Bei den Männern bringt der «Manic Monday» in Wimbledon keine grossen Überraschungen, während bei den Frauen sowohl die Nummer eins wie auch die Nummer drei der Welt scheitern. Hier finden Sie alle Highlights.
Nadal: «In der Welt des Tennis bin ich etwas grösser als Ashleigh Barty»
Rafael Nadal knüpft gegen João Sousa nahtlos an die starken Leistungen in der ersten Woche an und verliert gegen den Portugiesen nur sechs Games. «Ich habe eine gute und solide Partie gespielt», sagt der Spanier an der anschliessenden Pressekonferenz. «Der Service allerdings war nicht so gut wie vor zwei Tagen.» Einen Breakball musste er wie bereits gegen Jo-Wilfried Tsonga aber nicht abwehren. Auch am Netz vermochte Nadal überzeugen, schloss er doch 16 seiner 19 Vorstösse erfolgreich ab.
Angesprochen auf die womöglich langsameren Verhältnisse winkt Nadal ab: «Ich spiele hier seit 2003 beinahe jedes Jahr. Für mich – sie können sagen, dass ich kein Gefühl dafür habe – ist die Unterlage heutzutage nicht langsamer als 2003, als ich das erste Mal hier war. Das ist meine Meinung.» Möglicherweise seien aber die Bälle dafür verantwortlich, dass das Spiel etwas langsamer ist.
Dann will ein Reporter wissen, ob Nadal nicht auch finde, dass statt seinem eher Bartys Spiel auf den Centre Court hätte angesetzt werden sollen – sie sei ja schliesslich die Weltnummer eins. Der Spanier reagiert etwas gereizt: «Ich bin die Weltnummer zwei und habe 18 Grand Slams gewonnen. (…) Für mich wären beide Entscheidungen gut. Aber in der Tenniswelt, ehrlich gesagt, bin ich etwas grösser als Ashleigh Barty, auch wenn sie die French Open gewann und sehr gut spielt.» Aber am Ende des Tages würden die Organisatoren eine Entscheidung treffen müssen.
Federer überlässt Berrettini nur fünf Games und trifft im Viertelfinal auf Nishikori
In nur 74 Minuten schlägt Roger Federer den Italiener Matteo Berrettini und zieht im Eiltempo in den Viertelfinal ein. Hier gehts zum Matchbericht.
Kein Wunder, hat Familie Federer auf dem Centre Court sichtlich Spass…
Nishikori schlägt Kukushkin in vier Sätzen
Der nächste Gegner von Federer heisst Kei Nishikori. Der Japaner wird seiner Favoritenrolle gegen Michail Kukuschkin gerecht und bezwingt den Kasachen in vier Sätzen 6:3, 3:6, 6:3, 6:4.
Pella schafft grosse Wende gegen Raonic
Guido Pella liegt gegen Raonic erst 0:2 in den Sätzen zurück, dann steht er im vierten Satz beim Stand von 3:5 mit dem Rücken zur Wand – am Ende aber gewinnt der Argentinier gegen den Aufschlagshünen Raonic in fünf Sätzen. Nach beinahe vier Stunden verwandelt er im fünften Satz seinen vierten Matchball zum 3:6, 4:6, 6:3, 7:6 und 8:6-Triumph und trifft im Viertelfinal der Aussenseiter auf Roberto Bautista-Agut.
Konta setzt sich gegen angeschlagene Kvitova durch
Johanna Konta lässt die Briten weiter träumen! Die letzte verbliebene Britin in der Einzelkonkurrenz schlägt die angeschlagene Petra Kvitova nach einem Satzrückstand mit 4:6, 6:2, 6:4 und steht an der Church Road zum zweiten Mal in der Runde der letzten Acht.
Dramatisches tschechisches Duell auf Court 2
Auf Court 2 duellieren sich die Landsfrauen Karolina Pliskova (WTA 3) und Karolína Muchová mehr als drei Stunden, bis Muchová den dritten Satz schliesslich mit 13:11 gewinnt und die Partie somit für sich entscheiden sowie das Tiebreak bei 12:12 abwenden kann.
Pliskova gewann den ersten Satz 6:4, Muchová schlug im zweiten Satz dank einem 7:5 zurück. Im Entscheidungssatz war es wiederum Pliskova, die dank dem Break zum 11:10 vorlegen konnte, danach ihren Aufschlag aber gleich zweimal in Folge abgeben musste und die Partie doch noch verlor.
Querrey gewinnt amerikanisches Aufeinandertreffen und fordert nun Nadal
Sam Querrey mausert sich immer mehr zum Wimbledon-Spezialist. Der Amerikaner schafft es zum dritten Mal in vier Jahren zumindest in den Viertelfinal, nachdem er gegen Landsmann Tennys Sandgren in vier umkämpften Sätzen die Oberhand behält. Nach dem 6:4, 6:7, 7.6, 7:6-Sieg fordert er in der nächsten Runde Rafael Nadal.
Der nächste Volltreffer von Ostapenko
Gnadenloser Nadal weist Sousa in die Schranken
Rafael Nadal befindet sich am Grand-Slam-Turnier in Wimbledon in einer beneidenswerten Form. Gegen den Portugiesen João Sousa bekundet er keine Probleme und siegt in 1:45 Stunden 6:2, 6:2, 6:2.
Wie in den Runden zuvor bot Nadal auch gegen die Nummer 69 der Welt eine ausgezeichnete Leistung. Gleich vom ersten Ballwechsel an setzte er Sousa auf dem Centre Court unter Druck und gewann 12 der ersten 16 Ballwechsel. Auch im zweiten und dritten Durchgang gelangen Nadal regelmässig Breaks.
Er fühle sich sehr wohl, so der Champions von 2008 und 2010. Ob er auf Rasen so stark wie seit langem nicht mehr spiele, liess er offen. «Im vergangenen Jahr fehlte nicht viel zum Turniersieg.»
Nadal qualifizierte sich in Wimbledon zum siebten Mal für die Viertelfinals, in denen er am Mittwoch auf den Sieger des amerikanischen Duells zwischen den beiden ungesetzten Sam Querrey und Tennys Sandgren trifft.
Goffin behält gegen Verdasco die Oberhand
Nach abgewehrten Matchbällen in der dritten Runde übersteht der Belgier auch die Runder der letzten 16 gegen den Spanier Fernando Verdasco und steht in Wimbledon erstmals im Viertelfinal. Goffin gewinnt in drei Stunden und vier Sätzen mit 7:6, 2:6, 6:3 und 6:4. Nächster Gegner: Novak Djokovic.
Paire gegen Bautista-Agut chancenlos
An der Church Road ebenfalls erstmals in der Runder der letzten Acht steht Roberto Bautista-Agut. Der Spanier setzt sich gegen den angeschlagenen Franzosen Benoit Paire souverän in drei Sätzen mit 6:3, 7:5 und 6:2 durch.
Serena Williams deklassiert Suarez Navarro
2. Satz
Mit dem gleichen Resultat geht auch der zweite Satz an die Favoriten aus den USA, obwohl sie im zweiten Satz ebenfalls ein Break kassiert. Suarez Navarro bringt ihren Aufschlag nur ein einziges Mal durch und muss Williams nach etwas mehr als einer Stunde zum klaren 6:2, 6:2-Sieg gratulieren.
1. Satz
Williams gibt gleich zu Beginn den Tarif durch und holt sich im ersten Game das erste Break. Beim Stand von 4:2 lässt sie den zweiten Servicedurchbruch folgen und holt sich den ersten Satz in 32 Minuten locker mit 6:2.
54 Punkte für drei Games – Switolina eliminiert Martic nach ausgeglichenem Startsatz souverän
Auf Court 3 liefern sich Petra Martic und Elina Switolina im ersten Satz einen erbitterten Kampf um jeden Punkt – mit dem besseren Ende für Switolina, die sich den ersten Satz nach über einer Stunde mit 6:4 holt. Bemerkenswert: Die drei Games vom 3:2 zum 4:4, die allesamt kein Ende zu nehmen schienen und zusammen 54 (!) Punkte lang sind – das nennt sich dann ein Duell auf Augenhöhe.
Nach den drei epischen Games findet Switolina allerdings einen zusätzlichen Gang, geht im zweiten Satz mit Doppelbreak 4:0 in Führung und überlässt ihrer Gegnerin im zweiten Satz nur noch zwei Spielgewinne.
Barty scheitert nach perfektem Start an Bencic-Bezwingerin Riske
Ashleigh Barty startet mit einem perfekten Aufschlagsspiel, in dem sie vier Asse in Folge schlägt, in ihr Achtelfinal gegen Bencic-Bezwingerin Alison Riske – insbesondere im Frauen-Tennis ein seltenes Bild. In der Folge kann sie den ersten Satz auch mit 6:3 gewinnen, gerät dann aber ins Stocken. Riske schlägt wie schon gegen Bencic zurück, gewinnt den zweiten und dritten Satz klar und schickt die French-Open-Sieger und Weltranglistenerste Barty im Achtelfinal.
Navratilova: «Frauen sollten an Grand-Slam-Turnieren über fünf Sätze spielen»
In einem Interview mit der englischen «Times» macht Martina Navratilova den interessanten Vorschlag, dass an Grand-Slam-Turnieren künftig nicht nur die Männer im «Best of five»-Modus spielen sollen, sondern auch die Frauen: «Du hast den besten Kuchen der Welt, willst aber nicht den ganzen essen?», fragt die 62-Jährige.
Die neunfache Wimbledon-Siegerin will mehr Einheitlichkeit und schlägt vor: «Alle (sowohl Männer als auch Frauen, Anm. d. Red.) spielen bis zu den Viertelfinals im ‹Best of three›-Modus, ab der Runde der letzten Acht bis zum Endspiel spielen dann alle ‹Best of five›.»
Die Thematik wird im Tennissport bereits seit längerem diskutiert, die Meinungen gehen dabei weit auseinander. Andy Murray beispielsweise plädierte bereits vor Jahren ebenfalls für eine einheitliche Regelung.
Dass bei den Männern nur über zwei Gewinnsätze gespielt wird, wollte er damals allerdings nicht: «Ich würde lieber drei Gewinnsätze bei den Männern und bei den Frauen haben. Sie haben es schon vorher so gehabt, ich glaube beim Saisonfinale und in machen grossen Endspielen der WTA-Tour. Also ist es nicht so, dass Frauen nicht über fünf Sätze spielen können.» Dies haben Spielerinnen wie Steffi Graf oder eben Martina Navratilova damals bewiesen.
Strycova und Zhang schaffen den Sprung in den Viertelfinal
Die Tschechin Barbora Stycova wendet die Partie gegen Elise Mertens nach einem 4:6, 2:5-Rückstand in extremis und qualifiziert sich in Wimbledon erstmals seit fünf Jahren für die Runde der letzten Acht.
Dank einem Dreisatzsieg über Golubic-Bezwingerin Yastremska zieht die Chinesin Zhang Shuai im Alter von 30-Jährige erstmals in dem Wimbledon-Viertelfinal ein und trifft dort auf die Siegerin der Partie zwischen Halep und Gauff.
«Manic Monday» in Wimbledon: Alle Achtelfinals im Überblick
Die Leckerbissen des Tages
Goffin – Verdasco (Head-to-head 3:3)
Sowohl der formstarke Belgier als auch der spanische Linkshänder standen in der ersten Turnierwoche bereits kurz vor dem Aus. Beide zogen sie den Kopf noch irgendwie aus der Schlinge. Während Goffin gegen Medvedev einen 1:4-Rückstand im fünften Satz noch wendete, kam Verdasco gegen den Einheimischen Kyle Edmund trotz 0:2-Satzrückstands nochmals zurück. Die beiden werden sich im Duell um einen Platz im Viertelfinal bis zum letzten Punkt nichts schenken.
Sousa – Nadal (Head-to-Head 0:2)
Eher überraschend schafft auch João Sousa den Sprung in den Achtelfinal, nachdem der Portugiese im zweiten Einsatz Marin Cilic in drei Sätzen eliminierte. In der dritten Runde behielt er gegen den Einheimischen Evans in fünf Sätzen das bessere Ende für sich und fordert nun den bisher so stark spielenden Nadal. Ein Sieg über den Spanier käme eine Sensation gleich, aber aufgepasst: Im letzten Duell der beiden gewann Sousa in Madrid 2016 immerhin einen Satz – und das auf Sand.
Djokovic – Humbert (Head-to-Head 0:0)
Der Herausforderer von Titelverteidiger Djokovic heisst Ugo Humbert, kommt aus Frankreich und ist die aktuelle Weltnummer 66. Der 21-Jährige lag in der ersten Runde gegen Gaël Monfils bereits mit 6:7, 3:6 zurück, verlor seither aber keine einzigen Satz mehr. In der dritten Runde fegt er den zuvor auf Rasen so überzeugenden Felix Auger-Aliassime im Eiltempo vom Platz – kann er nun auch dem vierfachen Wimbledon-Sieger, der in Runde drei gegen Hurkacz immerhin einen Satz abgeben musste, ein Bein stellen?
Federer – Berretini (Head-to-Head 0:0)
Von zwölf Rasenpartien in dieser Saison hat Matteo Berrettini nur eine einzige verloren – im Halbfinal von Halle gegen David Goffin. In Wimbledon wehrt er in der dritten Runde gegen Schwarzmann drei Matchbälle ab, bevor er die Partie in über vier Stunden doch noch für sich entscheidet. Ein gefährlicher Gegner, wie auch Federer nach seinem Sieg gegen Lucas Pouille sagt. Bestätigt der Schweizer den Aufwärtstrend, dürfte es für den Italiener allerdings schwierig werden, seine hervorragende Rasen-Bilanz weiter aufzubessern.
Halep – Gauff (Head-to-Head 0:0)
Wie Berrettini wehrt auch das Wunderkind Cori Gauff in der dritten Runde mehrere Matchbälle ab, kämpft sich aber durch und trifft nun auf die ehemalige Weltranglistenerste Simona Halep. Die Rumänin geht als Favoritin in die Partie, dennoch ist der 15-jährige Gauff alles zuzutrauen. Die Amerikanerin spielt am Montag nach erfolgreich bestrittener Qualifikation bereits ihr siebtes Spiel in Wimbledon – das Satzverhältnis von 12:1 spricht Bände.