OrganschädenDas Coronavirus geht auch an die Nieren
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15.5.2020
Die Lunge ist nicht das einzige Organ, das Medizinern bei einem schweren COVID-19-Verlauf Sorgen bereitet: Studien zeigen, wie sich das SARS-CoV-2-Virus auf eines unserer wichtigsten Filtersysteme auswirken kann.
Wissenschaftler beobachten bereits seit mehreren Wochen, dass COVID-19 nicht nur die Lunge beeinflusst. In verschiedenen medizinischen Publikationen, die unter anderem in renommierten Fachmagazinen wie «The Lancet» oder dem «New England Journal of Medicine» veröffentlicht wurden, beschreiben Mediziner die akuten Beeinträchtigungen von Gehirn, Herz, Blutgefässen und der Blutgerinnungssysteme.
Dass auch die Niere in ihrer Funktion bis hin zum akuten Nierenversagen betroffen sein kann, legten bereits verschiedene Studien aus China nahe. Eine im Fachmagazin für Nephrologie «Kindney International» veröffentlichte Übersicht aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse zeigt, welche Auswirkungen eine Krankheit wie COVID-19 haben kann.
Die bisher grösste Studie zu diesem Thema wurde von einem wissenschaftlichen Team des Northwell Health durchgeführt, dem grössten Gesundheitsdienstleister im Bundesstaat New York (USA). «Bei 33,6 Prozent von 5449 hospitalisierten Patienten kam es zu einem akuten Nierenversagen», berichtete Dr. Kenar Jhaveri, einer der Co-Autoren der Studie, gegenüber dem Nachrichtendienst Reuters.
Ein Drittel erleidet Nierenversagen
Eine übermässige Ansammlung von Flüssigkeit in der Lunge wird bei zahlreichen COVID-19-Patienten mit Lungenentzündung festgestellt. Therapiert werden die Patienten mit Medikamenten, die nicht nur der Lunge, sondern dem ganzen Körper Flüssigkeit entziehen, wodurch die Nieren weniger gut durchblutet werden.
Dieser Mangelzustand bedingt, dass die Nieren ihrer Filterfunktion nicht mehr in ausreichendem Masse nachkommen können, und das hat – im ungünstigsten Fall – ein akutes Nierenversagen zufolge.
Für ihre Studie sichteten Jhaveri und seine Kolleginnen und Kollegen die medizinischen Unterlagen aller zwischen dem 1. März und dem 5. April ins Spital eingelieferten Patienten. Dabei zeigte sich, dass die Nierenprobleme bei den analysierten Personen frühzeitig auftraten: Rund ein Drittel (37,3 Prozent) kamen bereits mit einem Nierenversagen ins Spital, oder sie erlitten ein solches innerhalb der ersten 24 Stunden nach der Aufnahme.
Virus in den Nieren nachweisbar
Jhaveri beschreibt, dass das Nierenversagen vielfach dann eingetreten sei, als sich der Zustand der Patienten derart verschlechtert habe, dass sie hätten beatmet werden müssen. Von den mehr als 1'000 beatmungspflichtigen Patienten entwickelten etwa 90 Prozent ein akutes Nierenversagen.
Dass aber auch das Virus selbst in den Nieren zu finden ist und dort Schaden anrichten könnte, legt eine am Donnerstag im «New England Journal of Medicine» veröffentlichte Studie nahe. Ein interdisziplinäres Team von Forschenden der Bereiche Nephrologie (Nierenexperten), Mikrobiologie und Rechtsmedizin des Universitätsklinikums Eppendorf in Hamburg analysierte dafür Autopsie-Ergebnisse von 27 Personen, die an einer COVID-19-Erkrankung gestorben waren.
Die Wissenschaftler konnten das SARS-CoV-2-Virus in Rachen, Herz, Leber, Gehirn und den Nieren nachweisen. Für Prof. Dr. Tobias B. Huber, Direktor der III. Medizinischen Klinik und Poliklinik, ist dies eine wahrscheinliche Erklärung für die Auffälligkeiten im Urin vieler Betroffener sowie für die extrem hohe Rate von COVID-19-Erkrankungen, die mit einem akuten Nierenversagen einhergehen.
Ob Veränderungen im Urin der Patienten zukünftig Anhaltspunkte für einen möglichen schweren Krankheitsverlauf liefern könnten, müssen weitere Studien zeigen. Urinkontrollen werden bei einer COVID-19-Infektion als Routine-Laboruntersuchung bereits zu Beginn der Erkrankung empfohlen.
Etwa die Hälfte aller Erkältungen werden von Rhinoviren ausgelöst. Eine Untersuchung der University of Virginia (USA) in Hotelzimmern zeigte, dass die Erreger auf unterschiedlichen Gegenständen wie Türklinken, TV-Fernbedienung oder Lichtschalter noch mindestens einen Tag später aktiv, also infektiös waren.
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Laut der britischen Gesundheitsbehörde NHS sind Rhinoviren – abhängig von Faktoren wie Oberflächenstruktur, Luftfeuchtigkeit und Temperatur – sogar bis zu sieben Tage ausserhalb des Körpers ansteckend.
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Eine grössere Ansammlung von Grippeviren des Stamms Influenza-A kann auf einer Banknote bis zu 17 Tage auf ein neues, potenzielles Opfer lauern. Das geht aus einer Untersuchung einer Forschungsgruppe um den Virologen Yves Thomas von der Universitätsklinik Genf hervor. Eine Analyse aus dem «Journal of Infectious Disease» prognostiziert den Erregern auf glatten Kunststoffoberflächen eine «Überlebenszeit» von etwa 48 Stunden.
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Mit einer wissenschaftlichen Übersichtsarbeit legten Forscher der Universität Greifswald und der Ruhr-Universität Bochum nahe, dass das neuartige Coronavirus 2019-nCoV bis zu neun Tage ausserhalb des menschlichen Körpers ansteckend sein kann.
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Herpes-Simplex-Viren sind – unter anderem – für lästige Fieberbläschen an den Lippen verantwortlich. Übertragen werden die Erreger durchs Küssen oder eine Schmierinfektion (zum Beispiel über die Hände). Anstecken kann man sich aber auch durch gemeinsam benutzte Hand- oder Geschirrtücher.
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Forscher des internationalen Textilforschungszentrums Hohenstein im deutschen Bönnigheim fanden heraus, dass Herpes-Simplex-Viren auf einem Stofflappen mitunter 48 Stunden infektiös bleiben. Frühere Untersuchungen zeigten, dass die Erreger bis zu acht Wochen auf harten Oberflächen ausharren und eine Infektion auslösen können. Sogar eine 40-°C-Wäsche sollen sie mühelos überstehen.
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Folgt auf ein unangenehmes Grummeln im Magen starke Übelkeit mit Erbrechen, begleitet von starkem Durchfall, hat man sich unter Umständen eine Norovirus-Infektion eingehandelt.
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Infiziert wird man immer über den Mund, das heisst, die Viren werden via Schmierinfektion oder durch kontaminiertes Wasser oder Speisen übertragen, wie in einer Publikation des Bundesamts für Gesundheit (BAG) zu lesen ist. Anstecken kann man sich über einen Gegenstand, der mehrere Tage zuvor von einer infizierten Person kontaminiert wurde.
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Auch Rotaviren verursachen schwere Durchfälle und sind besonders für Säuglinge und Kleinkinder gefährlich. Ähnlich wie die Noroviren gehören sie zu den besonders anpassungsfähigen Erregern: Selbst nach mehreren Wochen in der Umwelt bleiben sie infektiös.
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