Dubiose Smart-Home-Sicherheit Katzenfütterungsautomat spioniert Frau aus

Von Dirk Jacquemien

23.11.2022

Die Mieze selbst zu füttern, ist zumindest für die Privatsphäre besser, als einen Fütterungsautomaten zu nutzen.
Die Mieze selbst zu füttern, ist zumindest für die Privatsphäre besser, als einen Fütterungsautomaten zu nutzen.
Getty Images

Sogar Katzenfütterungsautomaten haben nun schon WLAN und Kamera. Das wurde einer jungen Deutschen zum Verhängnis.

Von Dirk Jacquemien

Eine 23-jährige Frau aus dem westdeutschen Gelsenkirchen hat Strafanzeige bei der Polizei gestellt, weil sie über ihren Katzenfütterungsautomaten ausspioniert wurde. Sie habe Videos ihrer Wohnung in sozialen Medien entdeckt, die mutmasslich über den Automaten aufgenommen wurde, wie die Polizei Gelsenkirchen mitteilte.

Denn ihr Katzenfütterungsautomat war mit einer Kamera und Mikrofonen ausgestattet. Zweck solcher inzwischen immer weiter verbreiteten Gadgets ist sicherzustellen, dass Herrchen oder Frauchen etwa auf der Arbeit Gewissheit haben können, dass ihre tierischen Freunde auch genügend zu essen und trinken haben.

Sicherheit meistens mangelhaft

Üblicherweise lassen sich diese Automaten per App steuern, in die dann auch der Live-Stream der Kamera übertragen wird. Es gibt inzwischen eine grosse Auswahl solcher vermeintlichen Hightech-Geräte, darunter auch von vielen No-Name-Anbietern, die einen Fütterungsautomaten mit Mikrofon, Kamera und WLAN-Anschluss schon zu Preisen von um die 150 Franken anbieten.

Entsprechend mangelhaft ist aber vielfach die Sicherheit, die verwendete Software ist oft veraltetet und regelmässige Updates für mit dem Internet verbundene Fütterungsautomaten sind leider auch nicht der Normalfall. Wie genau es hier zum unbefugten Zugriff auf die Kamera des Fütterungsautomaten kam, ist allerdings noch unklar.

Vorsicht bei Smart-Home-Geräten

Sicher ist allerdings, dass die immer beliebter werdenden Smart-Home-Geräte ganz neue Einfallstore für Hacker*innen bieten. Jedes mit einem Netzwerk verbundene Gerät ist dabei ein Risiko für das gesamte heimische Netz und somit die eigene Privatsphäre.

Besonders sensibel sind dabei natürlich Geräte, die auch den höchstpersönlichen Lebensbereich der Wohnung abbilden können. Dazu gehören etwa Überwachungskameras oder Babyphones. Besonders hier solltest du darauf achten, nur Gadgets von Herstellern zu erwerben, die auch regelmässig Sicherheitsupdates für ihre Geräte bereitstellen.