Euro Hockey Tour Schweizer Eishockeynati strebt ersten Heimsieg an

sda

12.12.2024 - 05:15

Der Schweizer Eishockey-Nationaltrainer Patrick Fischer hofft am Heimturnier in Freiburg auf den längst fälligen ersten Heimsieg im Rahmen der Euro Hockey Tour.
Der Schweizer Eishockey-Nationaltrainer Patrick Fischer hofft am Heimturnier in Freiburg auf den längst fälligen ersten Heimsieg im Rahmen der Euro Hockey Tour.
Bild: Keystone

Das Schweizer Eishockey-Nationalteam will in Freiburg den ersten Heimsieg im Rahmen der Euro Hockey Tour feiern. Erster Gegner am Donnerstag um 19.45 Uhr ist Schweden.

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7:23 Siege, lautet die Bilanz der Schweizer in ihren ersten zehn Turnieren in der Euro Hockey Tour. Vor heimischem Publikum gingen sämtliche acht Partien gegen Schweden, Finnland und Tschechien verloren, dreimal in der Verlängerung und einmal nach Penaltyschiessen. Diesmal ist die Zuversicht gross, dass es anders kommt.

Nationaltrainer Patrick Fischer hat elf Spieler aufgeboten, die im Mai an der WM in Prag und Ostrava beim Gewinn der Silbermedaille im Einsatz standen. Tristan Scherwey und Gaëtan Haas fehlen wegen Gehirnerschütterungen, Romain Loeffel aufgrund einer privaten Angelegenheit. Mit dabei ist auch Verteidiger Dominik Egli, der seit dieser Saison in Schweden bei Frölunda Göteborg tätig ist und dort eine Top-Rolle einnimmt.

Gute Situation bei den Goalies

Im Tor zählt Fischer auf den 24-jährigen Stéphane Charlin und den vier Jahre älteren Ludovic Waeber. Der für die SCL Tigers spielende Charlin weist derzeit mit 95,21 Prozent die beste Abwehrquote aller Goalies in der National League aus, die mindestens ein ganzes Spiel bestritten haben. Der aus Nordamerika zurückgekehrte Waeber ist ein wichtiges Puzzleteil beim Höhenflug des EHC Kloten, das den 5. Tabellenrang belegt. Während Leonardo Genoni lange verletzt war und in dieser Saison erst dreimal gespielt hat, wurde der 37-jährige Reto Berra trotz solider Leistungen für das Heimturnier in der Arena seines Klubs nicht berücksichtigt.

«Wir haben aktuell eine gute Situation bei den Torhütern, viel rosiger als noch vor zwei, drei Jahren», sagt Fischer, der betont, dass die Türe für Berra jedoch nach wie vor offen sei. Lars Weibel, der Direktor Sport von Swiss Ice Hockey, ergänzt: «Wir wissen, was er kann. Es ist wichtig, Nachfolger aufzubauen, in dem wir möglichst vielen Jungen kontinuierlich die Chance geben, auf diesem Topniveau Erfahrungen zu sammeln.» Das ist überhaupt die Strategie der Verantwortlichen im Hinblick auf die Heim-WM 2026. So figuriert der 21-jährige Attilio Biasca wie schon am Karjala Cup im November im Aufgebot.

Es ist aber auch so, dass Fischer bei den Nominationen und den Einsätzen immer wieder Rücksicht auf die Klubs nimmt. Die ZSC Lions und Genève-Servette bestreiten am kommenden Dienstag in der Champions Hockey League die Rückspiele der Viertelfinals. Davos und Fribourg-Gottéron nehmen Ende Jahr am Spengler Cup teil. Weibel sagt dazu: «Es gibt keine Vorgaben, wir können selektionieren, wenn wir als richtig befinden, aber wir sind uns bewusst, dass es nur miteinander geht, dass die Energie der Spieler berücksichtigt werden muss, weil eine Saison sehr lang ist.»

WM-Silber bringt Ruhe

Zupass kommt Fischer und Co. die erfolgreiche WM. «Die Medaille hat Ruhe reingebracht in unser Umfeld. Wir können uns nun auf die wichtigen Dinge konzentrieren», sagt Fischer. «Gleichzeitig motiviert sie uns noch mehr. Wir wollen nun lernen, auch unter dem Jahr mehr Spiele zu gewinnen. Gute Resultate sind enorm wichtig.»

Beim ersten Turnier der Euro Hockey Tour in dieser Saison schaute immerhin ein Sieg heraus, und dies erst noch gegen Schweden (4:3 n.P.). Gegen die Skandinavier hatte es zuvor 16 Niederlagen in Folge abgesetzt. Gegen Turniersieger Finnland gaben die Schweizer im letzten Drittel eine 2:0-Führung preis und verloren in der Verlängerung. Gegen Tschechien (2:5) passte dann nicht mehr viel zusammen, auch weil mit Sven Andrighetto, Denis Malgin, Dean Kukan und Christian Marti vier Schlüsselspieler wegen der Champions Hockey League vorzeitig heimreisten.

Nun soll es endlich auch an einem Heimturnier der Euro Hockey Tour Erfolgsmeldungen geben. Nach der Auftaktpartie gegen Schweden am Donnerstag treffen die Schweizer am Samstag auf Weltmeister Tschechien (18.00 Uhr), am Sonntag ist zum Abschluss Finnland (15.30 Uhr) der Gegner. «Die Mannschaft hat das Potenzial, alle drei Partien zu gewinnen», ist Fischer überzeugt.