Für die australische Tennis-Legende Pat Cash sind die Direkt-Duelle ein wichtiger Faktor, um den besten Spieler aller Zeiten zu ermitteln. Daher ist für ihn auch die GOAT-Frage eine klare Sache.
Vor elf Jahren stand ein gewisser Pete Sampras mit 14 Grand-Slam-Titeln alleine an der Spitze. Nun ist der US-Amerikaner nicht mal mehr auf dem Podium. Zuoberst thront Roger Federer mit 20 Majors, danach folgen Rafael Nadal (19) und Novak Djokovic (17).
Trotzdem meint Pat Cash gegenüber «UBI Tennis»: «Alle sagen, Federer sei der grösste Spieler aller Zeiten, aber er ist nicht einmal der zweitgrösste Spieler aller Zeiten. Das ist schwer zu glauben. Aber wenn man der Beste aller Zeiten ist, sollte man zumindest ein Head-to-Head-Rekord gegen die Nummer eins oder die Nummer zwei seiner Rivalen haben.»
Tatsächlich hat der Schweizer gegen beide Rivalen eine Negativ-Bilanz. Gegen den Spanier liegt er in den Direktduellen mit 16:24 hinten. Gleich 16 Partien wurden dabei aber auf Sand ausgetragen. Auch gegen den Serben liegt Federer mit 23:27 zurück. Dabei lag der 38-Jährige mal mit 13:6 vorne. Federer holte schon 12 Grand-Slam-Titel, bevor Djokovic der finale Durchbruch auf Major-Ebene gelang.
Zwar lobt Cash Federer für seinen Unterhaltungsfaktor: «Von den Schlägen würde ich sagen, er ist der beste Spieler, den ich je gesehen habe. In der Schlagtechnik, in der Bewegung und in allem anderen. Sein Stil auf dem Platz und in vielerlei Hinsicht ist ein wenig oldschool – er hätte in jeder Generation mitspielen können», so der Wimbledon-Sieger von 1987.
Nadal und Djokovic hätten mit ihrem Spiel eine neue Ära eingeleitet, worauf Federer sich habe anpassen müssen: «Er hat ein offensiveres Spiel entwickelt. Obwohl langsame Beläge und schwere Bälle ihm nicht wirklich zusagen, hat er zwanzig Grand Slams geholt. Aber Djokovic hat die beste Bilanz von allen und kommt näher. Für mich ist er klar der beste Spieler, der bald alle wichtigen Rekorde brechen wird.»