
Der Lausanne Hockey Club geht in der Viertelfinalserie gegen die SCL Tigers mit 2:1 Siegen in Führung – obwohl Lausanne im zweiten Heimspiel nicht überlegen agiert.
34:24 Torschüsse für Langnau. Gemäss dem statistischen Wert der «expected goals» (erwartete Tore) hätten die Emmentaler die Partie gewinnen müssen. Dennoch siegte am Ende Lausanne mit 4:2. Aus Sicht der Emmentaler bleibt das triste Fazit, dass sich die SCL Tigers wiederum grandios schlugen, dass sie sich aber zum zweiten Mal innerhalb von vier Tagen in Lausanne nicht belohnten.
Die SCL Tigers verloren, weil sich Harri Pesonen in der Startphase einen Aussetzer leistete. Er schlug nach sieben Minuten in der eigenen Gefahrenzone beim Befreiungsversuch daneben, was Théo Rochette freistehend das Führungstor ermöglichte. Ausserdem versagte Langnaus Powerplay: Aus sechs Überzahlchancen, eine davon sogar mit fünf gegen drei Feldspieler, schlugen die Langnauer kein Kapital. Im Gegenteil: Wie schon am Samstag, als Tim Bozon elf Sekunden vor Schluss in Unterzahl zum 3:3 Ausgleich, kassierten die Tigers zum 1:3 wieder einen Shorthander.
Im Fokus stand auch wieder Luca Boltshauser, der Keeper der Tigers. Diesmal wehrte Boltshauser nicht mehr über 93 Prozent der Schüsse ab wie in den ersten beiden Duellen gegen Lausanne. Den Schuss von Jason Fuchs zum 2:0 in der 26. Minute hätte Boltshauser parieren müssen. Boltshausers Fangquote (86,9 %) war markant weniger gut als jene von Kevin Pasche (94,1 %). Statistisch gesehen stahl Pasche den Langnauern den Sieg. Von einem gestohlenen Sieg wird im Eishockey gesprochen, wenn der Goalie des Siegerteams mindestens zehn Paraden mehr ausweist als der Keeper der Verlierer. Pasche parierte 32 Schüsse, Boltshauser nur 20.
Fünfeinhalb Minuten vor Schluss verkürzte Vili Saarijärvi für die Tigers noch auf 2:3. Rochette stellte Lausannes Sieg 44 Sekunden vor Schluss mit einem Schuss ins leere Tor zum 4:2 sicher. Rochette erzielte drei der vier Goals. Viermal hatte er zuvor in dieser Saison zwei Tore erzielt.