Spielekritik «Phoenix Point»: Der perfekte Spass für Rundenstrategen?

Von Martin Abgottspon

15.12.2019

«Phoenix Point» knüpft da an, wo «XCOM» aufgehört hat.
«Phoenix Point» knüpft da an, wo «XCOM» aufgehört hat.
Bild: Snapshot Games

Wer auf Rundentaktik steht, für den ist «Phoenix Point» fast schon ein Muss. Auch wenn das Spiel nicht wirklich mit Originalität brilliert.

«XCOM»-Veteranen kennen das Gefühl: Die eigenen Söldner halten dem Gegner die Pistole quasi an den Kopf, doch die Trefferwahrscheinlichkeit reicht leider nicht aus. Verfehlt! Memes dazu findet man im Netz Tausende.

Und trotzdem zählt «XCOM» unter Rundenstrategie-Freunden zu den besten Ablegern des Genres. Höchste Zeit, dass der Schöpfer der Serie, Julian Gollop, nun gleich selber einen Nachfolger präsentiert. «Phoenix Point» wurde mittels Kickstarter-Geldern finanziert und ist nun seit einigen Tagen auf dem Markt.

Zielen will gelernt sein

Schnell stellt man fest, dass die Entwickler das Rad bei diesem Titel nicht neu erfunden haben. Ähnlich wie schon bei «XCOM» geht es darum, rundenbasierte Gefechte zwischen den eigenen Soldaten und den gegnerischen Monstern geschickt zu koordinieren. Ausserdem dienen Basen und unterschiedliche Forschungsrichtungen dazu, seine Truppe im Verlauf des Spiels weiterzuentwickeln und zu verbessern.



Eine wesentliche und aus meiner Sicht auch nötige Neuerung bietet das Zielsystem der Schusswaffen. So kann man bei «Phoenix Point» gezielt auf bestimmte Körperteile schiessen, wodurch auch die anfängliche Meme-Problematik der Vergangenheit angehört. Und damit es im Verlauf der Zeit nicht zu einfach wird, passen sich die Gegner durch Mutationen den liebsten Strategien der Spieler an.

Bewährt und gut

Diese beiden wesentlichen Reformen reichen eigentlich bereits aus, um Fans des Genres glücklich zu machen. Zudem sorgen die verschiedenen Konstellationen unter den einzelnen Fraktionen für genug Spieltiefe, die auch immer wieder einen Taktikwechsel fordern.



Die einen haben vielleicht von einem revolutionär neuem «XCOM» geträumt. Gerade weil Julian Gollop daran mitarbeitete. Das ist nicht passiert, ist aber auch nicht weiter schlimm. Denn nicht immer muss was in der Vergangenheit gut war, zwangsläufig über den Haufen geworfen werden.

Zurück zur Startseite