Kevin Costner über seine Scheidung«Die Herzen meiner Kinder sind gebrochen»
jke
19.8.2024
Nach monatelanger Scheidungsschlacht mit seiner Ex-Frau Christine Baumgartner öffnet sich Hollywoodstar Kevin Costner. In einem Interview spricht er über die emotionalen Auswirkungen auf die Familie.
Oscarpreisträger Kevin Costner (69) meldet sich Ende August mit dem ersten Teil seines vierteiligen Werkes «Horizon: An American Saga» auf der grossen Leinwand zurück. Das Western-Drama, an dem Costner über drei Jahrzehnte gearbeitet hat, behandelt die Besiedlung des Wilden Westens. Dabei übernahm er nicht nur die Hauptrolle, sondern schrieb auch das Drehbuch, führte Regie und agierte als Co-Produzent.
Die Strapazen der letzten Jahre, insbesondere die Scheidung von Christine Baumgartner (50), haben deutliche Spuren hinterlassen. 2023 gaben Costner und Baumgartner nach 18 Jahren Ehe ihre Trennung bekannt. Wie «Gala»-Journalistin Sabrina Page berichtet, wirkt der Hollywoodstar zwar angeschlagen, aber nach wie vor charmant.
«Manchmal möchte man etwas sagen»
Der schmerzhafte Scheidungskrieg, der sich über Monate hinzog, belastete Kevin Costner stark. Im Zentrum des Streits standen das Sorgerecht für die drei gemeinsamen Kinder Cayden (17), Hayes (15) und Grace (14) sowie die Höhe der Unterhaltszahlungen.
Über die mediale Berichterstattung seiner Eheprobleme sagte Costner: «Ich lese es nicht. Denn ich weiss, was die Wahrheit ist. Verstehen Sie? Manchmal möchte man etwas sagen, um die Sache richtigzustellen oder so. Aber das tue ich eigentlich nicht sehr oft. Die Leute wollen immer, dass ich es tue, aber ich bin mir da nicht so sicher. Ich weiss nur in meinem Herzen, was wahr ist …»
Auf die Frage, ob er jemals öffentlich über die Trennung sprechen werde, wird Kevin Costner nachdenklich: «Es ist ziemlich privat. Denn meine Kinder brauchen nicht zu hören, was ich weiss. Ihre Herzen wurden gebrochen. Also brauchen sie nichts weiter zu hören.»
Sohn interessiert sich für Schauspielkarriere
Auch bei den Dreharbeiten zu «Horizon» spielte seine Familie eine grosse Rolle. Ein besonderer Höhepunkt für Costner war die Zusammenarbeit mit seinem Sohn Hayes, der erstmals als Schauspieler in Erscheinung trat. «Es war schön, meinen Sohn dabeizuhaben. Er hat noch nie geschauspielert. Ich habe es geliebt, ihn in meiner Nähe zu haben.»
Doch die Arbeit mit einem Teenager stellte selbst für den erfahrenen Hollywoodstar eine Herausforderung dar: «Es war kompliziert – aber er hat es akzeptiert. Er hat auch von sich aus einige Dinge getan, die sehr schön waren.»
Auch wenn Hayes angedeutet hat, dass er sich für eine Schauspielkarriere interessiert, sagt Costner: «Er hat gesagt, dass er interessiert ist – aber ich glaube, die Mädchen haben sein Interesse geweckt, zudem ist er ein sehr guter Sportler.»
Abseits der glitzernden Hollywoodwelt führt Costner ein erstaunlich bodenständiges Leben. Er beschreibt, wie er seine Kinder persönlich zur Schule fährt, ihre Spiele besucht und für ihre Freunde das Frühstück zubereitet.
«Ich habe noch ein komplett anderes Leben, das nichts mit Filmen zu tun hat», erklärt Costner und hofft, dass er ein guter Vater für seine Kinder ist.
«Horizon» auf Platz eins der besten 20 Filme
Trotz seiner Priorität auf die Familie und obwohl Costner schon seit Jahrzehnten zu den ganz Grossen in Hollywood zählt, trifft ihn Kritik immer noch hart. Besonders empfindlich reagiert er auf negative Kommentare zu seinem Herzensprojekt «Horizon».
«Ich dachte, ich sollte mich nicht für diese Kritiken interessieren, aber ich konnte nicht anders, als mich mit einigen negativen Dingen, die geschrieben wurden, auseinanderzusetzen.»
Umso glücklicher war er, als das «New York Magazine» seinen Film kürzlich auf Platz eins einer Liste der 20 besten Filme setzte: «Sie haben eine Liste der 20 besten Filme erstellt, und ‹Horizon› war auf Platz eins. Das gab mir ein gutes Gefühl. Ich wünschte, ich wäre ein stärkerer Mensch, aber es hat mir ein gutes Gefühl gegeben.»
Von seinem neuen Filmprojekt ist er ehrlich überzeugt: «Ich kann Ratschläge annehmen, aber ich nehme sie nicht aus Angst an. Ich ziehe sie in Betracht. Doch wenn mir jemand sagen würde, dass ‹Horizon› nicht gut ist, würde ich sagen, dass ich seinem Rat nicht mehr traue, weil ich weiss, dass er wirklich gut ist.»
Ungewöhnlich schnelle Veröffentlichung des zweiten Teils
Laut «Spiegel» sollte der bereits fertiggestellte zweite Teil der auf vier Filme ausgelegten «Horizon»-Reihe Mitte August in den USA starten. Doch nun wurde der Kinostart des zweiten Kapitels von Kevin Costners Westernsaga verschoben – nachdem der erste Film an den Kinokassen gefloppt ist.
Die Produktionsfirma hatte eine ungewöhnlich schnelle Veröffentlichung der beiden Filme geplant. Doch nachdem «Horizon: An American Saga» in den ersten zwei Wochen nur 23 Millionen Dollar in den nordamerikanischen Kinos einspielte, zog man die Notbremse.
Die Verleihfirmen verschoben die Veröffentlichung, um dem Publikum mehr Zeit zu geben, den ersten Teil von «Horizon» in den kommenden Wochen zu entdecken, hiess es in einer Erklärung.
«Horizon» soll sein Publikum auch im Fernsehen finden
Als Costner im Mai nach der Veröffentlichungsstrategie gefragt wurde, erklärte er, dass das Studio dies als Versuch sah. «Mir war klar, dass die Filme schnell hintereinander veröffentlicht werden sollten. Aber ich dachte an einen Abstand von vier, fünf Monaten», sagte Costner. Ihm sei jedoch immer bewusst gewesen, dass «Horizon» sein Publikum letztlich im Fernsehen finden müsse.
«Sie werden es in hundert Teile aufsplitten», so Costner im Mai: «So leben wir heute eben. Aber es wird auch in der Form der vier Filme existieren. Und das war mir wichtig. Dafür habe ich gezahlt.»
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