Ab durch den Notausgang Warum lässt Djokovic Fans und Medien nach seiner Landung links liegen?

Von Martin Abgottspon

17.1.2022

Djokovic à l'aéroport de Dubaï après son expulsion d'Australie

Djokovic à l'aéroport de Dubaï après son expulsion d'Australie

IMAGES Images de la star du tennis Novak Djokovic à l'aéroport de Dubaï après avoir été expulsé d'Australie, conséquence d'une bataille judiciaire perdue sur fond d'opposition à la vaccination anti-Covid.

17.01.2022

Seit Montagnachmittag ist Novak Djokovic wieder in seiner Heimat. Antworten auf viele offene Fragen wollte er keine abgeben. Ganz im Gegenteil – die Weltnummer 1 verschwand schnurstracks durch die Seitentür.

Von Martin Abgottspon

17.1.2022

Vor Novak Djokovics Ankunft in Belgrad kamen bereits Gerüchte auf, dass der Serbe gleich eine Pressekonferenz geben könnte, bei welcher er erstmals ausführlich Stellung zu den Geschehnissen in Australien nimmt. Dutzende von Journalisten aus aller Welt und Hunderte von Fans haben sich deshalb auch um das Flughafengebäude versammelt.



Doch an diesem Montagnachmittag bekamen sie die Weltnummer 1 nicht zu sehen. Djokovic verliess das Gebäude nicht durch den Haupteingang, sondern schlich sich durch einen Nebenausgang und weg war er. Auch auf die Fragen einer Journalistin, die schon am Gate wartete, gab er keine Antwort.

Warum Belgrad und nicht Marbella?

Dabei ist das Informationsbedürfnis weiterhin gross. Wie geht es weiter? Welche Folgen hat das Gerichtsurteil für Djokovics weitere Karriere? Und warum flog er nun doch in seine Heimat nach Belgrad und nicht in sein Zuhause in Marbella?

Die Vermutungen liegen nahe, dass Djokovic jetzt erstmal weiteren Impfärger vermeiden will. Wäre er nach Spanien geflogen, hätte ihm aber solcher schon wieder gedroht. Denn seit letztem September brauchen serbische Staatsbürger einen Impfnachweis oder eine Ausnahmegenehmigung, um in Spanien einreisen zu können.



Nach den Anhörungen in Australien ist auch unklar, wie Djokovic im Dezember nach Spanien gereist war. Denn beim Aussenministerium in Madrid wurde zumindest keine Sondergenehmigung beantragt.

Dass Djokovic nun also erst etwas Gras über die ganze Sache wachsen lassen will, ist naheliegend. Jede weitere Aussage könnte nur wieder zum Bumerang werden, weshalb er sich von den Medien distanziert. Ob die Strategie funktioniert? Wenn seine Familie stattdessen wieder vor die Kamera tritt, wahrscheinlich eher nicht. Aktuell ist aber davon auszugehen, dass Djokovic nach den Australian Open vor die Medien treten wird.

Paris in Gefahr?

Sollte der Serbe ungeimpft bleiben, könnte auch eine Teilnahme am French Open in Paris Ende Mai womöglich schwierig werden. Nach Angaben des französischen Sportministeriums dürfen aufgrund neuer Gesetzesbestimmungen künftig in- und ausländische Sportler nur an Veranstaltungen teilnehmen, wenn sie geimpft oder genesen sind.

Wenn die Regeln bis dahin nicht gelockert werden, muss sich Djokovic also wohl gegen das Coronavirus impfen lassen, um am zweiten Grand-Slam-Turnier des Jahres spielen zu können. 2021 hatte der 20-fache Grand-Slam-Sieger in Roland Garros den Titel gewonnen.

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