanz zu haben. Heute spiele ich mit grosser Freude. «Just for Fun», mein letztes Programm, war wirklich just for fun. «Made in Helvetia» machte auch wahnsinnig Freude. Nein, die Anerkennung vom Feuilleton suche ich nicht mehr.
Vom Publikum verehrt, von der Kritik verhöhnt. Sind Sie so etwas wie der DJ Bobo der Kabarettszene?
Nein, so sehe ich mich nicht. Ich bekam schon viele tolle Berichte, schöne und spannende Artikel. Auch in der NZZ. Ich bin jetzt der alte Seckel und stelle fest, dass meine Zuschauer, die mit mir älter geworden sind, nun zu mir kommen und sagen: «Wir sind mit Ihnen aufgewachsen.» Und ich: «Ehrlich, wow, okay!?» Es entsteht eine andere Nähe. Das ist interessant. Vorher waren wir jene, welche die Kabarettszene erschreckt haben, weil wir nicht wirklich Kabarettisten waren, sondern eher Comedians oder Clowns.
Kränkt es Sie, wenn Sie unterschätzt werden?
Nicht mehr.
Haben Sie zuweilen das Bedürfnis, es «denen» zu zeigen? Sprich: Dass Sie mimisch, sprachlich und humoristisch top sind und lustiger als die meisten Kolleginnen und Kollegen sein wollen?
Es ist sicher eine Antriebsfeder, mich zu beweisen. Doch ist das längst nicht mehr meine einzige Motivation. Heute versuche ich mit meinen Möglichkeiten das Beste zu liefern. Wenn es glückt, ist es super. Aber ich schaue auch mit einer grossen Begeisterung auf junge Kolleginnen und Kollegen und denke mir: Wow, ist das lässig. Das würde ich auch können. Doch kokettiere ich nicht mit ihrem Stil.
Ein Entertainer ist auch Unternehmer, und Sie sind ein besonders guter. Welchen Prozentsatz Ihrer Arbeit macht das rein Kreative aus?
Ich habe das grosse Glück, dass meine Frau eine hervorragende Geschäftsführerin ist und ich mich zu 90 Prozent um die Kreation kümmern darf. Zehn Prozent rede ich mit, wenn es um die Strategien und kleinen Detailfragen geht, bei denen wir uns absprechen müssen. Aber das dauert nie mehr als zwei Minuten.
Warum übergibt das Schweizer Fernsehen Ihnen nicht einfach die Humorschiene am Sonntagabend und ist damit alle Sorgen los?
Das wäre ein spannendes Experiment. Es hat hervorragende Leute beim Schweizer Fernsehen, die von ihren Ideen her auf einem spannenden Weg sind. Doch finde ich, dass es Möglichkeiten gäbe, sich noch mehr aufeinander einzulassen. Ich sage immer wieder: Nutzt doch meine Erfahrungen. Dabei geht es nicht um mich, sondern um die Ideen, weil ich ständig vor dem Publikum stehe. Und so geht es vielen anderen Kolleginnen und Kollegen auch. Gleichzeitig weiss ich natürlich auch, dass das Fernsehen seine Sorgen mit mir nicht los würde. Denn es geht um Politik, Sparen und viele andere Dinge, die man unterschätzt. Und hier tut das Publikum den TV-Leuten oft unrecht.
Warum wird der EV Zug auch in diesem Winter nicht Schweizer Meister?
Der EV Zug wird Schweizer Meister! Das Gute ist: Weil Zug als Titelkandidat gehandelt wird, tun alle anderen Mannschaften so, als würden sie gegen den Meister spielen und geben alles. Jede Mannschaft, die bisher gegen Zug gewonnen hat, hätte sich sonst Arroganz vorwerfen lassen müssen, dass sie Zug unterschätzt haben. Doch Zug kann sich jetzt in dieser schweren Phase, in der sie alles zeigen müssen, so stark formen und bilden, dass sie dann so gestärkt in die Playoffs gehen und wir mit drei Qualifikationsspielen in der Endrunde den Titel heimtragen und eine «uhuere Fete» haben werden.
Können Sie verzeihen?
Oh ja.
Wann entsteht für Sie ein glücklicher Moment auf der Bühne?
Wenn ich spüre, dass ich von meinem Publikum herzlich willkommen geheissen werde. Das ist super.
Haben Sie schon jemals vor Ärger einen Golfschläger in einen See geworfen?
Nein! Niemals nur einen. Das waren mindestens drei oder vier!
Hatten Sie jemals einen Fisch-Maul-Spreitzer im Mund?
Ja, das hatte ich tatsächlich. Das geht auf ein Erlebnis zurück mit Frank Baumann, der eine Art Talk auf einem Boot mit zwei Männern beim Fischen machte. Ich machte mit, obwohl ich mit Fischen überhaupt nichts am Hut habe. Wir waren zusammen auf dem Ägerisee. Zum Schluss mussten wir uns eine Pizza bringen lassen, weil wir nichts gefangen hatten. Damals nahm ich diesen Spreitzer in den Mund. Das tat richtig weh.
Sind Sie jähzornig?
Ja, aber nicht mehr so wie früher. Als Widder müssten Sie das wissen. Doch der Aszendent Krebs bei Ihnen entschleunigt natürlich alles. Ich habe jedoch zwei Feuerzeichen … eine Katastrophe.
Mussten Sie schon einmal während einer Vorstellung zusätzlich Sauerstoff zu sich nehmen?
Nein. Aber die Zuschauer.
Sie können gut lügen – am Humorfestival in Arosa brauchte nicht das Publikum, sondern Sie zusätzlichen Sauerstoff.
Wirklich? Daran kann ich mich nicht mehr erinnern.
Vielleicht sind sie dabei etwas dement geworden. Daher diese Gedächtnislücke … Wann hat man Ihnen das letzte Mal in einem Krankenhaus eine Wunde abgeleckt?
Dort, wo ich Wunden habe, komme ich mit der Zunge nicht hin (lacht). Aber das will man auch nicht sehen, das ist kein schönes Bild. Ich habe eigentlich nie Wunden geleckt, sondern liess sie ausbluten.
Sie spielten doch mal jemand, der Wunden leckte …
Habe ich das?
Als Sie Hausi …
… Leutenegger? (imitiert ihn) Han ich Wunde gleckt. Isch grossartig. Sind ali mini beschte Fründe, Fründe … Wüsste ich nicht mehr. Kann ich mich auch nicht erinnern.
Mein Gott, vielleicht sind Sie wirklich etwas dement … Wie fühlt es sich an, in einer zu engen Stewardessen-Uniform auf der Bühne herumzuturnen?
Das fühlt sich sehr gut an, denn ich wollte immer Flight Attendant werden. Nein, das war jetzt ein Witz. Gut sahen in den Uniformen vor allem die Musiker aus. Während der Show «Made in Hellwitzia» machten wir eine kleine Modeschau und gaben den Song zum Besten «I never want to be in a body of a girl».
Nochmals: Warum tut man sich das an?
Weil ich davor eine Flight Attendant spiele, die Anweisungen gibt vor einem Flug. Und weil wir in diesem Dress waren, zogen wir das weiter, und es sah einfach gut aus.
Das waren jetzt also die Fragen von Ihren Bühnenkolleginnen und Bühnenkollegen. Im vierten Teil kommen dann wieder meine Fragen ...
... also die spannenden.
Das behaupten Sie.
Ja.
Und so geht's weiter:
Das «1000-Fragen-Interview» mit Komiker Marco Rima wird in vier Teilen auf «Bluewin» publiziert – am Montag ist Teil eins erschienen, gestern Dienstag Teil zwei und morgen Donnerstag erscheint Teil vier. Wer das Interview gerne an einem Stück lesen möchte, kann dies am Freitagmorgen tun: Dann wird das Interview als Ganzes aufgeschaltet.
Marco Rima auf Tourneee
Marco Rima geht nächstes Jahr auf Tournee. Der Vorverkauf für seine neue Show «#no Problem!?» startet am 25. Oktober 2019 bei Ticketcorner.