Der verfrühte Abschied einer Ikone So feiert New York Serena Williams

Von Luca Betschart, New York

30.8.2022

Dank ihres Auftaktsieges bei den US Open verlängert Serena Williams ihre Karriere um mindestens eine Partie. Im ausverkauften Arthur-Ashe-Stadion wird die Amerikanerin aber gefeiert, als wäre es ihr letzter Auftritt.

Von Luca Betschart, New York

Bereits als Serena Williams in einem selbst entworfenen, mit Kristallen und Diamanten geschmückten, schwarzen Kleid den Court betritt, herrscht in Flushing Meadows Gänsehaut-Stimmung. Rund zwei Stunden später macht die Amerikanerin den Einzug in die zweite Runde der US Open perfekt und stellt so sicher, dass ihre Karriere an diesem Tag noch nicht zu Ende geht.

Der 6:3, 6:3-Auftaktsieg über Danka Kovinic wird aber beinahe zur Nebensache. Als wäre es der letzte Auftritt der 23-fachen Grand-Slam-Siegerin, wird im ausverkauften Arthur-Ashe-Stadion eine etwas verführte Abschiedszeremonie für Williams abgehalten.

Nebst Talkshow-Moderatorin Gayle King oder Oprah Winfrey ergreift auch Tennis-Ikone Billie Jean King das Wort. «Du bist furchtlos. Ich liebes es. Und du hasst es, zu verlieren. Das ist grossartig. Du hast unsere Herzen und unseren Verstand berührt», schwärmt die 78-Jährige. Und weiter: «Vielen Dank für deine Führungsrolle und dein Engagement für Vielfalt, Gleichberechtigung und Integration – insbesondere für Frauen und farbige Frauen.»

Williams zeigt sich an der anschliessenden Pressekonferenz überwältigt. «Ich wusste nichts davon. Ich war nur bereit, das Interview auf dem Court zu geben und zu verschwinden. Das war nicht, was dann passierte. Es war eine wirklich grosse Überraschung.» 

Am Mittwoch trifft Williams auf die Estin und aktuelle Weltnummer 2 Anett Kontaveit. Nach der eindrücklichen Show am Montagabend stellt sich dabei vor allem eine Frage: Wie wird Williams verabschiedet, wenn sie auch tatsächlich abtritt?