Norwegische Zeitung berichtet Drohte Nemo kurz vor dem ESC-Final mit einem Boykott?

phi/bb

28.5.2024

Danke, Nemo, wir sind ESC!

Danke, Nemo, wir sind ESC!

Nemo gewinnt den Eurovision Song Contest 2024 in Malmö. Damit holt das Bieler Ausnahmetalent den grössten Gesangswettbewerb der Welt in die Schweiz. Eine Video-Hommage an die erste non-binäre Person, die den ESC gewonnen hat.

11.05.2024

Wäre der Traum vom ESC-Sieg beinahe geplatzt, bevor er richtig begonnen hat? Eine norwegische Zeitung berichtet, dass Nemo kurz vor seinem Auftritt mit einem Boykott gedroht habe. Das SRF dementiert.

phi/bb

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Die norwegische Zeitung «VG» schreibt, die Länder Griechenland, Norwegen, Grossbritannien, Portugal, Irland und die Schweiz hätten bis kurz vor dem ESC-Final mit Boykott gedroht.
  • Grund sei der israelische Auftritt gewesen, der den Eurovision Song Contest politisiert habe.
  • Wegen einer Krisensitzung habe Nemo bei der Probe der Flaggenparade gefehlt.
  • «Ein Abbruch habe nie zur Debatte gestanden», sagt nun SRF gegenüber blue News.

Warum hat Nemo vor dem ESC-Final an der Probe der Flaggenparade gefehlt?

Das Schweizer Fernsehen SRF teilt am 14. Mai mit, «der Druck war in diesem Moment enorm und Nemo fühlte sich emotional nicht in der Lage daran teilzunehmen».

Nemo habe jedoch explizit nicht wegen einer Krisensitzung gefehlt, so der TV-Sender.

Mehrere Länder sollen mit Boykott gedroht haben

Doch nun stellt die Zeitung «VG» die Sache anders dar: Ein Musiker des norwegischen ESC-Teilnehmers Gåte verrät, dass die Musiker und Bands aus Griechenland, Grossbritannien, Portugal, Irland, Norwegen und auch aus der Schweiz bis kurz vor dem Final mit sich gerungen haben, ob sie überhaupt auftreten.

Die Probe für die Flaggenparade hätten sie dann doch wegen einer Krisensitzung verpasst.

«Wir haben bis zur letzten Sekunde überlegt, ob wir uns zurückziehen sollen. Viele von uns haben darauf reagiert, dass man Israel die Möglichkeit gibt, den ESC als politisches Instrument zu nutzen», sagt Gåte-Gitarrist Magnus Børmark gegenüber der Zeitung «VG».

SRF dementiert Boykott-Bericht

Nemo hat neben anderen Künstler*innen im März zu einer Waffenruhe in Nahost aufgerufen.

In seinem jüngsten Interview mit dem Nachrichtenmagazin «Spiegel» hält sich Nemo allerdings bedeckt, was das Thema angeht: «Im Moment will ich mich nicht dazu äussern, ich glaube, das bringt zurzeit nichts.»

Nemo räumt nur ein, dass es «hinter der Bühne verschiedene Vorfälle» gab. Der 24-jährige Popstar aus Biel sagt im «Spiegel» jedoch auch, dass er mit dem heutigen Wissen noch einmal beim ESC antreten würde.

Einige Künstler sollen sich beim ESC laut «VG» beschwert haben, dass sie von der israelischen Delegation hinter der Bühne gefilmt worden seien.

Dazu habe laut «VG» auch Nemo gehört. Das SRF dementiert gegenüber blue News jedoch den Bericht aus Norwegen. «Es stand nicht zur Debatte, dass sich die Schweizer Delegation vom ESC zurückziehen wollte», sagt Yves Schifferle.

Der ESC-Delegationsleiter deutet jedoch an, dass es ein Krisengespräch wegen der Israelis gab: «Einige Acts haben das Gespräch mit der EBU bezüglich gewisser Umgangsformen im Backstage-Bereich gesucht.»


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