Vierschanzentournee Beschiss-Vorwürfe gegen Österreich – Verband wehrt sich

Linus Hämmerli

2.1.2025

Jan Hörl, Stefan Kraft und Daniel Tschofenig (v.l.n.r.) – die Österreicher dominieren die Vierschanzentournee.
Jan Hörl, Stefan Kraft und Daniel Tschofenig (v.l.n.r.) – die Österreicher dominieren die Vierschanzentournee.
KEYSTONE

Österreich dominiert die Vierschanzentournee. Die norwegische Ex-Skispringerin Maren Lundby findet das «verdächtig», auf Seiten der Österreicher spricht man von einem «Blödsinn».

Linus Hämmerli

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Nach zwei Springen stehen an der Vierschanzentournee drei Österreicher zuoberst.
  • «Es ist verdächtig. (...) Da muss etwas sein», sagt Maren Lundby, die Olympiasiegerin von 2018. Die Dominanz Österreichs lässt auch den fünftplatzierten Johann Andre Forfang fragend zurück.
  • Im Raum stehen gemäss der «Bild» ein möglicher Beschiss beim Material. Der Chef-Equipment-Kontrolleur geht jedoch nicht davon aus. Durch neue Regeln sei das Schummeln «viel, viel schwieriger geworden».
  • Für ÖSV-Cheftrainer Andreas Widhölzl ist der Fall klar: «Unsere Jungs springen derzeit technisch besser als alle anderen.»

Bei der Vierschanzentournee ist Halbzeit. Die 73. Austragung steht zurzeit ganz im Zeichen österreichischer Dominanz. Drei Österreicher stehen zuvorderst, gefolgt vom Schweizer Gregor Deschwanden, dem Norweger Johann Andre Forfang und dem Deutschen Pius Paschke.

Ob der Stärke der Österreicher runzeln einige die Stirn. So etwa Ex-Skispringerin und Olympiasiegerin Maren Lundby. «Es ist verdächtig. (...) Da muss etwas sein», sagt die Norwegerin beim TV-Sender «NRK». «Es ist absolut krank. Niemand weiss, was es ist.»

Ins gleiche Horn bläst der viertplatzierte Forfang beim norwegischen TV-Sender. «Wir kratzen uns am Kopf und fragen uns, was sich die Österreicher ausgedacht haben.»

Chef-Kontrolleur dämmt Spekulationen um «Wunder-Anzug» ein

Na, was könnten sich die Österreicher denn ausgedacht haben? Die deutsche «Bild» spekuliert über einen möglichen «Wunder-Anzug» der Österreicher. Die Rede ist von einem tiefer sitzenden Schnitt im Schritt, der für mehr Tragfläche sorgen könnte. Gerüchte würden auch über einen «Wunder-Stoff» kursieren, der an gewissen Stellen eingenäht sein soll.

Die «Bild» heizt die Spekulationen weiter an, indem das Boulevard-Medium den Chef-Equipment-Kontrolleur ins Visier nimmt. Christian Kathol ist Österreicher – drückt er bei seinen Landsmännern etwa ein Auge zu? «Auf meiner Kappe steht FIS, nicht ÖSV», sagt Kathol der «Bild». Alle Nationen würden versuchen, in allen Bereichen das Optimum herauszuholen.

Raum zum Bescheissen gebe es bei den Anzügen kaum. Alle Springer würden vor der Saison mit 3-D-Scannern durchleuchtet, betont Kathol. «Durch die neuen Regeln, dass jeder Sprunganzug im Vorfeld angemeldet werden muss, ist Schummeln viel, viel schwieriger geworden.» Zudem würde er auch erkennen, wenn andere Stoffe in die Anzüge eingenäht werden würden.

«Unsere Jungs springen derzeit besser als alle anderen»

Das österreichische Team wehrt sich vehement gegen die Vorwürfe. «Blödsinn», sagt ÖSV-Cheftrainer Andreas Widhölzl gemäss der «Kronen Zeitung». Das Team springe seit dem Saisonstart in Lillehammer mit denselben Anzügen. Für Widhölzl ist klar: «Man muss festhalten, dass unsere Jungs derzeit technisch besser springen als alle anderen.»

Ganz entspannt sieht Daniel Tschofenig die Lage. «Sie können so viel spionieren, wie sie wollen. Wir haben nichts zu verbergen», meint der Österreicher, der zwei Springen vor Schluss auf dem Leaderthron sitzt.

Am kommenden Samstag und Montag stehen in Innsbruck und Bischofshofen die entscheidenden Springen an.

Videos vom Sport-Ressort

Diese Schlagzeilen wünschen wir uns im Sportjahr 2025

Diese Schlagzeilen wünschen wir uns im Sportjahr 2025

Ein ereignisreiches Sportjahr 2024 ist zu Ende, doch auch im neuen Jahr stehen viele Highlights auf dem Programm. Hier sind – mit aufgesetzter Schweizer Brille – unsere Wunsch-Schlagzeilen für das Jahr 2025.

24.12.2024

Lachflash inklusive: Das sind die Neujahrsvorsätze unserer Nati-Stars

Lachflash inklusive: Das sind die Neujahrsvorsätze unserer Nati-Stars

Die Schweizer Nati-Spielerinnen wünschen sich für 2025 vor allem eins: An der Heim-EM zu glänzen. Sie haben aber noch andere Neujahrsvorsätze, wobei sie die nicht mit letzter Konsequenz zu verfolgen scheinen.

28.12.2024