Bei der Polen-Rundfahrt im letzten August verursacht Dylan Groenewegen einen schweren Unfall. Der Niederländer ist sich seiner Schuld bewusst, entschuldigt sich beim Sturzopfer und akzeptiert die mehrmonatige Sperre, ohne zu murren. Privat wird der Täter derweil zum Opfer.
In einem Interview mit dem Magazin «Helden» erzählt Groenewegen von «konkreten und ernsthaften Bedrohungen», die er nach dem durch ihn verursachten Unfall erhalten habe. Als alles zu viel wird, schaltet er die Polizei ein, die fortan das Haus bewacht. «Wenn ich dann für einen Moment raus wollte, hatte ich immer einen Polizisten an meiner Seite, damit nichts passieren konnte», so der Radprofi. Das zeige, wie schwer die Bedrohungen tatsächlich gewesen seien.
Auf dem Postweg erreichte ihn eine besonders abscheuliche Botschaft: «Wir haben handgeschriebene Briefe erhalten, einmal war sogar ein Strick darin, an dem wir später unser kleines Kind aufhängen sollten. Wenn man so etwas liest und das Stück Seil sieht, ist man schockiert.» Groenewegen wurde am 2. Januar 2021 erstmals Vater.
Das alles sei nicht spurlos an ihm vorbeigegangen. Nur schon am Morgen aus dem Bett zu kommen, sei eine ziemliche Herausforderung gewesen. Und immer wieder frage er sich: «Was ist passiert? Wie ist das möglich? In welcher kranken Welt leben wir?»