Persönlichkeiten zum 1. August «Hallo Schweiz! Du bist super – aber auch unfassbar dumm»

Bruno Bötschi

1.8.2024

Fahnenschwinger bei der Bundesfeier 2023 auf der Rütliwiese oberhalb vom Vierwaldstättersee.
Fahnenschwinger bei der Bundesfeier 2023 auf der Rütliwiese oberhalb vom Vierwaldstättersee.
Bild: Keystone

Was wäre ein Nationalfeiertag ohne Reden? blue News hat prominente Menschen gefragt, was sie der Schweiz schon lange sagen wollten. Lob? Tadel? Oder vielleicht ein Wunsch?

Bruno Bötschi

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • In der Schweiz wird seit 1891 der 1. August als Nationalfeiertag gefeiert. Aber was wäre eine Bundesfeier ohne Reden? Eben.
  • Deshalb hat die Redaktion von blue News prominente Menschen angefragt. Wir wollten wissen, was sie der Schweiz schon lange einmal sagen wollten.
  • «Hallo Schweiz! Du bist super. Alles funktioniert! Der Verkehr. Die Ämter», schreibt Thomas Meyer, bevor der Autor noch einige kritischere Worte findet.
  • Derweil lobt Jetset-Lady Irina Beller: «Ich bin stolz darauf, Schweizerin zu sein und dankbar, hier so sicher und in Wohlstand leben zu dürfen.»

«Ich bin verliebt in die Schweiz»

Sybil Schreiber
Sybil Schreiber
Bild: zVg

«Ich bin verliebt. Auch nach 30 Jahren noch wie am Anfang. In die Schweiz. Woran das liegt? Weil mich dieses Land immer wieder überrascht, verzaubert, begeistert. Was für ein Glück, hier leben zu dürfen.

Was ich der Schweiz wünsche: dass sie stolz auf ihre Vielfalt ist, kulturell, landschaftlich, sprachlich. Und auf ihr politisches System: Sieben an der Spitze sind viel besser als nur eine Einzelmaske.

Ich wünsche diesem besonderen Land Achtsamkeit und Sicherheit. Und von uns Hierlebenden wünsche ich mir Dankbarkeit und Wachsamkeit.»

Sybil Schreiber, Autorin/Kolumnistin, gebürtige Münchnerin, begeisterte Schweizerin.


«In der Folge gehen wir wenigstens pünktlich unter!»

Thomas Meyer
Thomas Meyer
Bild: Joan Minder

«Hallo. Schweiz! Du bist super. Alles funktioniert! Der Verkehr. Die Ämter. Die Gesundheit. Besser als überall sonst auf der Welt und kaum schlechter als im Paradies.

Gleichzeitig bist du unfassbar dumm. Alle vier Jahre wählst du eine Regierung, die Probleme wie Wohnungsnot, Armut und Umweltzerstörung nicht löst, sondern verschlimmert. Aber hey, in der Folge gehen wir wenigstens pünktlich unter!»

Thomas Meyer, Autor und blue News-Kolumnist.


«Verzichtet auf laute Böller und Feuerwerk»

Monica Kissling
Monica Kissling
Bild: blue News

«Liebe Schweizerinnen, liebe Schweizer, bitte verzichtet am 1. August auf laute Böller und Feuerwerke – den Tieren zuliebe.»

Monica Kissling, Astrologin


«Ich wünsche den Schweizer*innen mehr Mut auszubrechen»

Yannik Zamboni
Yannik Zamboni
Ye Fan

«Ich wünsche den Schweizer*innen mehr Mut auszubrechen, mehr Liebe, mehr Toleranz, mehr Akzeptanz und ein offenes Herz für Neues – und natürlich einen frohen 1. August!»

Yannik Zamboni, Modemacher Maison Blanche


«Hat das irgendetwas verändert? Leider nein»

Blanca Imboden
Blanca Imboden
Bild: Privat

«Ich habe bereits zu viele 1.-August-Ansprachen gehalten. Darin habe ich jeweils all meine Weisheiten, Wünsche und Kritik für die Schweiz verpackt. Und? Hat das irgendetwas verändert? Leider nein.

Ich glaube, auf mich hört einfach keiner. Daher habe ich beschlossen, am 1. August einfach nur noch zu feiern. Und dafür gibt es ja durchaus viele Gründe. Wir leben nämlich in einem wunderprächtigen Land.»

Blanca Imboden, Bestseller-Autorin


«Der Beweis, dass friedliches Zusammenleben möglich ist»

Mario Muntwyler
Mario Muntwyler
Bild: Circus Monti

«Der Nationalfeiertag bedeutet für mich Zusammensein, Lachen und Feiern. Bei uns im Circus Monti gehört das 1.-August-Fest zur Tradition.

Mitarbeitende aus 14 Nationen und unterschiedlichsten Religionen versammeln sich zu einem grossen Fest und feiern ‹unseren› Nationalfeiertag.

Unser Circuskosmos ist Beweis dafür, dass ein friedliches Zusammenleben unterschiedlichster Menschen möglich ist.»

Mario Muntwyler, Jongleur, Circus Monti


«Liebe Schweiz, du hast mich Demut gelernt»

Adela Smajic
Adela Smajic
Bild: Privat

«Liebe Schweiz, du hast mich Demut gelehrt. Durch deine Werte weiss ich, dass die wahre Stärke in der Bescheidenheit liegt.

Du hast mich Dankbarkeit gelehrt. Durch dich habe ich verstanden, wie wertvoll unsere Freiheit und Sicherheit sind.

Du hast mir Geborgenheit und Zugehörigkeit gelehrt. Durch dich weiss ich, was es bedeutet, sich zu Hause zu fühlen.»

Adela Smajic, TV-Moderatorin und Ex-Bachelorette


«Liebe Schweiz, lass dir die Freiheit nicht nehmen»

Severino Negri.
Severino Negri.
Bild: Hannes Caspar

«Liebe Schweiz, ich wünsche dir von Herzen die Kraft, dir die Freiheit nicht nehmen zu lassen, deine zauberhafte Flora und Fauna zu bewahren, Gerechtigkeit walten zu lassen, zu vermitteln, wenn andere streiten, die Lebensqualität nicht für einen kurzfristigen Rausch zu verspielen, deine Bewohner zu schützen und die Magie, das Lächeln und die Liebe jedes Einzelnen zu bewahren.»

Severino Negri, Magier/Schauspieler


«Ich bin stolz darauf, Schweizerin zu sein»

Irina Beller
Irina Beller
Bild: zVg

«Ich gratuliere der Schweiz ganz herzlich zum Geburtstag. Ich bin stolz darauf, Schweizerin zu sein und dankbar, hier so sicher und in Wohlstand leben zu dürfen.

Damit es auch in Zukunft so bleibt, wünsche ich mir deutlich mehr Distanz zur EU und mehr Neutralität, sodass wir weiter weltoffen, aber souverän als Staat weitergehen können.»

Irina Beller, Jetset-Lady, Autorin und Model.


«Ich will am 1. August dankbar, glücklich und demütig sein»

Christian Johannes Käser
Christian Johannes Käser
Bild: zVg

«Wenn ich am Seealpsee stehe und mir diese Landschaft Glücksgefühle in den Bauch jagt, wenn ich merke, dass meine Generation jegliche Träume verwirklichen konnte und nüchtern feststelle, dass meine Kinder ohne Leid und Krieg aufwachsen, dann bin ich glücklich und dankbar, in der Schweiz leben zu dürfen.

Mit Stolz hat das gar nichts zu tun. Denn genauso wie sich niemand dafür schämen muss, in einem Land zu leben, dem es nicht so gut geht, muss auch niemand stolz auf sein Land sein. So will ich am 1. August dankbar, glücklich und ein wenig demütig sein.»

Christian Johannes Käser, Improvisateur und Autor.


«Möge die Schweiz weiterhin ein Ort des Friedens sein»

Andriy Dragan
Andriy Dragan
Bild: Ernst Rubin

«Ein Land ist in erster Linie durch seine Bürgerinnen und Bürger geprägt. Daher wünsche ich uns allen Zusammenhalt, ein starkes ökologisches Bewusstsein, gerechte Bildungschancen und eine offene Gesellschaft. Möge die Schweiz weiterhin ein Ort des Friedens, der Innovation und des gegenseitigen Respekts bleiben.»

Andriy Dragan, Pianist, ukrainisch-schweizerischer Doppelbürger


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