Kolumne am MittagKönnen wir die Oscars ab jetzt bitte immer so abhalten?
Von Fabian Tschamper
26.4.2021
Der Rahmen der diesjährigen Academy Awards war ein völlig anderer als wir uns das gewohnt sind. Es muss nicht immer alles in unvorstellbaren Dimensionen stattfinden – manchmal ist weniger halt wirklich mehr.
Von Fabian Tschamper
26.04.2021, 11:33
26.04.2021, 11:57
Fabian Tschamper
Schon beim Vorspann der 93. Ausgabe der Oscars in der Nacht auf heute fühlte sich die ganze Kulisse heimeliger an. Schauspielerin Regina King spazierte in die Union Station, den Bahnhof in Los Angeles und blieb vor knapp 100 Nasen auf einem kleinen Podest stehen.
«Guten Abend und herzlich willkommen zu den 93. Academy Awards», begrüsste sie die Gäste – und natürlich alle Zuschauer*innen rund um die Welt.
Es war seltsam, denn das Bahnhofsgebäude war zwar geschmückt und edel ausgestattet, doch vergleichsweise fast schon leer. Das Dolby Theatre, welches normalerweise für die Oscars genutzt wird, gleicht dabei der Massentierhaltung. Schulter an Schulter sassen die Stars damals. Und klar: Sie waren zwar alle zur gleichen Zeit im selben Raum, aber gemütlich ist wohl anders.
Laura Dern, die oscarprämierte Schauspielerin («Marriage Story»), war eine der ersten Laudatorinnen der Show und vermittelte gleich ein intimes Gefühl. Sie stellte die Schauspieler in der Kategorie «Bester Nebendarsteller» vor – und weisst du was? Sie ging zu jedem hin, dankte ihm für seine Arbeit und gratulierte zur Nomination. Es schien viel persönlicher, viel bedeutsamer.
Für die Zuschauer zu Hause gab es da nur einen Nachteil: Nach jeder Kategorie schalteten – zumindest die deutschen Kollegen von ProSieben – Werbung. Denn wie schon im Vornherein bekannt, wollten die Organisatoren jeweils alle Nominierten einer Kategorie im Saal, das Publikum wechselte also etwa viertelstündlich.
Und trotzdem gefiel mir das viel besser als der Normalfall. Auch, dass mehrere internationale Standorte bestimmt wurden, wo beispielsweise europäische Nominierte zugeschaltet werden konnten. Zugegeben: Das ist wahrscheinlich schon nicht dasselbe, bei einer solchen «Einmal im Leben»-Chance auf einen Oscar – ausser man heisst Meryl Streep oder Glenn Close. Aber trotzdem. Hollywood setzt viel zu oft auf einen Supergau, wenn es darum geht, die eigene Filmkultur zu feiern.
Die diesjährigen Oscars waren mir in diesem Rahmen aber viel sympathischer.
Oscars 2021 - Die Highlights des Abends
Bester Film: «Nomadland». Hauptdarstellerin Frances McDormand appelliert an die Zuschauer, sich den Film nach der Pandemie im Kino anzuschauen, im Hintergrund ist die gerührte Regisseurin Chloé Zhao zu sehen. Sie gewann ebenfalls den Preis für die beste Regie.
Bild: ABC
«Nomadland» handelt von einer Witwe, gespielt von Frances McDormand (r.), die ihr altes Leben hinter sich lässt und als Nomadin durch den Südwesten der USA zieht. (links im Bild: Regisseurin Chloé Zhao)
Bild: KEYSTONE
Beste Hauptdarstellerin: Frances McDormand wurde ebenfalls als beste Hauptdarstellerin für «Nomadland»ausgezeichnet.
Bild: ABC
Bester Hauptdarsteller: Anthony Hopkins gewinnt überraschend den Oscar für seine Rolle im Drama «The Father». Der 83-Jährige war nicht vor Ort, um den Preis entgegen zu nehmen.
Bild: KEYSTONE
Beste Regie: Chloé Zhao für «Nomadland». Die 39-Jährige ist nach Kathryn Bigelow 2009 («The Hurt Locker») erst die zweite Frau, die mit einem Regie-Oscar ausgezeichnet wurde.
Bild: ABC
Bester Nebendarsteller: Der Brite Daniel Kaluuya wird für seine Rolle in «Judas and the Black Messiah» geehrt.
Bild: KEYSTONE
Beste Nebendarstellerin: Youn Yuh-jung nimmt ihren Oscar für «Minari» von Präsentator Brad Pitt entgegen mit den Worten: «Ah, Brad Pitt, finally!» Die charmante Südkoreanerin ist erst die zweite Asiatin seit 1957, die einen Darstellerinnen-Oscar gewinnt. Ihre Mit-Nominierte Glenn Close geht zum achten Mal leer aus.
Bild: ABC
Bestes Drehbuch: Der Oscar geht an die Engländerin Emerald Fennell für «Promising Young Woman».
Bild: ABC
Bestes adaptiertes Drehbuch: Der Franzose Florian Zeller gewinnt in der Kategorie für «The Father» und hält die Dankesrede von Paris aus.
Bild: KEYSTONE
Bester fremdsprachiger Film: Der Däne Thomas Vinterberg gewinnt mit «Drunk (Another Round)» und widmet den Preis seiner Tochter, die kurz vor den Dreharbeiten verstarb.
Bild: ABC
Bester Sound: Der Favorit «Sound of Metal», über einen gehörlosen Metal-Drummer, macht das Rennen.
Bild: KEYSTONE
Bester Dokumentarfilm: Die Netflix-Produktion «My Octopus Teacher».
Bild: KEYSTONE
Bester Filmsoundtrack: «Soul»
Bild: ABC
Die 93. Oscar-Verleihung beginnt wie ein Film-Vorspann: Schauspielerin Regina King läuft zur Bühne der Union Station in Los Angeles und begrüsst das Publikum vor Ort und zuhause.
Bild: KEYSTONE
Zu den Präsentator*innen gehören hochkarätige Schauspieler*innen wie Laura Dern, ...
Bild: ABC
... Bryan Cranston, ...
Bild: ABC
... Riz Ahmed, der für «Sound of Metal» als bester Hauptdarsteller nominiert ist, ...
Bild: ABC
... Reese Witherspoon, ...
Bild: ABC
... Halle Berry, ...
Bild: ABC
... oder Steven Yeun, der für «Minari» nominiert ist.
Bild: ABC
Brad Pitt präsentiert die Kategorie beste Nebendarstellerin.
Bild: ABC
Den Oscar für den besten Schnitt an «Sound of Metal» übergibt Harrison Ford.
Bild: ABC
Oscars 2021 - Die Highlights des Abends
Bester Film: «Nomadland». Hauptdarstellerin Frances McDormand appelliert an die Zuschauer, sich den Film nach der Pandemie im Kino anzuschauen, im Hintergrund ist die gerührte Regisseurin Chloé Zhao zu sehen. Sie gewann ebenfalls den Preis für die beste Regie.
Bild: ABC
«Nomadland» handelt von einer Witwe, gespielt von Frances McDormand (r.), die ihr altes Leben hinter sich lässt und als Nomadin durch den Südwesten der USA zieht. (links im Bild: Regisseurin Chloé Zhao)
Bild: KEYSTONE
Beste Hauptdarstellerin: Frances McDormand wurde ebenfalls als beste Hauptdarstellerin für «Nomadland»ausgezeichnet.
Bild: ABC
Bester Hauptdarsteller: Anthony Hopkins gewinnt überraschend den Oscar für seine Rolle im Drama «The Father». Der 83-Jährige war nicht vor Ort, um den Preis entgegen zu nehmen.
Bild: KEYSTONE
Beste Regie: Chloé Zhao für «Nomadland». Die 39-Jährige ist nach Kathryn Bigelow 2009 («The Hurt Locker») erst die zweite Frau, die mit einem Regie-Oscar ausgezeichnet wurde.
Bild: ABC
Bester Nebendarsteller: Der Brite Daniel Kaluuya wird für seine Rolle in «Judas and the Black Messiah» geehrt.
Bild: KEYSTONE
Beste Nebendarstellerin: Youn Yuh-jung nimmt ihren Oscar für «Minari» von Präsentator Brad Pitt entgegen mit den Worten: «Ah, Brad Pitt, finally!» Die charmante Südkoreanerin ist erst die zweite Asiatin seit 1957, die einen Darstellerinnen-Oscar gewinnt. Ihre Mit-Nominierte Glenn Close geht zum achten Mal leer aus.
Bild: ABC
Bestes Drehbuch: Der Oscar geht an die Engländerin Emerald Fennell für «Promising Young Woman».
Bild: ABC
Bestes adaptiertes Drehbuch: Der Franzose Florian Zeller gewinnt in der Kategorie für «The Father» und hält die Dankesrede von Paris aus.
Bild: KEYSTONE
Bester fremdsprachiger Film: Der Däne Thomas Vinterberg gewinnt mit «Drunk (Another Round)» und widmet den Preis seiner Tochter, die kurz vor den Dreharbeiten verstarb.
Bild: ABC
Bester Sound: Der Favorit «Sound of Metal», über einen gehörlosen Metal-Drummer, macht das Rennen.
Bild: KEYSTONE
Bester Dokumentarfilm: Die Netflix-Produktion «My Octopus Teacher».
Bild: KEYSTONE
Bester Filmsoundtrack: «Soul»
Bild: ABC
Die 93. Oscar-Verleihung beginnt wie ein Film-Vorspann: Schauspielerin Regina King läuft zur Bühne der Union Station in Los Angeles und begrüsst das Publikum vor Ort und zuhause.
Bild: KEYSTONE
Zu den Präsentator*innen gehören hochkarätige Schauspieler*innen wie Laura Dern, ...
Bild: ABC
... Bryan Cranston, ...
Bild: ABC
... Riz Ahmed, der für «Sound of Metal» als bester Hauptdarsteller nominiert ist, ...
Bild: ABC
... Reese Witherspoon, ...
Bild: ABC
... Halle Berry, ...
Bild: ABC
... oder Steven Yeun, der für «Minari» nominiert ist.
Bild: ABC
Brad Pitt präsentiert die Kategorie beste Nebendarstellerin.
Bild: ABC
Den Oscar für den besten Schnitt an «Sound of Metal» übergibt Harrison Ford.
Bild: ABC
Regelmässig gibt es werktags um 11:30 Uhr und manchmal auch erst um 12 Uhr bei «blue News» die Kolumne am Mittag – sie dreht sich um bekannte Persönlichkeiten, mitunter auch um unbekannte – und manchmal wird sich auch ein Sternchen finden.