Die Cincinnati Bengals mit Quarterback Ryan Finley sind das schlechteste Team dieser NFL-Saison und dürfen deshalb beim Draft als Erste wählen.
«Wer hier gewinnt, ist in Wirklichkeit der Verlierer», hiess es in der Vorschau. Die New York Giants (li. Punter Riley Dixon) siegten am Sonntag gegen die Washington Redskins (re. Linebacker Nate Orchard).
Deshalb dürften nun die Washington Redskins mit dem jungen Quarterback Dwayne Haskins im Draft als zweites Team aus den viel versprechenden Nachwuchsspielern aussuchen dürfen.
Nicht so schlecht wie gedacht: Ersatz-Quarterback Ryan Fitzpatrick führte seine Miami Dolphins immerhin zu vier Siegen, nachdem die vier vermeintlich besten Spieler wegtransferiert wurden.
Wie sich wohl die Fans fühlen, wenn die Teamverantwortlichen versuchen, möglichst viele Spiele zu verlieren? Das Gesicht dieses Cincinnati-Bengals-Anhängers sagt alles.
Bestes Beispiel, dass der Nummer-1-Pick oft nicht die beste Wahl ist: Quarterback Patrick Mahomes wurde im Draft 2017 erst als Nummer 10 von den Kansas City Chiefs gewählt – und wurde letztes Jahr in seiner erst zweiten Saison als MVP ausgezeichnet.
Weitere Beispiele für Leistungsträger, die nicht als Nummer 1 gezogen wurden: Die Quarterbacks der Super-Bowl-Champions seit 2000. Tom Brady gewann mit den New England Patriots 2002, 2004, 2005, 2015, 2017 und 2019 und wurde erst als Nummer 199 gezogen.
Nick Foles gewann mit den Philadelphia Eagles die Super Bowl 2018, war Final-MVP und war im Draft nur die Nummer 88.
Die Ausnahme, die die Regel bestätigt: Der legendäre Peyton Manning war 1998 der Nummer-1-Pick der Indianapolis Colts und gewann mit den Colts 2007 und den Denver Broncos 2016 zweimal die Super Bowl.
Russell Wilson wurde wegen seiner geringen Körpergrösse von nur 1.80 m erst als Nummer 75 gewählt und gewann mit den Seattle Seahawks die Super Bowl 2014.
Joe Flacco war MVP der Super Bowl 2013, die er mit den Baltimore Ravens gewann. Im Draft war er die Nummer 18.
Verpasste Chance: Eli Manning war von den San Diego Chargers als Nummer 1 gezogen worden. Der jüngere Bruder von Peyton Manning wurde aber sogleich zu den New York Giants wegtransferiert – mit denen er die Super Bowls 2008 und 2012 gewann.
Gilt als einer besten Quarterbacks aller Zeiten und gewann mit den Green Bay Packers als MVP die Super Bowl 2011: Im Draft war Aaron Rodgers aber nur die Nummer 24.
Nur 1.83 m gross und erst als Nummer 32 ausgewählt: 2010 war Drew Brees Super-Bowl-MVP mit den New Orleans Saints und ist seit der laufenden Saison der Spieler mit den meisten Touchdown-Pässen in der NFL-Geschichte.
Super-Bowl-Champion 2005 und 2009 mit den Pittsburgh Steelers: Ben Roethlisberger, der Hüne mit Vorfahren aus dem Emmental, war bei seinem Draft nur die elfte Wahl.
Der MVP der Super Bowl 2001 war für einmal kein Quarterback, sondern ein Linebacker (Abwehrspieler): Im Draft gezogen wurde Ray Lewis, der mit den Baltimore Ravens zwölf Jahre später noch ein zweites Mal triumphierte, aber erst als Nummer 26.
Gilt als bester Spieler, der nicht einmal zu den 222 gedrafteten Spielern gehörte: 2000 gewann Kurt Warner mit den St. Louis Rams die Super Bowl und wurde zum MVP gewählt.
Die Cincinnati Bengals mit Quarterback Ryan Finley sind das schlechteste Team dieser NFL-Saison und dürfen deshalb beim Draft als Erste wählen.
«Wer hier gewinnt, ist in Wirklichkeit der Verlierer», hiess es in der Vorschau. Die New York Giants (li. Punter Riley Dixon) siegten am Sonntag gegen die Washington Redskins (re. Linebacker Nate Orchard).
Deshalb dürften nun die Washington Redskins mit dem jungen Quarterback Dwayne Haskins im Draft als zweites Team aus den viel versprechenden Nachwuchsspielern aussuchen dürfen.
Nicht so schlecht wie gedacht: Ersatz-Quarterback Ryan Fitzpatrick führte seine Miami Dolphins immerhin zu vier Siegen, nachdem die vier vermeintlich besten Spieler wegtransferiert wurden.
Wie sich wohl die Fans fühlen, wenn die Teamverantwortlichen versuchen, möglichst viele Spiele zu verlieren? Das Gesicht dieses Cincinnati-Bengals-Anhängers sagt alles.
Bestes Beispiel, dass der Nummer-1-Pick oft nicht die beste Wahl ist: Quarterback Patrick Mahomes wurde im Draft 2017 erst als Nummer 10 von den Kansas City Chiefs gewählt – und wurde letztes Jahr in seiner erst zweiten Saison als MVP ausgezeichnet.
Weitere Beispiele für Leistungsträger, die nicht als Nummer 1 gezogen wurden: Die Quarterbacks der Super-Bowl-Champions seit 2000. Tom Brady gewann mit den New England Patriots 2002, 2004, 2005, 2015, 2017 und 2019 und wurde erst als Nummer 199 gezogen.
Nick Foles gewann mit den Philadelphia Eagles die Super Bowl 2018, war Final-MVP und war im Draft nur die Nummer 88.
Die Ausnahme, die die Regel bestätigt: Der legendäre Peyton Manning war 1998 der Nummer-1-Pick der Indianapolis Colts und gewann mit den Colts 2007 und den Denver Broncos 2016 zweimal die Super Bowl.
Russell Wilson wurde wegen seiner geringen Körpergrösse von nur 1.80 m erst als Nummer 75 gewählt und gewann mit den Seattle Seahawks die Super Bowl 2014.
Joe Flacco war MVP der Super Bowl 2013, die er mit den Baltimore Ravens gewann. Im Draft war er die Nummer 18.
Verpasste Chance: Eli Manning war von den San Diego Chargers als Nummer 1 gezogen worden. Der jüngere Bruder von Peyton Manning wurde aber sogleich zu den New York Giants wegtransferiert – mit denen er die Super Bowls 2008 und 2012 gewann.
Gilt als einer besten Quarterbacks aller Zeiten und gewann mit den Green Bay Packers als MVP die Super Bowl 2011: Im Draft war Aaron Rodgers aber nur die Nummer 24.
Nur 1.83 m gross und erst als Nummer 32 ausgewählt: 2010 war Drew Brees Super-Bowl-MVP mit den New Orleans Saints und ist seit der laufenden Saison der Spieler mit den meisten Touchdown-Pässen in der NFL-Geschichte.
Super-Bowl-Champion 2005 und 2009 mit den Pittsburgh Steelers: Ben Roethlisberger, der Hüne mit Vorfahren aus dem Emmental, war bei seinem Draft nur die elfte Wahl.
Der MVP der Super Bowl 2001 war für einmal kein Quarterback, sondern ein Linebacker (Abwehrspieler): Im Draft gezogen wurde Ray Lewis, der mit den Baltimore Ravens zwölf Jahre später noch ein zweites Mal triumphierte, aber erst als Nummer 26.
Gilt als bester Spieler, der nicht einmal zu den 222 gedrafteten Spielern gehörte: 2000 gewann Kurt Warner mit den St. Louis Rams die Super Bowl und wurde zum MVP gewählt.
Es ist so unamerikanisch wie es nur geht: absichtlich verlieren. Genau dies passiert in der Football-Liga NFL immer wieder um die Weihnachtszeit.
So lautete eine Überschrift vor dem Kellerduell am Sonntag zwischen den Washington Redskins und den New York Giants: «Wer hier gewinnt, ist in Wirklichkeit der Verlierer.»
Bereits vor dem Wochenende und der zweitletzten Runde standen sieben der zwölf Playoff-Teilnehmer fest. Viele interessiert deshalb das «Rennen», wer die letzten Plätze der Rangliste belegt, mindestens so sehr. In der NFL wird nämlich belohnt, wer möglichst oft verliert. Er darf im kommenden Draft den besten jungen Spieler aus dem College auswählen. Das ist zwar in den anderen Profisportarten ähnlich, doch in der NBA (Basketball) und NHL (Eishockey) kommt zwischen den schlechtesten Teams auch noch eine Lotterie zum Einsatz. Um zu verhindern, dass Teams absichtlich verlieren, damit sie auch sicher Letzte werden.
«Wie im Kommunismus»
Die Washington Redskins verloren also am Sonntag nach Verlängerung gegen die New York Giants und dürften nun im Draft als Zweite aussuchen dürfen. Die Cincinnati Bengals verloren gegen die Miami Dolphins und stehen mit nur einem Erfolg aus fünfzehn Spielen als «Sieger» im Rennen um den ersten Pick fest.
Dieser Draft war seit seiner Einführung 1935 umstritten, später folgten aber alle anderen grossen amerikanischen Sportligen. Zuvor hatten die reichen Organisationen einfach alle viel versprechenden Spieler zusammengekauft, die Folge waren einseitige Ligen. Entsprechend war der Widerstand bei etablierten Mannschaften am grössten, sie bezeichneten den Draft als Kommunismus. Sie wurden aber von den notorischen Verlierern überstimmt, die sich bessere Chancen versprachen. In den Fünfzigerjahren gab es sogar Hearings im Kongress, die die Legalität des Draft-Systems untersuchten. Am Ende setzte es sich aber durch.
Rechnung geht selten auf
Und damit auch die Kuriosität, dass verlieren unter Umständen erstrebenswerter wurde als gewinnen. Das Problem: Die Spieler und Coaches sehen dies meistens anders als ihre Chefs. Bestes Beispiel sind in diesem Jahr die Miami Dolphins. Bereits vor dem Start waren die Hoffnungen auf eine erfolgreiche Saison klein. Nach einem schlechten Start transferierte die sportliche Führung bereits nach acht Wochen ihre vier besten Spieler weg. Als Gegenleistung erhielten sie zukünftige Draft-Picks und hofften, mit dem reduzierten Kader, die Saison auf dem letzten Platz zu beenden. Die übrig gebliebenen Spieler schlugen sich allerdings besser als gedacht, holten bislang immerhin vier Siege und werden nun wohl «nur» als viert- oder fünftschlechtestes Team abschliessen.
Die Rechnung der Verlierer geht aber auch sonst selten auf. Das Recht, den vermeintlich besten Spieler aussuchen zu dürfen, bringt nämlich kaum je die grosse Wende. 1998 holten die Indianapolis Colts den mittlerweile als Legende zurückgetretenen Quarterback Peyton Manning und gewannen 2007 die Super Bowl. Seither hat keine Mannschaft mit Nummer-1-Drafts mehr die Meisterschaft geholt und nur zwei erreichten mit ihnen die Super Bowl. Bestes Negativ-Beispiel: die Cleveland Browns. Sie konnten von 1999 bis 2018 nicht weniger als vier Mal als erste wählen – und zogen nur Nieten. Ein einziges Mal schafften sie es in dieser Zeitspanne in die Playoffs.
Verlieren mag also die Hoffnungen auf eine bessere Zukunft erhöhen. Glücklich macht es langfristig aber nicht. 2017 wurden neun Spieler vor Patrick Mahomes gezogen. Der Quarterback wurde aber bereits in seinem zweiten Jahr zum MVP und machte seine Kansas City Chiefs zum heissen Super-Bowl-Kandidaten. Entscheidend ist eben nicht, wer als erstes wählt, sondern wer seine Hausaufgaben macht und die richtigen Spieler aussucht.