Unglück überschattet Rad-WM Tränen, Angst und Gedenkfahrt – Muriel Furrers Tod verändert alles

lbe

29.9.2024

Am frühen Sonntagmorgen versammeln sich auf dem Sechseläutenplatz zahlreiche Menschen, um für die verstorbene Muriel Furrer eine Gedenkfahrt abzuhalten. An der Rad-WM ist seit dem Unfall nichts mehr wie zuvor.

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Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Seit Freitagnachmittag herrscht traurige Gewissheit: Muriel Furrer verliert nach einem Sturz im U23-WM-Rennen mit nur 18 Jahren ihr Leben.
  • Die Rad-WM in Zürich wird in der Folge zwar fortgeführt, es ist aber nichts mehr so wie zuvor. Statt eines City Race Volksrennens findet am Sonntagmorgen eine Gedenkfahrt statt. 
  • Die Profi-Fahrerinnen absolvieren ihr Elite-Strassenrennen am Samstag unter ganz besonderen Vorzeichen – und nicht alle können mit der Situation umgehen. «Ich habe die ganze Zeit Angst auf der Strecke gehabt», gibt die Deutsche Antonia Niedermaier zu.

Zahlreiche Menschen schwingen sich am frühen Sonntagmorgen auf ihr Velo und versammeln sich kurz nach 7 Uhr beim Sechseläutenplatz. Ob alt oder jung, ob mit dem Rennvelo oder dem E-Bike – sie alle erweisen Muriel Furrer mit einer Gedenkfahrt die letzte Ehre. Die 18-Jährige stürzte am Donnerstag im U23-WM-Rennen schwer, am Freitag erlag sie ihren Verletzungen. Seither ist bei der Rad-WM in Zürich alles anders.

Am Sonntagmorgen wäre eigentlich ein City Race Volksrennen geplant gewesen, bei dem sich Hobbyfahrer auf der Profi-Strecke hätten messen sollen. Das OK passt das Programm in Absprache mit dem internationalen Radverband, Swiss Cycling und der Trauerfamilie aber an. Und so finden sich an diesem Morgen rund 1500 Velo-Freunde am Sechseläutenplatz ein, als OK-Chef Olivier Senn die Trauerfahrt mit einer Ansprache und einer Schweigeminute beginnen lässt.

Die Strecke führt auch an der Unfallstelle im Waldstück oberhalb von Küsnacht vorbei. Für viele endet die Gedenkfahrt bei der Wasserkirche, wo ein zentraler Trauerort eingerichtet ist. An einem Baum sind eine Schweizer Fahne und ein Bild der Verstorbenen befestigt. Davor stehen brennende Kerzen, Trauernde haben Blumen niedergelegt.

Das Resultat ist Nebensache

Bei der Gedenkfahrt sind auch die Schweizer Profifahrerinnen dabei, die für einmal nur in gemächlichem Tempo unterwegs sind. Das sieht am Samstag beim Elite-Strassenrennen noch ganz anders aus – und bringt die betroffenen Fahrerinnen nur einen Tag nach der Todesnachricht an ihre Grenzen.

«Es waren zwei sehr harte und schwierige Tage für die ganze Nationalmannschaft. Wir gingen ohne Erwartungen in das Rennen und wollten mit unseren Herzen für Muriel fahren», sagt die Zürcherin Noemi Rüegg, die das WM-Rennen als beste Schweizerin auf Platz 11 beendet. Das Resultat ist in diesem Moment aber nur Nebensache. 

Angst auf der Strecke

Das gilt auch für die Deutsche Antonia Niedermaier, die am Samstag als Geheimfavoritin an den Start ging. Furrers Tod wirft die 21-Jährige aber aus der Bahn. «Ich habe die ganze Zeit Angst auf der Strecke gehabt wegen dem, was diese Woche passiert ist. Ich bin vorsichtig gefahren», sagt Niedermaier im Ziel unter Tränen und belegt am Ende Rang 18. 

Mit der Situation besser umgehen kann offenbar Lotte Kopecky. Der Belgierin gelingt es unter diesen Voraussetzungen, ihren WM-Titel aus dem Vorjahr zu verteidigen. Im Ziel sind auch ihre Gedanken bei Furrer. «Zuerst will ich der Familie von Muriel mein Beileid aussprechen. Solche Bilder wie bei der Schweigeminute, als die Schweizer Fahrerinnen weinten, will man nicht sehen.»

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