Rafael Nadal tritt Ende Jahr von der Tennis-Bühne ab. Der Spanier hat dabei fast alles abgeräumt, was es zu gewinnen gibt.
10.10.2024, 12:02
10.10.2024, 12:08
Patrick Lämmle
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Mit Rafael Nadal tritt Ende Jahr der nächste der grossen Drei von der Weltbühne ab. Nach unter anderem 22 Grand-Slam-Titeln beendet der Spanier mit 38 Jahren seine grandiose Karriere.
- Der immer wieder von Verletzungen geplagte Superstar erklärt in einem Video seinen Rücktritt per Ende November und dem Davis-Cup-Final mit Spanien. Hinter Djokovic ist der Spanier der zweiterfolgreichste Spieler der Geschichte bei Grand Slams.
- Hier sind die grössten Meilensteine von Rafael Nadal.
Die 22 Grand-Slam-Titel von Nadal
- Australian Open: 2009, 2022 (2 Titel)
- French Open: 2005, 2006, 2007, 2008, 2010, 2011, 2012, 2013, 2014, 2017, 2018, 2019, 2020, 2022 (14 Titel)
- Wimbledon: 2008, 2010 (2 Titel)
- US Open: 2010, 2013, 2017, 2019 (4 Titel)
2002 – Der erste Matchgewinn bei den Profis
Am 29. April 2002 leuchtet der Stern von Rafael Nadal im Alter von 15 Jahren, 10 Monaten und 26 Tagen ein erstes Mal ganz hell. Bei seinem Debüt auf der ATP-Tour feiert er beim Mallorca Open sogleich einen Sieg über den Paraguayer Ramon Delgado. Dieser Sieg markiert den Beginn seiner aussergewöhnlichen Karriere.
2003 – Die erste Grand-Slam-Teilnahme
Eine Verletzung verhindert einen Start bei den French Open und so gibt Nadal in Wimbledon sein Grand-Slam-Debüt. Mit 17 Jahren erreicht er dort als jüngster Spieler seit Boris Becker die dritte Runde.
2004 – Der erste Sieg gegen Federer
Am 28. März 2004 trifft der damals 17-jährige Nadal erstmals auf Roger Federer, die damalige Weltnummer 1. Und die Nummer 34 aus Spanien setzt beim Miami Masters sogleich ein dickes Ausrufezeichen und schlägt Federer in 69 Minuten mit 6:3, 6:3.
2004 – Erster Turniersieg
Fünf Monate nach dem Triumph über Federer gewinnt Nadal in Sopot dann seinen Premierentitel auf der ATP-Tour. Am 15. August 2004 setzt er sich im Final gegen den Argentinier José Acasuso mit 6:3, 6:4 durch.
2004 – Der erste Triumph im Davis Cup
2004 gewinnt Nadal mit Spanien zum ersten Mal den Davis Cup. Bei seinem Sieg über Andy Roddick ist er mit 18 Jahren und sechs Monaten der zweitjüngste Spieler nach Boris Becker, der ein Einzelmatch in einem Davis-Cup-Final gewinnen kann. Vier weitere Male (2008, 2009, 2011 und 2019) kann Nadal den Davis Cup gewinnen.
2005 – Der erste Grand-Slam-Titel in seinem Wohnzimmer
Im Jahr 2005 feiert Nadal sensationelle elf Turniersiege. Der grösste Coup glückt ihm in Paris. Bei seinem French-Open-Debüt krönt er sich direkt zum Turniersieger. Auf dem Weg zu seinem ersten Grand-Slam-Titel schaltet er an seinem 19. Geburtstag im Halbfinal Roger Federer in vier Sätzen aus.
2006 – Titelverteidigung beim Roland Garros
Einen Grand-Slam-Titel zu gewinnen ist aller Ehren wert, das noch grössere Kunststück ist es, einen Titel zu verteidigen. Und genau das macht Nadal im Jahr 2006 bei seiner zweiten French-Open-Teilnahme. Im Final bezwingt er Roger Federer.
2007 – Federer bremst Nadal aus – aber nicht in Paris
Zwischen April 2005 und Mai 2007 gewinnt Nadal auf Sand 81 Spiele in Folge. Es ist die längste Siegesserie der Tennis-Geschichte auf Nadals Lieblingsunterlage. Es braucht schon einen Roger Federer, um diese Rekord-Serie im Final des Masters in Hamburg zu beenden. Kurze Zeit später glückt Nadal in Paris die Revanche gegen Federer auf dem Weg zu seinem dritten French-Open-Triumph – bei seiner dritten Teilnahme.
2008 – Epischer Sieg im Wimbledon-Final gegen Federer
2008 gewinnt Nadal auf Sand alles, was es zu gewinnen gibt. Im French-Open-Final deklassiert er Federer und siegt in nur 107 Minuten mit 6:1, 6:3 und 6:0. Doch der ganz grosse Wurf folgt erst noch. In einem der besten Spiele der Tennis-Geschichte schlägt Nadal Federer auf dem Weg zu seinem ersten Wimbledon-Titel im Final mit 6:4, 6:4, 6:7, 6:7 und 9:7.
2008 – Nadal gewinnt Olympia-Gold
Am 17. August 2008 sichert sich Nadal bei den Olympischen Spielen in Peking mit einem Sieg über den Chilenen Fernando González die Goldmedaille.
2008 – Erstmals Weltnummer 1
Am 18. August 2008 steigt Nadal erstmals in seiner Karriere zur Nummer 1 der Welt auf. Zuvor grüsste Federer 237 Wochen ohne Unterbruch von der Weltranglistenspitze.
2009 – Erster Australian-Open-Triumph
Im Februar 2009 gewinnt Nadal erstmals die Australian Open. Im Final setzt er sich gegen Federer durch, gegen den er zu diesem Zeitpunkt im Head-to-Head mit 13:6 führt.
2010 – Nadal macht den Karriere-Golden-Slam perfekt
2010 erreicht Nadal bei den US Open erstmals den Final. Dort setzt er sich gegen Novak Djokovic in vier Sätzen durch. Mit 24 Jahren ist der «Stier aus Manacor» damit der jüngste Spieler in der Open Era, der alle vier Grand-Slam-Titel gewinnen kann. Und weil Nadal auch schon Olympia-Sieger ist, macht er als erster Spieler nach Andre Agassi den Karriere-Golden-Slam perfekt.
2013 – Rekord-Titel im Comeback-Jahr
Am 5. Februar 2013 kehrt Nadal nach 222 Tagen Verletzungspause auf den Tennisplatz zurück, zwölf Tage später tütet er beim Brasil Open bereits wieder seinen ersten Turniersieg ein. Im Juni gewinnt Nadal dann zum achten Mal die French Open. Im Final lässt er David Ferrer nicht den Hauch einer Chance und stellt in seinem Wohnzimmer einen Rekord auf: Acht Grand-Slam-Titel bei einem Turnier hatte zuvor bei den Männern noch niemand gewonnen.
2016 – Olympia-Gold im Doppel
Im Jahr 2015 endet die Rekordserie von Nadal, der zuvor zehn Jahre in Folge immer mindestens ein Grand-Slam-Turnier pro Saison gewinnen konnte. Von Verletzungen immer wieder ausgebremst, kann er auch 2016 keines der vier grossen Turniere gewinnen. Nachdem er in Roland Garros aufgeben muss und für Wimbledon Forfait erklärt, gibt er bei den Olympischen Spielen sein Comeback. Im Einzel wird er Vierter, dafür sichert er sich im Doppel an der Seite von Marc López die Goldmedaille.
2017 – «La Décima» und die Rückkehr an die Spitze
Mit seinem zehnten French-Open-Triumph erreicht Nadal eine weitere magische Marke. Im Final setzt er sich in drei Sätzen gegen Stan Wawrinka durch und bleibt damit wie schon bei seinen Triumphen 2008 und 2010 im kompletten Turnier ohne Satzverlust. Mit «La Décima» schreibt er auch ein weiteres Mal Tennis-Geschichte, denn zehn Triumphe bei einem einzigen Grand-Slam-Turnier sind bis zu diesem Zeitpunkt unerreicht. Zuvor teilte er sich den Rekord mit der gebürtige Tschechoslowakin Martina Navratilova, die zwischen 1978 und 1990 neunmal in Wimbledon triumphierte.
2019 – Zum fünften Mal die Nummer 1 Ende Jahr
2019 gewinnt Nadal sowohl die French Open als auch die US Open und so beendet Nadal zum fünften Mal in seiner Karriere das Jahr als Weltranglistenerster – und zum ersten Mal seit elf Jahren.
2020 – Nadal gewinnt den 20. Grand-Slam-Titel
Im Jahr 2020 baut Nadal seine Rekordserie in Paris weiter aus und gewinnt zum 13. Mal die French Open. Gleichzeitig ist es sein 20. Grand-Slam-Titel, womit er mit Rekordhalter Roger Federer gleichzieht.
2020 – Der 1000. Sieg auf der Tour
Mit seinem Auftaktsieg gegen Feliciano López beim Paris Masters gewinnt Nadal als erst vierter Spieler im Profitennis seine 1000. Partie auf der Tour.
2022 – Nadal lässt Federer hinter sich
2022 gewinnt Nadal in Melbourne nach einem packenden Fünfsatzsieg gegen Daniil Medvedev seinen 21. Grand-Slam-Titel und lässt damit Roger Federer hinter sich. Zu diesem Zeitpunkt ist Nadal alleiniger Rekord-Grand-Slam-Sieger im Einzel. Auch wird er zum erst vierten Spieler nach Rod Laver, Roy Emerson und Novak Djokovic, der alle Grand-Slam-Turniere mindestens zweimal gewinnt. Etwas, das Federer nicht geschafft hat – in Paris triumphierte der Maestro nämlich «nur» einmal.
2022 – Nadals letzter Grand-Slam-Titel
Später im Jahr schlägt der Sandplatz-König in Paris ein weiteres Mal zu. Im Viertelfinal räumt er Novak Djokovic aus dem Weg, dem er im Vorjahr im Halbfinal unterlag. Im Final lässt er dann dem Norweger Casper Ruud auf dem Weg zu seinem 22. Grand-Slam-Titel nicht den Hauch einer Chance.
Casper Ruud fehlen die Mittel, um den spanischen Sandkönig in Bedrängnis zu bringen
Bild: Keystone
Rafael Nadal jubelt nach dem Finalsieg über Casper Ruud
Bild: Keystone
Nach harten Spielen gegen Novak Djokovic und Alexander Zverev behauptet sich Rafael Nadal im Final überlegen
Bild: Keystone
Rafael Nadal diktiert den einseitigen Final nicht nur mit dem Service
Bild: Keystone
Casper Ruud fehlen die Mittel, um den spanischen Sandkönig in Bedrängnis zu bringen
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Rafael Nadal jubelt nach dem Finalsieg über Casper Ruud
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Nach harten Spielen gegen Novak Djokovic und Alexander Zverev behauptet sich Rafael Nadal im Final überlegen
Bild: Keystone
Rafael Nadal diktiert den einseitigen Final nicht nur mit dem Service
Bild: Keystone
