Aliens sollen Ehepaar entführt habenDie unheimliche UFO-Begegnung von Betty und Barney Hill
Von Fabian Tschamper
15.9.2024
Er ist der erste detaillierte Bericht einer Alien-Entführung: Die Geschichte von Barney und Betty Hill scheint plausibel, doch was wirklich passiert ist, bleibt offen. Gänsehaut löst sie allemal aus.
Fabian Tschamper
15.09.2024, 00:05
Fabian Tschamper
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
1961 berichteten Betty und Barney Hill von einer UFO-Sichtung während der Heimreise von ihren Flitterwochen. Die Hills sollen dabei sogar entführt worden sein.
Unter Hypnose beschrieben sie detaillierten Untersuchungen durch graue Wesen und lieferten später eine Sternenkarte, die dem System Zeta Reticuli zugeordnet wurde.
Ihre Geschichte beeinflusste die Darstellung von Aliens in der Popkultur stark, prägte künftige UFO-Sichtungen und etablierte das Bild mysteriöser ausserirdischer Entführungen.
Ihre Geschichte formte den heutigen Dialog zu Begegnungen der vierten Art, zu UFO-Sichtungen auf der ganzen Welt.
Im September 1961 fahren Betty und Barney Hill von Montreal in Kanada nach Portsmouth im US-Bundesstaat New Hampshire – sie sind auf dem Heimweg aus ihren verspäteten Flitterwochen. Auf der Strecke kurven sie durch die White Mountains von New Hampshire und werden Zeugen eines ausserirdischen Ereignisses.
Sie werden ins Rampenlicht katapultiert und berichten weitreichend über ihre Erfahrung – und haben auch Beweise dafür?
Flitterwochen des Grauens
Doch alles der Reihe nach: Betty und Barney hatten beide lange Arbeitstage in Portsmouth. Betty war eine Sozialarbeiterin im Bereich der Kinderfürsorge. Barney verdiente sein tägliches Brot als Pöstler, oftmals fuhr er 100 Kilometer am Tag und arbeitete in der Nacht weiter.
Die Beziehung zwischen einer weissen Frau und einem schwarzen Mann war in dieser Zeit noch nicht vollständig akzeptiert, deshalb setzte sich das Paar auch für die Bürgerrechte ein. Sie meldeten sich stets freiwillig, um in ihrer lokalen Kirche auszuhelfen und waren Mitglieder der Menschenrechtsorganisation NAACP (National Association for the Advancement of Colored People).
Während längerer Ferien planen die Hills also einen Roadtrip von Montreal bis zu den Niagarafällen – ihr Aufenthalt soll drei Tage dauern. Sie waren zu diesem Zeitpunkt 16 Monate verheiratet, doch fanden sie die Zeit für Flitterwochen lange nicht. Als es endlich so weit ist, steigen sie in ihr Auto und fahren los.
Am dritten und letzten Tag ihres Trips verlassen Betty und Barney um etwa 22 Uhr ein Restaurant im US-Bundesstaat Vermont und hoffen, es innerhalb von vier Stunden zurück nach Portsmouth zu schaffen – um 2 Uhr nachts kämen sie an.
Während ihrer Fahrt fällt dem Ehepaar ein grelles Licht am Himmel auf, das ihnen zu folgen scheint. Mit jedem gefahrenen Kilometer wird das Licht grösser und heller.
Mit Feldstecher ein flaches Objekt ausgemacht
Barney ist ein Veteran des Zweiten Weltkriegs und ein flugzeugaffiner Mensch – er macht sich nicht viel aus dem Licht, zuerst jedenfalls. Er schliesst aus seinen Beobachtungen, es könne kein Personenflug oder ein Helikopter sein, es ist ja mitten in der Nacht. Barney schiebt die Erscheinung auf einen Satelliten, der vom Kurs abgekommen ist.
Das Licht folgt den Hills weiter, sogar durch die kurvenreichen Strassen der White Mountains. Es verschwindet hinter Bäumen, taucht urplötzlich wieder auf.
Die Neugierde des Ehepaars gewinnt Überhand und sie halten am Strassenrand an, um die Erscheinung zu untersuchen. Mithilfe eines Feldstechers stellt Betty fest: Es ist kein Satellit. Laut ihrem Bericht sieht sie in jener Nacht ein schnell drehendes Objekt in der Luft – eine fliegende Untertasse. Barney bekommt ein mulmiges Gefühl, verlässt sich aber dennoch auf seinen Pragmatismus, seinen Intellekt. Einer ausserirdischen Erklärung begegnet er mit Skepsis. Doch woher könnte dieses Licht alternativ kommen?
Sie fahren weiter, doch als sie Lincoln in New Hampshire erreichen, schwebt das Objekt rund 30 Meter über ihrem Auto.
Barney hält abrupt an, zieht seine Handfeuerwaffe und steigt aus. Er sieht etwas, das von der Grösse her einem Jet ähnelt, doch es ist flach wie ein Omelett. Die Hills machen Figuren in grauen Uniformen hinter den Fenstern des Objekts aus. Diese sagen Betty, sie solle den Feldstecher wegstecken. Barney will mit seiner Pistole auf das Objekt zielen, doch er kann nicht – aus unerklärlichen Gründen.
Aus purer Angst schliessen sich die Hills in ihrem Auto ein und rasen davon. Während der Flucht hören sie einen piependen Ton aus dem Kofferraum, werden schläfrig und verlieren das Bewusstsein.
Am nächsten Morgen wachen sie in ihrem Haus in Portsmouth auf, ohne Erinnerung an die Ereignisse der Nacht zuvor. Jedoch sind die Schuhe von Barney sehr abgenutzt, Bettys Kleid ist zerrissen und ihre Armbanduhren sind stehen geblieben.
Das Ereignis hat eine traumatische Wirkung auf Betty. Sie informiert sich in einer Bibliothek über eine zivile Gruppe, die ungewöhnliche Erscheinungen am Himmel untersucht, schreibt sogar einen Brief an die US-Luftwaffe, in dem sie ihre Sorge rund um Radioaktivität verfasst. In den folgenden Jahren wird das Ehepaar von verstörenden Albträumen heimgesucht, werden von Ängsten verfolgt.
Sie entscheiden sich dafür, den Psychiater Dr. Benjamin Simon aufzusuchen. Er soll ihnen helfen, sich an die Ereignisse der unheimlichen Nacht zu erinnern.
Nach unzähligen Sitzungen, die sich über Monate erstrecken, hypnotisiert Dr. Simon das Ehepaar – mit Erfolg. Die Hills berichten, das UFO sei auf ihrem Auto gelandet, als sie auf der Flucht waren. Die Grauen – im Englischen: the greys – hätten sie betäubt und transportierten sie auf einer langen Rampe in das Raumschiff.
Im UFO selbst seien sie getrennt und individuell untersucht worden. Die grauen Wesen hätten Haar-, Fingernagel- und Hautproben genommen – und diese fein säuberlich auf einem Glastisch platziert. Auch seien sie mit Nadeln gestochen worden, in die Arme, die Beine, den Kopf. Betty berichtet sogar von einer Nadel, die in ihren Magen gestossen worden ist, um einen Schwangerschaftstest zu machen.
Während der Entführung habe es zudem ein Wesen gegeben, das der Anführer zu sein schien. Jenes schaute bei den Experimenten zu. Betty erinnert sich sogar daran, jenen Grauen gefragt zu haben, wohin sie gerade fliegen. Unter Hypnose schafft es Betty, die Sternenkarte zu kopieren und Jahre später wies eine Frau namens Marjorie Fish diese Karte dem System Zeta Reticuli zu.
Mehr Mystery bei Alien-Geschichten
Die Geschichte von Betty und Barney Hill war nicht die erste Story einer Alienentführung – aber sie schien am plausibelsten und war zumindest die am besten dokumentierte.
Die Hills hatten einen bedeutsamen Einfluss auf die Art, wie Aliens in unserer Gesellschaft, in der Popkultur, porträtiert werden. Plötzlich wurden die fremden Lebensformen von mehr Mysterium umhüllt als bisher. Untersuchungen und Erinnerungslücken sind in diesem Zusammenhang zum Standard geworden – wie etwa bei den «X-Files», aber auch in unzähligen anderen Medien wie Filmen oder Science-Fiction-Büchern.
Obwohl die Hills mittlerweile beide verstorben sind, die Ereignisse von den White Mountains haben das Bild ausserirdischer Besucher für immer grundlegend verändert.
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