Nahtlose Bräune und Selfies Influencerinnen wollen keine Schwimmwesten – und ertrinken

Eine Bootstour vor der Küste Brasiliens wird zur Tragödie: Zwei Influencerinnen sterben, nachdem sie sich geweigert haben, Schwimmwesten zu tragen. Diese hätten sie bei den Selfies gestört.

Carlotta Henggeler

31.10.2024, 21:22

Carlotta Henggeler

Ein exklusiver Segeltrip vor der brasilianischen Küste, der perfekte Hintergrund für glamouröse Fotos – für die beiden Influencerinnen Aline (37) und Beatriz (27) sollte die Reise ein weiteres Highlight für ihre Social-Media-Accounts werden. Doch die inszenierte Party auf der Traumjacht endete in einer Tragödie, die ihre Follower*innen fassungslos zurücklässt.

Die beiden Brasilianerinnen hatten es sich zum Ziel gesetzt, ihre Reise möglichst stylish in Szene zu setzen und verzichteten Berichten zufolge bewusst auf Schwimmwesten, um ihre sorgfältig ausgewählten Outfits nicht zu verdecken oder zu beschädigen. Und ohne Schwimmweste lässt es sich besser sünnelen. 

Doch genau diese Entscheidung wurde ihnen zum Verhängnis. Laut Augenzeugen fielen beide Frauen im Verlauf der Feierlichkeiten von Bord. Rettungsmassnahmen kamen zu spät, und die beiden konnten nur noch tot geborgen werden.

Die Ereignisse werfen Fragen über die zunehmende Sucht nach perfekter Selbstdarstellung und die damit verbundenen Risiken auf. Der Unfall auf der Luxusjacht zeigt eine Schattenseite des oft so glanzvoll inszenierten Influencer-Lifestyles – und erinnert auf tragische Weise daran, dass Sicherheit über die Inszenierung gestellt werden sollte.

Der Teufelsschlund wurde ihnen zum Verhängnis

Wie der Polizeikommissar von Sao Vincente, Marcos Alexandre Alfino, berichtete, sollen sich Aline und Beatriz, beide passionierte Influencerinnen, bewusst geweigert haben, Schwimmwesten zu tragen. «Einige wollten sie nicht anziehen, weil sie Selfies machten und sagten, sie würden beim Bräunen stören», erklärte Alfino gegenüber brasilianischen Medien.

Zwielichtige AngeboteSie locken Frauen auf Yachten – was dort passiert, ist unklar

Trotz des Limits von fünf Passagieren hatte sich der Kapitän bereit erklärt, die sechs Influencer von der Party zurück an Land zu bringen. Die Entscheidung, das Boot zu überladen, sollte sich unter den dramatischen Umständen als fatal herausstellen.

Das Meer zeigte sich an diesem Tag besonders unberechenbar: An einem berüchtigten Küstenabschnitt, dem sogenannten Teufelsschlund, wurde das überladene Boot von einer grossen Welle erfasst und zum Kentern gebracht.

Für die beiden Frauen kam jede Hilfe zu spät. Während die brasilianische Küstenwache Beatriz’ leblosen Körper auf dem Meer treibend fand, wurde Aline erst eine Woche später am Strand von Itaquitanduva tot geborgen.

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